Bordeaux 2019: Der Rest vom Fest.

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Der (fast) letzte Teil meiner Berichte deckt die «einfacheren Regionen» ab. Gerade in diesem sehr guten Jahr findet man hier wahre Schnäppchen, so z.B. die linksufrig gelegenen Güter Château d’Escurac, Potensac und Sociando-Mallet respektive die in Castillon angesiedelten Château d’Aiguilhe und Château Cap de Faugères. Im Rahmen meiner Sommerferientage werde ich, so Covid19 will, vor Ort in Bordeaux noch den einen oder anderen Wein probieren können, so z.B. Cheval-Blanc, Smith-Haut-Lafitte, Les Carmes Haut-Bion, Haut-Bailly, Palmer und Petrus. Ich werde diese Notizen natürlich nachliefern.

Bordeaux Supérieur, Castillon und Montage Saint-Emilion (c) vvWine.ch

Bordeaux Supérieur.

2019, Château Croix-Mouton, Bordeaux Supérieur (96% Merlot, 4% Cabernet Sauvignon). In der Nase anfangs verhalten, zeigt eine kühle Note, etwas Rauch, Pflaume auch Weihnachtsgewürze. Im Auftakt straff, saftige Frucht, gut strukturiert, reife Gerbstoffe, aromatisch nicht sonderlich komplex aber stimmig und erstaunlich frisch. 2024-2034. 88-89 vvPunkte (Verkostet im Rahmen der Crus et Domaines de France Probe am 26. Juni in Bern)

2019, Château Loubière, Bordeaux Supérieur (88% Merlot, 12% Cabernet Sauvignon). Steinig-kühl, rotfruchtig, rote Kirschen, auch etwas Heidelbeeren, dazu getrocknete Kräuter, angenehmer Duft. Im Gaumen mit schlankem Körper, wirkt frisch und zeigt eine schöne Balance, moderat Tannin, gut eingebundene Säure, wirkt bereits gut zugänglich und endet harmonisch auf Kirsche und etwas Pflaume. Ein eleganter, klassischer Bordeaux, der früh Spass machen wird. Unkompliziert, aber nicht banal. 2023-2030. 88-89 vvPunkte (Verkostet im Rahmen der Crus et Domaines de France Probe am 26. Juni in Bern)

Castillon, Cadillac und Satellitenappellationen.

2019, Château Cap de Faugères, Castillon – Côte de Bordeaux (85% Merlot, 15% Cabernet Franc). Offene Nase, intensiver Duft nach dunklen Beeren und blumigen Noten, dazu diese kalkige Mineralik. Im Gaumen straff, gut strukturiert, mittlerer Körper, kühl und steinig, die Frucht hält sich diskret im Hintergrund, trägt ihren Teil zum Ganzen bei, der Wein ist angenehm frisch und wirkt überhaupt nicht überladen, endet langanhaltend, rotfruchtig und mineralisch. Gelungen und wird rasch Trinkspass bieten. 2023-2033. 89-91 vvPunkte (Verkostet im Rahmen der Crus et Domaines de France Probe am 26. Juni in Bern)

Château d’Aiguilhe, Castillon – Côtes de Bordeaux (88% Merlot, 12% Cabernet Franc) Anfangs verhalten, braucht etwas Zeit sich zu öffnen, offenbart dann einen komplexen Duft, der irgendwo zwischen kalkiger Mineralik und reifer Frucht hin und her schwankt, da sind blaue und rote Beeren, Rauch, Orangen und eine feine Kräuterwürze. Der Gaumen ist sauber, klar und rein, gradlinig und druckvoll, jedoch charmant in der Art, mit sehr feinen Gerbstoffen und einer herrlich saftigen Säure. Fast schon burgundisch schlank und ungemein frisch und saftig zeigt sich dieser d’Aiguilhe deutlich eleganter als in früheren Jahren. Ein Highlight und für meinen persönlichen Geschmack definitiv ein grosser Schritt in die richtige Richtung. Bravo! 2023-2040. 92-94 vvPunkte (Verkostet im Rahmen der Crus et Domaines de France Probe am 26. Juni in Bern)

2019, Château Clos de Boüard, Montage Saint-Émilion (85% Merlot, 10% Cabernet Franc, 5% Cabernet Sauvignon). Feinduftig, dezent floral, Rosenblätter, dunkle Beeren, ein Hauch Lakritze, dazu Trockenkräuter. Im Gaumen mit mittlerem Körper, markanten, fein gewobenen Tanninen und einer herrlichen Frucht, rote und dunkle Beeren geben sich die Hand, eine erfrischende Säure stützt, ungemein sauber und klar, gradlinig, mit Rasse und viel Charme,  im Abgang mit sehr guter Länge, endet wie er begonnen hat mit einer feinen Floralität. 2023-2034. 91-93 vvPunkte (Verkostet im Rahmen der Crus et Domaines de France Probe am 26. Juni in Bern)

