Bordeaux 2013: Verkostung von Weinen des Grand Cercle.

Es liegt auf der Hand und ist darum auch kein Geheimnis: Bordeaux war in den Jahren 2011-2013 wettertechnisch nicht gerade vom Glück verfolgt. Es waren teils schwierige, im Jahr 2013 sogar sehr schwierige Wetterbedingungen welche den Winzern alles abverlangt haben…

Viel zu schnell werden solche „schwachen“ Jahre dann von der schreibenden Zunft kaputt geschrieben. Alles scheint plötzlich untrinkbar zu sein und wer es doch wagen sollte, sich einige Flaschen dieser Jahre in den Keller zu legen, scheint fürchten zu müssen, sein ganzes Kapital könnte Flöten gehen (dabei ist es ja im wahrsten Sinne des Wortes liquide angelegt).

Einige Händler halten diesen negativen Stimmen dann fast überfreundliche Parolen entgegen. So spricht man dann beispielsweise von „einem Jahr für Geniesser, nicht Spekulanten“.

Max Gerstl schrieb in seiner Jahrgangs-Retrospektive über den 2013er „Vom Wetterverlauf her war das vermutlich der allerschwierigste der oben beschriebenen Jahrgänge, eher noch schwieriger als 1984 und 1992. Noch vor 20 Jahren hätte es unter diesen Umständen praktisch keine trink- baren Weine gegeben. Aber 2013 haben einige wenige Produzenten der Natur trotz widrigsten Umständen einen richtig guten, spannenden Wein abgerungen.“

  


Frisch, mit viel Säure und klassischem Charakter.

Ich selber verkostete im Mai 2014 im Rahmen einer von Gazzar organisierten Degustation rund 40 Weine aus 2013 en Primeur. Mein Fazit seinerzeit war: frisch, schlank, säurebetont, klassisch (den ganzen Bericht gibt es hier nachzulesen)

Letzte Woche verbrachte ich einige Tage mit Yves Beck in der Region Bordeaux. Unser Ziel war es, die nun abgefüllten Weine aus dem Jahr 2013 zu verkosten und uns ein weiteres Bild dieses Jahrgangs zu machen. Die dabei gewonnenen Eindrücke decken sich mehrheitlich mit den Einschätzungen, welche ich en Primeur gemacht habe. 2013 ist bei den Rotweinen kein grosses Jahr. Im Durchschnitt all meiner Bewertungen kam ich auf 17.2 Punkte (87/100).

Die Säuren liegen teilweise über dem wünschenswerten Niveau und die Frucht ist nicht bei allen Weinen genügend vorhanden, um die hohe Säure sowie die teils etwas gar ruppigen Gerbstoffe in Schach zu halten. Erfreulich ist dafür die moderate Alkoholgradation. Viele Weine haben dafür lediglich 12.5 bis 13% Alkohol, was sie äusserst bekömmlich macht.

Elegante Weine für den raschen Genuss.

Die besten 2013er haben – mit einigen ganz wenigen Ausnahmen – eine sehr leichte, frische, fast etwas ans Burgund erinnernde Stilistik, die mir persönlich gut gefällt. Sie sind im Idealfall frisch, mit knackiger Säure und moderat ausgeprägten Gerbstoffen versehen und sind zumeist schon heute gut trinkbar. Es sind keine Lagerweine, sondern Weine, die früh Spass machen und auch weniger geübte Bordeauxtrinker nicht mit Komplexität und Struktur überfordern.

Wenn ich für die roten 2013er Bordeaux eine „allgemeine Faustregel“ für ein ideales Trinkfenster angeben müsste würde ich 2017-2026 angeben. Wie immer gibt es aber keine Regel ohne Ausnahme und viele der Weine dürften aufgrund ihrer Säure auch viel länger lagerfähig sein. Ob sie allerdings mit fortschreitendem Alter auch besser werden, würde ich zum heutigen Zeitpunkt als eher fraglich bezeichnen.

2013: ein grosses Jahr für Süssweine.

Als kleiner Exkurs: Im Gegensatz zu den Rotweinen war 2013 für die Süssweine aus Sauternes und Barsac ein hervorragendes Jahr. Mein Notendurchschnitt für die 17 Sauternes resp. Barsac-Weine (alle vom Rang 2em und 1er Grand Cru Classé) lag bei 18.6 vvPunkten (93/100). Der Bericht dazu folgt hier in Kürze.


Verkostung der 2013er auf Ch. La Croizille.

Zurück zu den mehrheitlich roten Weinen, welche ich Anfang Dezember zusammen mit meinem, Weinfreund Yves Beck verkosten durfte. Die Degustation wurde vom „Le Grand Cercle des Vins de Bordeaux“ organisiert und fand auf Ch. La Croizille in St-Emilion statt.

Anaïs Azorin und Stephanie Delecrin vom Grand Cercle sowie Helène De Schepper, Tochter des Eigentümers von Ch. La Croizille, haben uns rund 100 Weinmuster von Mitgliedern des Grand Cercle vorbereitet, welche wir während zwei Tagen in aller Ruhe verkosten konnten. Der äusserst spezielle Verkostungsraum von Ch. La Croizille, von welchem aus man eine wunderschöne Aussicht über die Reben von Ch. La Croizille hat, gab der ganzen Degustation einen sehr angenehmen Rahmen. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an das ganze Team vom Grand Cercle sowie Ch. La Croizille für diese ausgezeichneten Verkostungsbedingungen.

Nachfolgend meine Momentaufnahmen zu den rund 100 Weinen. Die Notizen sind in der Reihenfolge der Verkostung geordnet. Man möge mir im Kontext der Menge an Weinen den einen oder anderen Tipser verzeihen.

 


Die Weine der Familie De Schepper.

2013, Ch. Haut Breton Larigaudière, Margaux: Kräftiges Bordeauxrot, jugendlicher Glanz. Offene, sehr saubere Nase, deutliche Röstaromen, rote Kirschen, auch schwarze Johannisbeeren, dezent Lakrizze und ein Hauch Haselnuss, dazu eine feine Würze, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weicher Auftakt, leicht laktische Anflüge, dann einiges an roter Johannisbeere, auch Heidelbeeren, mittelkräftige Struktur, leicht trocknende Gerbstoffe, saftige Säure, moderater Alkohol (12.5%). Im Abgang mit guter Länge, endet stimmig auf knackige, rote Beeren. Ein ausgewogener, trinkanimierender Wein der ohne jegliche Überextraktion und mit viel Fingerspitzengefühl vinifiziert worden ist. Ein eleganter Wein für alle Tage. Kann, muss aber nicht reifen. Jetzt bis 2024. 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Ch. Tour Baladoz, St. Emilion: Mittleres Bordeauxrot, jugendlicher Glanz. Sehr offene, florale Nase, noch etwas vom Holz geprägt, dunkle und rote Beeren, auch getrocknete Gräser, ein Hauch Mokka und feine Raucharomen, schöne Komplexität. Am Gaumen cremig-weich im Auftakt, wieder rote Beerenfrucht, dann zeigt sich eine spitze Säure, dazu eine vibrierende Mineralik, eher schlanke Statur, die Gerbstoffe mässig ausgeprägt, alles in allem sehr saftig und frisch, mit 13 Vol-% äusserst bekömmlich, gute Komplexität. Im Abgang ausgewogen, endet auf rote Früchte. Ein sehr schöner, ganz und gar nicht überladener Wein für unkomplizierte Stunden unter Freunden, 2017 bis 2024. 17 vvPunkte, (87/100)

2013, Ch. La Croizille, St. Emilion: Kräftige Bordeauxrot, schöner Glanz. Sehr intensive, würzige, noch deutlich vom Neuholz geprägte Nase, rote und dunkle Früchte, Anflüge von Schwarztee, auch Veilchen, schöne „grünliche“ Noten die vom nicht ganz reifen Cabernet stammen, sehr schöne Komplexität. Am Gaumen cremig-weicher Auftakt, sehr schöne Frucht, eher rotbeerig, dazu aber auch einige schwarze Kirschen und eine feine Würze, mittelkräftige Statur, feine, noch etwas trocknende Gerbstoffe, sehr knackige Säure, saftig, frisch, der Alkohol (13 Vol-%) nicht dominant, wunderbar ausgewogen, sehr gute Komplexität. Im Abgang wunderbar ausgewogen. Ein Wein der noch etwas Zeit braucht. 2018 bis 2027, 18 vvPunkte, (90/100)


Die Weine des rechten Ufers (Rive Droite) – Côtes de Bordeaux.

