Weinpassion Deutschland: zugängliche Rieslinge 2015 und charaktervolle Spätburgunder 2013/14
Deutschland 2015 – wie gross ist der Jahrgang wirklich?
Grundsätzlich waren die Bedingungen für ein gutes Weinjahr in den meisten Regionen gegeben, doch steckt der Teufel bekanntlich im Detail. Denn die warme und trockene Reifephase setzte voraus, dass die Böden über eine gute Wasserversorgung verfügen und die Nächte kühl werden um den Säuregehalt der Trauben zu bewahren. Zu guter Letzt war auch der richtige Lesezeitpunkt enorm wichtig, denn der Grat zwischen Überreife und perfektem Traubengut war schmal.
Diese Hürde haben die meisten Winzer allerdings problemlos gemeistert und somit sind die Ergebnisse durch die Bank sehr erfreulich. Im Vergleich zu 2014, welcher bei den Rieslingen sowie den Pinot Noir definitiv ein Langestreckenläufer wird, wirken die Rieslinge aus 2015 bereits sehr zugänglich und offen. Ganz anders sind die 2014er Spätburgunder, die teilweise noch sehr verschlossen sind, aber viel Tiefgang zeigen und ihr Potential erahnen lassen.
Die Verkostung
(MH) 2014, Dr. Heger, Spätburgunder Mimus, Baden: Blasses Rubinrot mit hellem Rand. In der Nase fruchtig, rote Kirschen, Erdbeeren, Gewürze und dezentes Toasting. Am Gaumen saftig, präsenten Gerbstoffen, frischer Säure, roten Beeren, weisser Pfeffer, mittellanger und herber Abgang. 2016 – 2024, 17.5 vvPunkte (89/100)
(MH) 2014, Dr. Heger, Spätburgunder Rappenecker, Baden: Helles, blasses Rubinrort. In der Nase sehr offen, Sauerkirsche, Preiselbeeren, Kräuter und gut eingebundenes Holz, sehr frisch und komplex. Am Gaumen saftig, lebendiger Säure, trotz der Kraft sehr elegant, gut eingebundenes Barrique, viel rote Frucht, kräuterige und würzige Aromen, langer Abgang mit feiner Mineralik. 2018 bis 2029, 18.5 vvPunkte (92/100)
Rudolf Fürst Spätburgunder 2014 (c) vvWine.ch |
(MH) 2014, Rudolf Fürst, Spätburgunder Klingenberger, Franken: Mittleres Granatrot. Klassische Pinot Nase, rote Kirschen, Erdbeeren, blumige Noten und etwas Rauch. Am Gaumen mit eleganter und mittelkräftiger Struktur, lebendiger Säure, gut integrierten Gerbstoffen, Aromen nach Erdbeeren und Preiselbeeren, klares aber auch leicht bitteres Finale. 2017 – 2024, 17.5 vvPunkte (89/100)
(MH) 2014, Rudolf Fürst, Spätburgunder Centgrafenberg GG, Franken: Mittleres Granatrot. Enorm tiefes und fokussiertes Bouquet, rote Kirschen, Waldbeeren, Preiselbeeren, Gewürze, Rauch und dezent vegetabile Noten. Am Gaumen sehr kompakt, frische Säure, reife und sehr gut eingebundene Gerbstoffe, enorme Eleganz und Finesse, wieder rote Kirschen, Himbeeren, weisser Pfeffer, langer, mineralischer Abgang mit eleganter Bitternote. 2019 – 2029, 18.5 vvPunkte (92/100)
(MH) 2014, Rudolf Fürst, Spätburgunder Hundsrück GG, Franken: Helles, blasses Rubinrot. In der Nase schwarze Kirschen, getrocknete Himbeeren, schwarzer Pfeffer, konzentriert und dennoch sehr frisch und blumig. Am Gaumen pure Finesse, reife und knackige Säure, wirkt verspielt und trotzdem geradlinig, rote Frucht nach Erdbeeren, roten Kirschen, Himbeeren, leicht krautiges, mineralisches, saftiges und langes Finale. Ein genialer Wein, muss unbedingt reifen! 2019 – 2032, 19 vvPunkte (94/100)
