2017 Bordeaux En Primeur: die Spitzenklasse aus Pessac-Léognan.

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Nachfolgend meine Eindrücke zu den 2017er-Weinen von einigen Top-Weingütern aus Pessac-Léognan. Ich habe die Weine vor Ort auf den Château‘ probieren können und möchte an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass gerade die Appellation Pessac-Léognan im 2017 sehr schöne rote und grossartige weisse Weine produziert hat.

Rot sehr gut, Weiss ein Hit: Weine von La Mission Haut-Brion und Haut-Brion (c) vvWine.ch

Noblesse oblige: La Mission Haut-Brion und Haut-Brion

2017 (En Primeur), La Chapelle de la Mission Haut-Brion, Pessac-Léognan (Bordeaux Blend): Leuchtendes Rubin, violette Reflexe. Feine Nase, ausladend mit Kirschen und Brombeeren, darüber rauchige Noten, getrocknete Blüten, etwas Kokos, sehr gute Komplexität. Im Auftakt schlank und fruchtbetont, mittelkräftige Struktur, mässig Gerbstoff und eine sehr saftige Säure stützen die rote Frucht, Sauerkirschen, auch Johannisbeeren, elegant, saftig, frisch. Im Abgang von mittlerer Länge, endet auf Sauerkirschen. Ausgewogen, gut strukturiert und mit viel Finesse. 2023-2030, 17.5 vvPunkte (89/100)

2017 (En Primeur), La Clarence de Haut-Brion, Pessac-Léognan (Bordeaux Blend): Dichtes Rubin, violette Reflexe. Ausladende Nase, angenehm tief, dunkle Beeren und rote Beeren, darüber floral und mit ganz dezenten Noten vom Fassausbau, Kardamomwürz und etwas Mokka, sehr komplex und nobel. Weicher Auftakt, dann rasch straff werdend, knackig und mit viel Rasse, mittlerer Körper, markanter Tannin als La Chapelle, keine Trockenheit, sehr gut integrierte Säure, am mittleren Gaumen mit mehr rotfruchtigen Aromen. Im Abgang von sehr guter Länge, endet würzig auf Sauerkirschen. 2023-2030, 18 vvPunkte (91/100)

2017 (En Primeur), Château La Mission Haut-Brion, Pessac-Léognan (Bordeaux Blend): Dichtes Rubin, violette Reflexe. Sehr tiefe Nase, dunkle Kirschen, Brombeeren, Tee, Veilchen, dezent Kokosflocken, Mokkajoghurt, hier bahnt sich ein sehr komplexer Wein an. Sehr weich im Auftakt, beginnt vollmundig, zeigt dann mehr und mehr Struktur und wird schlanker, markante Struktur, dunkle und rote Beeren geben sich die Hand, die Gerbstoffe sind markant, fein gewoben und reif, die Säure stützt, verleiht viel Frische, sehr elegant, finessenreich, alles ist an seinem Platz. Im Abgang von ausgezeichneter Länge, endet auf Sauerkirschen und Gewürze. Ein eleganter, mittelkräftiger La Mission Haut-Brion. 2023-2036+, 18.5 vvPunkte (93/100)

2017 (En Primeur), Château Haut-Brion, Pessac-Léognan (Bordeaux Blend): Dichtes Rubin, violette Reflexe. Sehr schöne Nase, wirkt rauchiger und etwas dunkelfruchtiger als La Mission, da sind viele Brombeeren, schwarze Johannisbeeren und reife Himbeeren, dazu Schwarztee und ein Hauch Zimt, sehr tief und nobel, mit mehr Luft florale Noten, ausgezeichnete Komplexität. Straffer Auftakt, beginnt straffer als La Mission, kompakte, rote und dunkle Beerenfrucht, Johannisbeeren und schwarze Kirschen, mittelkräftiger Körper, ausgezeichnete Struktur, die Gerbstoffe sind markant, fein gewoben und von sehr guter Qualität, sehr ausgewogen, präzis vinifiziert und mit ausgezeichneter Länge im Abgang. Ein eleganter Haut-Brion der schon recht früh Spass machen dürfte und dennoch gut reifen wird. 2023-2038+, 19 vvPunkte (95/100)

