Siebe Dupf: 25 Burgunder-Weine und viel Freude im Glas

Siebe Dupf Weine gehört zu den Schweizer Weinhandlungen, welche über ein speziell schönes Burgund-Sortiment verfügen. Neben bekannten Namen wie die Domaine Dujac oder die Domaine des Lambrays vertreibt Siebe Dupf auch etwas weniger geläufige Namen wie beispielsweise die Domaine Jacques Carillon oder die Domaine David Duband. Gerade diese vielleicht noch nicht allen bekannten aber nicht minder interessanten Weingüter bieten oft ein spannendes Tummelfeld für neugierige Weinnasen.

Gestern durfte ich im Marmite Food Lab in Zürich im Rahmen einer von Siebe Dupf organisierten Burgunder-Probe einen Einblick in die jüngsten Jahrgänge von ausgewählten Produzenten erhalten. Es standen mehrheitlich Weine aus den Jahren 2011-2013 zur Verkostung bereit, wobei die präsentierten Tropfen die jeweilige Jahrgangsstilistik sehr gut repräsentierten. Das Niveau der Probe war – erwartungsgemäss – sehr hoch. Der Verkostungs-Raum war nie übervoll und sämtliche Weine kamen ideal temperiert ins Glas.


Kurz: die Degustations-Bedingungen waren von A-Z ausgezeichnet und ich möchte mich an dieser Stelle ganz speziell bei Björn Knuchel und Simon Hess für den ausgezeichneten „Wein-Service“ bedanken. In meiner ruhigen Ecke konnte ich die Weine der verschiedenen Produzenten in kleinen Serien von jeweils drei Weinen in aller Ruhe verkosten. Meine Notizen sind wie immer Momentaufnahmen welche hoffentlich dem einen oder anderen Weinfreund, der diese Probe verpasst hat, einen kleinen Eindruck zu den präsentierten Weinen geben können.





2013, Domaine Dujac, Gevrey-Chambertin, Burgund: Strahlendes Rubin, leicht aufgehellter Rand. Die Nase offen, intensiv, leicht rauchig, rotfruchtig, Noten von Sauerkirschen, Kräutern, geraspeltem Süssholz, sehr gute Komplexität. Am Gaumen sehr saftiger Auftakt, klare Frucht, wieder rote Beeren auch Anflüge von Blutorangen und Bergamotte-Tee, die Gerbstoffe fein, lebhafte Säure, keinerlei Alkoholüberhang, sehr frisch und saftig und mit guter Komplexität. Im Abgang mit schöner Länge, endet äusserst stimmig auf eine würzige Note. Macht bereits viel Spass, kann und wird locker 10 Jahre schön reifen. Jetzt bis 2025, 18 vvPunkte, (91/100)

2012, Domaine Dujac, Morey-St-Denis, Burgund: Kräftiges Rubin, leicht aufgehellter Rand. In der Nase diese unverkennbare Morey-Aromatik, da ist diese kraftvolle, leicht schweflige Mineralik, sehr steinig, dahinter dunkle und rote Beeren, die gemeinsam um die Wette duften, getrocknetes Stroh und Anflüge von Leder runden das sehr komplexe Bild ab. Weich und samten im Auftakt, die rotfruchtigen Beeren dominieren am Gaumen, sehr präzis, kühle Stilistik mit Anflügen von Blutorangen und roten Johannisbeeren, deutlich Gerbstoff, knackige Säure, der Alkohol sehr gut eingebunden, sehr gute Komplexität, wunderbare Harmonie. Im Abgang mit einem anregenden Bitterton, sehr schöne Länge, ganz zum Schluss wiederholt sich die dunkle Beerenfrucht. Ein Bilderbuch-Morey: Jetzt bis 2030, 18.5 vvPunkte, (93/100)

2013, Domaine Dujac, Vosne-Romanée 1er Cru „Aux Malconsorts“, Burgund: Kräftiges Rubin, leicht aufgehellter Rand. Die Nase unglaublich tief, was für ein Duft, da sind Massen von dunklen und roten Beeren, da ist Rauch, auch Tabak, Anflüge von getrockneten Feigen, dazwischen eine vibrierende Mineralik, grosse Komplexität. Am Gaumen weicher Auftakt, sehr viel Fleisch am Knochen doch ohne jegliche Plumpheit, nun zeigt sich auch die rotfruchtige Seite des Weines, sehr saftig, äusserst präzise Tannine, die Säure perfekt dosiert, alle Komponenten in grosser Harmonie, sehr gute Komplexität. Im Abgang beeindruckend lang und unglaublich stimmig mit einem anregenden Bitterton. Grosser Wein, grosses 1er-Cru Kino, für mich definitiv auf Grand Cru Niveau: Jetzt bis 2040, 19.5 vvPunkte, (97/100)