Bernhard Huber Spätburgunder 2013 (c) vvWine.ch |
(SM) 2013, Bernhard Huber, Spätburgunder Malterdingen Alte Reben, Baden: Helles, glänzendes Rubin. In der Nase beerige Aromen mit roten Kirschen, Erdbeeren schwarze Johannisbeere, dahinter Bitterschokolade und etwas Karamell. Mittlere Fülle, präsente aber angenehme Säure, feine und gut integrierte Gerbstoffe, wieder rote Frucht, Himbeeren, Johannisbeeren. Mittellanger, saftiger Abgang. 2016 – 2023, 17.5 Punkte (89/100)
(SM) 2013, Bernhard Huber, Spätburgunder Bienenberg GG, Baden: Glänzendes Rubin, leichter Wasserrand. Intensive und offene Nase Nase, Waldbeeren, Brombeeren,reife Erdbeeren, Nelken und florale Noten. Mittlerer Körper, präsente und stützende Säure, reife und gut integrierte Gerbstoffe spürbar, guter Struktur und schöner Balance, saftige rotbeerige Frucht. Elegant und komplex im Abgang. 2018 – 2028, 18.5 vvPunkte (92/100)
(MH) 2013, Ziereisen, Spätburgunder Rhini, Baden: Blasses Granatrot. In der Nase offen und fruchtig, schwarze Kirschen, Erdbeermarmelade, weisser Pfeffer, gut integriertes Barrique und dezente Kräuternote. Am Gaumen stoffig, guter Struktur, reifen Gerbstoffen, feiner Säure, Aromen nach Himbeeren und roten Kirschen, langer und leicht bitterer Abgang. 2016 – 2025, 18 vvPunkte (90/100)
(MH) 2013, Ziereisen, Spätburgunder Jaspis, Baden: Helles, blasses Rubinrot. In der Nase etwas fokussierter als der Rhini, Käuter, viel Würze, zarte rotbeerige Frucht, etwas Rauch und Nelken Sehr saftig am Gaumen, robuste Struktur, reife Säure, gut integriertes Holz, dunkle und rote Beeren, Nelken, Zimt, langer Abgang mit schöner Saftigkeit. 2018 – 2028, 18 vvPunkte (91/100)
Friedrich Becker Spätburgunder (c) vvWine.ch |
(SM) 2012, Friedrich Becker, Spätburgunder Sankt Paul GG, Pfalz: Helles Rubin, leichter Wasserrand. Würzige Nase, rauchig, etwas Leder, weisser Pfeffer, aber auch reife Erdbeeren. Im Gaumen noch deutlich vom Tannin geprägt, frische Säure, saftig und dicht, rote Beeren und Gewürze. Langer, etwas karger Abgang. Muss noch etwas reifen, unbedingt nachverkosten. 2017 – 2027, 18.5 vvPunkte (92/100)
Peter Jakob Kühn (c) vvWine.ch |
(MH) 2015, Peter Jakob Kühn, Riesling Klosterberg, Rheingau: Helles Zitronengelb. In der Nase sehr verschlossen, etwas Eisbonbons, grüner Apfel, Grapefruit und weissen Blüten. Am Gaumen sehr elegant und filigran, präsente und reife Säure, zurückhaltende Frucht mit süssem Kern, wirkt eher karg und mineralisch, mittellanger Abgang mit schönem Spannungsbogen. Derzeit etwas schwierig zu beurteilen, sollte sich mit der Reife aber öffnen und kann dann noch zulegen. 2017 – 2023, 17.5 vvPunkte (89+/100)
Bischöfliches Weingut Pinot Noir (c) vvWine.ch |
(MH) 2013, Bischöfliches Weingut, Pinot Noir Assmannshausen, Rheingau: Mittleres Grantrot mit hellem Rand. Florale und fruchtige Nase, auch hier etwas Cassis, reife Erdbeeren und eine angenehme Frische. Am Gaumen elegant, saftig, reife Säure, zarte rotbeerige Frucht, wieder Cassis, rote Kirschen, Preiselbeeren, mittellanger und eleganter Abgang. 2016 – 2023, 17.5 vvPunkte (89/100)
