Le Cupole 2020.

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Andrea Franchetti ist kein unbeschriebenes Blatt. So produziert er mit dem Tenuta di Trinoro einen der eindrücklichsten Weine der Toskana. Diesen üppigen, wuchtigen Stil des «Grand Vin» muss man natürlich mögen. Wer es lieber etwas leichter mag, findet im Zweitwein des Gutes – dem «Le Cupole» – eine mehr als spannende Alternative. Das Jahr 2020 scheint in der Toskana besonders feine Weine hervorgebracht zu haben. Andrea Franchettis «Le Cupole» ist ein äusserst bekömmlicher und eleganter Bordeaux-Blend und ein erster Vorbote des 2020er Jahrgangs…

Elegant und finessenreich: Le Cupole 2020 aus dem Josephinenglas verkostet (c) vvWine.ch

2020, Le Cupole de Trinoro, Toscana IGT, Tenuta di Trinoro – Andrea Franchetti, Italien, Toskana (49% Merlot, 36% Cabernet Franc, 12% Cabernet Sauvignon, 3% Petit Verdot von 25 bis 28jährigen Reben, die auf Parzellen auf 450 bis 600 Meter über Meer gedeihen.) Kräftiges Rubinrot. Die Nase ist rotfruchtig geprägt, zeigt Kirschen, Johannisbeern, Blaubeeren, dazu exotische Gewürze, etwas Tabak und eine feine Mineralik. Im Gaumen frisch, fruchtbetont und sehr elegant, hier ist nichts überladen, man wähnt sich stilistisch fast schon in einem burgundischen Pinot Noir, wüsste man nicht, dass man es hier mit einem Bordeaux-Blend zu tun hat, die delikate Kirschfrucht wird von feinkörnigen, top integrierten Tanninen getragen, die Säure belebt, verleiht Trinkfluss und Frische. Der Abgang ist von guter Länge, endet rotfruchtig, wie die Nase begonnen hat. Ein delikater Bordeaux-Blend, der vor allen Dingen nicht mit Überextraktion, sondern mit Finesse besticht. Jetzt bis 2034+, 92 vvPunkte

Der Le Cupole 2020 dürfte bald bei diversen Händlern erhältlich sein.

5 Kommentare
  1. Ralf
    Ralf says:

    Hallo Adrian,

    leider ist Fanchetti bereits im Dezember ’21 verstorben (Link: https://www.weinkenner.de/andrea-franchetti-winzer-im-eigenen-weinkosmos/) , aber anscheinend hat das noch keinen Einfluss auf die Jahrgänge die bereits im Ausbau waren. Nur wie wird es hier weitergehen?

    Ist ja interessant zu hören, dass der Le Cupole inzwischen nicht mehr so overdone ist wie Anfang der 2010er Jahre. Zumindest die mir noch bekannten jahrgänge 10, 11 und 12 waren richtig „Dicke Brummer“ und ohne mehrjähriges Lager nur schwer, als in homäopatischen Dosen zu konsumieren.

    Gruss olifant

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    • adrian.vanvelsen
      adrian.vanvelsen says:

      Ciao Olifant, der Wein ist alles andere als „overdone“ – nix mit dickem Brummer und so. Von A-Z Spass im Glas. Ich denke, in der Toskana entwickelt sich der Stil auf vielen Gütern in eine gute Richtung… Gruss, Adrian

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      • Ralf
        Ralf says:

        Hallo Adrian,
        Hört sich ja gut an, wird bei Gelegenheit mal angetestet, auch wenn die v.g Jahrgänge inzwischen auch derart „abgeschmolzen“ und in bester Trinkreife sind … Gruss olifant

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  2. Weinbanause
    Weinbanause says:

    Dann ist das der erste Jahrgang, der so ist wie du ihn beschreibst. Kaufe jedes Jahr (weil immer alle davon schwärmen) irgendwo in einem Discounter mit 20% Rabatt oder mehr. Bisher immer mit wenig Begeisterung getrunken. Zu viel, für meine von dir verwöhnten Eleganz-Zunge. 🙂

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    • adrian.vanvelsen
      adrian.vanvelsen says:

      Yep, das hab ich schon von anderen Seiten gehört – aber – ich steht dazu – das Ding ist nicht fett und breit sondern angenehm zu trinken, auch für Eleganz-Zungen…

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