2013, Ch. Mont-Pérat, Grand vin de Bordeaux: Mittlers Bordeauxrot, schöner Glanz. Offene, würzige Nase, dunkle Kirschen, rote Beeren, krautige Aromen, gute Komplexität. Am Gaumen weich, sehr zugänglich, einiges an roten Früchten, dazu auch eine feine Cremigkeit, schlanke Statur, mässig Gerbstoff, recht spitze Säure, gute Ausgewogenheit, durchschnittliche Komplexität. Im Abgang mit guter Länge, endet würzig, Jetzt bis 2022, 16.5 vvPunkte, (83/100)

2013, Ch. Beaulieu Comtes de Tastes, Grand vin de Bordeaux: Helles Granatrot, aufgehellter Rand. Recht holzbetonte Nase, rauchig, torfige Noten, rote Beeren, gute Komplexität. Am Gaumen saftiger Auftakt, weiche Textur, einiges an Gerbstoff, die Frucht wirkt reif, mittlere Struktur, etwas burschikos, gute Qualität. Eher kurz Im Abgang. Jetzt bis 2024, 16.5 vvPunkte, (84/100)

2013, Ch. Reignac, Grand vin de Bordeaux: Kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. In der Nase etwas flüchtige Säure, mit Luft schöne Tiefe, rauchig, dunkelbeerig, braucht Zeit, sehr gute Komplexität. Am Gaumen straffer Auftakt, sehr gradlinig, dunkelfruchtig, gut strukturiert mit spannender Würze, sehr gute Struktur, einiges an Potential, sehr gute Qualität der Tannine. Im Abgang lang und mit einer feinen weissen Pfefferwürze, 2020 bis 2030, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2013, BalTHVS, Grand vin de Bordeaux: Kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Sehr tiefe Nase, nobel, Rauch, Torf, Cassis, auch florale Noten, sehr gute Komplexität. Am Gaumen gradlinig, klar, wieder dunkle Beeren, dazu viel Würze, sehr gute Struktur, fein gewobene Gerbstoffe, gute Säure, frisch und  mit angenehm langem Abgang, endet würzig. 2020 bis 2030, 18 vvPunkte, (90/100)

2013, Ch. Sainte Barbe, Grand vin de Bordeaux: Kräftiges Bordeauxrot, im Kern fast Schwarz. Intensive, dunkelfruchtige Nase, auch Caramel, geröstetes Holz, Rauch, sehr gute Komplexität. Weicher Gaumenauftakt, die Frucht schwankt zwischen dunklen und roten Beeren, einiges an Struktur ist hier im Spiel, fein gewobene Gerbstoffe, knackige Säure, sehr gute Qualität. Im Abgang leicht austrocknend. 2020 bis 2030+, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2013, Ch. Reynon, Cotes de Bordeaux: Leuchtendes Bordeauxrot, leicht violette Reflexe. Offene, florale Nase, Brombeeren, Gräser, sehr schöner Duft, gute Komplexität. Weicher Auftakt, rote Beeren, Kirschen, saftig und frisch, mittelkräftige Statur, sehr gute Ausgewogenheit, elegant, keinerlei Überextraktion hier, viel Finesse. Stimmiger, feinwürziger Abgang, 2017 bis 2024, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Ch. Fougas, Cotes de Bordeaux: Kräftiges Bordeauxrot, im Kern fast Schwarz. Etwas rustikale Nase, Anflüge von Bret, dann auch dunkelfruchtige Noten, zudem Veilchen, sehr gute Komplexität. Am Gaumen sehr weich, bereits gut zugänglich, dunkle Kirschen, würzige Komponenten, mittlere Statur, einiges an Fleisch am Knochen, die Gerbstoffe präsent, gut integrierte Säure, gute Qualität. Wenn sich die Nase mit der Reife noch verschönert, ein sehr stimmiger Wein. 2017 bis 2026, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Cuvée Pervenche Puy Arnaud, Castillon Côtes de Bordeaux: Helles Bordeauxrot, aufgehellter Rand. Sehr spezielle Nase, erinnert eher an Sauternes als an einen Rotwein. Getrocknete Aprikosen, Weinbeeren, Anflüge von Zitronenzesten, auch Coca-Cola. Am Gaumen weich, reif, rotfruchtig aber auch recht unausgewogen, erneut Cola. Kein gutes Muster, keine Bewertung.

Die Weine des rechten Ufers (Rive Droite) – Fronsac und Canon Fronsac.

2013, Ch. Dalem, Fronsac: Kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Die Nase angenehm tief, leicht rauchig mit dunkler Beerenfrucht und schwarzen Kirschen. Am Gaumen weicher Auftakt, Brombeeren, Kirschen, sehr stimmig mit mittelkräftiger Statur, reifen Gerbstoffen und sehr gut eingebundenem Holz und Alkohol (13.5%). Saftige Säure, sehr schöne Komplexität. Gefällt durch seine Harmonie. Klassischer Bordeaux, 2017 bis 2026, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2013, Ch. Fontenil, Fronsac: Mittleres Bordeauxrot, schöner Glanz. Duftige, florale Nase, dunkle und rote Beeren, Heu, Gräser, auch rauchige Anflüge, sehr schöne Komplexität. Im Auftakt weich, fast harmlos, rotfruchtige Aromatik, sehr saftige Frucht. Feine, reife Gerbstoffe, mittlere Statur, gut integrierte Säure, sehr moderat im Alkohol, sehr schöne Komplexität. Das gefällt mir sehr gut, ein eleganter Wein mit Reserven, 2017 bis 2028, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2013, Ch. De Carles, Fronsac: Mittleres Bordeauxrot, jugendlicher Glanz. Die Nase noch etwas verhalten, angenehm tief mit floralen (Flieder) und rauchigen Aromen, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weicher Auftakt, rotfruchtig, wieder florale Aromen, elegant, die Gerbstoffe reif, einiges an Säure hier bei mittelkräftiger Struktur, sehr gute Harmonie und gute Komplexität. Im Abgang von mittlerer Länge, endet äusserst frisch. 2016 bis 2023, 17 vvPunkte, (87/100)

2013, Ch. Moulin Haut-Laroque, Fronsac: Kräftiges Bordeauxrot, violette Reflexe. Sehr tiefe, noble Nase, was für ein Duft, schwarze Kirschen, Cassis, auch Brombeeren, getrocknete Feigen, dazu florale Noten und schwarzer Pfeffer, sehr gute Komplexität. Am Gaumen straffer, gradliniger Auftakt, knackige Brombeerfrucht, sehr konzentriert ohne plump zu sein, wunderbar saftige Säure, sehr gute Struktur, viel Frische und grosse Ausgewogenheit, hier ist Kraft und viel Finesse im Spiel. Im Abgang mit sehr guter Länge, ein Hit! 2020-2030, 18.5 vvPunkte, (92/100)

2013, Ch. De La Rivière, Fronsac: Kräftiges Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. Tiefe, rauchige Nase, dunkle Beeren, Tee, Kräuter, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weicher, cremiger Auftakt, einiges an roten Beeren, auch Blutorangen, sehr saftig, mittelkräftige Statur, etwas trockene Gerbstoffe, der Alkohol spürbar, gute Qualität. Wirkt alles in allem noch etwas unruhig. Im Abgang leicht brennend, braucht noch Zeit. 2019-2027, 17.5+ vvPunkte, (89+/100)

2013, Ch. Les Trois Croix, Fronsac: Mittlers Bordeauxrot, aufgehellter Rand. Sehr offene, noch vom Ausbau geprägte Nase, wunderbar floral, duftig, fast etwas parfümiert wirkend, doch mit sehr schöner Komplexität. Am Gaumen weich, fast mollig im Auftakt, dann rasch konzentrierte, saftige, rotfruchtige Aromatik, mittlerer Körper, sehr feine Gerbstoffe, gut integrierte Säure, der Wein ist äusserst ausgewogen, hier wurde mit viel Fingerspitzengefühl gearbeitet, keinerlei Überextraktion. Sehr schöner, fruchtig-würziger Abgang. 2019-2028, 18 vvPunkte, (90/100)