2011, Domaine des Lambrays, Morey St. Denis, Burgund: Sehr helles Granatrot, deutlich aufgehellter Rand. Die Nase zeigt diesen leicht an Katzenpipi erinnernden Duft, dann auch rote Johannisbeeren, geschnittene Kräuter und eine an Ätna-Vulkanstein erinnernde Mineralik, gute Komplexität. Am Gaumen weich im Auftakt, wunderbar rotfruchtige Aromatik, dazu feine, an Weihnachtsgewürze erinnernde Noten, mittlere Statur, sehr gut eingebundene Gerbstoffe, die Säure saftig, schöne Harmonie. Der Gaumen bietet eine gute Komplexität und im Abgang ist der Wein von solider Länge, endet auf Zartbitter-Orangen. Ein sehr filigraner, femininer Wein. Ab sofort bis 2023, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Domaine des Lambrays, Morey St. Denis 1er Cru les Loups, Burgund: Helles Rubin, schöner Glanz. Die Nase tief, äusserst klar und sehr mineralisch, da sind Massen an roten Johannisbeeren, Sauerkirschen, Zitronenthymian, auch Anflüge von Zimt, sehr gute Komplexität. Am Gaumen schlank, gradlinig im Auftakt, rotfruchtig, saftig, unglaublich schöne Würze, dann zeigt sich die sehr gute Struktur des Weines, da ist einiges an Gerbstoff im Spiel, die Säure knackig, die rote Beerenfrucht wird durch die Struktur sehr schön getragen, ausgezeichnete Balance und sehr gute Komplexität. Im Abgang von ausgezeichneter Länge, äusserst präzis. Eine sehr schöne Symbiose aus Kraft und Eleganz. 2018-2033, 18.5 vvPunkte, (93/100)

2013, Domaine des Lambrays, Clos des Lambrays Grand Cru, Burgund: Strahlendes Rubin, jugendlicher Glanz. Die Nase sehr tief und äusserst nobel, das ist ein himmlisches Parfum, rote Johannisbeeren, Kirschen, auch Heidelbeeren, das Ganze leicht mit Puderzucker überdeckt, mit etwas Luft kommen auch rauchige Aromen dazu, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weicher, fast harmloser Auftakt, unglaublich präzise, wunderschön rotfruchtige Aromatik, saftig, knackig, frisch. Da ist einerseits eine sehr gute Struktur und ausgezeichnete Harmonie der Komponenten, mit fein gewobenen Gerbstoffen und einer perfekt integrierten Säure, da ist andererseits diese traumhafte Leichtigkeit. Was für ein wunderbar komplexer Wein, ein Balletttänzer-Wein mit viel Präzision. Im Abgang sehr lang und mit einer wunderbaren Würzigkeit. 2020-2035, 19 vvPunkte, (95/100)



2013, Domaine Perrot-Minot, Bourgogne Rouge, Burgund: Kräftiges, strahlendes Rubin, jugendlicher Glanz. Anfangs noch etwas verhaltene, dunkelfruchtige Nase, da sind Noten von schwarzen Kirschen, etwas Süssholz, auch ein Hauch Zartbitterschokolade, gute Komplexität. Am Gaumen sehr zugänglich, weich, fast etwas mollig im Auftakt, dann zeigt der Wein neben der Kirschfrucht auch rote Johannisbeeren sowie auch etwas Apfel, gute Struktur, einiges an Gerbstoff, die Säure saftig, alle Komponenten sehr ausgewogen und für einen Bourgogne Rouge mit erstaunlich guter Komplexität (Perrot Minot erlaubt sich, die Trauben von über 80jährigen Reben zu seinem Bourgogne Rouge zu verarbeiten). Im Abgang von guter Länge, endet feinwürzig und dunkelfruchtig. Dieser Wein muss sich hinter manchem Village-Wein nicht verstecken. Jetzt bis 2024, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Domaine Perrot-Minot, Nuits-St-Georges La Richemone, Burgund: Kräftiges, Rubin, strahlender Glanz. Die Nase noch stark vom Ausbau geprägt, deutliche Neuholzaromen, da ist aber auch eine faszinierende Tiefe im Spiel, dunkle Beerenfrucht, Rauch, Torf, schwarze Schokolade, Kräuter, sehr gute Komplexität, ein sich ständig verändernder Schnüffelwein. Am Gaumen kraftvoller Auftakt, wieder einiges an dunkler Beerenfrucht, dazu auch rotfruchtige Aromen, etwas Lebkuchen, Datteln, am mittleren Gaumen wird der Wein unglaublich saftig, hier ist viel Frische im Spiel, die rote Frucht setzt sich immer mehr durch, das Holz am Gaumen schon sehr gut integriert, kaum mehr wahrnehmbar. Sehr gute Komplexität und mit einer faszinierenden Länge im Abgang. Ein Wein der seine wahre Grösse erst in einigen Jahren zeigen wird. 2020-2035+, 19 vvPunkte, (94/100)