Einige Weine aus Médoc, Haut-Médoc und Listrac (c) vvWine.ch

2019, Château Joanin Bécot, Castillon – Côte de Bordeaux (75% Merlot, 25% Cabernet Franc). Intensiver Duft, dunkle Kirschen, Süssholz, dann auch rote Johannisbeere, Mokka, florale Töne, verspielt. Im Gaumen schlank, saftig, klare, reine Frucht, gute Struktur, wirkt nicht überladen, sondern elegant und frisch, endet auf eine kalkig-kühle Note und hell geröstete Kaffeebohnen. Ein sehr femininer, harmonischer Wein, der rasch Spass machen wird. 2023-2032. 90-92 vvPunkte.

2019, Château La Dame de Boüard, Montage Saint-Émilion (60% Merlot, 30% Cabernet Franc, 10% Cabernet Sauvignon). In der Nase dunkelfruchtig und komplex, Heidelbeeren, Granatapfel, Zedernholz, Pfeffer. Der Gaumen ist ungemein weich und zugänglich, reife Frucht, cremige Textur, die Gerbstoffe sind fein gewoben, die Säure stimmt, hält den Wein frisch und trinkanimierend. Perfekt vinifiziert, zeigt eine sehr gute Balance und durchaus Finesse. 2023-2032. 89-91 vvPunkte (Verkostet im Rahmen der Crus et Domaines de France Probe am 26. Juni in Bern)

2019, Château Reynon, Cadillac – Côtes de Bordeaux. In der Nase expressiv, würzig mit reifer, dunkler Frucht, Pflaumen, Kirschen, darüber ein Hauch Blutorangen. Im Gaumen zugänglich im Auftakt, packt dann zu, die zuckersüsse Frucht harmoniert mit dem markanten Tannin und Säuregerüst, zeigt viel Energie und Charakter. Endet anhaltend und wirkt insgesamt sehr harmonisch, ein gelungener Wein, Kompliment! 2024-2036. 89-91 vvPunkte (Verkostet im Rahmen der Crus et Domaines de France Probe am 26. Juni in Bern)

2019, Château des Annereaux, Lalande-de-Pomerol (91% Merlot, 9% Cabernet Sauvignon). In der Nase mit Zwetschge, Zimt, Veilchen und Tabak. Der Gaumen ist mild, weich, zugänglich, rund und mit reifer, dunkler Frucht, einer soliden, fein gewobenen Gerbstoffstruktur und einer krautigen Würze, die mich an nicht ganz ausgereiften Cabernet Sauvignon erinnert. Sehr balancierter, finessenreicher Abgang, endet angenehm lang. 2023-2035. 89-90 vvPunkte (Verkostet im Rahmen der Crus et Domaines de France Probe am 26. Juni in Bern)

2019, Château Sergant, Lalande-de-Pomerol. Intensive Nase, deutlich Früchtetee, Laub, Sommerwiese, dunkle Beeren. Im Gaumen anfangs zugänglich, leichter, bis mittlerer Körper, dann packt der Gerbstoff zu, dieser ist etwas trocknend, überlagert aktuell die Frucht, verleiht dem Wein zusammen mit der Säure aber eine gute Struktur. Endet mittellang, wieder trocknend. Braucht etwas zu Essen. 2023-2028. 86-88 vvPunkte (Verkostet im Rahmen der Crus et Domaines de France Probe am 26. Juni in Bern)

Médoc.

2019, Château Potensac, Médoc AOC (47% Merlot, 36% Cabernet Sauvignon, 16% Cabernet Franc, 1% Petit Verdot). Was für ein Duft, herrlich komplex, tiefgründig, nobel, schwarze Johannisbeeren, Kirschen, Pflaumen, Zimtwürze. Im Gaumen straff, konzentriert, mittlerer bis kräftiger Körper, markantes Tanningerüst, die Gerbstoffe sind von sehr guter Qualität, das hat Druck, Zug, Kraft und Eleganz, dazu kommt eine herrliche Säurestruktur, die das Kraftbündel frisch hält und die knackige Frucht in einen langen Abgang trägt. Da soll mir einer noch sagen, dass Bordeaux teuer sein soll. Ein hervorragender Potensac, der den bereits sehr guten 2018er übertrumpft. 2026-2040. 91-93 vvPunkte (Verkostet im Rahmen der Crus et Domaines de France Probe am 26. Juni in Bern)

