Weinpassion Deutschland: zugängliche Rieslinge 2015 und charaktervolle Spätburgunder 2013/14

Wie jedes Jahr fand Anfangs September die grosse Deutschland Degustation von Gerstl im Kaufleuten statt. Dort durften Simon Maissen (SM) und Marcio Hamann (MH) die Weine in einer gemütlichen Ecke und in aller Ruhe verkosten. Dafür möchten wir uns herzlich bei der Gerstl-Crew bedanken!

Deutschland 2015 – wie gross ist der Jahrgang wirklich?
 

Einmal mehr wird ein Jahrgang in Deutschland hochgejubelt. Sogar von einem „Jahrhundertjahrgang“ und einem „Jahrgang der Superlative“ ist die Rede. Doch in Wirklichkeit gibt es in Deutschland keine wirklich schlechten Jahrgänge mehr. Die Qualität sowie die Anzahl der Spitzenproduzenten ist im letzten Jahrzehnt enorm angestiegen und so unterscheiden sich die einzelnen Jahrgänge unserer Meinung nach mehr in ihrer Stilistik als in der Qualität.

Grundsätzlich waren die Bedingungen für ein gutes Weinjahr in den meisten Regionen gegeben, doch steckt der Teufel bekanntlich im Detail. Denn die warme und trockene Reifephase setzte voraus, dass die Böden über eine gute Wasserversorgung verfügen und die Nächte kühl werden um den Säuregehalt der Trauben zu bewahren. Zu guter Letzt war auch der richtige Lesezeitpunkt enorm wichtig, denn der Grat zwischen Überreife und perfektem Traubengut war schmal.

Diese Hürde haben die meisten Winzer allerdings problemlos gemeistert und somit sind die Ergebnisse durch die Bank sehr erfreulich. Im Vergleich zu 2014, welcher bei den Rieslingen sowie den Pinot Noir definitiv ein Langestreckenläufer wird, wirken die Rieslinge aus 2015 bereits sehr zugänglich und offen. Ganz anders sind die 2014er Spätburgunder, die teilweise noch sehr verschlossen sind, aber viel Tiefgang zeigen und ihr Potential erahnen lassen.

Die Verkostung

(MH) 2014, Dr. Heger, Spätburgunder Mimus, Baden: Blasses Rubinrot mit hellem Rand. In der Nase fruchtig, rote Kirschen, Erdbeeren, Gewürze und dezentes Toasting. Am Gaumen saftig, präsenten Gerbstoffen, frischer Säure, roten Beeren, weisser Pfeffer, mittellanger und herber Abgang. 2016 – 2024, 17.5 vvPunkte (89/100)

(MH) 2014, Dr. Heger, Spätburgunder Rappenecker, Baden: Helles, blasses Rubinrort. In der Nase sehr offen, Sauerkirsche, Preiselbeeren, Kräuter und gut eingebundenes Holz, sehr frisch und komplex. Am Gaumen saftig, lebendiger Säure, trotz der Kraft sehr elegant, gut eingebundenes Barrique, viel rote Frucht, kräuterige und würzige Aromen, langer Abgang mit feiner Mineralik. 2018 bis 2029, 18.5 vvPunkte (92/100)

Rudolf Fürst Spätburgunder 2014 (c) vvWine.ch

(MH) 2014, Rudolf Fürst, Spätburgunder Klingenberger, Franken: Mittleres Granatrot. Klassische Pinot Nase, rote Kirschen, Erdbeeren, blumige Noten und etwas Rauch. Am Gaumen mit eleganter und mittelkräftiger Struktur, lebendiger Säure, gut integrierten Gerbstoffen, Aromen nach Erdbeeren und Preiselbeeren, klares aber auch leicht bitteres Finale. 2017 – 2024, 17.5 vvPunkte (89/100)

(MH) 2014, Rudolf Fürst, Spätburgunder Centgrafenberg GG, Franken: Mittleres Granatrot. Enorm tiefes und fokussiertes Bouquet, rote Kirschen, Waldbeeren, Preiselbeeren, Gewürze, Rauch und dezent vegetabile Noten. Am Gaumen sehr kompakt, frische Säure, reife und sehr gut eingebundene Gerbstoffe, enorme Eleganz und Finesse, wieder rote Kirschen, Himbeeren, weisser Pfeffer, langer, mineralischer Abgang mit eleganter Bitternote. 2019 – 2029, 18.5 vvPunkte (92/100)