2013, Ch. La Vielle Cure, Fronsac: Mittlers Bordeauxrot, schöner Glanz. Deutlich vom Neuholz geprägte Nase, sehr gute Tiefe, einiges an Rauch, dunkle Beeren, Schokolade, gute bis sehr gute Komplexität. Am Gaumen straff, gradlinig, noch ungestüm, sehr satte Frucht, viel Würze und merklich Gerbstoff, da ist eine solide Struktur mit im Spiel, die Elemente noch etwas unruhig, müssen sich noch finden, sehr gute Qualität. Wenn hier die Harmonie noch zulegt mit Luft nach Oben. Unbedingt etwas reifen lassen. 2020-2030, 17.5+ vvPunkte, (88+/100)

2013, Ch. Moulin Pey-Labrie, Canon Fronsac: Rubinrot, aufgehellter Rand. Die Nase fruchtbetont, rote Beeren, dazu auch getrocknete Aprikosen und Schwarztee, etwas Gummibärchen, gute Komplexität. Am Gaumen weicher Auftakt, dann einiges an Gerbstoffe und viel Säure, der Wein braucht Essen, die Frucht wirkt etwas gar karg für das vorhandene Gerüst. Nicht einfach zu verkosten. Wirkt alles in allem etwas unharmonisch, muss sich noch finden. 2017-2023, 15.5 vvPunkte, (80/100)


Die Weine des rechten Ufers (Rive Droite) – Pomerol und Lalande de Pomerol.

2013, Ch. Beau Soleil, Pomerol: Strahlendes Rubin, schöner Glanz. Reduktive Nase, mit Luft etwas Himbeeren, Gräser, gute Komplexität. Weicher Auftakt, frische, rotfruchtige Aromatik, saftige Säure, feine Würze, wieder eine leichte Reduktion spürbar, stört mich allerdings nicht. Eher schlanke Statur doch ungemein frisch. Kein hochkomplexer dafür umso trinkfreudigerer Wein. Macht jung schon Spass, saftig, knackig, gut. 2016-2022, 16.5 vvPunkte, (84/100)

2013, Ch. Bonalgue, Pomerol: Mittleres Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. Noch verhaltene, sehr tiefe Nase, schöne Mineralik, rotfruchtig, klar mit einer leicht grasigen Würze, gute Komplexität. Am Gaumen straffer, gradliniger Auftakt, einiges an roten Früchten, auch eine feine Bitternote, etwas rosa Grapefruit, mittlere Statur, angenehme Frische, keinerlei Alkoholüberhang. Kein Ausbund an Komplexität doch mit viel Frische, sollte noch etwas reifen. 2018-2026, 17 vvPunkte, (86/100)

2013, Ch. Clos du Clocher, Pomerol: Kräftiges Bordeauxrot, ganz leicht aufgehellter Rand. Verhaltene, noch vom Holz geprägte Nase, nobel, dunkle Beeren, getrocknete Kräuter, Gewürzbrot und rauchige Komponenten, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weicher Auftakt, rote Beeren, Zitronenthymian, auch Sahne, sehr gute Struktur, feine Tannine, saftige Säure, die Frucht sehr präzis und kompakt, sehr gute Ausgewogenheit. Ein Wein der noch ein paar Jahre reifen darf, antrinken ab 2018 mit Reserven bis 2030. 2018-2026, 18 vvPunkte, (90/100)

2013, Ch. Feytit-Clinet, Pomerol: Kräftiges Bordeauxrot, im Kern fast Schwarz. Noble, tiefe, leicht rauchige Nase, einiges an dunkler Beerenfrucht, auch feine Röstaromen, sehr gute Komplexität. Am Gaumen sehr cremiger Auftakt, überraschend vollmundig, einiges an Brombeeren, dann auch rote Johannisbeeren, sehr gute Struktur, straff und klar mit sehr präziser Frucht und einer frischen, knackige Säure. Komplex, äusserst ausgewogen und mit Reserven, liegen lassen. 2020-2030, 18 vvPunkte, (90/100)

2013, Ch. Lécuyer, Pomerol: Mittelkräftiges Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. Leicht verhaltene Nase, Kräuter, Tee, dunkles Brot, Brombeeren, Rauch, sehr schön zu riechen, sehr gute Komplexität. Am Gaumen sanft und weich im Auftakt, wieder dunkle Beeren, dann auch ein Anflug von rosa Grapefruit und Schlagsahne, mittlerer Körper, einiges an Gerbstoff, sie Säure wirkt frisch, saftig. Im Abgang von mittlerer Komplexität, mit leicht trockenen Tanninen. Unbedingt noch etwas reifen lassen, ein Wein mit Reserven. 2019-2027, 17 vvPunkte, (87/100)

2013, Ch. Mazeyres, Pomerol: Mittelkräftiges Bordeauxrot, deutlich aufgehellter Rand. Duftige, sehr kräuterwürzige Nase, offen und zugänglich, mit rotfruchtigen Aromen, auch florale Noten, dezent Holz, sehr schön zu riechen, komplex und sich mit Luft ständig verändernd. Im Auftakt weich, fast harmlos, sehr schöne, wieder rotfruchtige Aromen, auch ein Hauch Lavendel, mittelkräftiger Körper, keinerlei Holz wahrnehmbar, knackige Frucht, sehr schöne Frische bei guter Komplexität und grosser Balance. Wird schon früh Spass machen und doch gut reifen, 2017-2027, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2013, Ch. Montviel, Pomerol: Mittleres Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. Holzgeprägte, recht warm wirkende Nase, ein ganzer Korb von Beeren, auch Blumenblüten, wow, sehr schöne Komplexität, ein Schnüffelwein. Im Auftakt cremig und weich, dann rasch die Zähne zeigend, die Frucht tendiert ins rotbeerige, sehr knackig, frisch, gute Struktur, feine Gerbstoffe, die Elemente in sehr guter Balance, komplex ohne breit zu wirken, sehr schön vinifiziert. Ein Wein, den es zu beobachten gilt, Kompliment! 2018-2028, 18 vvPunkte, (91/100)

2013, Ch. Le Moulin, Pomerol: Kräftiges Bordeauxrot, violette Reflexe. Etwas reduktive Nase recht würzig, neben dunklen Beeren einiges an balsamischen Noten, Harz, auch Kräuter und Anflüge von Leder, schöne Komplexität. Am Gaumen cremig, weich, zugänglich, einiges an dunklen Kirschen, dann auch rote Beeren, feine Würze, Anflüge von Zartbitterschokolade. Mittlere Statur, sehr saftige Frucht und gut eingebundene Säure, elegant doch mit Ecken und Kanten. Gefällt mir sehr gut, kann reifen, 2018-2028, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2013, Ch. Clos de la Vielle Eglise, Pomerol: Mittelkräftiges Bordeauxrot, aufgehellter Rand. Die Nase noch etwas vom Holz geprägt, sehr schöne Frucht, dazu florale Noten, spannend, einladend, schöne Komplexität. Der Gaumen zugänglich, weich im Auftakt, da sind Brombeeren, dann auch Johannisbeeren, sehr saftig, die Struktur von mittlerer Kraft, der Alkohol gut eingebunden. Im Abgang eher kurz aber sehr stimmig. Ein schöner Wein für alle Tage, 2017-2026, 17 vvPunkte, (87/100)

2013, Ch. L’Ambroisie, Lalande de Pomerol: Mittelkräftiges Bordeauxrot, aufgehellter Rand. Die Nase deutlich holzgeprägt, die Fruchtaromen etwas verhalten, einiges an eingemachten Himbeeren, angenehme Tiefe, mässige Komplexität. Am Gaumen sehr zugänglich mit Noten von roten und blauen Beeren, das Holz auch hier wahrnehmbar, saftige Säure, eher leichte Statur, gute Harmonie, kein Alkoholüberhang. Kein hochkomplexer Wein doch Trinkspass für alle Tage. 2017-2024, 16.5 vvPunkte, (84/100)

