Das vvWine-Bewertungs-Schema.

Unser Bewertungs-Schema orientiert sich an den geltenden Normen der Internationalen Weinorganisation OIV, welche auch für Weinprämierungen wie z.B. der Grand Prix du Vin Suisse angewendet werden. Bei Verkostungen bewerten wir die Weine mit einer speziell entwickelten Bewertungs-Software, die uns erlaubt, die Weine rasch mit Punkten zu bewerten und entsprechende Notizen zum Wein zu erfassen. Seit Juni 2020 weisen wir konsequent nur noch die Bewertungen auf der 100er Skala aus. Dies, weil die „Umrechnungen“ ins 20er System zu oft zu Diskussionen geführt haben.

Das 100er System teilt sich in vier Bereiche auf:

1. Auge/Farbe: minimal 3 Punkte, maximal 15  Punkte (in der Regel wird hier die volle Punktzahl vergeben, ausser ein Wein weist markante Mängel auf wie z.B. nicht dem Alter entsprechende Brauntöne, viele Trübstoffe etc. Die Helligkeit der Farbe dagegen wird nicht kritisiert, ausser sie entspricht nicht der Rebsorte. Die helle Farbe eines Pinot Noir oder Nebbiolo wird nicht kritisiert, sie gehört zur Traubensorte. Ist allerdings ein Syrah hell wie ein Pinot, kann dies Abzug geben.)

2. Nase/Geruch: minimal 12 Punkte, maximal 30 Punkte (ein guter Wein 24 Punkte)

3. Gaumen/Geschmack: minimal 18 Punkte, maximal 44 Punkte (ein guter Wein erhält 34 Punkte)

4. Harmonie/Gesamturteil: minimal 7 Punkte, maximal 11 Punkte. Hier wird die Harmonie des gesamten Weines beurteilt. Das Kriterium bestärkt die Schlussnote gegen oben oder unten. Mit diesem Kriterium kann auch das Potential eines Weins in seiner künftigen Entwicklung abgeschätzt werden.

Die Unterpunkte. 

Die ersten drei der oben genannten Punkte sind zudem in Unterpunkte aufgeteilt, was eine differenzierte Beurteilung ermöglicht.

Unterpunkt „Klarheit“: Ein klarer Wein lässt Lichtstrahlen und Bilder deutlich durchscheinen. Dieses Kriterium misst die Intensität an Trubstoffen im Wein.

Unterpunkt „Andere Aspekte“: Dieser Punkt beschreibt die gesamten visuellen Eigenschaften eines Weins (neben Klarheit). Das beinhaltet die Farbe und die Nuancen eines Weins.

Unterpunkt „Reintönigkeit“: Dieses Kriterium beurteilt die Sauberkeit eines Weins (Präsenz oder Abwesenheit eines Fehlers). Wenn kein Fehler vorliegt, wird hier die maximale Punktzahl vergeben.

Unterpunkt „Positive Intensität“: Dieser Punkt beurteilt die positive qualitative Intensität der olfaktiv oder geschmacklich wahrgenommenen Aromen.

Unterpunkt „Qualität“: Mit diesem Kriterium wird der Wein gesamthaft beurteilt, und zwar olfaktiv (Nase) sowie geschmacklich (Gaumen). In der Nase wird die Komplexität und die finesse der Düfte berücksichtigt, im Gaumen der Reichtum der integrierten Aromen, der Struktur, des Schmelzes, der Tannine, der Säure, der Bitternoten usw.

Unterpunkt „Abgang/Länge“: Dieses Kriterium misst, wie lange die Aromen zeitlich anhalten, sobald der Wein den Gaumen verlassen hat. Die Masseinheit dafür sind Sekunden (Caudalies).

100er vs. 20er Skala.

Gewisse noch ältere Verkostungs-Notizen (vor April 2014) in diesem Blog sind noch nach 20er-System bewertet worden. Die damalige Umrechnung ins 100er-System gibt aber auch heute noch eine gute Orientierung.

Nachfolgende Slideshow zeigt ein paar Beispiele, die das vvWine Bewertungs-System veranschaulichen.

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