Noch besser als 2018: Château Potensac (c) vvWine.ch

2019, Château d’Escurac, Médoc AOC (50% Cabernet Sauvignon, 40% Merlot, 10% Petit Verdot). Verhaltene Nase, braucht Zeit, zeigt dann einen Mix von Rauch, dunklen Beeren, gerösteten Haselnüssen und Kirschkonfiture, nobel. Im Gaumen straff, gut strukturiert mit feinkörnigen, qualitativ sehr guten Gerbstoffen, einer unglaublich knackigen, dunklen Beerenfrucht, da ist Druck und Eleganz mit im Spiel, Klassik verbindet sich mit moderner, sauberer Machart. Endet lang und harmonisch. Ich hatte schon immer ein Faible für diesen äusserst preisgünstigen Wein. 2019 übertrifft er sich selbst. 2024-2038. 91-93 vvPunkte (Verkostet im Rahmen der Crus et Domaines de France Probe am 26. Juni in Bern)

2019, Château La Tour de By, Médoc AOC (60% Cabernet Sauvignon, 35% Merlot, 5% Petit Verdot): Feiner Duft, würzig, rassig, dunkelfruchtig und durchaus komplex. Der Gaumen ist gradlinig, kräftig, druckvoll, massig Gerbstoff, sehr gute Säure, ungemein frisch und mit schöner Länge. gelungen. 2026-2037+. 89-91 vvPunkte (Verkostet am 22. Juni im Rahmen der UGCB-Probe in Zürich)

Haut-Médoc.

2019, Château Sociando-Mallet, Haut-Médoc AOC (55% Merlot, 43% Cabernet Sauvignon, 2% Cabernet Franc). Tiefgründig, nobel, verhalten, dunkelfruchtig, schwarzen Johannisbeeren feine Würze, florale Noten, Stein. Im Gaumen präzis und direkt, mittlerer Körper, sehr feines Tannin, die Struktur ist beeindruckend, hält die Frucht aktuell noch etwas stark in Schach, doch mit mehr Luft merkt man wie delikat diese ist. Rassig, elegant, charaktervoll und ohne diesen Grünen Paprika Touch, den er in anderen Jahren haben konnte. Endet sehr lang. Muss unbedingt etwas reifen, dürfte eine blendende Zukunft vor sich haben. 2027-2045. 93-95 vvPunkte (Verkostet im Rahmen der Crus et Domaines de France Probe am 26. Juni in Bern)

2019, Château Cambon La Pelouse, Haut-Médoc AOC. Strahlend klarer Duft, viel schwarze Johannisbeere, Brombeere, steinig kühl und mit einer feinen Minzenote. Im Gaumen mit cremigem Schmelz, reifer, satter Frucht, perfekt integriertem Holz und feinkörnigen Tanninen, die Säure verleiht Frische und zieht den Wein in einen langen, rotfruchtigen Abgang. Frischer und leichtfüssiger als auch schon, gefällt mir sehr gut! Wird früh Spass machen. 2024-2026. 92-93 vvPunkte (Verkostet im Rahmen der Crus et Domaines de France Probe am 26. Juni in Bern)

2019, Château d’Agassac, Haut-Médoc AOC (72% Cabernet Sauvignon, 25% Merlot, 3% Cabernet Franc). Die Nase ist intensiv, viel reife Brombeere, eingemachte Kirschen, darüber Salbei und Zitronenmelisse, komplex. Im Gaumen druckvoll, kräftig, mit einer gewissen Opulenz, merklich Gerbstoff, feine Säure, trotz viel Druck wirkt der Wein balanciert und durchaus elegant, endet im Abgang ausgesprochen lang auf einen Mix aus dunklen und roten Beeren sowie Lakritze. Kann reifen, ja muss etwas reifen. 2027-2037+. 91-93 vvPunkte (Verkostet im Rahmen der Crus et Domaines de France Probe am 26. Juni in Bern)

2019, Château Cantemerle, Haut-Médoc AOC. Sehr noble Nase, zeigt Tiefe, Komplexität, viel schwarze Johannisbeere, auch Kirschen, Rauch, Kaffee, sehr komplex. Der Gaumen ist gradlinig und gut strukturiert, die Frucht harmoniert mit der Tanninstruktur, die Gerbstoffe sind sehr fein, die Säure markiert, das hat Zug, Druck und Finesse. Sehr gelungen. 2025-2038. 91-93 vvPunkte (Verkostet am 22. Juni im Rahmen der UGCB-Probe in Zürich)

