Schöne Weine für alle Tage: Bordeaux on the Road

Heute verkostete ich im Rahmen einer durch Falstaff und der Organisation Grand Cercle des Vins de Bordeaux organisierten Probe knapp 40 rote Weine aus Bordeaux, mehrheitlich aus den Jahren 2011 und 2012. „Bordeaux on the Road“ war das Thema und der Name impliziert was dringend nötig ist: nicht alle Bordeauxweine sind zum sammeln da. Man kann sie durchaus auch trinken, sei es zu Hause oder „on the Road“ (also z.B. in der Gastronomie). Denn sie kosten nicht alle Welt und und machen – gerade zum Essen – sehr viel Spass.

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Von 15-17h konnte ich in Ruhe den ersten Teil der Weine verkosten, doch dann wurde es etwas gar unangenehm eng und auch ein wenig zu warm im Saal der Zunft zur Waage. Für die letzten Muster dauerte es darum einiges länger, sich durch die Menschen zu kämpfen und die Weine am Tisch ins Glas schenken zu lassen, als diese dann effektiv zu verkosten. Schwamm drüber, ins Glas kamen einige sehr schöne Muster aus vermeintlich kleinen Jahren.

Generell gesehen haben die 2011er – von einigen Ausnahmen abgesehen – verglichen mit den 2012ern etwas mehr Potential. Beide Jahrgänge bieten aber in dieser Klasse bereits einen schönen Trinkgenuss, wobei die 2012er etwas mehr von ihrer saftigen Frucht zu leben scheinen, als die etwas besser Strukturierten 2011er.

Meine Eindrücke sind in der Reihenfolge der Verkostung geordnet und wie immer Momentaufnahmen. Man verzeihe mir den einen oder anderen Tipser…

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2011, Ch. La Sergue, Lalande de Pomerol: Mittelkräftiges Bordeauxrot, leicht aufgehellter Rand. Die Nase deutlich vom Barrique geprägt, dunkle und rote Kirschen, auch Pflaumen, ein Hauch Casis und Rauch, gute Komplexität. Sehr fruchtbetonter, reiner Gaumen, dunkle und rote Beeren wechseln sich ab, etwas Schlagsahne, zugänglich, mittelkräftiger Körper, mässig Gerbstoff, sehr gut eingebundene Säure, gute bis sehr gute Komplexität. Ein stimmiger, bereits zugänglicher Wein, ideal für die Gastronomie, Korken raus und Spass im Glas. Jetzt bis 2025, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2012, Ch. La Sergue, Lalande de Pomerol: Kräftiges Bordeauxrot, aufgehellter Rand. Anfangs leicht reduktive Nase, mit Luft einiges an Röstnoten, dunkle Beeren, Anflüge von Rauch, auch florale Noten, sehr gute Komplexität, braucht Zeit. Am Gaumen weicher Auftakt, reife Frucht, dunkle Beeren, einiges an reifen Brombeeren, mittelkräftiger Körper, feine Gerbstoffe, saftige Säure, gute bis sehr gute Komplexität. Sehr schön zu trinkender, perfekt vinifizierter Wein, auch dieser Tropfen ideal für die Gastronomie. Jetzt bis 2028, 17.5 vvPunkte, (89/100)

Dann folgten die Weine der Familie De Schepper, welche mir schon bei meiner Reise im Dezember 2015 positiv aufgefallen sind. Meine damaligen Notizen sind hier nachzulesen

2011, Ch. Haut Breton Larigaudière, Margaux: Helles Bordeauxrot, deutlich aufgehellter Rand. Offene Nase, sehr rein, dunkle und rote Kirschen, Veilchen, würzige Noten, schöne Komplexität. Am Gaumen straff, knackig, rotfruchtig, einiges an reifen Himbeeren, auch Heidelbeeren, leichter Körper, wenig Gerbstoff, sehr gut integrierte Säure, qualitativ einwandfrei ohne übermässige Komplexität. Ein schöner Wein für alle Tage. Jetzt bis 2025, 17 vvPunkte, (86/100)