2013, Ch. Jean de Gué, Lalande de Pomerol: Kräftiges Bordeauxrot, aufgehellter Rand, offene, etwas künstlich anmutende Nase, einiges an Würze, auch florale Aromen, mittlere Komplexität. Am Gaumen weich, zugänglich, cremig, etwas verhaltene Frucht, die Gerbstoffe etwas gar dominant für den Körper, knackige Säure, gute Harmonie, bekömmlich, simple, ehrliche Qualität, die zum Essen genossen werden sollte, Jung zu geniessen, 2016-2022, 16.5 vvPunkte, (84/100)

2013, Ch. La Sergue, Lalande de Pomerol: Mittleres Bordeauxrot, aufgehellter Rand. Die Nase floral, duftig, erinnert an Rosenblätter und Yasmintee, schöne Komplexität. Am Gaumen weich und schmeichelnd im Auftakt, sehr feine Frucht, eher rotbeerig, dann auch würzige Noten, dezent Blutorangenzesten, feine Bitternote, die Säure gut eingebunden, schöne Harmonie, qualitativ einwandfrei ohne Anspruch auf Grösse und mit eher leichter Statur. Lebt von der Frucht, wird rasch Spass machen. 2016-2025, 17 vvPunkte, (87/100)

2013, Ch. Tournefeuile, Lalande de Pomerol: Mittleres Bordeauxrot, rubinrote Reflexe. Offene Nase, noch etwas vom Holz geprägt, auch medizinale Aromen, Ricola-Kräuterzucker, würzig, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weich, fast mollig, dann rasch mit saftiger, roter Frucht, die Gerbstoffe markieren, die Säure ist stimmig. Vielleicht ist hier ein Tick zu wenig Frucht für die markanten Tannine, lieber jung und zum Essen geniessen als zu lange warten. 2016-2025, 17 vvPunkte, (87/100)

Die Weine des rechten Ufers (Rive Droite) – St-Emilion.

2013, Ch. Boutisse, St-Emilion Grand Cru: Mittleres Bordeauxrot, schöner Glanz. Die Nase angenehm tief, leicht rauchig, schöne Mineralik, dunkelfruchtig, nobel, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weicher Auftakt, die Frucht wechselt von dunkel zu rotfruchtig, feine Würzigkeit, auch Kräuternoten, die Statur ist mittelkräftig, einiges an Säure, frisch, ganz und gar nicht mastig, sehr gute Tanninqualität, sehr sauber vinifiziert, endet auf Süssholz. Bravo! 2017-2028, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2013, Ch. Carteau, St-Emilion Grand Cru: Mittleres Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand, die Nase etwas grasig, krautig, wirkt ein Hauch rustikal mit Anflügen von Rauch und Torf, gute Komplexität. Der Gaumen saftig, rotfruchtig, einiges an Kräuterwürze, auch Bitterorangen, eher leichte Statur, frische Säure und sehr gut eingebundenem Alkohol. Ein charaktervoller Wein mit Ecken und Kanten. Mir gefällt das, allerdings will der Wein Essen sehen. 2017-2025, 17 vvPunkte, (87/100)

2013, Clos Dubreuil, St-Emilion Grand Cru: Kräftiges Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. Sehr schöne Nase, tief und nobel, wow, dunkle Beeren, auch Eukalyptus, herrliche Würze, komplex und sich ständig verändernd. Am Gaumen straff, sehr gradlinig, konzentrierte Frucht, keinerlei Plumpheit, sehr schöne Saftigkeit, die Struktur beeindruckend, deutlich Gerbstoff, die Säure knackig, ausgezeichnete Balance, das ist schon eine ganz beeindruckende Qualität. Dieser Wein sollte noch etwas reifen, hat definitiv mehr Reserven als andere Weine. 2020-2032, 18.5 vvPunkte, (92/100)

2013, Ch. Grand Barrail Lamarzelle Figeac, St-Emilion Grand Cru: Mittleres Bordeauxrot, aufgehellter Rand. Die Nase wirkt rustikal, krautig, da sind einige dunkle Beeren, auch Rauch und etwas Speck, gute Komplexität. Am Gaumen weich beginnend, leicht laktische Noten, dann rasch wieder krautig, etwas burschikos wirkend, leichte Statur, hier fehlt es an Finesse. Im Abgang eher kurz, endet mit einer leichten Bitternote. 2017-2026, 16 vvPunkte, (82/100)

2013, Clos les Grandes Versannes, St-Emilion Grand Cru: Kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Die Nase mit sehr viel Holz, Caramel, eingekochte Himbeeren, Weihnachtsgewürze, sehr gute Komplexität. Der Gaumen schmeichelhaft im Auftakt, weiche Frucht, feine Gerbstoffe, die Säure markant, schöne Würze, das Holz am Gaumen deutlich besser eingebunden als in der Nase, doch in Sachen Komplexität eher limitiert, hier wollte man wohl etwas zu viel aus dem Jahrgang herausholen. Im Abgang mit guter Länge, endet auf Blutorangenzesten. 2018-2026, 17 vvPunkte, (85/100)

2013, Ch. Hermitage Lescours, St-Emilion Grand Cru: Kräftiges Bordeauxrot, im Kern fast schwarz. Auch hier noch etwas vom Holz dominierte Nase, rauchig, angenehm tief und mit einer anregenden Würze, sehr gute Komplexität. Am Gaumen straff im Auftakt, gradlinig, frisch, hier ist auch einiges an Struktur im Spiel, die Frucht ist klar, das Holz gut eingebunden, der Wein hat Charakter, mittlere Komplexität, gute Harmonie. Im Abgang angenehm lang, klassischer Bordeaux mit Reserven, 2018-2028, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Ch. Laplagnotte-Bellevue, St-Emilion Grand Cru: Helles Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. Florale Nase, Veilchen, auch Rosen, sehr verspielt, gute Komplexität. Am Gaumen karg, sehr trocknend im Auftakt, hier ist die Frucht etwas gar stark im Hintergrund, mangelnde Ausgewogenheit, sehr rustikal wirkend. Qualitativ einwandfrei aber nur wenig spassvoll zu trinken, unbedingt zum Essen servieren. 2018-2026, 16 vvPunkte, (82/100)

2013, Ch. Magnan la Gaffelière, St-Emilion Grand Cru: Mittleres Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. Die Nase offen, noch vom Holz geprägt, florale Noten, Rauch, auch etwas Eukalyptus, sehr schöne Komplexität. Der Gaumen sauber, gradlinig, noch verschlossen, die Frucht dunkel, sehr präzis, wieder eine gute Würze. Der Wein hat Struktur und viel Finesse, sehr frisch, die Qualität der Tannine ist gut, aromatisch nicht ganz so tief, wie in der Nase, doch das kann sich noch entwickeln, denn der Wein hat Reserven. Ich habe noch nie von diesem Gut gehört, doch das macht Spass, unbedingt im Auge behalten. 2018-2030, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2013, Ch. Du Parc, St-Emilion Grand Cru: Mittleres Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. Sehr florale Nase, wow, das macht Spass, hier duften Veilchen, Gräser und auch Trockenblumen um die Wette, keinerlei Holzdominanz, gute Komplexität. Am Gaumen weich, fast harmlos beginnend, dann breitet sich eine sehr schöne Frucht aus, rotfruchtige Aromatik, feine Würze, hier ist alles an seinem Platz, die Struktur ist eher leicht, doch die Balance überzeugt, sehr schöne Gerbstoffqualität, frisch und saftig im mittellangen Abgang. Ein femininer, frischer St. Emilion für eine gepflegte Tafel am Sonntag Mittag. 2017-2028, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2013, Ch. Pindefleurs, St-Emilion Grand Cru: Kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Die Nase sehr vom Holz geprägt, dunkelfruchtig, auch Lebkuchen, dazu feine florale Noten, gute Komplexität. Der Gaumen weich und schmeichelnd, da sind feine Würzaromen, einiges an dunkler Frucht, wieder Noten von Gewürzbrot, sehr gute Struktur, das Holz weniger dominant als in der Nase. Qualitativ auf sehr gutem Niveau, ein Wein mit Reserven. Unbedingt noch 2-3 Jahre liegen lassen, 2019-2030+, 17.5+ vvPunkte, (88+/100)