(MH) 2014, Rudolf Fürst, Spätburgunder Hundsrück GG, Franken: Helles, blasses Rubinrot. In der Nase schwarze Kirschen, getrocknete Himbeeren, schwarzer Pfeffer, konzentriert und dennoch sehr frisch und blumig. Am Gaumen pure Finesse, reife und knackige Säure, wirkt verspielt und trotzdem geradlinig, rote Frucht nach Erdbeeren, roten Kirschen, Himbeeren, leicht krautiges, mineralisches, saftiges und langes Finale. Ein genialer Wein, muss unbedingt reifen! 2019 – 2032, 19 vvPunkte (94/100)

Bernhard Huber Spätburgunder 2013 (c) vvWine.ch

(SM) 2013, Bernhard Huber, Spätburgunder Malterdingen Alte Reben, Baden: Helles, glänzendes Rubin. In der Nase beerige Aromen mit roten Kirschen, Erdbeeren schwarze Johannisbeere, dahinter Bitterschokolade und etwas Karamell. Mittlere Fülle, präsente aber angenehme Säure, feine und gut integrierte Gerbstoffe, wieder rote Frucht, Himbeeren, Johannisbeeren. Mittellanger, saftiger Abgang. 2016 – 2023, 17.5 Punkte (89/100)

(SM) 2013, Bernhard Huber, Spätburgunder Bienenberg GG, Baden:
Glänzendes Rubin, leichter Wasserrand. Intensive und offene Nase Nase, Waldbeeren, Brombeeren,reife Erdbeeren, Nelken und florale Noten. Mittlerer Körper, präsente und stützende Säure, reife und gut integrierte Gerbstoffe spürbar, guter Struktur und schöner Balance, saftige rotbeerige Frucht. Elegant und komplex im Abgang. 2018 – 2028, 18.5 vvPunkte (92/100)

(SM) 2013, Bernhard Huber, Spätburgunder Wildenstein Bienenberg GG, Baden: Glänzendes Rubin, aufgehellter Rand. In der Nase deutliches, aber sehr gut gut eingebundenes Holz. Aber auch viel reife Frucht, Kirschen, Erdbeere, rauchig, etwas Karamell und frischer Rosmarin, sehr finessenreich und komplex. Im Gaumen feine Gerbstoffe, finessenreiche und saftige Struktur. Knackige Säure, reife rote Frucht, elegant und doch voller Kraft. Waldbeeren, rote Kirschen, ein Hauch Orangenzeste im langen Abgang. Absolut grossartiger Wein! 2018 – 2033, 19vvPunkte (96/100)
 

(MH) 2013, Ziereisen, Spätburgunder Rhini, Baden: Blasses Granatrot. In der Nase offen und fruchtig, schwarze Kirschen, Erdbeermarmelade, weisser Pfeffer, gut integriertes Barrique und dezente Kräuternote. Am Gaumen stoffig, guter Struktur, reifen Gerbstoffen, feiner Säure, Aromen nach Himbeeren und roten Kirschen, langer und leicht bitterer Abgang. 2016 – 2025, 18 vvPunkte (90/100)

(MH) 2013, Ziereisen, Spätburgunder Jaspis, Baden: Helles, blasses Rubinrot. In der Nase etwas fokussierter als der Rhini, Käuter, viel Würze, zarte rotbeerige Frucht, etwas Rauch und Nelken Sehr saftig am Gaumen, robuste Struktur, reife Säure, gut integriertes Holz, dunkle und rote Beeren, Nelken, Zimt, langer Abgang mit schöner Saftigkeit. 2018 – 2028, 18 vvPunkte (91/100)

Friedrich Becker Spätburgunder (c) vvWine.ch

(SM) 2012, Friedrich Becker, Spätburgunder Sankt Paul GG, Pfalz: Helles Rubin, leichter Wasserrand. Würzige Nase, rauchig, etwas Leder, weisser Pfeffer, aber auch reife Erdbeeren. Im Gaumen noch deutlich vom Tannin geprägt, frische Säure, saftig und dicht, rote Beeren und Gewürze. Langer, etwas karger Abgang. Muss noch etwas reifen, unbedingt nachverkosten. 2017 – 2027, 18.5 vvPunkte (92/100)