2012, Ch. Haut Breton Larigaudière, Margaux: Mittleres Bordeauxrot, strahlender Glanz. Saubere, fruchtbetonte Nase, einiges an Brombeeren, würzig, Kräuternoten, gute Komplexität. Am Gaumen sehr weich, vollmundig beginnend, ein Schmeichler, rote und dunkle Beeren, wieder krautige Aromen, einiges an Gerbstoff, gute Struktur, saftig, eigenständig. Gefällt mir durch seine ehrliche Art, ein klassischer Bordeaux der auch noch etwas reifen darf. Jetzt bis 2028, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2011, Ch. Tour Baladoz, St. Emilion: Mittleres Bordeauxrot, strahlender Glanz. Offene, würzige, angenehm tiefe Nase, Thymian, rote Beeren, Gräser, spannend, gute Komplexität. Am Gaumen sehr weich, zugänglich, saftige Frucht, wieder schöne Würze, die Gerbstoffe mässig ausgeprägt, die Säure gut integriert, angenehm komplex. Im Abgang von schöner Länge. Ein charaktervoller, sehr würziger Wein der nicht allzu lange reifen muss. Jetzt bis 2024, 17 vvPunkte, (87/100)

2010, Ch. Tour Baladoz, St. Emilion: Mittleres Bordeauxrot, jugendlicher Glanz. Sehr intensive Nase, rotfruchtig, würzig, rauchig, Anflüge von getrockneten Kräutern, gute Komplexität. Am Gaumen straffer Auftakt, saftige, rote Frucht, eine fast Pfeffrige Würzigkeit, knackig, deutlich Gerbstoff, mittelkräftige Struktur, feine Säure, der Alkohol gut eingebunden, sehr gute Komplexität. Macht jetzt schon Spass, darf aber auch reifen. Jetzt bis 2028+, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2011, Ch. La Croizille, St. Emilion: Kräftiges Bordeauxrot, strahlender Glanz. Sehr tiefe, noble Nase, Rauch, Schwarztee, dunkle Beeren, Torf, Veilchen, sehr gute Komplexität. Am Gaumen cremig-weicher Auftakt, dunkle Beeren, auch rote Beeren, würzige Komponenten, mittelkräftige Struktur, merklich Gerbstoff, das Holz sehr gut eingebunden. Ein schmeichelhafter Wein mit viel Charakter. Saftig, frisch, bekömmlich und angenehm „kühl“. Macht jetzt schon viel Spass, kann reifen. So schön kann Bordeaux sein. Jetzt bis 2026, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2009, Ch. La Croizille, St. Emilion: Kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Sehr hedonistische Nase, wow, da ist diese 09er-Überschwänglichkeit an Frucht, da sind rauchige Noten, sehr gute Komplexität. Der Gaumen beginnt fast harmlos, weich, schmeichelnd, dann packen die Gerbstoffe zu, hier ist einiges an Struktur im Spiel, eine feine Säure stützt, der Alkohol trotz warmem Jahr nicht überbordend, alles an seinem Platz, sehr schöne Harmonie. Ein zwar hedonistischer aber ganz und gar nicht plumper Wein, für einen St. Emilion aus 2009 mit erstaunlich viel Frische. Kompliment! Jetzt bis 2030, 18 vvPunkte, (91/100)