2011, Domaine Perrot-Minot, Chapelle-Chambertin Grand Cru, Burgund: Mittelkräftiges Rubin, leicht aufgehellter Rand. Die Nase offen, kraftvoll, sehr einnehmend, da ist eine konzentrierte Kirschfrucht, dazu schwarze Schokolade, Mon-Cherie lässt grüssen. Mit etwas Luft zeigt sich viel Würze, der Wein braucht Zeit sich zu entfalten, sehr gute Komplexität. Am Gaumen unglaublich weich, samten und vollmundig im Auftakt, da kratzt nichts, das Elixier breitet sich wunderbar im Mund aus, nobel und ohne jegliche Plumpheit, die Struktur ist sehr gut, die Gerbstoffe bereits schön eingebunden, trotz viel Fleisch am Knochen wirkt der Wein tänzerisch leicht und äusserst saftig, die Aromatik verändert sich auch im Mund ständig, von dunkel zu eher rotfruchtig, von mächtig zu saftig und elegant, sehr gute Komplexität. Im Abgang langanhaltend. Ein Wein der noch etwas Zeit braucht, sich aber sehr schön entwickeln dürfte. 2019-2034, 19 vvPunkte, (94/100)

























2013, Domaine Arnoux-Lachaux, Vosne-Romanée Les Hautes Maizières, Burgund: Strahlendes Rubin, sehr schöner Glanz. Tiefe, komplexe, noch etwas verhaltene Nase, einerseits dunkelfruchtige und rotfruchtige Aromen, dann auch einiges an Floralität zeigend, zarte Veilchen-Note, verführerisch und mit sehr schöner Komplexität. Im Auftakt straff, gradlinig, sehr männlich, satte Frucht, anfangs schwarze Kirschen, dann setzt sich die rotfruchtige Seite durch, eine feine Würzigkeit umrahmt die Frucht, sehr gute Struktur, präziser Gerbstoff, straffe Säure, die Elemente in sehr schöner Balance. Ein Wein, der seinen Babyspeck noch etwas ablegen sollte, dann aber zu einem äusserst ausgewogenen Tropfen heranreifen dürfte, gefällt mir hervorragend, 2020-2032, 18.5 vvPunkte, (92/100)

2012, Domaine Arnoux-Lachaux, Nuits-St-Georges 1er Cru Les Procès, Burgund: Kräftiges Rubin, leicht augehellter Rand. Sehr tiefe und einnehmende Nase, was für ein Duft, da ist eine faszinierende Mineralik im Spiel, da sind Massen an Früchten sehr gut vereint, dezent schwingen auch hier wieder florale Noten mit, ausgezeichnete Komplexität. Am Gaumen kraftvoller, sehr gradliniger Auftakt, was für ein Fruchtbündel, erst dunkle, dann mehr und mehr rote Beeren, dazu eine herrliche Würzigkeit, perfekt integriertes Holz, sehr charaktervoll, mit einiges an Ecken und Kanten, der Wein ist noch ungestüm, braucht Zeit, will reifen, dürfte sich aber hervorragend entwickeln. Im Abgang mit beeindruckender Länge. Aktuell unbedingt karaffieren, besser aber noch ein paar Jahre liegen lassen, 2020-2040, 19 vvPunkte, (94/100)