Verkostung der Primeur-Weine auf Ch. La Mission Haut-Brion (c) vvWine.ch

2017 (En Primeur), La Clarté de Haut-Brion, Pessac-Léognan (Bordeaux Blend): Helles Gelb, noch Trüb vom Ausbau. Offene Nase, Zitrusfrüchte, Pfirsich, Apfel und weisse Blüten, sehr schöne Komplexität. Weicher Auftakt, saftige Frucht, mittlerer Körper, feine Textur, eine knackige Säure stützt die Fruchtaromen, sehr frisch und lebhaft, Apfel und Pfirsicharomen, dezent Grapefruit, im Abgang angenehm lang und würzig. Sehr schöner, balancierter Wein mit Eleganz. 2020-2028, 18 vvPunkte (91/100)

2017 (En Primeur), Château La Mission Haut-Brion Blanc, Pessac-Léognan (Bordeaux Blend): Helles Gelb, noch Trüb vom Ausbau. Sehr tiefe Nase, was für ein Dufft, Zitrone, Apfel, Pfirsch, Haselnuss, darüber sehr florale Noten sowie Gewürze die an Zimt erinnern, sehr schöne Komplexität. Verhaltener Auftakt, sehr weich und zugänglich, breitet sich dann aus, zeigt viel Schmelz ohne füllig zu wirken, satte Frucht, sehr gute Struktur, die Säure ist ausgesprochen lebhaft und sehr gut integriert, ungemein knackige Frucht, Apfel, Grapefruit, Limetten und ein Hauch exotische Früchte. Ausgesprochen gute Länge im Abgang, hallt sicher 1 Minute lang nach. Sehr gut gelungen, frisch und knackig mit Schmelz und viel Eleganz. 2022-2032+, 19 vvPunkte (96/100)

2017 (En Primeur), Château  Haut-Brion Blanc, Pessac-Léognan (Bordeaux Blend): Helles Gelb, noch Trüb vom Ausbau. Expressive Nase, sehr tief und nobel, neben Zitrusfrüchten und weissem Pfirsch, eine feine Hanfnote grossartige Würze, keinerlei Holzdominanz, verspielt, charmant, eine Droge, ein Schnüffelwein, ausgezeichnete Komplexität. Im Auftakt schlank und frisch, breitet sich dann aus, zeigt Struktur und Vertikalität, sehr präzise Frucht, kräftiger Körper, der Wein umgarnt die Zunge, er ist dicht, konzentriert und hocharomatisch, doch trotz der Kraft bleibt er schlank, elegant und ungemein frisch. Im Abgang von hervorragender Länge, kaum enden wollend. Sehr grosses Weissweinkino. 2022-2034+, 19.5 vvPunkte (97/100)

Gehört zu den ganz grossen Weinen im 2017: Ch. Haut-Bailly (c) vvWine.ch

Viel Finesse auf Château Haut-Bailly

Wer mich kennt, der weiss, dass ich ein Faible für Château Haut-Bailly habe. Das Gut produziert mit einer hohen Regelmässigkeit feinste Weine und gerade in schwierigeren Jahren zeigt sich die Qualität des Terroirs auf Haut-Bailly. Auch 2017 hat das Team sehr gut gearbeitet und feine, elegante Weine mit Struktur und Präzision vinifiziert. Was hier in den Fässern schlummert hat fast schon burgundische Eleganz.

2017 (En Primeur), Château Le Pape, Pessac-Léognan (Bordeaux Blend): Leuchtendes Rubin, violette Reflexe. Verhaltene, tiefe Nase, rauchig, mit dunkler Kirschfrucht und etwas nussiger Aromatik, dahinter Pflaumen, ganz dezent Süssholz, entwickelt sich mit Luft, wird immer duftiger und würziger, sehr gute Komplexität. Im Auftakt mit roter Frucht, sehr feine Textur, leichter bis mittlerer Körper, zart und charmant, die Struktur ist sehr gut, die delikate Frucht wird umgarnt von feinstem, reifem Tannin, hochelegant und mit angenehm langem Abgang. Ein Archetyp eines Finesseweins. 2022-2032+, 18 vvPunkte (90/100)

2017 (En Primeur), La Parde Haut-Bailly, Pessac-Léognan (Bordeaux Blend): Leuchtendes Rubin, violette Reflexe. Intensive Nase, expressiver als Château Le Pape, dunkle Kirschen, Heidelbeeren, feine Würze, Anflüge von Sandelholz, sehr schöne Komplexität. Weicher Auftakt, zeigt Schmelz und eine feine Cremigkeit, dann kommt die knackige Frucht, diese ist deutlich rotfruchtiger als die Nase verspricht, mittlerer Körper, sehr gute Struktur, Sauerkirschen, Johannisbeeren und etwas Blutorangen, getragen von einem feinen Tanningerüst und einer wohl proportionierten Säure, finessenreich, präzis und frisch, endet sehr lang auf Sauerkirschen. Auch hier, sehr viel Finesse. 2022-2032+, 18 vvPunkte (91/100)