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2011, Ch. Dalem, Fronsac: Kräftiges Bordeauxrot, sehr dicht im Kern. Krautige, herbe Nase, noch etwas verhalten, Rauch, Teer, schwarze Kirschen, Pflaumen, gute Komplexität. Am Gaumen straff beginnend, saftige, rote und dunkle Früchte, Weihnachtsgewürze, mittelkräftiger Körper, sehr gute Struktur, deutlich Gerbstoff, wirkt kompakt, präzis, recht männlich. Ein Wein mit Charakter, kein Schmeichler, braucht Essen und Zeit. Gefällt mir sehr gut. Jetzt bis 2028, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Ch. Dalem, Fronsac: Kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz, die Nase mit dunklen und roten Kirschen, würzig, auch hier Rauch und Teer, sehr frisch, kühl, gute Komplexität. Am Gaumen erst weich beginnend, dann rasch straff werdend, saftig mit knackiger Frucht, Brombeeren, Kirschen, dazu Heidelbeeren, mittlerer Körper, sehr saftige Säure, wunderbar ausgewogen. Das macht mit etwas Luft jetzt schon Spass und muss nicht zwingend lange reifen. 2016 bis 2026, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2001, Ch. Dalem, Fronsac: Reifes Bordeauxrot, aufgehellter Rand. Die Nase offen, rauchig, torfig, sehr Bordeaux, ein Hauch Rustikales schwingt mit, doch auch viel Charme. Am Gaumen weich und reif, die Frucht zwar nach wie vor da, doch auch Aromen von Leder, Unterholz. Mittelkräftiger Körper, weitgehend abgeschmolzene Gerbstoffe, die Säure genau richtig. Einen besseren Zeitpunkt gibt es wohl nicht, diesen Wein zu verkosten. Gefällt mir sehr gut, dürfte sein Niveau noch ca. 6-8 Jahre halten. Jetzt bis 2024, 17.5 vvPunkte, (89/100)

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2011, Ch. Cap de Faugères, Castillon: mittleres Bordeauxrot, schöner Glanz. Die Nase rein, rotfruchtig, würzig, gute Komplexität. Am Gaumen straff, saftig, knackige Frucht, einiges an roten Beeren, auch Anflüge von Blutorange, eher leichter Körper mit mässig Gerbstoff und deutlichr Säure, sehr frisch.  Ein guter Wein der Essen braucht. Lebt von der Frucht. Jetzt bis 2022. 16.5 vvPunkte, (84/100)

2012, Ch. Cap de Faugères, Castillon: mittleres Bordeauxrot, jugendlicher Glanz. Offene Nase, wirkt etwas gemacht, Anflüge von Cola, dann aber auch würzige und florale Noten, spannend, gute Komplexität. Am Gaumen saftig, schöne Kirschfrucht, wieder viel Würze, leichter Körper, knackige Säure, sehr gut eingebundener Alkohol, das macht Spass, ist sehr trinkig. Auch dieser Wein lebt von der Frucht, sollte keine Ewigkeit lagern. Jetzt bis 2025, 17 vvPunkte, (86/100)

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2011, Ch. Fontenil, Fronsac: kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Sehr offene Nase, floral, würzig, dezent Gräser, Noten von Weihnachtsgebäck, eingemachte Pflaumen, sehr gute Komplexität. Der Gaumen beginnt fast etwas harmlos, sehr feine, rote und dunkle Beeren, etwas Vanille, mittlerer Körper, gute Struktur, die Gerbstoffe präsent, saftige Säure. Im Abgang von sehr guter Länge. Macht jetzt schon Spass und kann reifen. Jetzt bis 2026, 17 vvPunkte, (87/100)

2008, Ch. Fontenil, Fronsac: mittlers Bordeauxrot, aufgehellter Rand. Die Nase offen wie ein Scheunentor, rotfruchtig, würzig, dazu ein feiner Duft der an welke Rosen erinnert, schöne Komplexität. Am Gaumen reif, zugänglich, rotfruchtig, feinwürzig, mit knackiger Säure, mässig Gerbstoff, die Harmonie gesucht und gefunden. Sehr viel Finesse. Kein Ausbund an Komplexität, aber ein mit viel Fingerspitzengefühl vinifizierter Wein. Jetzt bis 2026, 17.5 vvPunkte, (88/100)

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2011, Ch. Le Prieuré, St. Emilion: kräftiges Bordeauxrot, transparenter Rand. Verhaltene Nase, braucht Zeit und Luft, schwarze Kirschen, rauchige Noten, Anflüge von Tee, schöne Komplexität. Am Gaumen straff, sehr saftig beginnend, dunkle Kirschen, würzig, mit Aromen von Weihnachtsgebäck, gute Struktur, einiges an Gerbstoff. Qualitativ einwandfrei, wirkt aber noch etwas ungestüm, noch ein Jahr liegen lassen. 2017-2026, 17 vvPunkte, (88/100)