(MH) 2015, Grünhäuser, Riesling Abstberg Kabinett, Mosel: Deutliche Sponti Nase, dahinter feine Zitrusnoten, grüner Apfel, dezente Würzigkeit. Am Gaumen gutes Süss-Säure Spiel, zarter Frucht nach Zitrus und Grapefruit, sehr elegant, mitellanger Abgang mit guter Balance. 2016 – 2030, 17.5 vvPunkte (88/100)
(MH) 2015, Grünhäuser, Riesling Abstberg Spätlese, Mosel: In der Nase etwasverhalten, etwas weisse Pfirsich, Sternfrucht, Stachelbeeren, Zitronengras und etwas Kräuter. Am Gaumen elegant, gute Balance aus Frische, Frucht und Süsse, vibrierend und trotzdem in sich ruhend, Zitronenschale, Pfirsich, Minze, langer Abgang. 2016 – 2035, 18 vvPunkte (90/100)
(MH) 2015, Grünhäuser, Riesling Abstberg Auslese, Mosel: Sehr würzige und elegante Nase, dezente Sponti Note, dahinter kandiere Früchte, Quitte, Passionsfrucht, Wiesenkräuter und ein Hauch Blütenhonig. Am Gaumen elegant und mit feinem Schmelz, lebendiger Säure, gut dosierter Süsse, Ananas, Quitte, Holunder, etwas Kräuter, langer Abgang mit minziger Frische und feinem Schmelz. Eine sehr elegante Auslese! 2020 – 2037, 18.5 vvPunkte (92/100)
Schloss Saarstein Riesling (c) vvWine.ch |
Schloss Saarstein Riesling Spät- und Auslese (c) vvWine.ch |
(MH) 2015, Gut Herrmannsberg, Riesling Steinberg GG, Nahe: Mittleres Zitronengelb. In der Nase erst eine deutliche Sponti Note, mit der Zeit zeigt sich aber eine kühle Frische, weisser Pfirisch, Limetten, Zitronengras, viel Würze, Kräuter, auch weisser Pfeffer kitzelt die Nase, sehr gute Komplexität. Am Gaumen verspielt und wild, präsente und reife Säure, sehr filigran und trotzdem kraftvoll, kaum Frucht, viel Mineralität, sehr langer Abgang. Messerscharf und trotzdem sehr elegant, gefällt mir sehr gut! 2019 – 2029, 18.5 vvPunkte (92/100)
(MH) 2015, Gut Herrmannsberg, Riesling Rotenberg GG, Nahe: Helles Zitronengelb. Auch hier vernehme ich eine dezente Sponti Note, wirkt aber etwas ruhiger als der Steinberg. Zitronenschale, Sternfrucht, Heu, Zitronenmelisse und Minze. Am Gaumen ausgewogen, enorm präsente Säure, mundfüllende Struktur, elegant, viel Würze, auch hier nur ganz wenig Frucht, Zitronenschale und weisser Pfirisch, sehr lang und mineralisch. 2019 – 2029, 18.5 vvPunkte (92/100)
Fritz Haag Riesling 2015 (c) vvWine.ch |
(MH) 2015, Fritz Haag, Riesling Brauneberger trocken, Mosel: Helles Zitronengelb. Etwas verschlossene Nase, reifes Steinobst, etwas Holunder und florale Noten. Am Gaumen sehr saftig, lebendige Säure, schlanke Struktur, grüner Apfel, weisse Blüten, frischer und lebendiger Abgang. 2016 – 2023, 17.5 vvPunkte (88/100)
(MH) 2015, Fritz Haag, Riesling Juffer GG, Mosel: Blasses Zitronengelb. In der Nase viel Frische und reifes Steinobst, weisser Pfrisich, Limette, florale und würzige Noten. Sehr klar am Gaumen, enorm saftig und charmant, elegant, verspielt, reife Säure, leicht phenolische Note, deutliche Mineralik, Aromen nach grünem Apfel, Pfrisich, und Birne, langer Abgang mit animierendem Säurenerv. 2018 – 2028, 18 vvPunkte (92/100)
(MH) 2015, Fritz Haag, Riesling Juffer Sonnenuhr GG, Mosel: Blasses Zitronengelb. Würziges und reifes Bouquet, wirkt etwas dichter und kompakter als das Juffer GG. Holunder, ein Hauch dunkle Frucht, Kandis, Kräuter und Minze. Am Gaumen zupackend, gute Struktur mit dezenter Phenolik, reifes Steinobst und weisse Johannisbeeren, deutliche Mineralik, saftig, sehr gute Länge mit Kraft und Finesse. 2019 – 2030, 18.5 vvPunkte (93/100)