2010, Domaine Arnoux-Lachaux, Clos de Vougeot Grand Cru, Burgund: Kräftiges Rubin, schöner Glanz, leicht aufgehellter Rand. Tiefe, anfangs noch etwas stechende Nase, der Wein braucht Luft. Mit viel Luft zeigt sich da wieder diese wunderschöne Mineralik und viel Floralität, da sind dunkle Beeren, Rauch, Torf, auch Lakrizze und viele Veilchen, ein Schnüffelwein mit sehr guter Komplexität. Am Gaumen kraftvoller, sehr straffer Auftakt, dunkelfruchtig, mächtig, männlich, konzentriert, da sind Massen an Gerbstoffen, da ist eine sehr gute Säure, die roten Früchte aktuell noch etwas im Hintergrund, doch sie sind ebenfalls vorhanden. Das ist ein Strukturwein, das grosse Jahr tut wohl seines dazu, definitiv ein Langstreckenläufer. Sehr schöner, langer Abgang. Hervorragend gemacht ohne künstlich zu wirken. Dieser Tropfen ist vielleicht nicht für die Ewigkeit aber für mindestens zwei, eher drei Dekaden gebaut, ein kleines Monument. 2020-2040+, 19 vvPunkte, (94/100)





2013, Domaine David Duband, Nuits St. Georges, Burgund: Strahlendes Rubin, leicht aufgehellter Rand. Die Nase offen und zugänglich, erst sehr fruchtbetont, an Himbeerkonfitüre erinnernd, dann Stachelbeeren und eine schöne, weisse Pfefferwürze, dezent auch florale Noten, spannend, sich ständig verändernd und mit sehr viel Spannung. Im Auftakt frisch, saftig, rotfruchtig, klar, ein wunderbar verspielter, knackiger Wein, mit der Zeit gesellen sich zur rotfruchtigen Aromatik auch Blutorangen-Noten dazu, sehr gute Struktur, einiges an Gerbstoff, die Ganzstilvergärung ist wahrnehmbar, verleiht dem Gaumen viel Charakter. Ein Wein der verstanden werden will, komplex und für ungeübte Gaumen wohl schwierig zu verstehen, mir gefällt das allerdings sehr gut, wow! 2020-2032+, 18.5 vvPunkte, (92/100)

2013, Domaine David Duband, Morey Saint Denis 1er Cru Clos Sorbé, Burgund: Helles Granat, deutlich aufgehellter Rand. Offene, sehr Morey-typische Nase, viel Mineralik ist hier im Spiel, dunkle Beeren, Torf, geräucherter Kräuterspeck, einladend, verspielt, komplex und mit einer faszinierenden Spannung. Im Auftakt erstaunlich leicht und zugänglich, rotfruchtig, verspielt, unglaublich knackig die Frucht, eine feine Würze schwingt mit, sehr gute Struktur, die Gerbstoffe reif und die Säure gut eingebunden. Der Wein wirkt aktuell deutlich zugänglicher als der 2013er NSG, kann bereits gut angetrunken werden. Im Abgang mit sehr guter Länge und einer wunderbaren Saftigkeit. 2016-2030, 18.5 vvPunkte, (93/100)

2011, Domaine David Duband, Chambertin Grand Cru, Burgund: Helles Granatrot, aufgehellter Rand. Die Nase tief, mächtig, warm, einnehmend, komplex, hier braucht es etwas Zeit, den Wein zu verstehen. Da ist eine schöne Würzigkeit und einiges an Tiefe, da sind rote Früchte, Heu, florale Noten. Am Gaumen saftig im Auftakt, rotfruchtig, wieder mit viel Würze, sehr reife Frucht, erstaunlich warm wirkend, die Gerbstoffe von sehr guter Qualität, die Säure perfekt integriert, das Spiel von Frucht und Struktur wiederholt sich mehrmals, faszinierend wie Kraft, Reife und Würze hier mit Frische und Saftigkeit harmonieren. Ein komplexer Wein der verstanden werden will. Braucht viel Zeit und Musse. 2019-2032, 18.5 vvPunkte, (93/100)





2013, Domaine Jacques Carillon, Puligny-Montrachet, Burgund: Blasses Gelb, grünliche Reflexe. Erst noch etwas Schwefel, dann mit Luft eine wunderbar klare Nase mit viel Spannung und einer vibrierenden Mineralik, das ist ein Puligny-Duft par excellence mit einem ganzen Korb an Zitrusfrüchten, etwas grünem Apfel und einer feinen Würze, unglaublich schön und mit sehr guter Komplexität. Am Gaumen saftig im Auftakt, die Zitrusaromen wiederholen sich, dazu Noten von nicht ganz reifen, weissen Birnen, bereits sehr gut zugänglich, mit knackiger Säure, der Wein ist frisch, verspielt und tänzerisch leicht, doch trotz seiner Zugänglichkeit ist da eine beachtliche Komplexität. Im Abgang langanhaltend, sehr stimmig. Eine kleine Perle von einem Gut, das ich bisher nicht kannte. 2016-2026, 18 vvPunkte, (91/100)