(SM) 2012, Friedrich Becker, Spätburgunder Kammerberg GG, Pfalz: Strahlendes Rubin. Offene, zugängliche Nase, rote Frucht, Johannisbeere, Erdbeere, Eukalyptus und Rauch. Saftig und dicht im Gaumen, Himbeeren, Erdbeeren, viel Frische, sehr gut ausgewogen, harmonisch und elegant. Endet lang, stoffig und komplex. 2017 – 2028, 19 vvPunkte (94/100)
(SM) 2013, Friedrich Becker, Spätburgunder Kammerberg GG, Pfalz: Strahlendes Rubin. Offene Nase mit viel Frische, etwas Menthol, krautige Aromen, dezente rotbeerige Frucht und Toast. Am Gaumen sehr ausgewogen, reifen Gerbstoffen, frische rotbeerige Frucht, saftig und elegant. Langer Abgang mit  Noten von Himbeeren und roten Johannisbeeren. 2018 – 2030, 19 Punkte (94/100)
(SM) 2013, Friedrich Becker, Spätburgunder Heydenreich GG, Pfalz: Glänzendes Granat. Wow, was für eine Nase! Sehr konzentriert, Waldbeeren, gut eingebundenes Holz, florale Aromen, Menthol, würzig, mineralisch. Auch am Gaumen sehr komplex, etwas Cassis, Waldbeeren, feinkörnige Gerbstoffe, viel Frische und Tiefe. Langer, saftiger Abgang. Genialer Wein, muss unbedingt reifen! 2018 – 2033, 19 vvPunkte (95/100)

 

Peter Jakob Kühn (c) vvWine.ch

 

(MH) 2014, Peter Jakob Kühn, Spätburgunder, Rheingau: Helles, glänzendes Rubinrot. In der Nase primärfruchtig nach roten Kirschen, Himbeeren, Erdbeeren, strahlt dazu eine angenehme Frische aus. Am Gaumen elegant, verspielt, mit einer knackigen Säure und zarten Gerbstoffen ausgestattet, wieder rote Beeren, mittellanger und frischer Abgang. Ein leichtfüssiger Pinot Noit für jeden Tag! 2016 bis 2021, 17.5 vvPunkte (88/100)
(MH) 2014, Peter Jakob Kühn, Spätburgunder Frühenberg, Rheingau: Helles Granatrot. In der Nase kompakt, fruchtig, feiner Würze, Noten nach roten Beeren, Himbeergelee, weisser Pfeffer, florale Noten, viel Frische und leicht grasig. Am Gaumen sehr elegant, gute Komplexität, saftige und delikate rotbeerige Frucht, Erdbeeren, Himbeeren, gut integriertes Holz, langer Abgang mit einem Hauch Mineralität und zarter Karamellnote. Ein filigraner Pinot Noir welcher viel Aufmerksamkeit benötigt – wird noch zulegen! 2018 – 2026+, 18 vvPunkte (91/100)

(MH) 2015, Peter Jakob Kühn, Riesling Klosterberg, Rheingau: Helles Zitronengelb. In der Nase sehr verschlossen, etwas Eisbonbons, grüner Apfel, Grapefruit und weissen Blüten. Am Gaumen sehr elegant und filigran, präsente und reife Säure, zurückhaltende Frucht mit süssem Kern, wirkt eher karg und mineralisch, mittellanger Abgang mit schönem Spannungsbogen. Derzeit etwas schwierig zu beurteilen, sollte sich mit der Reife aber öffnen und kann dann noch zulegen. 2017 – 2023, 17.5 vvPunkte (89+/100)

Bischöfliches Weingut Pinot Noir (c) vvWine.ch
(MH) 2011, Bischöfliches Weingut, Pinot Noir Assmannshausen S, Rheingau: Helles Runbinrot. In der Nase offen, viel dunkle Frucht, Cassis, schwarze Kirschen, dahinter etwas Toast, ein Hauch Leder und etwas Minze. Am Gaumen kompakt, würzig, gut eingebundenes und reifes Tannin, frische Säure, wieder etwas Cassis und reife Himbeeren, mittellanges, kräftiges Finale. Ein sehr eigenständiger und robuster Pinot Noir. 2016 – 2023, 18 vvPunkte (90/100)

