Vᵉ Génération bei Les Frères Dubois.

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Die Weinregion-Lavaux gehört seit 2007 wohlverdient zum Unesco-Weltkultur-Erbe, denn die unzähligen Weinterrassen machen die Hänge am Genfersee zu einer der pittoreskesten (Wein-)Landschaften der Schweiz. Seit Generationen wird hier Weinbau betrieben und ich wage zu behaupten, dass die Chasselas-Weine von Les Frères Dubois zu den zuverlässigsten Vertretern dieser Region gehören. Egal ob Dézaley, Calamin, St-Saphorin, Puidoux oder Epesses, sie alle bringen Jahr für Jahr ihr ausgezeichnetes Terroir glasklar zum Vorschein und bieten allem voran grossartigen Trinkspass.

Mit Emma Dubois steht bereits die fünfte Generation in den Startlöchern der Familie Dubois und ich zitiere an dieser Stelle Emma, die ihre Ambition nicht schöner hätte zusammenfassen können:

«Ich habe die Ehre, in diese grosse Winzerfamilie hineingeboren worden zu sein, wodurch ich schon mit sechs Jahren während der Weinlese in den Keller gehen durfte, um meinem Papa und meinem Opa zu helfen. Heute, mit 19 Jahren, bin ich stolz darauf, eine junge Frau zu sein, die in der Lage ist, in diesem lange Zeit sehr männerdominierten Umfeld ihren eigenen Wein herzustellen. Ich freue mich darauf, meinerseits in das Familienweingut einzusteigen und wer weiss, eines Tages die Fackel zu übernehmen und die Handschrift der fünften Generation der Gebrüder Dubois zu verkörpern». 

«Vᵉ Génération by Emma» und der normale «Dézaley Marsens de la Tour» (c) vvWine.ch

Der «Vᵉ Génération by Emma» ist Emma’s Erstlingswerk. Es ist ein kräftiger, gut strukturierter und authentischer Chasselas, der Emma’s Ambition, dereinst Fakelträgerin der elterlichen Domaine zu werden, eindrücklich untermalt.

2020, Dézaley Grand Cru «Vᵉ Génération by Emma», Les Frères Dubois, Cully, Schweiz, Waadt, Dézaley (Ausgebaut im emaillierten Stahltank, dann im grossen Holzfass, 12.8% Alkohol). Mittleres Gelb. Die Nase wirkt etwas reiffruchtiger als die des Dézaley-Marsens de la Tour, zeigt neben Apfel auch Quitten, Aprikosen sowie exotische Früchte und darüber Lindenblüten, komplex. Im Gaumen kräftig und mit Schmelz, der Wein ist gut strukturiert, hat Fleisch auf den Rippen und endet im Abgang sehr langanhaltend ebenfalls mit salzigem Finale. Ein optimaler Essbegleiter, den man problemlos zu einer Käseplatte servieren kann. Jetzt bis 2035+ 90 vvPunkte

2020, Dézaley-Marsens Grand Cru, Les Frères Dubois, Cully, Schweiz, Waadt, Dézaley (Ausgebaut im emaillierten Stahltank, dann im grossen Holzfass, 12.5% Alkohol). Mittleres Gelb. In der Nase feinduftig, mit Lindenblüten, Apfel und reifer Zitrusfrucht. Der Gaumen ist cremig und rund im Auftakt, der Wein hat Schmelz, einen leichten bis mittleren Körper, zeigt viel Trinkfluss und im Abgang eine gute Länge mit feiner, saliner Note. Sehr ausgewogen und terroir-typisch. Ideal zum Aperitif oder zu Seefisch. Kann reifen. Jetzt bis 2030+ 89 vvPunkte

Das Sortiment der Les Frères Dubois umfasst viele verschiedene Weine und ich lege meine Hand ins Feuer: Die Qualitäten sind allesamt ausgezeichnet und die Preise fast schon unverschämt bescheiden. Neben den oben verkosteten Weinen gehört der Puidoux zu meinen persönlichen Favoriten, denn er ist eigentlich ein «verkappter Dézaley». Der Grund: Die Weinterrassen der AOC Dézaley Grand Cru liegen gänzlich auf dem Gebiet der Gemeinde Puidoux. Allerdings dürfen die Parzellen, welche oberhalb des Tour de Marsens liegen, die Dézaley-AOC-Bezeichnung nicht verwenden, weil sie – so die offizielle Begründung – zu weit vom See entfernt liegen. Mit einem Augenzwinkern nennen die Frères Dubois darum ihren Puidoux «Dézaley supérieur».

2 Kommentare
  1. Daniel Arnold
    Daniel Arnold says:

    Leider wird im sagenhaften Lavaux brutal viel gespritzt und die Chemiekeule geschwungen. Solange das so ist muss kein Winzer die Einmaligkeit des Terroirs predigen. Einfach Heuchelei. Bio Winzer sind sehr rar in dieser Gegend. Daher ist der Hardcore Biowinzer und Terroirist Blaise Duboux der König von Dezaley.

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    • adrian.vanvelsen
      adrian.vanvelsen says:

      Das ist natürlich wahr und effektiv ein Punkt, wo Aufholbedarf besteht. Dennoch merkt man den Weinen Ihr Terroir an. Ich vermute jedoch, dass nach einer schwierigen Umstellungszeit auf Bio, die Weine noch klarer und schöner sein könnten. Dass es auch an schwierigen, steilen Lagen geht mit Bio, beweist Blaise Duboux, dessen Weine ich gerne verkoste und hier berichten werde. Gruss, Adrian

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