2017 (En Primeur), Château Haut-Bailly, Pessac-Léognan (Bordeaux Blend): Leuchtendes Rubin, violette Reflexe. Ungemein tiefe, reine Nase, rauchig, würzig mit vielen Kräutern, intensive Kirschfrucht, dahinter etwas Brombeeren, Pflaumen und Johannisbeeren, mit mehr Luft auch florale Aromen, Sehr feinduftig und verspielt, ein Schnüffelwein. Weicher, fast harmloser Auftakt, dann breitet sich der Wein aus, zeigt seine Struktur, mittlerer Körper, ausgesprochen feines Tannin trägt die reife Frucht, eine hervorragend eingebundene Säure stützt, Aromen von Sauerkirschen, roten Johannisbeeren sowie eine hervorragende Würze prägen das Gaumenbild, die Säure ist knackig und frisch, das ist fast schon burgundische Eleganz, hier ist alles an seinem Platz, grossartige Harmonie, man möchte am liebsten Schlucken. Ein hervorragend gelungener Haut-Bailly der nicht mit Kraft und Dichte sondern mit seiner Eleganz besticht. Stilistisch voll auf meiner Linie. 2022-2036+, 19 vvPunkte (95/100)

Symbolisch für den Jahrgang? Smith Haut Lafitte weiss in der Magnum und rot in der Normalflasche (c) vvWine.ch

Sehr gelungene Weine auf Smith Haut Lafitte

Auf Smith Haut Lafitte wurde ich äusserst herzlich empfangen und hatte die Möglichkeit, die Weine dieses Gutes in Ruhe zu Verkosten. Es war mir eine Ehre, bei dieser Gelegenheit auch Herr Cathiard kennenlernen zu dürfen, der mir stolz die Fassmuster seiner Weine präsentierte.

2017, Château Cantelys, Pessac-Léognan (Bordeaux Blend): Leuchtendes Bordeauxrot, violette Reflexe. Intesive Nase, dunkelfruchtig, schwarze Kirschen, würzig und mit schöner Kräuternote, gute Komplexität. Im Auftakt mit Schmelz, mittlerer Körper, feines, reifes feinkörninges Tannin, gute Struktur, saftige, dunkle Frucht, gut integrierte Säure, hat Fülle und einen harmonischen Abgang. Sehr gelungen. 2020-2027, 17.5 vvPunkte (89/100)

2017, Château Le Thil, Pessac-Léognan (Bordeaux Blend): Leuchtendes Bordeauxrot, violette Reflexe. Sehr duftige Nase, viele dunkle Kirschen, Brombeeren und Pflaumen, darüber Weihnachtsgewürze, sehr gute Komplexität. Weicher, runder Antrunk, molliger Körper, sehr schöner Schmelz, cremige Textur, feinkörnigs Tannin, mittelkräftige Statur, zeigt rote und dunkle Kirschfrucht, im Abgang feinwürzig und von guter Länge. Dürfte jung Spass machen. 2020-2029, 17.5 vvPunkte (89/100)

2017, Les Hauts de Smith, Pessac-Léognan (60% Merlot, 40% Cabernet Sauvignon): Leuchtendes Bordeauxrot, violette Reflexe. Offene Nase, viel Brombeeren, etwas Vanillewürze, dezent florale Noten. Weicher Auftakt, mittelkräftiger Körper, solide Struktur, sehr schmeichelhaft, mit feiner Textur, einer saftigen, roten Frucht, viel Cabernet-Würze im mittellangen Abgang. Ein zugänglicher Wein, der rasch Trinkfreude bieten dürfte. 2020-2027, 17.5 vvPunkte (88/100)

Eindrückliche Qualität: die Weine von Smith Haut-Lafitte 2017 (c) vvWine.ch

2017, Le Petit Lafitte, Pessac-Léognan (60% Cabernet Sauvignon, 40% Merlot): Leuchtendes Bordeauxrot, violette Reflexe. Offene Nase, fast schon archetypische Cabernet-Würze, schwarze Johannisbeeren, dunkle Kirschen, florale Noten, sehr verspielt. Gradliniger Auftakt, mittlerer Körper, sehr gute Struktur, markante Gerbstoffe, top Säure, das Holz perfekt eingebunden, dicht, knackig und präzis, im Abgang von sehr guter Länge, endet rotfruchtig und mit viel Rasse. Braucht noch etwas Reife. 2023-2032, 18 vvPunkte (90/100)