(MH) 2015, Fritz Haag, Riesling Brauneberger Juffer Sonnenuhr Auslese, Mosel: Intensives, glänzendes Zitronengelb. Komplexe und tiefe Nase, kandierte Früchte, Quitte, Aprikosen, Birne, Lindenblüten, sehr lebendig und animierend. Am Gaumen sehr klar, zarter Cremigkeit, lebendiger Säure, getrockneter Apfel, Quitte, Orangenschale, Ananas, schöne Mineralität, langer Abgang. Ausgezeichnete Balance aus Frische und Süsse, gefällt mir sehr gut! 2020 – 2040, 19 vvPunkte (94/100)
A. Christmann Rieslinge 2015 (c) vvWine.ch |
(SM) 2015, Weingut Christmann, Riesling Ruppertsberger Spiess, Pfalz: Helles Zitronengelb. In der Nase Limette, Birne, grüner Apfel und etwas Holunder. Elegante Struktur am Gaumen, knackige frische Säure, grüner Apfel und Zitrus, frischer Abgang mit etwas herber Note. 2016 – 2024 17.5 vvPunkte (89/100)
(SM) 2015, Weingut Christmann, Riesling Idig, Pfalz, GG: Helles Gelb. Spannende und lebendige Nase, Gletscherbonbons, Limette, weisse Blüten, Minze. Am Gaumen mit zupackender Säure, angenehmer Fülle, feiner Mineralität, eher karger und schlanker Stilistik, sehr schön. Langer Abgang mit leicht phenolischer Note. Ein leiser und trotzdem sehr animierender Wein, kann noch zulegen. 2018 – 2030+,18.5 vvPunkte (93/100)
(MH) 2015, Dr. Loosen, Riesling Erdner Treppchen GG, Mosel: Helles, blasses Zitronengelb. In der Nase sehr frisch und kühl, Eisbonbons, grüner Apfel, Grapefruit, Heu und etwas Wiesenkräuter. Am Gaumen zart und würzig, frischer Säure, Ananas, Apfel und Zitronenschale, mitellanger, leicht bitterer Abgang. Wirkt noch sehr bedeckt und verschlossen. 2018 – 2027, 17.5 vvPunkte (89/100)
(MH) 2015, Dr. Loosen, Riesling Erdener Prälat GG, Mosel: Helles, blasses Zitronengelb. Im Bouquet reife und gelbe Frucht, Pfirsich, aber auch exotische Noten, Mango, Melone und weisse Blüten. Am Gaumen verspielt, frisch und lebendig, feiner Schmelz, knackige und sehr präsente Säure, leicht grüne Noten, grüner Apfel, Birne und weisser Pfrisich, würziges und langes Finale mit feiner Mineralik. Ein Klassiker, wird gut reifen! 2019 – 2030+, 18 vvPunkte (92/100)
Wittmann Riesling 2015 (c) vvWine.ch |
(MH) 2015, Wittmann, Riesling Kirchspiel GG, Rheinhessen: Helles, glänzendes Zitronengelb. In der Nase unheimlich filigran und puristisch, Pfirsich, etwas Kandis, Zitronengras, blumige Noten, nasser Stein, komplex und tiefgründig. Am Gaumen sehr elegant und trotzdem mit Zug, knackiger Säure, viel Frische, finessenreich, mineralisch, dezente Frucht nach Zitrone und Ananas, langer Abgang mit viel Spiel und Tiefe. 2020 – 2030, 18.5 vvPunkte (93/100)
(MH) 2015, Wittmann, Riesling Morstein GG, Rheinhessen: Helles, glänzendes Zitronengelb. Erstaunlich zugänglich in der Nase, viel offener als das Kirchspiel. Reifer Pfirisch, Ananas, Grapefruit, ein Hauch Exotik, Wiesenkräuter, Holunderblüten, Rauch, karge Nuancen, sehr komplex! Am Gaumen kompakt und verspielt zugleich, würzig, sehr mineralisch, gewaltige Säure, filigrane Frucht nach Ananas, Pfirsich, Zitronenschale, viel Tiefe und Kraft, sehr langer und mineralischer Abgang. Einmal mehr ein grossartigr Wein! 2020 bis 2033, 19 vvPunkte (94/100)
