Ch. La Vôute 2016 en Primeur: was Wein und Magnetschwebebahn gemeinsam haben können.

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Merlot-Reben auf dem Plateau von Saint-Etienne de Lisse: Ch. La Vôute (c) vvWine.ch

Im Rahmen meiner Primeur-Reise verkostete ich am Montagmorgen auf Ch. La Vôute den jüngsten Jahrgang. Ich habe schon letztes Jahr über La Vôute berichtet, da mich die Qualität der Weine so begeistert hat und auch die 2016er haben mich nicht enttäuscht. Meine Notizen:

2016, La Clef de la Vôute, Saint-Emilion (100% Merlot): Leuchtendes Purpur. Sehr feinduftige Nase, Kirschen, Brombeeren und etwas Pflaumen dominieren, darüber eine feine florale Note und ein Hauch Kaffee, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weich und erstaunlich zugänglich, feine, mässig ausgeprägte Gerbstoffe umgarnen die saftige Frucht, rote Sauerkirschen, Himbeeren, Brombeeren und eine feine Würzigkeit, mittlerer Körper, sehr knackige Säure. Im Abgang von sehr guter Länge, endet auf Sauerkirschen. Ein sehr schöner Zweitwein, wird früh Spass machen. 2019-2027, 18 vvPunkte, (90/100)

Sensationell frisch, elegant und ausgewogen: Ch. La Vôute 2016 (c) vvWine.ch

2016, Ch. La Vôute, Saint-Emilion (100% Merlot): Sehr dunkles Purpur. Anfangs verhaltene Nase, tief, nobel, braucht Zeit sich zu öffnen, mit Luft zeigen sich Düfte von schwarzen Kirschen, Brombeeren und Heidelbeeren, dazu eine herrliche Veilchennote sowie weisser Pfeffer und geröstete Haselnuss, die 100% Neuholz sind sehr gut eingebunden, ungemein feinduftig, verspielt und komplex. Am Gaumen weich und mild im Auftakt, die Frucht schwankt zwischen Sauerkirschen und Heidelbeeren, saftig, knackig und äusserst präzis, die Tannine sind von höchster Güte, sehr feinmaschig, reif, der Wein hat eine sehr gute Struktur, ist kraftvoll und dennoch hochelegant. Der Abgang zieht sich lange hin, endet auf Sauerkirschen und Veilchen. Ein unglaublich finessenreicher, frischer Saint-Emilion, strukturiert und doch tänzerisch leicht. Schwebt wie eine Magnetschwebebahn gradlinig und kontrolliert auf Schienen dahin. 2024-2038, 19 vvPunkte, (94/100)

Ein sichtlich zufriedener Gaetan Moreau (c) vvWine.ch
Gaetan Moreau hat mit viel Fingerspitzengefühl einen hervorragend eleganten und ungemein feinen Wein gekeltert. Im Gegensatz zum 2015er ist der 2016er deutlich schlanker, weniger üppig. Ich bin auf eine Vergleichsprobe in 15 Jahren gespannt, wo man diese beiden sehr guten, wenn auch stilistisch anders geprägten Jahre gereift nebeneinander geniessen kann. Uneingeschränkter Kauftipp.
Impressum: Adrian van Velsen, Alte Spinnerei 1, CH-5210 Windisch, Telefon +41 44 350 01 44. Adrian@vvWine.ch
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