2013, Domaine Jacques Carillon, Puligny-Montrachet 1er Cru les Perrières, Burgund: Blasses Gelb, schöner Glanz, grünliche Reflexe. Die Nase ein Traum, unglaublich tief, auch hier Noten von Zitrusfrüchten, dazu weissen Blüten, Yasmintee, ein Anflug von Akazienhonig, wow, direkt nach dem „normalen Puligny“ ist das einfach alles nochmal konzentrierter, reichhaltiger, vollkommener, die Nase baut eine grosse Spannung auf und strahlt sehr viel Noblesse aus. Am Gaumen weich und saftig im Auftakt, Zitrusaromen, wieder Birne, dann auch Passionsfrucht, ein wunderbare Mix aus Kraft und Eleganz. Auch dieser Wein ist schon sehr zugänglich, man möchte gleich schlucken, knackig, saftig und mit viel Frische und einer sehr guten Komplexität. Im Abgang mit beeindruckender Länge, endet auf hausgebackene Zitronen-Vanille-Kekse (Meiländerli), ein Traum! Das ist ein 1er Cru auf Grand Cru Niveau. Psssst, bitte nicht weitersagen… 2016-2030, 19 vvPunkte, (95/100)



2013, Domaine Pierre Yves Colin-Morey, Auxey-Dresses La Ruchotte, Burgund: Mittleres Gelb, schöner Glanz. Die Nase offen, einladend noch etwas vom Holz geprägt, konzentrierte Zitrusfrucht, Akazienhonig, ein Hauch Caramel, Vanille und Schwarztee, sehr gute Komplexität. Saftiger Gaumenauftakt, wieder viel Zitrus, dazu auch Quitte und eine feine Würzigkeit, das Holz am Gaumen sehr gut eingebunden, schon zugänglich und einladend, gute Komplexität und angenehm lang im Abgang. Ein Wein der rasch Spass macht und doch ein paar Jahre Kellerlagerung vertragen wird. Jetzt bis 2024, 18 vvPunkte, (90/100)

2013, Domaine Pierre Yves Colin-Morey, St. Aubin 1er Cru Les Champlots, Burgund: Strahlendes Gelb, grünliche Reflexe. Sehr intensive, äusserst mineralische Nase, etwas Schwefel, helles Brot, kein einfaches Stadium diesen Wein zu verkosten. Mit viel Luft zeigt sich eine wunderbare Floralität, Rosenwasser, eingekochte Zitrone, etwas Melone, schöne Komplexität. Am Gaumen das pure Gegenteil der Nase, bereits zugänglich, saftig, mit knackiger Frucht, Zitronen, Limetten, auch Zitronenmelisse, sehr schön und vor allem sehr präzis. Da ist eine sehr gute Komplexität und viel Finesse im Spiel, ein Wein der am Gaumen zu 100% überzeugt, in der Nase aber noch etwas Zeit braucht, sich zu finden. 2017 bis 2026+, 18 vvPunkte, (91/100)

2013, Domaine Pierre Yves Colin-Morey, Chassagne-Montrachet 1er Cru Champs Gains, Burgund: Mittelkräftiges Gelb, schöner Glanz, aufgehellter Rand. Die Nase nobel, tief und rein mit Noten von Zitrusfrüchten, Tee, Honig, Honigmelone und getrocknetem Gras, sehr gute Komplexität. Am Gaumen reif und weich im Auftakt, dann zeigt sich eine frische Zitrusfrucht, dazu eine wunderbare Würze, auch Anflüge von Mandarinen, sehr knackig, sehr dicht und ohne jegliche Breite, da ist viel Fingerspitzengefühl im Spiel, das Holz perfekt eingebunden, keinerlei Alkoholüberhang. Beeindruckende Länge im Abgang, das ist ein kleiner Geheimtipp unter den grossen Weinen dieser Welt, 2017 bis 2030, 19 vvPunkte, (94/100)

