Besson-Strasser’s neue Jahrgänge.

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Im Rahmen des von Vinea durchgeführten Mondial des Pinots konnte ich eine ganze Serie von 2018er und 2019er Pinots aus der Schweiz probieren. Dabei ist mir aufgefallen, dass viele 2018er nicht die Präzision und Frische aufweisen, wie in anderen Jahren. Umso gespannter war ich auf die Weine von Nadine Strasser und Cédric Besson, die mir ihre jüngsten Kinder vorbeibrachten.

Farblich auf die die Weinfarbe und Aromatik abgestimmt: Weine von Besson-Strasser (c) vvWine.ch

2019, Cholfirst Pinot Noir Village, Weingut Besson-Strasser, Uhwiesen, Zürich, Schweiz (100% Pinot Noir). Helles Rubin. In der Nase mit herrlichem Duft, Orangenzesten, Sauerkirschen, Himbeeren, Süssholz-Würze. Im Gaumen zugänglich und charmant, mildes, bereits gut eingebundenes Tannin, sehr gute Säure-Struktur, reife, rote Beerenfrucht, der Wein wirkt balanciert und erinnert mit seiner grossen Frische an einen Wein aus dem Burgund. Im Abgang mit guter Länge, feinen, ätherischen Noten sowie etwas Blutorangen. Ab sofort bis 2028 geniessen. 88/100 vvPunkte.

2018, Albi Pinot Noir Klettgau, Weingut Besson-Strasser, Gächlingen, Schaffhausen, Schweiz (100% Pinot Noir). Tiefes Rubinrot. Anfangs verhaltene Nase, braucht ein wenig Zeit, sich zu entwickeln, offenbart dann rauchige Noten, dunkle Kirschen, Blutorangen, dazu Blaubeeren und dezent Kräuter. Im Gaumen straff, druckvoll und mit ausladender reifer Frucht, die Gerbstoffe verleihen diesem Tropfen viel Struktur, die Säure wirkt ungemein saftig, verleiht Frische und Zug, mundfüllend und mit Opulenz, dabei aber nicht überladen, sondern sehr elegant. Endet im Abgang langanhaltend auf eine deutliche Lakritzenote sowie einen Mix aus dunklen und roten Beeren. Natürlich noch sehr jugendlich, doch mit ausgezeichneten Reserven. Gefällt mir dieses Jahr noch einen Tick besser als der Chlosterberg. 2022-2034, 93/100 vvPunkte.

2018, Chlosterberg Pinot Noir Grand Cru, Weingut Besson-Strasser, Uhwiesen, Zürich, Schweiz (100% Pinot Noir). Für einen Chlosterberg strahlt dieser Jahrgang in relativ hellem Rubinrot aus dem Glas. Die Nase ist sehr offen und «typisch schweizerisch» anmutend, komplex, noch deutlich vom Holz geprägt, darunter zeigen sich reife Himbeeren, Walderdbeeren, Lakritze und etwas Kümmel. Im Auftakt fleischig, weich, mit viel Fruchtsüsse ausgestattet, der Wein hat eine gute, auf feinmaschigen Tanninen basierte Struktur und einen feinen Säurenerv, die Gerbstoffe sind schon erstaunlich gut integriert, halten die delikate Frucht in Schach. Vibrierend, langanhaltend und feinwürzig im Abgang. Als bekennender Chlosterberg-Fan ist dies der wohl schweizerischste Pinot, den ich von den Besson-Strassers jemals probieren konnte. Wem andere Jahrgänge in der Stilistik zu «französisch anmutendend» sind, dürfte hier auf seine Kosten kommen. Sehr hohes Niveau. Ab sofort bis 2030+ 91/100 vvPunkte.

Und ja, da wäre noch der Zweigelt – den ich mit Friends & Family und mit viel Genuss getrunken habe. Ungemein knackig, saftig und klar in der Frucht präsentierte sich der Wein mit so viel Trinkfluss, dass ich nicht dazu gekommen bin, mir Notizen zu machen. Asche auf mein Haupt…

Die Weine sind direkt ab Weingut Besson-Strasser oder bei diversen Händlern zu finden.

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