Gantenbein 2001

Es kann passieren, dass man mit einer mässig euphorischen Erwartung eine Weinflasche öffnet. Nicht dass wir uns vom 2001er Gantenbein keinen Genuss versprochen hätten, denn sehr gut schmecken tut er immer, der Ganti. Aber dass dieser fast 10jährige Pinot-Noir einen solchen Hochgenuss bieten würde hätten wir uns nun wirklich nicht geträumt. Zum Ferienende begleitete der 2001er Gantenbein unser Filet vom Büffel.

Die Farbe, Pinot-typsisch, eher hell, sehr klar.

In der Nase hochkomplex, delikate rote Beerenfrucht, dann auch reife Noten, kühler Rauch, Zedernholz, etwas Zartbitterschokolade, schöne Würze, unglaublich tief und äusserst anregend: da kann man einfach nur schnüffeln und nochmals schnüffeln, wow.

Am Gaumen gut wenn auch nicht übermässig strukturiert, vor allem aber perfekt ausgewogen. Noch sehr präsente Frucht, knackige Säure, reife Gerbstoffe, mittlerer Körper, die Aromen der Nase setzen sich fort und tanzen Tango. Ein wahrer Hochgenuss, der nie enden sollte…

Der Abgang ist lang, sehr lang und stimmig. Ein Meisterwerk eines Pinot’s, kein Konzentrations-Monster und auch keine Wein für weitere 10 Jahre, dafür fehlt im am mittleren Gaumen die letzte Portion Struktur. Dafür der wohl tänzerischste Pinot den wir in letzter Zeit geniessen durften.

Es passiert uns selten, dass wir so ins Schwärmen geraten, vor allen ausserhalb der Region Bordeaux uns solche Höhenflüge eher mal noch erwarten. Aber dieser Gantenbein kann es mit den ganz Grossen Weinen dieser Welt aufnehmen.

19 vvpunkte (96/97), 2010-2014.

Impressum: Adrian van Velsen, Alte Spinnerei 1, CH-5210 Windisch, Telefon +41 44 350 01 44. Adrian@vvWine.ch
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