(MH) 2013, Bischöfliches Weingut, Pinot Noir Assmannshausen, Rheingau: Mittleres Grantrot mit hellem Rand. Florale und fruchtige Nase, auch hier etwas Cassis, reife Erdbeeren und eine angenehme Frische. Am Gaumen elegant, saftig, reife Säure, zarte rotbeerige Frucht, wieder Cassis, rote Kirschen, Preiselbeeren, mittellanger und eleganter Abgang. 2016 – 2023, 17.5 vvPunkte (89/100)

(MH) 2015, Grünhäuser, Riesling Abstberg Kabinett, Mosel: Deutliche Sponti Nase, dahinter feine Zitrusnoten, grüner Apfel, dezente Würzigkeit. Am Gaumen gutes Süss-Säure Spiel, zarter Frucht nach Zitrus und Grapefruit, sehr elegant, mitellanger Abgang mit guter Balance. 2016 – 2030, 17.5 vvPunkte (88/100)

(MH) 2015, Grünhäuser, Riesling Abstberg Spätlese, Mosel: In der Nase etwasverhalten, etwas weisse Pfirsich, Sternfrucht, Stachelbeeren, Zitronengras und etwas Kräuter. Am Gaumen elegant, gute Balance aus Frische, Frucht und Süsse, vibrierend und trotzdem in sich ruhend, Zitronenschale, Pfirsich, Minze, langer Abgang. 2016 – 2035, 18 vvPunkte (90/100)

(MH) 2015, Grünhäuser, Riesling Abstberg Auslese, Mosel: Sehr würzige und elegante Nase, dezente Sponti Note, dahinter kandiere Früchte, Quitte, Passionsfrucht, Wiesenkräuter und ein Hauch Blütenhonig. Am Gaumen elegant und mit feinem Schmelz, lebendiger Säure, gut dosierter Süsse, Ananas, Quitte, Holunder, etwas Kräuter, langer Abgang mit minziger Frische und feinem Schmelz. Eine sehr elegante Auslese! 2020 – 2037, 18.5 vvPunkte (92/100)

 

Schloss Saarstein Riesling (c) vvWine.ch
(MH) 2015, Schloss Saarstein, Riesling Alte Reben trocken, Mosel: Blasses Zitronengelb. Sehr klares Bouquet, kräuterwürzig, etwas Eisbonbons, grüner Apfel und Zitrus. Am Gaumen filigran, viel Zitrus, wieder etwas Kräuter, sehr feine und knackige Säure, dezentes Zuckerschwänzchen im Abgang. 2016 – 2024, 17.5 vvPunkte (88/100)
(MH) 2015, Schloss Saarstein, Riesling Grosses Gewächs, Mosel: Blasses Zitronengelb. In der Nase etwas verschlossen, leichte Sponti Note, weisser Pfirsich, Nektarine, Holunderblüten, Kräuter, trotz der Frucht sehr klar, würzig und puristisch. Am Gaumen saftig und würzig, schöner Spannungsbogen aus reifer Zitrusfrucht und Kräutern, deutliche Mineralik, präsente Säure, langer Abgang. Kann noch zulegen und sollte unbedingt noch etwas reifen! 2019 bis 2030+, 18 vvPunkte (91/100)

(SM) 2015, Schloss Saarstein, Riesling Spätlese, Riesling, Mosel: Helles Gelb. In der Nase Ananas, weisse Johannisbeere, ein Hauch Aprikose, gute Komplexität. Im Mund schönes Frucht/Säurespiel, leichter Struktur, schlank, tänzelt auf der Zunge. Verliert hinten rum etwas Grip, wirkt dafür sehr finessenreich. Ein leiser Wein, kann noch zulegen. 2016 – 2030 17.5 vvPunkte (90/100)
(SM) 2015, Schloss Saarstein, Riesling Auslese, Mosel: Mittleres Gelb. Fruchtige Nach nach Quitten, Steinobst, würzige und florale Noten. Schöne, Im Mund eine zupackende Säure, frische Frucht, wunderbare Balance. Sehr ausgewogen, cremig, elegant und frisch, langer Abgang. Gefällt mir gut! 2018 – 2035 18.5 vvPunkte (92/100)
Schloss Saarstein Riesling Spät- und Auslese (c) vvWine.ch
(MH) 2015, Gut Herrmannsberg, Riesling von den Steinterrassen, Nahe: Helles, glänzendes Zitronengelb. In der Nase enorm zugänglich, reifer Apfel, ein Hauch Exotik, Heu und Minze. Am Gaumen saftig und vibrierend, gute Balance aus reifer Frucht, Mineralik und krautigen Noten, sehr präsente Säure, frisches, langes Finale. 2016 – 2023, 18 vvPunkte (90/100)