2017, Château Smith Haut Lafitte, Pessac-Léognan (60% Cabernet Sauvignon, 35% Merlot, 4% Cabernet Franc, 1% Petit Verdot, 60% Neuholz): Leuchtendes Bordeauxrot, violette Reflexe. Tiefe Nase, dunkelfruchtig, rauchig, schwarze Johannsibeeren, dunkel Kirschen, würzige Noten, darüber Veilchen, etwas Rauch, ausgesprochen vielschichtig, sehr komplex und nobel. Weicher Auftakt, dann zieht der Wein zu, wird straff, zeigt Zähne, sehr präzis, vertikal, dicht aber nicht schwer, ungemein feinkörniges Tannin, markante, gut eingebundene Säure, rotfruchtig und mit herrlicher Würze, gradlinig, elegant und mit sehr langem Abgang. Hervorragend gelungen! 2022-2036+, 19 vvPunkte (94+/100)

2017, Château Beauregard, Pomerol (60% Merlot, 40% Cabernet Franc): Leuchtendes Bordeauxrot, violette Reflexe. Offenes Bouquet, feinwürzig und mit schöner Floralität, mit mehr Luft auch Tabak, rotfruchtig und sehr feinduftig, komplex. Weicher Antrunk, leichter bis mittlerer Körper, feines Tannin, elegant, saftig und mit mittlerer Dichte, rote Frucht, sehr auf Eleganz getrimmt, weiche Extraktion und im Abgang von sehr schöner Länge. Ein femininer Beauregard, pure Finesse. 2020-2030, 18 vvPunkte (90/100)

2017, Château Cantelys Blanc, Pessac-Léognan (50% Sauvignon Blanc, 50% Sémillon): Helles Gelb. Offenes Bouqet, Grapefruit, Limetten, grüner Apfel und florale Noten, sehr feinduftig. Im Auftakt gradlinig, schlank und mit herrlicher Frucht, sehr filigran, getragen von einer top Säure, wieder Grapefruit und Limette, feinwürzige Noten. Elegant und mit guter Länge. Ein hocheleganter Weisswein, wird rasch Trinkfreude bieten. 2020-2026, 17.5 vvPunkte (89/100)

Top-Verkostungs-Bedingungen auf Smith Haut Lafitte (c) vvWine.ch

2017, Petit Haut Lafitte Blanc, Pessac-Léognan (80% Sauvignon Blanc, 20% Sémillon): Helles Gelb. Verhaltene Nase, angenehm tief, dezent rauchig, Zitrus und Äpfel, sehr verspielt und mit guter Komplexität. Straffer Auftakt, zeigt Dichte und Präzision, mittlerer Körper, satte Frucht, Aromen von Limetten, grünem Apfel, etwas weissem Pfirsich, sehr schön eingebundene Säure, endet langanhaltend. Hochelegant, straff und gradlinig, Ein Wein mit viel Präzision. 2020-2028, 18 vvPunkte (91/100)

2017, Les Hauts de Smith Blanc, Pessac-Léognan (100% Sauvignon Blanc): Helles Gelb. Expressive Nase, exotische Früchte, weisser Pfirsich, grüne Äpfel, darüber Gräser und eine dezent laktische Note, sehr gute Komplexität. Weicher Gaumen, zeigt Schmelz und eine gewisse Fülle, mittelkräftiger Körper, feine Frucht, wirkt etwas eindimensionaler als le Petit Lafitte, deutlich exotische Früchte, ein Touch grüne Melone, zeig eine hervorragende Frische und eine knackige Frucht. 2020-2026, 17.5 vvPunkte (89/100)

2017, Château Smith Haut Lafitte Blanc, Pessac-Léognan (90% Sauvignon Blanc, 5% Sauvignon Gris, 5% Sémillon): Helles Gelb. Offene und gleichzeitig tiefe Nase, viele Blüten, weisser Pfirsich, Birne, Apfel und Zitrusfrüchte, darüber eine steinige Note, die mich an Feuerstein erinnert, sehr gute Komplexität. Runder Auftakt, sehr füllig doch nicht fett, mittelkräftiger Körper, perfekt integriertes Holz, strukturiert, dicht und saftig, mit viel knackiger Frucht ausgestattet, deutlich Limetten, wieder Prisich und eine herrliche Würzigkeit, sehr straff, strukturiert und hochelegant. Ein äusserst gut gelungener Weisswein mit ausgesprochen langem Abgang. 2020-2030, 18.5 vvPunkte (93/100)