Ziliken Riesling 2015 (c) vvWine.ch |
(SM) 2015, Zilliken, Saarburger Rausch Riesling Spätlese, Mosel: Sehr helles Gelb. Offene, fruchtige und frische Nase, getrockneter Apfel, etwas Quitte und Steinobst. Eine wunderschöne Balance am Gaumen, knackiger Säure und feiner Mineralität. Endet lang auf Steinobst, Aprikose und Bratapfel. 2016 – 2035 18.5 vvPunkte (92/100)
Vollenweider Riesling 2015 (c) vvWine.ch |
(MH) 2014, Vollenweider, Riesling Schimmbock, Mosel: Helles Zitronengelb. Verschlossenes Bouquet, zeigt dahinter reifes Steinobst, Birne, etwas Rauch und Menthol. Am Gaumen kraftvoll und trotzdem filigran, sehr puristisch und karg, dezente Frucht nach Birne und Melone, deutliche Mineralik, langer Abgang mit tollem Säurenerv. Ein sehr puristischer und spannender Wein, wird mit der Reife am Charme und Tiefe gewinnen! 2018 – 2026, 18 vvPunkte (91/100)
(MH) 2015, Vollenweider, Riesling Wolfer Goldgrube Kabinett, Mosel: Helles Zitronengelb. In der Nase deutliche Sponti Note, dahinter Apfel und Birne, dezent vegetabile Noten aber auch viel Frische. Zarter Auftakt am Gaumen mit spannender Süss-Säure Balance, elegante Struktur, Birne, grüner Apfel und Zitronenschale, mittellanger und saftiger Abgang. 2016 – 2027, 17.5 vvPunkte (88/100)
(MH) 2015, Vollenweider, Riesling Wolfer Goldgrube Spätlese, Mosel: Mittleres Zitronengelb. Fruchtiges und kühles Bouquet, weisse Johannisbeeren, Stachelbeeren, weissen Blüten und Eukalyptus. Am Gaumen mit Schmelz und Rasse, saftige Säure, Nektarine, kandierte Ananas, Zitronenmelisse und eine vibrierende Mineralik, langer und saftiger Abgang. 2018 – 2030, 18 vvPunkte (91/100)
(SM) 2015, Vollenweider, Wolfer Goldgrube Riesling Auslese GK, Mosel: Helles Gelb. Sehr würzige Nase, dahinter getrocknete Aprikose, Quitte, Honig und ein Hauch schwarze Brotrinde, sehr komplex. Sehr mundfüllend im Gaumen, fordernde Säure, schlanke Struktur, wunderbare exotische Frucht und etwas Steinobst, mineralisch, sehr gute Länge. Muss unbedingt reifen, wird aber grossartig! 2020 – 2040 19 vvPunkte (95/100)
Fazit
Die 2015er Rieslinge machen bereits sehr viel Spass und haben nebst guter Struktur auch viel Frische und ausnahmslos eine knackige, präsente Säure. Ein besonders grosses Vergnügen stellen die restsüssen Weine von der Mosel und Saar dar. Dort stimmt die Balance einfach besonders gut und die Weine haben nebst Frische und Eleganz sehr viel Charme und Biss. Die grossen Gewächse sollten, bis auf paar wenige Ausnahmen, trotzdem für ein paar Jahre im Keller verschwinden. Wir sind davon überzeugt, dass sich die Weine sehr gut entwickeln werden.
Anders die Spätburgunder aus 2013 und 2014: die meisten wirken noch etwas verschlossen und sehr jugendlich, haben aber eine hervorragende Struktur, bewundernswerte Finesse und viel Potential. Das werden definitiv Langstreckenläufer!
Sehr hohes Niveau auf sämtlichen Prädikats- und Qualitätsstufen, wobei uns folgende Kollektionen stilistisch besonders gut gefallen: Bernhard Huber, Rudolf Fürst, Wittmann, Gut Herrmannsberg, Zilliken und Fritz Haag.
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