(MH) 2015, Gut Herrmannsberg, Riesling Steinberg GG, Nahe: Mittleres Zitronengelb. In der Nase erst eine deutliche Sponti Note, mit der Zeit zeigt sich aber eine kühle Frische, weisser Pfirisch, Limetten, Zitronengras, viel Würze, Kräuter, auch weisser Pfeffer kitzelt die Nase, sehr gute Komplexität. Am Gaumen verspielt und wild, präsente und reife Säure, sehr filigran und trotzdem kraftvoll, kaum Frucht, viel Mineralität, sehr langer Abgang. Messerscharf und trotzdem sehr elegant, gefällt mir sehr gut! 2019 – 2029, 18.5 vvPunkte (92/100)

(MH) 2015, Gut Herrmannsberg, Riesling Rotenberg GG, Nahe: Helles Zitronengelb. Auch hier vernehme ich eine dezente Sponti Note, wirkt aber etwas ruhiger als der Steinberg. Zitronenschale, Sternfrucht, Heu, Zitronenmelisse und Minze. Am Gaumen ausgewogen, enorm präsente Säure, mundfüllende Struktur, elegant, viel Würze, auch hier nur ganz wenig Frucht, Zitronenschale und weisser Pfirisch, sehr lang und mineralisch. 2019 – 2029, 18.5 vvPunkte (92/100)

Fritz Haag Riesling 2015 (c) vvWine.ch

(MH) 2015, Fritz Haag, Riesling Brauneberger trocken, Mosel: Helles Zitronengelb. Etwas verschlossene Nase, reifes Steinobst, etwas Holunder und florale Noten. Am Gaumen sehr saftig, lebendige Säure, schlanke Struktur, grüner Apfel, weisse Blüten, frischer und lebendiger Abgang. 2016 – 2023, 17.5 vvPunkte (88/100)

(MH) 2015, Fritz Haag, Riesling Juffer GG, Mosel: Blasses Zitronengelb. In der Nase viel Frische und reifes Steinobst, weisser Pfrisich, Limette, florale und würzige Noten. Sehr klar am Gaumen, enorm saftig und charmant, elegant, verspielt, reife Säure, leicht phenolische Note, deutliche Mineralik, Aromen nach grünem Apfel, Pfrisich, und Birne, langer Abgang mit animierendem Säurenerv. 2018 – 2028, 18 vvPunkte (92/100)

(MH) 2015, Fritz Haag, Riesling Juffer Sonnenuhr GG, Mosel: Blasses Zitronengelb. Würziges und reifes Bouquet, wirkt etwas dichter und kompakter als das Juffer GG. Holunder, ein Hauch dunkle Frucht, Kandis, Kräuter und Minze. Am Gaumen zupackend, gute Struktur mit dezenter Phenolik, reifes Steinobst und weisse Johannisbeeren, deutliche Mineralik, saftig, sehr gute Länge mit Kraft und Finesse. 2019 – 2030, 18.5 vvPunkte (93/100)

(MH) 2015, Fritz Haag, Riesling Brauneberger Juffer Sonnenuhr Auslese, Mosel: Intensives, glänzendes Zitronengelb. Komplexe und tiefe Nase, kandierte Früchte, Quitte, Aprikosen, Birne, Lindenblüten, sehr lebendig und animierend. Am Gaumen sehr klar, zarter Cremigkeit, lebendiger Säure, getrockneter Apfel, Quitte, Orangenschale, Ananas, schöne Mineralität, langer Abgang. Ausgezeichnete Balance aus Frische und Süsse, gefällt mir sehr gut! 2020 – 2040, 19 vvPunkte (94/100)

A. Christmann Rieslinge 2015 (c) vvWine.ch

(SM) 2015, Weingut Christmann, Riesling Ruppertsberger Spiess, Pfalz: Helles Zitronengelb. In der Nase Limette, Birne, grüner Apfel und etwas Holunder. Elegante Struktur am Gaumen, knackige frische Säure, grüner Apfel und Zitrus, frischer Abgang mit etwas herber Note. 2016 – 2024 17.5 vvPunkte (89/100)

