Heiliger Gral.

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Das Projekt «Two Hands» wurde im 1999 geboren, als die Gründer Michael Twelftree und Richard Mintz auf der Verlobungsfeier eines Freundes sassen und beschlossen, dass es an der Zeit sei, ihren eigenen Wein zu produzieren und diesen auf der Weltbühne zu vermarkten.

Das Ziel war simpel und gleichzeitig ambitiös: Die bestmöglichen Weine auf Shiraz-Basis aus den unterschiedlichen Anbaugebieten Australiens herzustellen. Weine, die nicht durch Uniformität sondern durch ihre spezifischen, regionalen Charaktereigenschaften und eine klare Frucht glänzen. Mit einer bescheidenen Investition von 30’000 Dollar und lediglich 17 Tonnen Traubenmaterial wurde im Jahr 2000 der erste Jahrgang von Two Hands gekeltert.

Ende 2004 wurde eine hochmoderne Weinkellerei gebaut, die speziell für die Verarbeitung kleiner Chargen ausgelegt ist. Diese erlaubt es, jede noch so kleine Parzelle vom Keltern bis zur Gärung und zum Ausbau im Eichenfass separat zu bearbeiten, was die individuellen regionalen und sortentypischen Merkmale noch besser hervorbringt. Diese neue Weinkellerei revolutionierte die Möglichkeiten der Weinherstellung und das Experimentieren blühte auf. Neue Rebsorten wurden getestet, neue Techniken eingeführt. Mit zunehmender Produktion wurden immer mehr verschiedene Shiraz-Sorten aus dem Barossa-Gebiet in den Mix aufgenommen, wodurch sich die Komplexität und das Geschmacksangebot vergrösserte.

2005 wurden fünf Hektar Shiraz gepflanzt, um das Weingut langfristig mit eigenen Trauben zu versorgen. Der nächste logische Schritt war dann die Erforschung des Terroirs einzelner Weinbergslagen; die Single Vineyard Series wurde ins Leben gerufen. Der 2005er Zippy’s Block war die erste Veröffentlichung und zahlreiche Auszeichnungen folgten, darunter Robert Parker, der Two Hands als «den besten Negociant südlich des Äquators» bezeichnete. Im November 2012 wurde Two Hands zum zehnten Mal in Folge in die jährlichen Top 100 des Wine Spectator aufgenommen – eine Leistung, die weltweit von keinem anderen Weingut erreicht wurde.

Eindrücklich, kräftig und sehr elegant – Two Hands Holy Grail (c) vvWine.ch

Heute ist Two Hands im Besitz von Michael Twelftree und Tim Hower aus Colorado. Tims Liebe zum Barossa Valley motivierte ihn, mehrere erstklassige Weinberge in der Region zu kaufen und so kam er schliesslich mit Two Hands in Kontakt, wo er seit Februar 2015 auch als Investor beteiligt ist. Dank Tims Beteiligung hat sich Two Hands weitere Weinberge gesichert, insbesondere die Lage Holy Grail an der Seppeltsfield Road, die im Jahr 2016 weiter ausgebaut wurde, um ein weiteres Kapitel für Two Hands schreiben zu können.

Ich verkostete den 2018er Holy Grail, der mir ein Weinfreund liebenswerterweise geschenkt hat, und ich gebe zu – auch wenn ich sonst nicht sonderlich auf «New World Wines» stehe – dass mich dieser Wein von A-Z begeistert hat.

2018, Two Hands Holy Grail Shiraz Single Vineyard Seppeltsfield Road, Seppeltsfield, Barossa Valley, Australien. Kräftiges Bordeauxrot, im Kern fast schwarz. Die Nase ist super komplex, reiffruchtig, vielschichtig, ein ganzer Korb voll reifer Brombeeren, dazu etwas Leder, eine fleischige Note, Pfeffer, schwarze Oliven, darüber florale Töne, exotische Gewürze, ein Duft zum Eintauchen. Im Gaumen kräftig, straff, mit Opulenz und Körper, ja, das ist natürlich etwas üppiger als ein Nordrhone-Wein, ungemein druckvoll, konzentriert, doch da ist auch eine bezaubernde Eleganz mit im Spiel, die Frucht ist auf den Punkt gereift, wirkt saftig, knackig und frisch, der Wein hat eine ausgezeichnete Struktur aus feinkörnigen Tanninen und einer perfekt dosierten Säure, der Alkohol ist nicht überbordend, alle Elemente sind in ausgezeichneter Balance. Im Abgang endet der Wein sehr langanhaltend, dunkelfruchtig und mit feiner Würze. Das ist ein Syrah von grandioser Qualität und ich bin sicher, dass dieser Wein in 10 Jahren ein perfekter Pirat für eine Nord-Rhone Probe sein wird. Jetzt (dekantieren) bis 2040+, 96/100 vvPunkte

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