2013, Ch. Rol Valentin, St-Emilion Grand Cru: Kräftiges Bordeauxrot, jugendlicher Glanz, leicht aufgehellter Rand. In der Nase nobel, tief, rauchig, auch florale Noten, sehr schön, einladend, ein Schnüffelwein, das Holz genau richtig dosiert, sehr gute Qualität. Am Gaumen weich, fast etwas harmlos beginnend, dann zeigt der Wein die Zähne, die Gerbstoffe sind markant, sehr fein gewoben, die Säure ist saftig, stützt die rote Fruch, sehr feine Würze. Das ist ein ganz schöner Wein, elegant und ausgewogen, macht rasch Spass und wird und doch gut reifen. Chapeau! 2017-2030, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2013, Ch. Trianon, St-Emilion Grand Cru: Mittleres Bordeauxrot, aufgehellter Rand. Leicht reduktive Nase, Rauch, Torf, dunkle Beeren, gute Komplexität. Der Gaumen weich, samten, zugänglich mit schöner Brombeerfrucht und würzigen Komponenten. Die Säure stützt, die Gerbstoffe sind fein, gute Qualität ohne Anspruch auf Grösse. Ein ausgewogener, unkomplizierter Bordeaux für alle Tage. 2017-2030, 16.5 vvPunkte, (84/100)

2013, Ch. Fleur Cardinal, St-Emilion Grand Cru: Kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Die Nase kräftig, dunkelfruchtig, mit rauchigen Noten, dazu florale Töne, auch etwas Vanille, modern anmutend doch mit sehr gute Komplexität. Am Gaumen schmeichelnd weich, rund und harmonisch im Auftakt, die Frucht schwankt von dunkel- ins rotfruchtige, sehr saftige Säure, mittelkräftiger Körper, feine Gerbstoffe, sehr gute Qualität, hier ist viel Präzision im Spiel. Im Abgang von guter Länge, endet auf Sauerkirschen. Ein sehr guter, moderner Bordeaux. 2016-2028, 18 vvPunkte, (91/100)

2013, Ch. Fonplegade, St-Emilion Grand Cru: Kräftiges Bordeauxrot, im Kern fast schwarz. Die Nase tief, nobel, sehr fein, wunderbare Floralität, auch eine spannende Mineralik, rauchige Komponenten, wow, das ist sehr angenehm zu riechen. Am Gaumen weich, zart wie eine Blume, der Wein öffnet sich langsam, da ist eine sehr präzise Frucht, da sind reife, feinmaschige Tannine, sehr gute Struktur, viel Finesse. Ein weiteres Highlight in dieser Probe, qualitativ von A-Z überzeugend. 2016-2028, 18.5 vvPunkte, (92/100)

2013, Ch. Fonroque, St-Emilion Grand Cru: Mittleres Rubinrot, schöner Glanz. Die Nase floral, verspielt, sehr duftig, Veilchen, Gewürze, auch Zitronenthymian, schöne Komplexität. Am Gaumen saftiger, fruchtbetonter Auftakt, sehr knackig, rote Kirschen, auch Johannisbeeren, mittelkräftiges Struktur, elegant und ausgewogen, hier ist alles an seinem Platz. Ein Wein der jung Spass machen wird und doch Reserven hat. 2016-2028, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2013, Ch. Laroze, St-Emilion Grand Cru: Kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Die Nase ist intensiv, leicht krautig, mit Aromen von Sauerkirschen, dazu ein Touch Vanille, gute Komplexität. Am Gaumen straff, gradlinig, sehr knackige, konzentrierte Frucht, allerdings überlagern die etwas gar kantigen Tannine diese Frucht aktuell noch zu stark, der Wein muss sich erst finden. Sehr gute Qualität und definitiv mit Potenzial nach Oben. Die Reife wird es zeigen. 2020-2030+, 17.5+ vvPunkte, (89+/100)

2013, Clos La Madeleine, St-Emilion Grand Cru: Kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Sehr offene, zugängliche Nase, einerseits floral, dann auch etwas Süssholz und rauchige Komponenten, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weich im Auftakt, sehr elegant, saftige Frucht, das macht Spass, der Wein ist harmonisch, lebendig, trinkanimierend, sehr schön gemacht, ab sofort Freude im Glas. Besser zu jung als zu alt geniessen. 2016-2023, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Ch. La Marzelle, St-Emilion Grand Cru: Kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Tiefe, konzentrierte Nase, einiges an Weihnachtsgewürzen, auch mineralische Noten, dazu gekochte Brombeeren, sehr gute Komplexität. Der Gaumen harmlos beginnend, dann zeigt der Wein rasch die Zähne, viel Kraft, einiges an Extraktion, hier wollte man etwas viel aus dem Jahr herausholen. Zwar sehr gute Struktur und schöne Saftigkeit, doch die Komponenten müssen sich erst noch finden. Im Abgang mit einer angenehmen Würze, hat Reserven, sollte noch etwas reifen. 2019-2028, 17.5+ vvPunkte, (88+/100)

2013, Ch. De Pressac, St-Emilion Grand Cru: Kräftiges Bordeauxrot, violetter Rand. Sehr offene, intensive Nase, tief, einladend und würzig, floral, wow, das gefällt, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weich im Auftakt, einiges an Cremigkeit und Schmelz, doch keinerlei Breite, der Wein ist rotfruchtig mit einer beeindruckenden Balance, die Struktur ist solide. Dieser Wein kann gut reifen, sollte sicherlich noch 1-2 Jahre Kellerruhe haben, gefällt mir sehr gut. 2017-2028, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Ch. Sansonnet, St-Emilion Grand Cru: Kräftiges Bordeauxrot, rubinrote Reflexe. Sehr schöne Nase, tief und nobel, da sind dunkle Beeren, da ist viel Würze im Spiel, auch Anflüge von Eukalyptus, sehr gute Komplexität. Am Gaumen schmeichelhaft weich, mit guter Cremigkeit, da ist einiges an Fleisch am Knochen ohne jegliche Überextraktion, das ist präzis und mit saftiger Frucht und feinem Gerbstoff. Wow, das ist ein weiteres Highlight, knackig, würzig, frisch. Sollte noch etwas reifen, hat dem Jahrgang entsprechend gute Reserven. 2018-2030, 18 vvPunkte, (91/100)

2013, Ch. Yon Figeac, St-Emilion Grand Cru: Kräftiges Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. Die Nase offen, mit schöner Floralität, einiges an Brombeeren, feine Würze, gute Komplexität. Der Gaumen weich, etwas gar harmlos im Auftakt, da ist eine feine, rotfruchtige Aromatik, die saftige Säure ist gut dosiert. Der Wein ist sehr schlank und ohne grosse Tiefe, dafür mit einer sehr guten Balance. Ein ehrlicher, früh zugänglicher und jung zu trinkender Wein. 2016-2022, 17 vvPunkte, (86/100)

Die Weine des rechten Ufers (Rive Droite) – St-Emilion Satelliten.