(SM) 2015, Weingut Christmann, Riesling Langenmorgen GG, Pfalz: Mittleres Zitronengeld. Offene und spannende Nase, Sternfrucht, Holunder, Heu, etwas Ginger Ale und würzige Aromen. Am Gaumen mit guter Struktur, harmonische und frische Säure, schöne Zitrusfrucht, Apfel und viel Frische. Langer und leicht herber Abgang, sehr gute Qualität! 2018 – 2028 18 vvPunkte (91/100)
 

(SM) 2015, Weingut Christmann, Riesling Idig, Pfalz, GG: Helles Gelb. Spannende und lebendige Nase, Gletscherbonbons, Limette, weisse Blüten, Minze. Am Gaumen mit zupackender Säure, angenehmer Fülle, feiner Mineralität, eher karger und schlanker Stilistik, sehr schön. Langer Abgang mit leicht phenolischer Note. Ein leiser und trotzdem sehr animierender Wein, kann noch zulegen. 2018 – 2030+,18.5 vvPunkte (93/100)

(MH) 2015, Dr. Loosen, Riesling Erdner Treppchen GG, Mosel: Helles, blasses Zitronengelb. In der Nase sehr frisch und kühl, Eisbonbons, grüner Apfel, Grapefruit, Heu und etwas Wiesenkräuter. Am Gaumen zart und würzig, frischer Säure, Ananas, Apfel und Zitronenschale, mitellanger, leicht bitterer Abgang. Wirkt noch sehr bedeckt und verschlossen. 2018 – 2027, 17.5 vvPunkte (89/100)

(MH) 2015, Dr. Loosen, Riesling Erdener Prälat GG, Mosel: Helles, blasses Zitronengelb. Im Bouquet reife und gelbe Frucht, Pfirsich, aber auch exotische Noten, Mango, Melone und weisse Blüten. Am Gaumen verspielt, frisch und lebendig, feiner Schmelz, knackige und sehr präsente Säure, leicht grüne Noten, grüner Apfel, Birne und weisser Pfrisich, würziges und langes Finale mit feiner Mineralik. Ein Klassiker, wird gut reifen! 2019 – 2030+, 18 vvPunkte (92/100)

 

Wittmann Riesling 2015 (c) vvWine.ch
(MH) 2015, Wittmann, Riesling Westhofener, Rheinhessen: Mittleres Zitronengelb. In der Nase reife Früchte, Ananas, Pfirsich, Holunderblüten und Gewürze. Rassige Struktur und feine Cremigkeit am Gaumen, verspielte Säure, würzige Noten, Ananas, Zitronenschale, mittellanger Abgang mit animierender Säure. Ohne das Reifepotential dieses Weines zu schmälern, macht der Wein aktuell viel Freude: jetzt trinken! 2016 – 2023, 18 vvPunkte (90/100)

(MH) 2015, Wittmann, Riesling Kirchspiel GG, Rheinhessen: Helles, glänzendes Zitronengelb. In der Nase unheimlich filigran und puristisch, Pfirsich, etwas Kandis, Zitronengras, blumige Noten, nasser Stein, komplex und tiefgründig. Am Gaumen sehr elegant und trotzdem mit Zug, knackiger Säure, viel Frische, finessenreich, mineralisch, dezente Frucht nach Zitrone und Ananas, langer Abgang mit viel Spiel und Tiefe. 2020 – 2030, 18.5 vvPunkte (93/100)

(MH) 2015, Wittmann, Riesling Morstein GG, Rheinhessen: Helles, glänzendes Zitronengelb. Erstaunlich zugänglich in der Nase, viel offener als das Kirchspiel. Reifer Pfirisch, Ananas, Grapefruit, ein Hauch Exotik, Wiesenkräuter, Holunderblüten, Rauch, karge Nuancen, sehr komplex! Am Gaumen kompakt und verspielt zugleich, würzig, sehr mineralisch, gewaltige Säure, filigrane Frucht nach Ananas, Pfirsich, Zitronenschale, viel Tiefe und Kraft, sehr langer und mineralischer Abgang. Einmal mehr ein grossartigr Wein! 2020 bis 2033, 19 vvPunkte (94/100)

Ziliken Riesling 2015 (c) vvWine.ch

(SM) 2015, Zilliken, Saarburger Rausch Riesling Spätlese, Mosel: Sehr helles Gelb. Offene, fruchtige und frische Nase, getrockneter Apfel, etwas Quitte und Steinobst. Eine wunderschöne Balance am Gaumen, knackiger Säure und feiner Mineralität. Endet lang auf Steinobst, Aprikose und Bratapfel. 2016 – 2035 18.5 vvPunkte (92/100)

