Beeindruckend frisch: Daniel Gazzar Vins präsentiert die 2015er Carandelle und Petit Verdot von Podere San Cristoforo

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Ziemlich genau sechs Jahre ist es her, als ich die Weine von Podere San Cristoforo zum ersten Mal verkosten durfte. Es war im November 2011 und im Glas waren zwei Weine aus dem Jahrgang 2009, welche ich damals durchaus zu schätzten mochte.

An Komplexität gewonnen, die Frische gehalten: Podere San Cristoforo (c) vvWine.ch

Die Weinspürnase Daniel Gazzar hat sich inzwischen vom väterlichen Betrieb gelöst und eine eigene Firma – Daniel Gazzar Vins – aufgebaut. Die Beziehungen zum Weingut Podere San Cristoforo, vielen anderen traditionellen Gazzar-Weingütern, sowie den renommierten Chateaux‘ in Bordeaux, welche Jahr für Jahr zu äusserst attraktiven Preisen in Subskription angeboten werden, sind trotz des Neuanfangs geblieben. Und das ist gut so.

Nun, sechs Jahre später, durfte ich die Weine des äusserst talentierten Winzerteams von Podere San Cristoforo unter der Leitung von Lorenzo Zonin ein weiteres Mal probieren. Und ich war auch dieses Mal sehr beeindruckt. Was hier im küstennahen Ort Gavorrano in der toskanischen Maremma nach den Prinzipien der Biodynamik entsteht, ist wirklich sehr beachtlich. Während die Bolgheri-Weine sonst oft durch Kraft und Fülle beeindrucken, bieten die Weine von der Podere San Cristoforo viel Eleganz und Finesse.

Auf 15 Hektar Rebfläche werden die Sorten Sangiovese (10 Hektar), Petit Verdot (2 Hektar), Syrah (1 Hektar), Vermentino und Trebbiano (2 Hektar) angebaut. Geerntet wird hier mitten in der Nacht, damit die Trauben kühler in den Keller kommen und entsprechend frische Weine gekeltert werden können. Nachfolgend meine Notizen zu zwei Rotweinen.

2015, Carandelle, Podere San Cristoforo (c) vvWine.ch

2015, Carandelle, Podere San Cristoforo, Maremma, Toskana (100% Sangiovese). Leuchtendes Rubinleicht aufgehellter Rand. Fruchtbetonte Nase, Himbeeren, Walderdbeeren, sogar ein Hauch Zitrus, erinnert an rosa Grapefruit, wirkt kühl, dahinter mit mehr Luft auch leicht erdig, gute bis sehr gute Komplexität. Beginnt am Gaumen saftig und ebenfalls sehr fruchtbetont, dann breitet sich der Wein aus, zeigt seine solide Struktur, mittlerer Körper, die Gerbstoffe machen sich bemerkbar, sind sehr fein gewoben und perfekt reif, dazu kommt eine ungemein gut integrierte Säure, wow, das ist knackig und trotz des warmen Jahrgangs überhaupt nicht plump oder alkoholreich, nein im Gegenteil: das ist enorm frisch, aromatisch schwingt der Wein zwischen roten Johannisbeeren, Himbeeren sowie Heidelbeeren hin und her, dazu kommen fast schon exotische Aromen, die an Ananas erinnern, abgerundet dann durch einen Hauch Puderzucker. Im Abgang von guter Länge, zugänglich, trinkanimierend, frisch. Bravo, dieser Wein muss einfach gefallen; vor allem bei einem solch moderaten Preis. Jetzt bis 2023+ geniessen, 17.5 vvPunkte (89/100).

2015, Petit Verdot, Podere San Cristoforo (c) vvWine.ch

2015, Petit Verdot, Podere San Cristoforo, Maremma, Toskana (100% Petit Verdot). Kräftiges Bordeauxrot, jugendlicher Glanz. Die Nase wirkt zurückhaltend, nobel und angenehm tief, Brombeeren, Kirschen, etwas Rauch, getrocknete Blumen, Thymian, mit mehr Luft auch Cassisbonbon, sehr gute Komplexität. Im Auftakt gradlinig und fruchtbetont, sehr knackig, dicht aber nicht schwer, mittlerer Körper, sehr gute Struktur, aromatisch sind da Brombeeren, Heidelbeeren, Kirschen, darüber viel Würzigkeit, das Ganze getragen von feinsten Gerbstoffen und einer lebhaften Säure, die 14% Alkohol perfekt verpackt. Das ist ein Konzentrat aus Frucht und Frische, das im Abgang sicher 45 Sekunden nachhallt. Ein Italiener mit viel Temperament und Charakter, doch stets die Contenance behaltend. Jetzt bis 2025 geniessen, 18+ vvPunkte (91+/100).

Diese beiden ungemein frischen 2015er-Weine sind für moderate CHF 19.45 (Carandelle) resp. CHF 28.10 (Petit Verdot) bei Daniel Gazzar Vins erhältlich. Viele weitere Weine von Daniel Gazzar sind am 14. November 2017 von 15-20h im Hotel Spa Lausanne Palace zu entdecken. An diesem Tag findet die traditionelle Degustation Passion du Terroir statt.

Impressum: Adrian van Velsen, Alte Spinnerei 1, CH-5210 Windisch, Telefon +41 44 350 01 44. Adrian@vvWine.ch
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  1. […] Sangiovese) und den Petit Verdot (100% Petit Verdot) verkostete ich vor einigen Wochen bereits. Die Notizen können hier nachgelesen […]

  2. Eindrücke von der „La Passion du Terroir“-Verkostung bei Daniel Gazzar Vins – vvWine.ch sagt:

    […] Sangiovese) und den Petit Verdot (100% Petit Verdot) verkostete ich vor einigen Wochen bereits. Die Notizen können hier nachgelesen […]

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