2013, Ch. Messile-Aubert, Montagne Saint-Emilion: Mittleres Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. In der Nase leichte Gäraromatik, einiges an Holz wirkt etwas künstlich, fast parfümiert, auch Anflüge von gedörrten Aprikosen, solide Komplexität. Am Gaumen saftig, frisch im Auftakt, saftige, rotfruchtige Aromatik, allerdings auch bittere Noten (Grapefruit-Zesten), einfache Struktur. Keine grosse Rede wert, jung trinken. 16 vvPunkte, (82/100)

2013, Ch. Tour Bayard, Montagne Saint-Emilion: Kräftiges Bordeauxrot, jugendlicher Glanz. Die Nase mit leicht flüchtiger Säure, einiges an dunklen Beeren, feine Würze. Am Gaumen weich im Auftakt, relativ harmlose Struktur, gute Frische, saftige Frucht, die Komponenten ausgewogen. Ein schöner, stimmiger Tischwein. 2016-2023, 17 vvPunkte, (85/100)

2013, Vieux Chateau Palon, Montagne Saint-Emilion: Kräftiges Bordeauxrot, im Kern fast Schwarz. Angenehm tiefe Nase, dunkelfruchtig, feine Rauchnote, auch Anflüge von Tee, schöne Komplexität. Der Gaumen weich und mit viel Schmelz im Auftakt, sehr saftige Frucht, rote Beeren und schwarze Kirschen wechseln sich ab, die Struktur ist sehr gut und die Harmonie stimmt. Das ist ein äusserst schön gemachter Wein, macht bereits Spass, kann reifen, bravo! 2016-2026, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Ch. La Rose Perrière, Lussac Saint-Emilion: Kräftiges Bordeauxrot, im Kern fast Schwarz. Die Nase rauchig, tief, einiges an Brombeeren, auch Sauerkirschen, schöne Komplexität, wirkt frisch. Am Gaumen straff, dicht, konzentriert, der Wein hat eine präzise Frucht, die Aromatik eher dunkelfruchtig, doch die roten Johannisbeeren lauern, einiges an Struktur und viel Frische. Das ist ein toller Wein mit erstaunlich viel Finesse, darf ruhig einige Jahre reifen. 2018-2028, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Ch. Faizeau, Selection Vielles Vignes, Montagne St-Emilion: Kräftiges Bordeauxrot, dunkler Kern. Noch holzbetonte Nase, tief mit Noten von Brombeeren, schwarzer Johannisbeere und getrockneten Gräsern, Anflüge von Zimt, konzentriert und doch frisch. Am Gaumen sehr gradlinig und straff im Auftakt, ein konzentriertes Fruchtbündel mit einer sehr guten Struktur, die Gerbstoffe sind reif und fein, eine knackige Säure stützt, sehr gute Qualität. Im Abgang von mittlerer Länge, endet auf schwarze Kirschen. Kann und darf noch etwas reifen. 2018-2028, 17.5 vvPunkte, (89/100)

Die Weine des linken Ufers (Rive Gauche) – Médoc.

2013, Ch. La Cardonne, Médoc: Mittleres Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand, offene Nase, leicht krautig, würzig mit einem Touch Mokka, gute Komplexität. Am Gaumen straff, noch recht verschlossen, braucht Luft, rotfruchtig, knackig in der Säure, mittelkräftige Statur, sehr gute Harmonie, sehr gute Qualität. Im Abgang von mittlerer Länge, endet auf schwarze Kirschen. Kann reifen. 2018-2028, 17 vvPunkte, (85/100)

2013, Ch. Les Grands Chènes, Médoc: Mittleres Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. Offene Nase, warm und modern anmutend, einiges an dunklen Beeren, auch Eukalyptus, Schokolade, gute Komplexität. Der Gaumenauftakt ist weich, recht vollmundig, rotfruchtig, sehr knackig, mittlere Statur und mit sehr gut eingebundener Säure, gefällt. Im Abgang mittellang aber sehr stimmig. 2017-2028, 17 vvPunkte, (86/100)

2013, Ch. Greysac, Médoc: Mittleres Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. Sehr holzbetonte Nase, Aromen von Cassis und Heidelbeeren, auch etwas Schwarztee, gute Komplexität. Am Gaumen weich, fleischig, mit knackiger Frucht, da sind rote Johannisbeere, Heidelbeeren, lebhaft und frisch. Im Abgang von guter Länge, endet leicht würzig. Ein sehr stimmiger Cru Bourgeois. 2018-2028, 17 vvPunkte, (86/100)

2013, Ch. Grivière, Médoc: Mittleres Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. Schöne Nase, noch etwas vom Holz geprägt, schwarze Kirschen, Cassis, kühler Rauch und auch Torf, spannend, sehr Cabernet-lastig. Am Gaumen straff, klar, saftig, deutliche Cassis-Aromen, sehr feine Würze, die Struktur ist sehr gut, die Gerbstoffe reif, der Alkohol schön eingebunden. Sehr gute Qualität, das macht Spass, muss noch etwas reifen. 2019-2030, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Ch. Haut-Condissas, Médoc: Kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Sehr offene, warm anmutende Nase, wirkt fast etwas verkocht, viel Reife im Spiel hier, Anflüge Rosinen und Portwein, gute Qualität. Am Gaumen weich, zugänglich, fast mollig, dann zeigt der Wein seine Zähne, die Aromen werden rotfruchtig, viel Würze, auch schwarze Kirschen, Gräser, schöne Komplexität, feiner Gerbstoff, darf reifen. 2017-2028, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Ch. Patache d’Aux, Médoc: Kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Offene Nase, würzig, Röstnoten, Speckbrot, reife Brombeeren, Tee, sehr gute Qualität. Der Gaumen straff, noch verschlossen, einiges an roten und dunklen Früchten, wieder feine Würze, mittlere Statur, sehr gut eingebundene Säure. Ein schöner Wein, unbedingt noch etwas liegen lassen. 2018-2028, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Ch. Ramafort, Médoc: Mittleres Bordeauxrot, aufgehellter Rand. Offene Nase, rotfruchtig, würzig, etwas dunkles Brot, mit Luft auch Brombeeren, angenehmer Duft. Am Gaumen sehr weich und zugänglich, da sind dunkle Kirschen, etwas schwarze Johannisbeeren und eine feine Würzigkeit, die Struktur ist eher leicht, der Wein sehr ausgewogen, gute Qualität. Sehr frisch, sehr Médoc. Wird rasch Spass machen. 2017-2026, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Ch. Rollan de By, Médoc: Mittleres Bordeauxrot, aufgehellter Rand. Sehr offene, warm anmutende Nase, viele Weihnachtsgewürze, satte, dunkle Frucht, unglaublich duftig, auch modern anmutend. Am Gaumen weich, zugänglich, der Wein breitet sich rasch aus, vollmundig, die Gerbstoffe sind feinmaschig, wieder dunkle Beeren, auch etwas Eukalyptus, sehr gute Qualität. Wirkt am Gaumen deutlich frischer als die Nase vermuten lässt, ein schöner Wein. 2017-2026, 17 vvPunkte, (85/100)

2013, Ch. Tour Seran, Médoc: Mittleres Bordeauxrot, Granatreflexe. Sehr offene Nase, schöner Duft, rauchig, dunkle und rote Früchte, Schwarztee, Schokolade, gute Komplexität. Am Gaumen weich, seidige Tannine, rote Früchte, Mokka, sehr gut vinifiziert. Ideal für die Gastronomie, macht rasch Spass, ein richtiger Gaumenschmeichler, 2016-2025, 17 vvPunkte, (85/100)

2013, Ch. D’Agassac, Médoc: Kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Die Nase sehr reduktiv, dunkelfruchtig, steinig, frisch, kein guter Zeitpunkt, der Wein braucht Luft. Am Gaumen ebenfalls reduktiv, dunkelfruchtig, würzig, straff, da ist viel Materie im Spiel, sehr gute Struktur, die Elemente ausgewogen. Dieser Wein muss unbedingt reifen. Unbedingt nachverkosten. 2020-2030+, 17.5+ vvPunkte, (88+/100)

2013, Ch. d’Arcins, Médoc: Mittlers Bordeauxrot, heller Rand. Offene Nase, wirkt warm, würzig, mit Tabak, roten Früchten, Heu, gute Qualität. Am Gaumen leicht, sehr elegant, keine grosse Dichte, wenig Struktur. Der Wein macht ab sofort Spass und sollte nicht zu lange reifen, 2016-2022, 16.5 vvPunkte, (84/100)

Die Weine des linken Ufers (Rive Gauche) – Haut-Médoc.