2012, Ch. Le Prieuré, St. Emilion: kräftiges Bordeauxrot, strahlender Glanz. Tiefe Nase, noch verhalten, dunkle Beeren, Rauch, würzige Noten, schöne Komplexität. Der Gaumen straff, sehr knackige Frucht, dunkle und rote Beeren, feine Würzigkeit, mittelkräftige Statur, sehr feine Gerbstoffe, da ist alles an seinem Platz, macht Spass, kann reifen. 2016-2028, 17.5 vvPunkte, (89/100)

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2011, Ch. Vray Croix de Gay, Pomerol: kräftiges Bordeauxrot, strahlender Glanz. Tiefe Nase, dunkle Beeren, florale Noten, sehr nobel, komplex. Am Gaumen straff beginnend, was für eine knackige Frucht, sehr saftig, würzig, da ist ein guter Körper, eine sehr gute Struktur, hier ist alles an seinem Platz, das macht Spass, sollte allerdings noch etwas reifen. 2018-2030, 18 vvPunkte, (90/100)

2012, Ch. Vray Croix de Gay, Pomerol: kräftiges Bordeauxrot, strahlender Glanz. Offene Nase, wirkt etwas anfangs fast etwas rustikal, dann aber auch spannend, mit schwarzen Kirschen, Torf, Leder, Rauch, sehr gute Komplexität. Der Gaumen weich, samtig, dunkelfruchtig, zugänglich, saftige Frucht, mittlere Statur, gute Komplexität, etwas wilder und vielleicht ein Tick weniger komplex als 2011.  Gefällt mir aber ebenfalls sehr gut. 2016-2028, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2010, Ch. Siaurac, Lalande de Pomerol: kräftiges Bordeauxrot, jugendlicher Glanz. Verhaltene Nase, angenehm tief, einiges an Leder, getrocknete Rosen, Weihnachtsgebäck, gute Komplexität. Am Gaumen straff, saftig, mit dunkler Frucht, würzigen Noten, dazu auch eingekochte Pflaumen, wirkt recht warm, der Alkohol ist spürbar, mir fehlt es hier etwas an Finesse. 2016-2025, 17 vvPunkte, (85/100)

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2011, Ch. Fleur Cardinal, St. Emilion: kräftiges Bordeauxrot, sehr schöner Glanz. Was für eine Nase, offen einladend, hedonistisch, da sind würzige Noten, eine kräftige Brombeerfrucht, dazu trockenes Leder, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weich, fleischig, vollmundig, sehr reife Frucht, viel Würze, Weihnachtsgebäck, opulent, kraftvoll, mit solider Struktur aber auch einiges an Alkohol. Ein moderner, sehr opulenter Wein. 2016-2026, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2012, Ch. Fleur Cardinal, St. Emilion: dunkles Bordeauxrot, jugendlicher Glanz. Die Nase frischer, kühler als 2011, erinnert fast an Syrah mit Noten von weissem Pfeffer, dazwischen auch krautige Aromen, sehr gute Komplexität. Der Gaumen straff, unglaublich knackig, viel rote Frucht, wieder Würze, feiner Gerbstoff, mittelkräftige Statur, gefällt mir stilistisch deutlich besser als der 2011er, die feinen Grüntöne verzeihe ich ihm gerne, das hat Charakter, kann reifen. 2017-2028, 18 vvPunkte, (90/100)

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2011, Ch. du Parc, St. Emilion: kräftiges Bordeauxrot, im Kern sehr dicht. Tiefe Nase, Leder, Rauch, Teer, eingemachte Kirschen, florale Töne, schöne Komplexität. Am Gaumen weich im Auftakt, sehr schöne Frucht, viel Würzigkeit, Zartbitterschokolade, mittelkräftiger Körper, gut eingebundene Tannine, komplex ohne zu überfordern. Das macht Spass, kann reifen. 2016-2028, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2013, Ch. du Parc, St. Emilion: helles Bordeauxrot, schöner Glanz. Sehr verspielte, florale, feinduftige Nase, Trockenblumen, Gräser, Sommerwiese, burgundisch anmutend, schöne Komplexität. Am Gaumen weich im Auftakt, sehr filigran, feinwürzig, knackige Frucht, rote Beeren, dazu Orangenzesten, man wähnt sich auch hier wieder im Burgund. Zwar eindeutig kein Strukturwein, aber Spass pur im Glas. 2016-2026, 17.5 vvPunkte, (88/100)