2015, Zilliken, Saarburger Rausch Riesling Auslese, Mosel: Mittleres Gelb. Vibrierende und komplexe Nase, exotische Früchte, getrockneter Apfel, Quittengelee, Blütenhonig und eine feine Würze, sehr präzise und trotzdem verspielt. Am Gaumen mit wunderschöner Balance, frischer Säure, Aromen von Steinobst, Aprikose, getrockneter Apfel, Blütenhonig, konzentriert und trotzdem sehr elegant, filigran und frisch. Sehr langer Abgang mit animierender Mineralität. Eine hervorragende und elegante Auslese! 2019 – 2040 19 vvPunkte (95/100)

 

Vollenweider Riesling 2015 (c) vvWine.ch

(MH) 2014, Vollenweider, Riesling Schimmbock, Mosel: Helles Zitronengelb. Verschlossenes Bouquet, zeigt dahinter reifes Steinobst, Birne, etwas Rauch und Menthol. Am Gaumen kraftvoll und trotzdem filigran, sehr puristisch und karg, dezente Frucht nach Birne und Melone, deutliche Mineralik, langer Abgang mit tollem Säurenerv. Ein sehr puristischer und spannender Wein, wird mit der Reife am Charme und Tiefe gewinnen! 2018 – 2026, 18 vvPunkte (91/100)

(MH) 2015, Vollenweider, Riesling Wolfer Goldgrube Kabinett, Mosel: Helles Zitronengelb. In der Nase deutliche Sponti Note, dahinter Apfel und Birne, dezent vegetabile Noten aber auch viel Frische. Zarter Auftakt am Gaumen mit spannender Süss-Säure Balance, elegante Struktur, Birne, grüner Apfel und Zitronenschale, mittellanger und saftiger Abgang. 2016 – 2027, 17.5 vvPunkte (88/100)

(MH) 2015, Vollenweider, Riesling Wolfer Goldgrube Spätlese, Mosel: Mittleres Zitronengelb. Fruchtiges und kühles Bouquet, weisse Johannisbeeren, Stachelbeeren, weissen Blüten und Eukalyptus. Am Gaumen mit Schmelz und Rasse, saftige Säure, Nektarine, kandierte Ananas, Zitronenmelisse und eine vibrierende Mineralik, langer und saftiger Abgang. 2018 – 2030, 18 vvPunkte (91/100) 

(SM) 2015, Vollenweider, Wolfer Goldgrube Riesling Auslese GK, Mosel: Helles Gelb. Sehr würzige Nase, dahinter getrocknete Aprikose, Quitte, Honig und ein Hauch schwarze Brotrinde, sehr komplex. Sehr mundfüllend im Gaumen, fordernde Säure, schlanke Struktur, wunderbare exotische Frucht und etwas Steinobst, mineralisch, sehr gute Länge. Muss unbedingt reifen, wird aber grossartig! 2020 – 2040 19 vvPunkte (95/100)

Fazit

Die 2015er Rieslinge machen bereits sehr viel Spass und haben nebst guter Struktur auch viel Frische und ausnahmslos eine knackige, präsente Säure. Ein besonders grosses Vergnügen stellen die restsüssen Weine von der Mosel und Saar dar. Dort stimmt die Balance einfach besonders gut und die Weine haben nebst Frische und Eleganz sehr viel Charme und Biss. Die grossen Gewächse sollten, bis auf paar wenige Ausnahmen, trotzdem für ein paar Jahre im Keller verschwinden. Wir sind davon überzeugt, dass sich die Weine sehr gut entwickeln werden.

Anders die Spätburgunder aus 2013 und 2014: die meisten wirken noch etwas verschlossen und sehr jugendlich, haben aber eine hervorragende Struktur, bewundernswerte Finesse und viel Potential. Das werden definitiv Langstreckenläufer!

Sehr hohes Niveau auf sämtlichen Prädikats- und Qualitätsstufen, wobei uns folgende Kollektionen stilistisch besonders gut gefallen: Bernhard Huber, Rudolf Fürst, Wittmann, Gut Herrmannsberg, Zilliken und Fritz Haag.

Impressum: Adrian van Velsen, Alte Spinnerei 1, CH-5210 Windisch, Telefon +41 44 350 01 44. Adrian@vvWine.ch
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