Stimmungsvoll: Barrique-Keller auf Smith Haut Lafitte (c) vvWine.ch

 2017, Bastor Lamontagne, Sauternes (80% Sémillon, 20% Sauvignon Blanc): Kräftiges Gelb, goldener Glanz. Sehr expressive Nase, viele Aprikosen, Rosinen, Dörrfrüchte, Nüsse und Mandeln, tief und nobel mit einer dezent rauchigen Note. Weicher Auftakt, sehr schöner Schmelz,j wieder Dörraprikosen und Nüsse, sehr saftige Frucht, kräftiger Körper, schön stützende Säure, die Botrytis-Note nicht zu dominant, feinwürzig, komplex und ganz und gar nicht klebrig. Ein dichter aber nicht schwerer sondern sehr gut balancierter Sauternes mit sehr langem Abgang. 2020-2040+, 18.5 vvPunkte (93/100)

Les Carmes Haut-Brion: Weine von einem anderen Planeten.

Ich habe hier schon einmal über die positiven Entwicklungen auf Château Les Carmes Haut-Brion berichtet. Auch 2017 hat dieses Weingut nicht nur sehr gute, sondern grossartige Weine produziert. Ich wage zu behaupten, dass der 2017er Les Carmes Haut-Brion zum Besten gehört, was die Appellation Pessac-Léognan oder sogar das ganze Bordelais hervorgebracht hat. Wer sich diesen Wein entgehen lässt, macht einen Fehler: Ehrenwort!

Wein des Jahres 2017? Les Carmes Haut-Brion schlägt vermutlich alles (c) vvWine.ch

2017, Le C des Carmes Haut-Brion, Pessac-Léognan (Bordeaux Blend): Leuchtendes Rubin, sehr dicht. Tiefe Nase, dezent animalisch anmutend, braucht viel Luft, verliert dann die reduktiven Noten.  Zeigt viele Kräuter, dunkle Pflaumen, Kirschen, sehr gute Komplexität. Im Auftakt ungemein weich, sehr feine Frucht, dicht, mit mittelkräftigem Körper, unglaublich feines Tannin verleiht eine sehr gute Struktur, da ist auch eine herrliche Cremigkeit, der Alkohol ist perfekt eingebunden, ebenso das Holz, kaum wahrnehmbar, das ist pure Finesse, Präzision und trotz der Dichte wirkt der Wein enorm frisch und klar. Im Abgang von sehr guter Länge, endet salzig. Sensationell gelungen. 2020-2032+, 18.5 vvPunkte (92/100)

Trotz grauem Himmel ein Lichtblick: Les Carmes Haut-Brion (c) vvWine.ch

2017, Les Carmes Haut-Brion, Pessac-Léognan (Bordeaux Blend): Dichtes Rubin, jugendlicher Glanz. In der Nase eine Droge, super tief, mit Rauch, dunklen Beeren, Kirschen, Süssholz, darüber Veilchen, Gewürze, hochkomplex und mit enorm viel Spannung. Im Auftakt gradlinig und klar, was für ein Wein, dicht, konzentriert und dennoch federleicht, zieht am Gaumen voll durch, wird fülliger, bleibt dabei sehr ausgewogen, würzig, mit dunkler Frucht, schwarzer Johannisbeere, Kirschen, man möchte gleich schlucken. Entwickelt im ausserordentlich langen Abgang eine rotfruchtige Aromatik und ein fast pfeffrige Würze. Dieser Carmes ist hervorragend gelungen, das ist die pure Eleganz, Finesse, Präzision. Aristokratisch, nobel und wunderschön. Mein ganz persönliches Highlight der diesjährigen Primeur-Verkostung und mit Sicherheit einer der besten Weine des Jahres. Einmal mehr grosses Kino. Bravo Guillaume Pouthier! 2020-2040+, 19.5 vvPunkte (97/100)

Wer diesen Wein nicht kauf ist selber schuld: Les Carmes Haut-Brion 2017 und Le C de Carmes Haut-Brion (c) vvWine.ch

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  1. […] und La Mission Haut-Brion resp. Haut-Brion. Die Verkostungsnotizen dieser Weine findet man hier in einem separaten Bericht. Nachfolgend meine Eindrücke. Die mit einem Stern (*) gekennzeichneten Weine, habe ich nicht im […]

  2. […] Symbolisch für den Jahrgang: Weiss in der Magnum und Rot in der Normalflasche (c) vvWine.ch – hier geht es zum Bericht mit Smith Haut Lafitte […]

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