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2011, Ch. Pindefleur, St. Emilion: kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz, tiefe Nase, nobel, rauchig, dunkle Beeren, Leder, verwelkte Blüten, sehr gute Komplexität. Am Gaumen sehr weich beginnend, knackige, rote Frucht, einiges an Würze, feine Gerbstoffe, gut stützende Säure, der Alkohol sehr gut eingebunden, alles an seinem Platz. Ein schöner Wein, die hohe Note erhält er für seine Finesse, nicht für seine Struktur. 2016-2024, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2012, Ch. Pindefleur, St. Emilion: kräftiges Bordeauxrot, jugendlicher Glanz. Sehr noble Nase, noch etwas verhalten, kühl, dunkelfruchtig, rauchig, mit sehr guter Komplexität. Am Gaumen weich, fleischig, krautig und würzig, mit roter und dunkler Frucht, Heidelbeeren, auch feine Bitternoten, angenehm, hat Charakter und eine gute Struktur. Die leicht grünen Noten stören mich nicht, passen ins Bild. Charaktervoll, mit solidem Abgang. Braucht noch etwas Zeit, darf reifen. 2018-2028+, 17.5 vvPunkte, (88/100)

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2011, Ch. Laroze, St. Emilion: kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Offene Nase, duftig, würzig, Rauch, Torf, florale Noten, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weich, zugänglich, warme Frucht, rote Beeren, auch Schokolade, mittlerer Körper, reife Gerbstoffe, gut eingebundene Säure. Jetzt schon ein Schmeichler, offen und wunderbar zu trinken. Hat Reserven für 10+ Jahre. 2016-2026+, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2012, Ch. Laroze, St. Emilion: kräftiges Bordeauxrot, jugendlicher Glanz. Sehr krautige Nase, wirkt jung, ungestüm, braucht noch Zeit, gute Komplexität. Der Gaumen erstaunlich weich, da ist eine knackige, rote Frucht, da ist Würze im Spiel, mittlere Statur, saftig, noch etwas wild, muss seine Harmonie noch finden, gefällt mir aber gut mit seiner krautigen Art. Muss allerdings noch etwas reifen, 2018-2028, 17.5 vvPunkte, (88/100)

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2011, Ch. de Pressac, St. Emilion: kräftiges Bordeauxrot, jugendlicher Glanz. Sehr offene Nase, feinduftig, floral, würzig, dunkelbeerig, verspielt, das macht Spass, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weich beginnend, dann rasch die Zähne zeigend, satte Frucht, diese wirkt allerdings etwas warm, vielleicht das (zu warme?) Muster, mittelkräftiger Körper, feine Tannine, die Säure stützt. Im Abgang mit Weihnachtsgewürzen. Ein schöner Wein, kann, muss aber nicht reifen, 2016-2028, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2009, Ch. de Pressac, St. Emilion: kräftiges Bordeauxrot, jugendlicher Glanz. Offene Nase, warm, tief, fast etwas gekocht wirkend, viele Weihnachtsgewürze, sehr opulent. Der Gaumen weich und vollmundig beginnend, das ist ein konzentriertes Früchtbündel, doch da ist auch viel Wärme im Spiel, Pflaumen, Vanille, Rosinen, zwar sehr gut strukturiert, komplex und aromatisch spannend, doch leider durch das etwas zu warme Muster auch etwas gar brandig. Sicherlich aber ein hedonistischer Wein, macht jetzt Spass, kann lange reifen. 2016-2034, 18 vvPunkte, (90/100)

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2011, Ch. Yon Figeac, St. Emilion: kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Sehr einladende Nase, offen, duftig, rauchig, floral, sehr old-school Bordeaux, gute Komplexität. Am Gaumen saftiger Auftakt, einiges an roten Beeren, würzige Noten, sehr saftig, leichter Körper, ausgewogen, knackige Säure, kein Ausbund an Komplexität aber sehr ausgewogen. Gefällt mir sehr gut in seiner klassischen Art 2016-2028, 17 vvPunkte, (87/100)

