Burgund, Teil 1: Capitain Gagnerot.

Man mag sich fragen, warum ein Weinliebhaber erst 13 Jahre nach Start seiner „Weinkarriere“ eines der renommiertesten Weingebiete der Welt bereist. Nun, die Antwort ist simpel: ich hatte zu oft teure und nicht befriedigende Weine aus dem Burgund im Glas, insbesondere aus den 80er und 90er-Jahren. Und daher waren sowohl meine Lust als auch mein Budget in der Vergangenheit nicht eben gross genug, um viel Geld in wenig Wein zu investieren.

Vor rund 2 Jahren hat mich das Burgund-Fieber nun aber doch gepackt. Philipp ist schuld, respektive ein 2001er Clos de Tart. Und natürlich noch ein paar andere, weit kostengünstigere Burgunder, allesamt Tipps von Philipp, welche mich während den letzten Monaten überzeugt haben.
So wagten wir uns also auf die Reise, Melanie, David, Christian, Simon-Vineo und ich. Erste Station war die Domaine Capitain Gagnerot in Ladoix.

Wir wurden sehr freundlich empfangen und konnten in entspannter Runde und mit genügend Zeit die unterschiedlichen Pinot’s aus 2010 zu verkosten. Capitain Gagnerot betont bei allen Weinen stark die Frucht-Komponente und man wiederholte mehrmals, dass Tertiär-Aromen wie Unterholz oder Pilze in den Weinen nicht der Stil der Domaine sind. Wer also zarte, finessenreiche und fruchtbetonte Pinots mag, die schon in der Jugend Spass machen und doch gut reifen dürften, ist hier an der richtigen Adresse.

Sehr gut gefallen haben mir in der günstigen Klasse (Euro 22.50) der 2010er Ladoix 1er Cru „La Micaude“ welcher äusserst viel Finesse und eine herrliche rotbeerige Frucht zeigte. Von den etwas teureren Weinen vom Corton-Hügel (die Grand Cru-Weine kosten hier um Euro 43-47) fiel mir der 2010er Corton aus der Lage „Renardes“ sehr positiv auf. Dieser Wein verfügt – wie alle Cortons der Domaine Capitain Gagnerot – über deutlich mehr Tiefe als die Weine aus Ladoix. Hier findet man wieder diese rotbeerigen Früchte welche mit einer mineralischen Komponente und einer herrlichen Würze untermalt sind. Der Wein ist bereits antrinkbar, dürfte sich aber über die nächsten Jahre noch weiter verbessern. Schliesslich produziert das Gut auch ein paar Weine an der Cote de Nuits. Der 2010er „Les Echezeaux“ präsentiert sich dunkelbeerig, kräftiger, strukturierter aber auch noch verschlossener als die bereits zugänglichen Corton-Weine. Hier wächst ein sehr schöner Echezeaux heran, der ab 2015-2025 viel Freude bereiten wird. Merci noch einmal an die sehr freundliche Equippe der Domaine Capitain Gagnerot: wir kommen wieder!
Nach dem Mittagessen im Bistrot des Ermitage Corton fuhren wir zum nächsten Weingut: Domaine Chandon de Briailles in Savigny-les-Beaune. 
Impressum: Adrian van Velsen, Alte Spinnerei 1, CH-5210 Windisch, Telefon +41 44 350 01 44. Adrian@vvWine.ch
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