2013, Ch. Lestage Simon, Haut-Médoc: Dichtes Bordeauxrot, schöner Glanz. Sehr schöne Nase, einiges an Cassis, auch Eukalyptus, feine Würze, sehr gute Qualität. Der Gaumen straff, sehr gradlinig, der Wein ist äusserst frisch und gut balanciert, schwarze Kirschen, feine Gerbstoffe und knackige Säure. Das gefällt, kann auch ein paar Jahre reifen, 2017-2026, 17 vvPunkte, (87/100)

2013, Ch. Cartillon, Haut-Médoc: Dichtes Bordeauxrot, schöner Glanz. Spezielle Nase, erinnert an Brot, braucht Zeit, öffnet sich dann, deutlich Brombeeren, würzige Noten, sehr gute Qualität. Am Gaumen weich beginnend, sehr mollig, dann zeigt sich eine pralle Frucht, dazu leicht krautige Aromen, mittelkräftiger Körper, sehr schöne Gerbstoffe und saftige Säure. Ausgewogen, präzis, ein schönes, knackiges Fruchtbündel. 2017-2028, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2013, Ch. Liversan, Haut-Médoc: Dichtes Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. Leicht flüchtige Säure in der Nase, einiges an Holz, kein einfacher Zeitpunkt, der Wein braucht Luft. Am Gaumen weich, sehr zugänglich, rotfruchtig, etwas Grapefruit, einiges an Bitterstoffen, vielleicht fast etwas gar viel Gerbstoff für die dezent vorhandene Frucht, noch ein Jahr warten, dann zum Essen geniessen. 2017-2022, 16.5 vvPunkte, (84/100)

2013, Ch. Peyrat-Fourthon, Haut-Médoc: Dichtes Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. Sehr holzbetonte Nase, dunkelfruchtig, schöne Würze, Vanille, Weihnachtsgebäck. Am Gaumen schlanker, rotfruchtiger Auftakt, sehr präsente Säure, deutlich Gerbstoff, sehr gute Struktur. Leider ist die an sich knackige Frucht aktuell etwas im Hintergrund, vom Gerbstoff übertönt was die Gefahr birgt, dass der Wein mit zunehmender Reife austrocknet. In der Hoffnung, dass hier alles zusammenfindet. 2018-2028, 17 vvPunkte, (87/100)

2013, Ch. Peyredon, Haut-Médoc: Mittlers Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. Offene, noch vom Holz geprägte Nase, Kirschen, dunkle Beeren, Gras, Gewürze, auch Tee, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weicher Auftakt, fein, schmeichelnd, mit knackigen roten Früchten, einiges an Sauerkirschen, sehr ausgewogen trotz deutlich Säure, mittlere Statur, fein geschliffene Gerbstoffe. Das macht jetzt schon Spass, nicht zu lange liegen lassen, 2016-2024, 17.5 vvPunkte, (88/100)

Die Weine des linken Ufers (Rive Gauche) – Pauillac und St-Estèphe.

2013, Ch. Fonbadet, Pauillac: Mittlers Bordeauxrot, violette Reflexe. Die Nase sehr fruchtbetont, deutlich Cassis, auch Anflüge von Rauch, spannend. Am Gaumen straff, schlank beginnend, die dunkelbeerige Frucht ist präzis, sehr saftig, eine feine Würze schwingt mit, mittlere Statur, sehr schöne Gerbstoffe und frische Säure, keinerlei Alkoholdominanz. Ein straffer, klassischer Pauillac fürs kleine Budget. Macht Spass, sollte aber noch etwas reifen, 2018-2028, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Ch. Le Boscq, St-Estèphe: Kräftiges Bordeauxrot, violette Reflexe. Sehr typische Nase, St-Estèphe pur, noch etwas holzbetont, würzig, gute Qualität. Am Gaumen weich, zugänglich, recht leicht, rote Früchte, einiges an Säure, wieder feine Würze, das Holz auch hier spürbar, gute Komplexität. Ein unkomplizierter Cru Bourgeois, 2017-2026, 16.5 vvPunkte, (84/100)

2013, Ch. Clauzet, St-Estèphe: Kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz Offene, fast etwas gekocht wirkende Nase, dunkle Beeren, Gräser, Weihnachtsgewürze, gute Komplexität. Am Gaumen straff, einiges an Gerbstoff, sehr schöne, saftige Frucht, rotbeerig, knackig, gute Säure, den schlanken Jahrgang gut interpretiert. Einiges an Sauerkrischen im Abgang. 2016-20626, 17 vvPunkte, (87/100)

2013, Ch. Sérilhan, St-Estèphe: Kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Offene, zugängliche, mässig komplexe Nase. Am Gaumen weich, harmlos beginnend, dann zeigt sich eine feine Frucht und deutlich Grapefruit-Aromen, hier ist einiges an Bitterstoff und viel Säure im Spiel, leichte Struktur, wirkt etwas gar karg. Im Abgang kurz aber stimmig. 2016-20626, 16.5 vvPunkte, (83/100)

2013, Ch. Tour de Pez, St-Estèphe: Mittleres Bordeauxrot, heller Rand. Sehr duftig, noch holzgeprägt, Rauch, Teer, auch Torf, spannend, gute Komplexität. Am Gaumen straff, äusserst gradlinig, einiges an Gerbstoff, die Frucht rotbeerig, der Körper etwas karg, das muss definitiv noch etwas reifen. Ein schlanker Wein mit feinem Gerbstoff und frischer Säure. Könnte durch die Lagerung noch gewinnen, 2018-2028, 17 vvPunkte, (86/100)

2013, Ch. Tour des Termes, St-Estèphe: Mittleres Bordeauxrot, schöner Glanz. Duftig, würzig, frisch in der Nase rauch, Speck auch Torf, dazu krautige Noten, gute Komplexität. Am Gaumen weich, fast harmlos, dann rotfruchtig, sehr saftig und von schlankem Körper, sehr ausgewogen, mit Finesse. Gefällt mir durch seine schlanke Art, kann auch ein paar Jahre reifen. 2017-2027, 17 vvPunkte, (86/100)

Die Weine aus Graves und Pessac-Léognan 

2013, Ch. Crabitey, Graves: Mittleres Bordeauxrot, aufgehellter Rand. Die Nase offen, Aromen von Schwarztee, getrockneten Blumen, Blutorangen, Kräuter, spannend. Am Gaumen weich, zugänglich, leicht krautig wirkend, einiges an Merlot-Frucht, sehr saftig, knackig und mit sehr guter Harmonie. Hier wollte man nicht zu viel aus dem Jahrgang herausholen. Ein sehr schöner Wein, macht jung schon Spass. 2016-2026, 17 vvPunkte, (87/100)

2013, Clos Floridene, Graves: Mittleres Bordeauxrot, aufgehellter Rand. Duftige, sehr feine, florale Nase, rote Beeren, etwas Rauch, Hagebutte, schöner Schnüffelwein. Der Gaumen sehr weich, zugänglich, feine rotbeerige Frucht, auch etwas Grapefruit und Blutorangen, filligran, feminin, kein Muskelprotz, eher ein Tänzer. Gefällt, da die Frucht des Jahrgangs sauber herausgearbeitet wurde. Jung trinken. 2016-2024, 17 vvPunkte, (87/100)

2013, Ch. Haura, Graves: Mittleres Bordeauxrot, aufgehellter Rand. Sehr kräftige, dunkelfruchtige Nase, einiges an Rauch im Spiel, auch Schokolade, wirkt modern. Am Gaumen straff, sehr präzis, dunkle Früchte, auch rote Johannisbeeren, einiges an Struktur und sehr frische Säure. Der Wein ist gut balanciert, gefällt mir durch seine straffe, äusserst präzise Art. 2018-2028, 17 vvPunkte, (87/100)

2013, Ch. Haut Selve, Graves: Helles Bordeauxrot, erinnert an einen Pinot. Offene, leicht gemüsig wirkende Nase, rote Beeren, auch Tomaten und deutlich florale Noten, gute Qualität. Am Gaumen weich, sehr schlank, mit feiner roter Beerenfrucht, das Holz am Gaumen spürbar aber nicht zu dominiant, leichte Statur. Ein trinkiger, unkomplizierter Graves. 2016-2024, 16.5 vvPunkte, (84/100)

2013, Ch. Roquetaillade La Grange, Graves: Dichtes Bordeauxrot, im Kern fast Schwarz. Das ist das pure Gegenteil vom Haut Selve, konzentrierte Nase, sehr würzig, dunkelfruchtig, einiges an Weihnachtsgewürzen, dazu aber auch hier florale Töne, das Holz wahrnehmbar doch gut eingebunden, sehr gute Qualität, charaktervoll. Am Gaumen weicher, cremiger Auftakt, sehr schöne Frucht, die Gerbstoffe feinmaschig, frische, saftige Säure, äusserst ausgewogen. Modern, zugänglich und sehr schöne vinifiziert. Im Abgang mit Noten von dunkler Schokolade und Brombeeren. Ein sehr schöner Wein, eher für Modernisten und sicherlich perfekt für die Gastronomie. 2016-2028, 18 vvPunkte, (90/100)