2012, Ch. Yon Figeac, St. Emilion: kräftiges Bordeauxrot, strahlender Glanz. Offene, etwas krautig wirkende Nase, würzig, rotfruchtig, gute Komplexität. Am Gaumen straff, einiges an roter und dunkler Frucht, knackig, würzig und wieder krautig, mittlerer Körper, sehr viel Saftigkeit, macht Spass, ohne grosse Komplexität und Finesse. Braucht Essen. 2016-2026, 17 vvPunkte, (86/100)

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2011, Ch. Tour de Pez, St. Estephe: mittleres Bordeauxrot, schöner Glanz. Sehr klassische Nase, erdig, würzig, St. Estephe pur mit roten Früchten, dazu etwas Rauch, gute Komplexität. Der Gaumen straff, fast etwas karg im Auftakt, dann zeigt sich eine feine, rote Frucht, eher leichter Körper, sehr präzis, unglaublich knackig, saftig, straff, lebendig, gefällt mir. Ein Wein der Spass macht und nicht durch Kraft sondern Eleganz besticht. 2016-2026, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2013, Ch. Tour de Pez, St. Estephe: helles Bordeauxrot, schöner Glanz. Duftige, florale Nase, viel würzige Noten, auch Veilchen, Teer, Torf, gute Komplexität. Am Gaumen straff, saftig, gradlinig und eher rotfruchtig, schöne Würze, keinerlei Breite, sehr elegant und stimmig im Abgang. Darf noch etwas reifen. 2017-2026, 17 vvPunkte, (87/100)

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2011, Ch. Malescasse, Haut-Médoc: helles Bordeauxrot, schöner Glanz. Offene Nase, etwas rustikal wirkend, würzig, dunkelfruchtig, verwelkte Blumen, gute Komplexität. Am Gaumen weich beginnend, dann krautig, würzig, wirkt recht warm, einiges an Alkohol (warmes Muster?), gute Komplexität. Im Abgang kurz aber stimmig. 2016-2024, 17 vvPunkte, (86/100)

2012, Ch. Malescasse, Haut-Médoc: kräftiges Bordeauxrot, schöner Glanz. Holzbetonte Nase, würzig, krautig, mit dunklen Beeren, Teenoten, gute Komplexität. Am Gaumen straff, knackig, sehr fruchtbetont, wieder einiges an dunkle Beeren, merklich Holz, wirkt insgesamt etwas ausgewogener als der 2011er, ist jetzt schon spassvoll zu trinken, zwar nicht hochkomplex aber sehr stimmig. Im Abgang mit solider Länge. 2016-2024, 17.5 vvPunkte, (88/100)

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2011, Ch. d’Arsac, Margaux: helles Bordeauxrot, aufgehellter Rand. Die Nase offen, floral, auch etwas Gummibärchen, gute Komplexität. Am Gaumen weich, zugänglich, leicht und fruchtbetont, schlanke Struktur, etwas krautige Aromen, wenig Gerbstoff, ein „easy drinking“ Wein, im Abgang kurz aber stimmig. 2016-2022, 16.5 vvPunkte, (84/100)

The Winemakers Collection No. 4 (2008), Haut-Médoc: mittlers Bordeauxrot, leicht trüb wirkend. Die Nase sehr offen, reif, duftig, rotfruchtig, mit Anflügen von Tabak, roten Beeren, ein Hauch Vanille. Im Auftakt weich, sehr zugänglich, reife Frucht, würzige Noten, wieder Tabak, dazu rote Johannisbeere, mittlerer Körper. Jetzt im richtigen Trinkfenster, macht Spass, muss nicht mehr reifen. 2016-2022, 17 vvPunkte, (87/100)

Impressum: Adrian van Velsen, Alte Spinnerei 1, CH-5210 Windisch, Telefon +41 44 350 01 44. Adrian@vvWine.ch
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