Champagne Remote Tasting: Eric Rodez

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Gestern verkostete ich gemeinsam mit rund 40 bis 50 weinaffinen Personen per MS Teams Video-Meeting drei Champagner von Eric Rodez. Eric baut auf einer Fläche von 6 Hektaren in der als Grand Cru klassifizierten Gemeinde Ambonnay in der Region Montagne de Reims Chardonnay und Pinot Noir an. Als ehemaliger Kellermeister bei Krug beherrscht Rodez die Kunst des Assemblierens wie fast kein anderer. Aus seinen eigenen Trauben keltert er jedes Jahr gut 60 Weine, die er getrennt ausbaut. Rund 80 Prozent der Weine reifen in Holzfässern, der biologische Säureabbau wird dabei nur teilweise durchgeführt, was den Weinen entsprechend viel Energie und Nerv verleiht. Durch das Verschneiden der unterschiedlich bereiteten Weine wird ein Maximum an Komplexität erreicht. Die Jahresproduktion von Eric Rodez beträgt ca. 45’000 Flaschen.

40 bis 50 weinaffine Personen nahmen an der Eric Rodez Degustation teil.

Rodez – als erster Winzer der Champagne für seinen Einsatz für biodynamischen Weinbau ausgezeichnet – bewirtschaftet zusammen mit seinem Sohn Mickael den Familienbetrieb völlig ökologisch Er schreibt auf seiner Webseite sinngemäss… «Wir dürfen nicht vergessen, dass das Terroir nicht unveränderlich ist, dass unser gemeinsames Erbe, die Champagne, ein zerbrechliches Erbe ist und dass unser Wein, um die Menschen zum Träumen zu bringen, aus schönen und grossen Trauben gemacht werden muss. In diesem Zusammenhang versuchen wir ohne Philanthropie Champagner herzustellen, in denen das Terroir spricht. Wir arbeiten täglich daran, bestimmte Praktiken, bestimmte Reflexe eines manchmal unvernünftigen Weinanbaus aufzugeben. Der Respekt vor unseren Böden schliesst den Wunsch ein, das dort herrschende Leben zu fördern, indem wir auf Unkrautvernichtungsmittel und Dünger verzichten und voll und ganz auf eine natürliche Mineralisierung setzen, die den Ausdruck des Terroirs im Wein nicht verfälscht.»

Und genauso terroirbetont präsentieren sich seine Weine, stets voller Spannung, Energie und mit viel Charakter. Im Video spricht Eric über die Kunst der Assemblage, über seine Haltung zu Natur und Biodynamie und er nimmt Stellung zum Einfluss des Klimawandels auf den Weinbau in der Champagne.

Aufzeichung des Video-Tastings mit Eric Rodez

Meine nachfolgenden Notizen sind kurz vor der Video-Session enstanden. Sie geben nur einen Teil dessen wider, was in den Weinen von Eric Rodez steckt. Ich kann meinen Leserinnen und Lesern nur von Herzen empfehlen, in die wunderbare Welt der Rodez-Weine einzutauchen.

N/V Cuvée des Crayères, Champagne Eric Rodez, Ambonnay, Frankreich (60% Pinot Noir, 40% Chardonnay, Dosage 3.5g). Helles Gelb. Kalkig-kühle Nase mit zarten Aromen von Zitrusfrüchten, weissem Pfirsich, Blütenhonig, darüber mit Salz bestreute Radieschen und etwas Himbeere. Im Gaumen lebendig und frisch, sehr saftig, mit mittelkräftigem Körper, einer guten Struktur und einer angenehmen Perlage, die Säure ist zupackend, stützt die Frucht, das wirkt am mittleren Gaumen fast etwas wild, noch jugendlich und verspielt, endet dann im Abgang mittellang auf eine Note von Granny Smith und hinterlässt ein salziges Mundgefühl. Ein ausgewogener Champagner ohne wahrnehmbare Süsse. 89/100 vvPunkte.

N/V Grand Cru Blanc de Blancs, Champagne Eric Rodez, Ambonnay, Frankreich (100% Chardonnay, Dosage 3.5g). Mittleres Goldgelb. Anfangs verhaltene Nase, braucht etwas Zeit sich zu öffnen, wird dann immer tiefgründiger und zeigt eine sehr gute Komplexität, reife Zitrusfrüchte, Toastbrot, deutlich Kalk, feine Röstaromen, mit mehr Luft sogar leicht rauchige Noten. Im Gaumen ein Mix aus Opulenz und Eleganz, einerseits ein Mund voll Wein, doch gleichzeitig elegant und vor allem präzis, die delikate Frucht und die Säurestruktur scheinen sich gegenseitig überbieten zu wollen und was daraus entsteht, ist ein ausbalancierter Champagner mit einer sehr guten Länge. 91/100 vvPunkte.

N/V Grand Cru Blanc de Noirs, Champagne Eric Rodez, Ambonnay, Frankreich (100% Pinot Noir, zu 80% im Holz ausgebaut, Dosage 3.5g). Kräftiges Goldgelb. Die Nase springt förmlich aus dem Glas, ein herrlicher Duft, ich könnte Eintauchen, gewinnt mit Luft immer mehr an Komplexität, helle Früchte, Gewürze, Blüten, Stein, dezent Röstnoten, Haselnuss, ein Gedicht. Im Gaumen füllig aber nicht schwerfällig, rund, mit cremiger Textur, einer intensiven, feinen Perlage, die Säure ist nervig, verleiht dem körperreichen Wein viel Frische und trägt die Frucht in ein eindrücklich langes Finale. Endet auf Zitrusfrüchte und eine nussige Note. Einer meiner aktuellen Lieblings-Weine von Rodez. 93/100 vvPunkte.

Weitere Informationen zum Weingut und der Philosophie von Eric Rodez findet man direkt auf der Website. Die Weine sind in der Schweiz bei the-champagne.ch erhältich. Mit dem Code vvWine im Kommentarfeld gibt’s bis zum 16. April 10% Rabatt auf das ganze Sortiment von the-champagne.ch.

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