2019, Château La Lagune, Haut-Médoc AOC. Noch vom Ausbau geprägt, intensiv, leicht medizinal, Kräuter, rote Kirschen, Johannisbeeren. Weicher Auftakt, packt dann rasch zu, sehr gut strukturiert, zeigt eine saftige Frucht und ein feinmaschiges Tanningerüst, lebhaft und mit Energie ausgestattet. Ein frischer und saftiger La Lagune, kann reifen. 2026-2040+. 91-93 vvPunkte (Verkostet am 22. Juni im Rahmen der UGCB-Probe in Zürich)

2019, Château Citran, Haut-Médoc AOC. Reiffruchtige Nase, dazu auch florale Noten, wirkt femininer als in anderen Jahren. Zeigt im Gaumen genau die richtige Balance von Fülle, Frucht, Struktur und Säure, aromatisch nicht hochkomplex aber mit beeindruckender Ausgewogenheit. Kann reifen. 2026-2036+. 90-91 vvPunkte (Verkostet am 22. Juni im Rahmen der UGCB-Probe in Zürich)

2019, Château de Lamarque, Haut-Médoc AOC (42% Cabernet Sauvignon, 42% Merlot, 16% Petit Verdot). In der Nase Teearomen und exotische Gewürze, Gewürzbrot, reife Kirschen, florale Töne. Der Gaumen ist zugänglich, rund, wirkt anfangs etwas behäbig, wird dann am mittleren Gaumen immer schlanker und präziser, wenn auch die Gerbstoffe etwas trocknend wirken. Braucht etwas zu Essen, könnte mit dem Ausbau noch zulegen… 2025-2034+. 89-91 vvPunkte (Verkostet am 22. Juni im Rahmen der UGCB-Probe in Zürich)

2019, Château Belgrave, Haut-Médoc AOC. Noch vom Ausbau geprägt, ein Mix aus dunklen und roten Früchten, dezent Gräser, Rauch. Der Gaumen ist gradlinig, schlank, markante Struktur, feine Säure, die Gerbstoffe sind von guter Qualität, alles in schöner Harmonie. Angenehm lang, gelungen! 2025-2037. 89-90 vvPunkte (Verkostet am 22. Juni im Rahmen der UGCB-Probe in Zürich)

2019, Château La Tour Carnet, Haut-Médoc AOC. Intensives Parfum, das springt förmlich aus dem Glas, Blüten, rote Früchte, Süssholz. Der Gaumen ist straff, gradlinig, energetisch, markantes, leicht klebriges Tannin, zeigt dafür im Abgang eine gute, aromatische Länge. Wenn der Ausbau noch Schliff bringt, kann das noch zulegen. 2027-2038. 88-90 vvPunkte (Verkostet am 22. Juni im Rahmen der UGCB-Probe in Zürich)

2019, Château Beaumont, Haut-Médoc AOC (53% Cabernet Sauvignon, 45% Merlot, 2% Petit Verdot). Feinduftig, noch verhalten, rotfruchtig, leicht krautig. Schlanker Körper, frisch, gut strukturiert, nicht sonderlich lang aber ausgewogen. Ein ehrlicher Wein, sehr Médoc. 2025-2035. 87-89 vvPunkte (Verkostet am 22. Juni im Rahmen der UGCB-Probe in Zürich)

2019, Château de Camensac, Haut-Médoc AOC. Parfümiert in der Nase, Irisblüten, Früchtetee, Traubentrester. Im Gaumen mit fast kitschiger Frucht, allerdings auch leicht trocknenden Tanninen. Endet aromatisch allerdings lang. Könnte mit dem Ausbau noch zulegen. 2024 bis 2034. 87-89 vvPunkte (Verkostet am 22. Juni im Rahmen der UGCB-Probe in Zürich)

Moulis en Médoc.

