Klösterlicher Chasselas und ein Cabernet Sauvignon aus Oregon.

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Nach ganz vielen 2018er Bordeaux-Weinen, geht’s hier nun mal wieder um was ganz anderes, nicht was den Jahrgang angeht, wohl aber, was die Traubensorten und Regionen betrifft. Kürzlich verkostete ich zwei 2018er-Weine, die möglicherweise nicht jedem so geläufig sind. Darum stell ich diese hier kurz vor.

Der erste Wein war ein Chasselas vom Bielersee. An sich ist das nichts Besonderes, gehört doch diese weisse Leitsorte in der Dreiseen-Region bei vielen Gütern ins Standardprogramm. Das Spezielle daran ist aber, dass das Benediktinerkloster Engelberg hinter dem Wein steht. Bis 1433 war das Kloster schon einmal Besitzerin eines eindrücklichen Rebgutes am Bielersee. Im Jahr 2017 kam es erneut in den Besitz dieses rund drei Hektar grossen Rebberges an bester Lage am Bielersee und keltert dort einen schönen, trinkfreudigen Chasselas und zukünftig auch etwas Pinot Noir.

Frisch und bekömmlich: Chasselas 2018 vom Kloster Engelberg (c) vvWine.ch

2018 Kloster Engelberg «Chasselas», Bielersee, Schweiz. Helles Gelb. In der Nase feinduftig, noch etwas verhalten, zeigt Noten von Ahornsirup, Lindenblüten, gelben Früchten, fruchtig, blumig und frisch anmutend. Im Auftakt mit zarter Frucht, elegant, leichtfüssig, mit feiner, cremiger Textur und einem eher leichten Körper. Aromatisch mit etwas Apfel und Zitrusfrüchten, endet mittellang auf eine leicht salzige Note. Ein frischer, bekömmlicher Wein, ideal als Aperitif oder zu Süsswasserfisch. Jetzt bis 2022 geniessen, 17.5 vvPunkte (88/100).

Der zweite Wein – aktuell noch ein Fassmuster, welches die finale Assemblage der einzelnen Fässer widerspiegelt – stammt aus Oregon. Genauer gesagt aus dem Folin Vineyard im Sams Valley, das sich im südlichen Anbaugebiet von Oregon befindet. Die Cabernet Sauvignon Trauben für den «Donkey Hills» reifen hier schön aus und ergeben einen kraftvollen, strukturierten Wein. Mit jedem Fass-Umzug werden die Lots neu assembliert, was eine bessere Integration fördern soll. Ausgebaut wird der Wein zu 50% in Fässern aus französischer Eiche, zu 25% in gebrauchten, amerikanischen Barriques und zu 25% im Stahltank.

Konzentriert und sehr gut strukturiert: Donkey Hills Cabernet Sauvignon 2018 (c) vvWine.ch

2018, Donkey Hills Cabernet Sauvignon, Sams Valley (Rogue Valley Appelation), Oregon, USA. Dunkles Rubin, jugendlicher Glanz. Die Nase zeigt eine intensive Frucht, duftet nach reifen Himbeeren, Brombeeren, Holunder, getrockneten Kräuter, auch Schwarze Schokolade ist da mit im Spiel, sehr komplex. Der Gaumen ist dicht und konzentriert, noch leicht vom Holz geprägt, dieses jedoch sehr gut eingebunden, mittlerer bis kräftiger Körper, sehr gute Struktur, die saftige Frucht wird von feinen Gerbstoffen und einer herrlichen Säure balanciert, die 14.2% Alkohol sind perfekt verpackt, der Wein zeigt Zug und Frische und endet im Abgang langanhaltend auf etwas Cassis. Ein kräftiger jedoch frischer Wein der zeigt, dass Oregon über beste Voraussetzungen für diese Sorte verfügt. 18 vvPunkte (90-91/100).

Mehr über Donkey Hills erfährt man via Facebook Page auf der Website von Donkey Hills.

2 Kommentare
  1. Katarina
    Katarina says:

    Chasselas hat es bei uns bisher noch nicht in den Keller und auf den Tisch geschafft. Irgendwie haben uns die Chasselas Weine aus der Westschweiz nie zugesagt. Nun waren wir Anfang des Monats in einem sehr guten Restaurant am Lac Léman speisen und zum Apero haben wir einen Chasselas aus dem Lavaux probiert. Genauer gesagt war es der Chasselas Vase no 10 der Domaine Mermetus in Aran. Dieser Wein war ganz toll und so ganz anders, als all die anderen Chasselas, die wir bisher probiert hatten. Am anderen Tag sind wir beim Weingut, was hoch über dem See gelegen ist, vorbei gefahren, haben probiert und einiges gekauft. Das Winzerpaar Vincent und Valérie Chollet, nahmen sich viel Zeit für uns und waren super nett. Wir haben schon ein paar Weine daheim getrunken und finden den Chasselas jetzt richtig gut, wenn er so gemacht wird wir von den Chollets.

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    • Adrian
      Adrian says:

      Spannend. Ich kenne den Chasselas Vase no 10 der Domaine Mermetus nicht aber werde Ausschau halten. Danke für den Tipp!

      Antworten

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