2013, Domaine Bernad Moreau et Fils, Chassagne-Montrachet, Burgund: Mittelkräftiges Gelb, jugendlicher Glanz. Offene, zugängliche Nase, schöne Würze, reife Zitrusfrucht, Anflüge von Tee und weissem Pfirsich, sehr gute Komplexität. Am Gaumen fast harmlos im Auftakt, dann zeigt der Wein seine Zähne, das ist ein konzentriertes Fruchtbündel, wieder viel Zitrusfrucht auch Anflüge von Haselnusscreme, einiges an Körper und eine schöne Cremigkeit, das Ganze umrahmt von einer knackigen Säure. Am mittleren Gaumen auch nussige Aromen, sehr gute Komplexität. Im Abgang mit schöner Länge, endet auf geröstete Haselnuss. Dieser Wein macht jetzt schon Spass und wird trotzdem sehr gut reifen. Kompliment! 2016 bis 2026, 18.5 vvPunkte, (92/100)

2013, Domaine Bernad Moreau et Fils, Chassagne-Montrachet 1er Cru La Maltroie, Burgund: Helles Strohgelb, jugendlicher Glanz. Sehr tiefe, einladende Nase, Haselnusscreme, florale Noten, dahinter Zitrusaromen, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weich im Auftakt, sehr schöne Frucht, wieder Noten von Zitronen, dazu eine feine Würze, die Säure ist knackig, keinerlei Plumpheit sondern sehr viel Saftigkeit, wow, das macht Spass. Der Wein ist komplex ohne zu überfordern, das ist uneingeschränkter Trinkspass mit viel Niveau, ein Paradebeispiel von Ausgewogenheit. Sehr schöner, auf Zitrone und geröstete Haselnuss endender Abgang. 2016 bis 2030, 19 vvPunkte, (94/100)

2012, Domaine Comtes Lafon, Viré-Clessé (Les Héritiers du Comte Lafon), Burgund: Mittleres Gelb, aufgehellter Rand. Die Nase kräftig, sehr duftig, einladend, mineralisch, Aromen von reifer Quitte, eingemachter Zitrone und Weihnachtsgebäck, dazu auch getrocknete Gräser, sehr gute Komplexität. Am Gaumen feiner, noch etwas zurückhaltender Auftakt, dann zeigt sich eine straffe Frucht, sehr schön, saftig und mit wunderbarer Klarheit, bei diesem Wein ist alles an seinem Platz ohne den Anspruch auf Grösse zu haben. Gute Komplexität und sehr gute Harmonie. Im Abgang mit solider Länge, gefällt um nicht zu sagen besticht durch seine Harmonie. Jetzt bis 2024, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2012, Domaine Comtes Lafon, Meursault Clos de la Barre, Burgund: Kräftiges Gelb, schöner Glanz. Die Nase tief, noch etwas verhalten, nobel, mit Noten von Zitrusfrüchten, weissem Pfirsich, weissen Blüten, sehr schöne Floralität und sehr gute Komplexität. Am Gaumen ein Wein der Zeit braucht, saftig, klar und mit sehr präziser Frucht im Auftakt, wieder ein Konzentrat an Zitrusfrucht, leicht nussige Aromen, sehr fein, hier ist Kraft und Finesse sehr gut vereint. Der Wein besticht durch seine Klarheit, seine Frische, seine Präzision. Im Abgang lang, sehr ausgewogen, endet auf Karamell und Haselnuss. Jetzt bis 2028, 19 vvPunkte, (94/100)

2011, Domaine Comtes Lafon, Monthélie 1er Cru Les Duresses, Burgund: Strahlendes Rubin, schöner Glanz. Die Nase erinnert anfangs etwas an nassen Karton, wirkt recht staubig, grasig, karg und rusikal, gute Komplexität. Am Gaumen wieder recht karg, straff und sehr gradlinig im Auftakt, einiges an Gerbstoff, wirkt auch hier recht rustikal, eher rotfruchtig mit solider Struktur und einer schönen Würze. Der Wein ist knackig, saftig, allerdings fehlt es mir hier etwas an Finesse. Mit etwas mehr Reife werden sich die einzelnen Komponenten hoffentlich noch finden. 2020-2030, 17.5+ vvPunkte, (88+/100)

Impressum: Adrian van Velsen, Alte Spinnerei 1, CH-5210 Windisch, Telefon +41 44 350 01 44. Adrian@vvWine.ch
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