Rosé muss nicht banal sein: La Maison du Moulin, Lily Rosé ist ein klarer Beweis dafür.

Rosé sei, entweder billiger Fusel oder aber ein Kompromiss für ein Paar, das sich nicht zwischen Rot- und Weisswein entscheiden kann. So oft gehörte Vorurteile. Ich sehe das seit Jahren etwas anders. Zwar wird der Markt nach wie vor mit Massen an billigen, pinkfarbenen Pfützen übersät, doch findet man glücklicherweise mehr und mehr auch gute Rosé-Weine.

Heute im Glas, ein Wein, der sich trotz seiner (für einen Rosé) beachtlichen Reife, wunderbar frisch und sehr ausgewogen präsentiert: 2013, La Maison du Moulin, Lily Rosé Origine.

2013, La Maison du Moulin, Lily Rosé Origine (c) vvWine.ch

Mittelkräftiges Rosa, Kupferreflexe. In der Nase feinduftig und für einen Rosé überraschend tief. Da sind einerseits fein Fruchtnoten die an Himbeeren, Pfirsich und getrocknete Quitte erinnern, dann auch eine steinige, kühle Mineralik sowie ein zarter Jasminblütenduft, das ist ein enorm frisches und verspieltes Bouquet, sehr anregend und komplex. Am Gaumen beginnt der Wein mit einer zarten Himbeerfrucht, dann breitet er sich aus, wird weich, samtig und zeigt dazu eine schöne Cremigkeit, zur Himbeerfrucht gesellen sich Aromen von rosa Grapefruit und nicht ganz reifen Walderdbeeren, da ist eine solide Struktur mit saftiger Säure und perfekt integriertem Alkohol. Im Abgang bleibt der Wein rund eine Minute lang und entwickelt da eine spannende Salzigkeit.

Dieser Rosé ist alles andere als banal und kitschig sondern ein richtig nobler Sommerwein. Er eignet sich als Apéro oder aber zur Begleitung von leichten Gerichten wie Salaten oder einheimischem Fisch. 17.5 vvPunkte (88/100). Jetzt bis 2018 geniessen.

Der Wein ist über den ganzen Sommer 2016 bei Love is the Answer verfügbar. Und ja: Rosé kann man übrigens auch im Herbst und Winter trinken.