Hendrik Thoma über französische Weine

Zum ersten Mal sah ich Hendrik Thoma in einer Wine LibraryTV Sendung Das waren noch die guten alten Zeiten in denen der New Yorker Weinhändler und Video-Blog-Pionier Gary Vaynerchuk allabendlich ein paar Weine vor laufender Kamera verkostet hat. Dies manchmal Blind, manchmal offen, sortiert nach Land oder Traubensorte oder wie immer man auch Wein noch sortieren kann. Eins hatten die Beiträge an sich: sie hatten immer viel Witz.
Einmal war Hendrik Thoma Gast in der Sendung von Gary und hielt sich ganz gut und ebenfalls mit viel Witz. Kurz danach erschien die erste Ausgabe von TiVino einem deutschen Video-Wein-Blog der Hanseatisches Wein- und Sekt- Kontor GmbH – Gary schien Hendrik also inspiriert zu haben.
Nun, Hendrik Thoma, Master-Sommelier, hat seinen Weg gemacht und sich zu einem begehrten Wein-Experten gemausert, der regelmässig seine Auftritte hat. Man mag über Hendrik denken was man will, aber in folgendem kurzen Video-Interview bringt er die Faszination von Wein generell und vor allem die Faszination für Wein aus Frankreich sehr gut auf den Punkt.
Er spricht wichtige Kernthemen an wie beispielsweise das unterschiedliche Klima. Ein Wein aus Bordeaux, mit seinem gemässigten Atlantik-Klima, schmeckt anders, leichter, eleganter als ein kräftiger Südfranzose, der nahe am Mittelmeer entsteht.
Die nördlich gelegenen und von Flüssen geprägten Appellationen wie zum Beispiel die Loire, bringen wiederum andere Weinstile hervor, welche stark vom Boden geprägt sind. Ich kenne keine Region auf der Welt, welche aus der Sauvignon Blanc Traube frischere, knackigere und mineralischere Weine hervorbringt. Wer öfter mal Sauvignon Blanc verkostet hat wird merken, dass die Loire-Weine in ihrem Charakter und Ausdruck einzigartig sind, und nirgends auf der Welt kopiert werden können.
Die Böden sind auch in anderen Regionen von höchster Bedeutung. Das vielleicht extremste Beispiel ist das Burgund. Ich habe diese Region lange gemieden, da es sich um ein eigentliches Mienenfeld handelt. Man muss – im Gegensatz zu Bordeaux – nicht nur ein paar Chateau-Namen kennen (im Burgund heissen die Güter meist Domaine…), sondern dazu noch zig kleine Rebparzellen, welche dicht neben einander liegen und oft auch noch fast unaussprechliche Namen wie „Echezeaux“ tragen. Damit es aber nicht zu einfach ist, hat die staatlich vorgegebene Erbschaftsteilung dazu geführt, dass eine Mini Parzelle von vielleicht 1 Hektar Grösse noch von 12 verschiedenen Winzern bewirtschaftet wird. Somit muss man im Burgund die Gross-Lage (z.B. Côte de Nuits), die Gemeinde-Appellation (z.B. Morey-Saint-Denis), die Parzelle resp. Lage (z.B. Clos de la Roche) und den Produzenten (z.B. Dujac) kennen, bevor man sich dann noch Gedanken zum richtigen Jahrgang macht. Im Beispiel von Morey-Saint-Denis sind es insgesamt 110 Parzellen, die sich ca. 40 Besitzer teilen. Man rechne.
Doch genau diese Unterschiede von Boden, Klima und Winzer machen Wein zu einem unendlich schönen Thema. Einer meiner Weinfreunde sagt: « Wein verstehen wollen dauert ewig, aber es ist eine schöne Zeit. »
(Artikel gesponsert)

 

Impressum: Adrian van Velsen, Alte Spinnerei 1, CH-5210 Windisch, Telefon +41 44 350 01 44. Adrian@vvWine.ch
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