Tierisches Vergnügen aus der Emilia-Romagna: Noelia Ricci

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Denkt man Sangiovese, dann kommt einem auf Anhieb die Toskana in den Sinn. Kein Wunder, denn alle Welt spricht von Brunello, Chianti und Montepulciano. Dabei vergisst man schnell, dass Italiens Paradesorte auch in der nördlich gelegenen Region Emilia-Romagna eine lange Tradition hat. Diese nördlicheren Sangiovese-Interpretationen sind oftmals etwas fruchtiger und weniger struktur- und tanninbetont. So auch die Weine von Noelia Ricci, die geradlinig und elegant daherkommen. Die junge Winzerin bewirtschaftet nur 7 Hektar Rebfläche und ist stets bedacht, dass ihre Weine authentisch und fruchtig sind. Dies trifft nicht nur auf die beiden Sangiovese-Gewächse, sondern auch auf den Trebbiano zu. Dieser wird zu 100% im Stahltank ausgebaut und steht somit für pure Frische und viel Typizität.

Wilde Etiketten, eigenständige Weine: Noelia Ricci (c) vvWine

2016, BRO Bianco, Noelia Ricci, Emilia-Romagna (100% Trebbiano):  Mittleres Zitronengelb. Zurückhaltendes und frisches Bouquet mit einladender Birnen- und Apfelaromatik, dazu etwas Quitte und weisse Blüten. Am Gaumen mit mittlerem Körper, guter Balance, stützender Säure und dezenten Noten nach Birne, Melone und etwas Heu. Im Abgang etwas kurz, dafür mit schöner Frische und Klarheit. Ein gelungener Trebbiano und passend für viele Gelegenheiten, unbedingt kühl und vor allem jung geniessen! Jetzt bis 2021, 17.5 vvPunkte (88/100).

2016, Il Sangiovese, Noelia Ricci, Emilia-Romagna (100% Sangiovese): Cuvée aus jungen Reben, ausgebaut im Stahltank. Helles Rubinrot. Leicht reduktive und eindimensionale Nase, mit Belüftung kommen feine Fruchtaromen nach Sauerkirschen, Preiselbeeren, Erdbeeren sowie Blüten zum Vorschein. Wirkt im Mund straff und geradlinig, die Gerbstoffe sind leicht herb und für Sangiovese-Verhältnisse relativ dezent, dazu kommt ein vitales Säuregerüst und eine knackige Struktur. Wieder viel rote Frucht, Kirschen, Preiselbeeren, Rosen und etwas weisser Pfeffer. Mittlerer Abgang mit saftiger Frucht und viel Frische. Auch hier gilt: leicht gekühlt und jung geniessen – der ideale Pasta-Wein an einem milden Frühlingstag. Jetzt bis 2022, 17 vvPunkte (87/100).

Charaktervoller Sangiovese und toller Speisebegleiter: Godenza 2015 von Noelia Ricci (c) vvWine

2015, Godenza, Noelia Ricci, Emilia-Romagna (100% Sangiovese): Die Trauben stammen alle aus dem gleichnamigen Rebberg, die Reben sind älter als jene für den „Il Sangiovese“. Helles Rubinrot mit aufhellendem Rand. Sehr eigenwillig und spannendes Bouquet, Leder, Gewürze, getrocknete Blüten, roten Kirschen und Zwetschgen. Kompakt und gradlinig am Gaumen, der Wein zeigt Ecken und Kanten, kerniges Tannin, eine gut eingebundene Säure bei mittlerem Körper. Ein saftiger Mix aus roter und schwarzer Frucht mit Schwarzkirschen, Zwetschgen und Pflaumen, Gewürzen sowie erdigen Noten machen Lust auf den nächsten Schluck. Hat Charakter und eine gute Komplexität, mittellanger Abgang mit einer saftigen Kirschnote. Hat mehr Tiefe und Länge als der „Il Sangiovese“ und dadurch auch mehr Potential, macht aber bereits jetzt schon Spass. Jetzt bis 2025, 17.5+ vvPunkte (89+/100).

Die eigenwillige Weine von Noelia Ricci sind absolut fair im Preis und überzeugen mit Trinkfluss statt Komplexität und Struktur. Wer die Sorte(n) einmal aus einer anderen Perspektive im Glas haben möchte, sollte den Weinen eine Chance geben. Im Regal jedenfalls sind sie kaum zu übersehen, denn die Etiketten sind zweifellos ein Hingucker!

Die Weine sind in der Schweiz exklusiv bei Vini D’Amato in Basel erhältlich.

Keine Holzmonster und tief im Alkohol: die Weine von Noelia Ricci (c) vvWine

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