2013, Ch. La Garde, Graves: Mittlers Bordeauxrot, heller Rand. Leicht reduktive Nase, kein idealer Zeitpunkt, mit Luft kommen florale Noten, eine rote Frucht. Sauber bei einfacher Komplexität. Am Gaumen weich, harmlos beginnend, dann wieder schöne rote Frucht, kein Übermass an Extraktion, simple Struktur, gefällig. Im Abgang kurz aber stimmig, jung zu geniessen. 2016-2024, 16.5 vvPunkte, (83/100)

2013, Ch. Haut-Bacalan, Pessac-Léognan: Mittlers Bordeauxrot, schöner Glanz. Sehr duftige Nase, Früchtetee, Sauerkirschen, Gräser, auch florale Noten, gute Komplexität. Am Gaumen weich, sehr fein beginnend, da sind dunkle Beeren, dann auch rote Johannisbeeren, schöne Würzigkeit, ausgewogen, mit gut integriertem Gerbstoff und feiner Säure, sehr stimmig, einiges an Finesse. Macht rasch Spass. 2016-2026, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Ch. Haut Lagrange, Pessac-Léognan: Mittlers Bordeauxrot, deutlich aufgehellter Rand. Krautig-florale Nase, etwas Grapefruit, relativ eindimensional. Am Gaumen weich, zugänglich, wieder mit krautigen Noten, erneut rosa Grapefruit, wirkt etwas gar grün und mit schlanker Statur. 2016-2022, 16 vvPunkte, (82/100)

2013, Ch. Le Sartre, Pessac-Léognan: Mittlers Bordeauxrot, schöner Glanz. Holzbetonte Nase, dunkelfruchtig, feine Würze, kühler Rauch, gute Komplexität. Am Gaumen weich, zugänglich, wirkt modern, die Frucht ist präzis, Heidelbeeren und Johannisbeeren, sehr ausgewogen, das Holz perfekt integriert, mittlere Statur, frisch, sehr gut gemacht. Ein weiterer Wein der ideal ist für die Gastronomie. 2016-2026, 17 vvPunkte, (87/100)

2013, Ch. Seguin, Pessac-Léognan: Mittlers Bordeauxrot, strahlender Glanz. Wow, was für eine Nase, kühl, klar, mit konzentrierter Frucht, dazu rauchige Noten und Anflüge von Tee, sehr schöne Komplexität. Am Gaumen seidenweich im Auftakt, die Frucht wechselte zwischen Heidelbeeren und roten Früchten, unglaublich präzis, sehr schöne Harmonie, den Jahrgang perfekt interpretiert. Eher schlanke Statur aber grossartige Finesse, das macht Spass, ein grosses Bravo! 2016-2028, 18 vvPunkte, (91/100)

2013, Ch. Lesparre, Graves de Vayres: Kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Offene, sehr duftige Nase, dunkle Beeren, Torf, auch rauchige Komponenten, etwas eingekochte Früchte sind auch dabei. Am Gaumen weich, samten, die Frucht eher rotbeerig, einiges an Holz, die Gerbstoffe sind fein, die Säure gut eingebunden. Im Abgang mit Zartbitterschokolade, wirkt modern, ist sehr sauber vinifiziert. 2016-2025, 17 vvPunkte, (85/100)

Einige 2013er Weissweine.

2013, Ch. Mont-Pérat blanc, Premieres Cotes de Bordeaux: Mittleres Gelb, strahlender Glanz. Blumige, sehr sauvignon-typische Nase, Gräser, ein Hauch Zitrus, schöne Würze, feine Mineralik, gute Komplexität. Am Gaumen schlanker Auftakt, sehr frisch, wieder Zitrusnoten, auch ein Hauch Akazienhonig, schöne Ausgewogenheit, gute Komplexität. Ein zugänglicher Wein, ideal als Apéro oder zu leichten Speisen. 2016-2020, 17 vvPunkte, (86/100)

2013, Ch. Sainte-Marie, Premieres Cotes de Bordeaux: Mittleres Gelb, strahlender Glanz. Sehr intensive, leicht parfümiert wirkende Nase, klar, rein, mit Noten von Gräsern und weissen Blüten, leicht vegetal, sehr schöne Komplexität. Am Gaumen weich und mit viel Schmelz, da ist eine knackige Frucht, einiges an Zitrusnoten, dazu wieder diese grasige Würze, sehr kompakt ohne plump zu wirken, saftige Säure, sehr trinkanimierend. Das macht Spass und kann auch etwas reifen. 2016-2023, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2013, Ch. Reynon, Sauvignon Blanc, Bordeaux: Mittleres Gelb, grünliche Reflexe. Reduktive Nase, sehr schwieriger Zeitpunkt, einiges an „Katzenpipi“, zwar sortentypisch aber einfach „too much“. Am Gaumen ebenfalls sehr grasig, reduktiv, macht keinen Spass. Keine Bewertung.

2013, Ch. Saint-Robert, Poncet Deville: Mittleres Gelb, grünliche Reflexe. Reduktive Nase, mit etwas Luft kommen Zitrusnoten und weisse Blüten, sehr schöne Komplexität. Am Gaumen saftig, knackig, sehr frisch, schöne Aromen von Zitronen und Limetten, ausgewogen, harmonisch, das Holz gut eingebunden. Ein sehr stimmiger Wein, sollte noch ein Jahr lagern, hat Reserven. 2017-2026, 18 vvPunkte, (90/100)

2013, Clos Floridene Blanc, Graves: Mittleres Gelb, grünliche Reflexe. Sehr schöne Nase, offen, duftig, würzig, sortentypisch, grasig mit Anflügen von Zitrusfrüchten, gute Komplexität. Am Gaumen saftiger Auftakt, sehr frisch, wieder grasige Töne, wieder Zitrusfrüchte, schlanker Körper, saftige Säure, unkompliziert, stimmig, sehr ausgewogen und ab sofort trinkbar. 2016-2022, 17 vvPunkte, (86/100)

2013, Ch. Le Sartre, Pessac-Léognan: Mittleres Gelb, schöner Glanz. Angenehm tiefe Nase, leicht laktisch, schöne Würze, grasige Aromen, auch Passionsfrucht, schöne Komplexität. Am Gaumen saftiger Auftakt, straff, schlank, sehr säurebetont, gute Frische, die Aromen von Zitrus- und Passionsfrucht wiederholen sich, sehr stimmig. Macht Spass, kann auch etwas reifen. 2016-2023, 17 vvPunkte, (86/100)

Zum Abschluss zwei Sauternes.

2013, Ch. Haut-Bergeron, Sauternes: Mittleres Gelb, schöner Glanz. Sehr offene Nase, Aprikosen, Birnen Mandeln und Weinbeeren, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weicher, cremiger Auftakt, sehr schöne Frucht, wieder Aromen von Studentenfutter, die Süsse dominiert, doch da ist auch eine feine Säure. Sehr gute Komplexität und schöne Harmonie. Ein guter Sauternes, vielleicht ein Tick zu viel Süsse. Jetzt bis 2030+, 2016-2030, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Ch. Cantegril, Sauternes: Mittleres Gelb, schöner Glanz. Offene, feinduftige Nase, neben Aprikosen, auch nussige Aromen, zudem eine schöne Floralität, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weicher, cremiger Auftakt, dann auch mit viel Saft, präzis, die Süsse wird durch eine sehr schöne Säure balanciert, wirkt schlanker, lebendiger und frischer als der Haut-Bergeron. Im Abgang von sehr guter Länge, endet auf Dörrfrüchte und geröstete Mandeln. Ein sehr schöner Wein. 2016-2030+, 18 vvPunkte, (90/100)

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  1. […] war im Jahr 2015, als mir bei der Verkostung der 2013er, die Weine der Familie De Schepper zum ersten Mal positiv aufgefallen sind. Dieser belgischen […]

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