2019, Château Chasse – Spleen, Moulis- en – Médoc AOC. Herrliches Parfum, zum Eintauchen, verspielt, Kräuter, schwarze Johannisbeere, Kirsche, dezent Tabak, auch schwarzer Tee, ein Hit. Im Mund mit Kraft und Druck, dabei sehr elegant, feinkörnige Tannine und eine super Säure, zieht am mittleren Gaumen durch und endet lang. 91-93 vvPunkte (Verkostet am 22. Juni im Rahmen der UGCB-Probe in Zürich)

2019, Château Maucaillou, Moulis- en – Médoc AOC. Sehr stark vom Holz geprägte Nase, dunkelfruchtig, auch Sahnenote. Cremige Textur, wirkt etwas üppig jedoch nicht breit, feinste Gerbstoffe, milde Säure, die Frucht harmoniert sehr gut mit der Struktur. Im Abgang langanhaltend, feinwürzig und warm. Modern gemacht aber mit Klasse. 2024-2036. 90-92 vvPunkte (Verkostet am 22. Juni im Rahmen der UGCB-Probe in Zürich)

2019, Château Mauvesin Barton, Moulis- en – Médoc AOC (64% Merlot, 27% Cabernet Sauvignon, 9% Cabernet Franc). Intensive, rotfruchtige Nase, dazu Veilchen, Teer, Lakritze. Im Gaumen mit knackiger Frucht, sehr gut eingebundenem Holz und einer saftig frischen Säure, wirkt sehr bei sich, ausgewogen, die reifen, fein gewobenen Tannine verleihen eine sehr gute Struktur. Endet lang, würzig und sehr balanciert auf eine delikate Himbeernote. Ein eleganter Moulis um nicht zu sagen ein verkappter Margaux. 2024-2035. 90-92 vvPunkte (Verkostet im Rahmen der Crus et Domaines de France Probe am 26. Juni in Bern)

Listrac und Moulis en Médoc (c) vvWine.ch

Listrac-Médoc.

2019, Château Fonréaud, Listrac-Médoc AOC. Sehr vom Ausbau geprägt, deutlich Barrique, Tabak, Kaffee dominieren das Aromenbild. Der Gaumen ist rund und fast etwas mollig, wird dann immer schlanker, zeigt eine sehr gute Struktur und viel Rasse. Endet sehr langanhaltend. Ein top Fonréaud! 2024-2036+. 90-92 vvPunkte (Verkostet am 22. Juni im Rahmen der UGCB-Probe in Zürich)

2019, Château Fourcas Hosten, Listrac-Médoc AOC. Feinwürzig und frisch, kräuterig, dezent Lebkuchen, komplex. Der Gaumen beginnt fast harmlos, weich, schlank und würzig, wird dann straffer, zeigt einen mittleren Körper und eine vom Gerbstoff dominierte Struktur. Im Abgang nicht sonderlich lang jedoch ausgewogen. Für die mittlere Reife gebaut. 2024-2035. 90-91 vvPunkte (Verkostet am 22. Juni im Rahmen der UGCB-Probe in Zürich)

2019, Château Fourcas Dupré, Listrac-Médoc AOC (66% Cabernet Sauvignon, 33% Merlot, 1% Petit Verdot): Reife Nase, wirkt etwas gekocht, eingemachte Pflaumen, Zimt, Rumtopf. Der Auftakt ist cremig-weich, packt dann zu, wird straff, strukturbetont mit deutlich Gerbstoff aber auch einer lebhaften Säure. Endet angenehm lang und sehr würzig. Kann reifen, hat Luft nach Oben. 2025-2038. 89-91 vvPunkte (Verkostet am 22. Juni im Rahmen der UGCB-Probe in Zürich)

2019, Château Lestage, Listrac-Médoc AOC. Deutlich vom Holz geprägt, dunkele Beeren, Sahnehäubchen, Kräuter, Tabak. Der Auftakt ist straff, schlank, breitet sich dann aus, zeigt einen mittleren Körper und viel reife Frucht, die Tanninstruktur ist markant, die Gerbstoffe harmonieren jedoch gut mit der satten Frucht, eine lebhafte Säure schwingt mit. Im Abgang dann allerdings leicht trocknend, endet auf eine markante Barrique-Note und Zartbitterschokolade. Wenn der Ausbau noch etwas Schliff bringt, mit Luft nach Oben. 2026-2036. 89-91 vvPunkte (Verkostet im Rahmen der Crus et Domaines de France Probe am 26. Juni in Bern)

2019, Château Clarke, Listrac-Médoc AOC (70% Merlot, 30% Cabernet Sauvignon): Deutlich Cassis, Kirschen, Pflaumen und Gräser in der Nase. Im Gaumen zugänglich, packt dann zu, wirkt etwas gar strukturbetont, endet leicht trocknend. Ein Wein zum Essen. 88-90 vvPunkte (Verkostet am 22. Juni im Rahmen der UGCB-Probe in Zürich)

Hier geht es zu den anderen 2019er Verkostungsnotizen:

Bordeaux 2019: Rechte Seite.

Bordeaux 2019: Linke Seite.

Bordeaux 2019: Weine des Grand Cercle.

Bordeaux 2019: Pessac-Léognan und Sauternes.

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