Didier Langry und Dosnon bei the-champagne.ch

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Die heissen Tage schreien geradezu nach Erfrischung. Zum Einen machen wir das mittels regelmässigem Schwimmen in der Reuss, zum Anderen bietet sich das eine oder andere Glas Champagner an. Diese Tage im Glas, einige Schaumweine aus der Côte des Bar, dem südlichsten Teil der Champagne, wo die Trauben leichter reifen und der Kimmeridgium Kalkstein den Weinen eine kühle, kalkige Note verleiht.

Die ersten beiden Weine stammen von Didier Langry der in Celles sur Ource zu Hause ist. Die probierten Weine sind nicht gross, aber als einfache Apéro-Champagner durchaus eine Alternative zu den bekannten Markenweinen.

Didier Langry: Als Apéro und Alternative zu Marken-Champagnern (c) vvWine.ch

N/V, Brut Tradition, Didier Langry, Côte des Bar, Champagne, Frankreich (80% Pinot Noir, 20% Chardonnay, Dosage 10g). Helles Gelb, feine Perlage. In der Nase anfangs verhalten, braucht etwas Zeit, zeigt dann frisch geschnittene, grüne Äpfel, Zitrone, Fenchelsamen, dezent nussige Noten sowie weisse Blüten. Im Gaumen zugänglich, rund und weich, cremige Textur, zeigt merklich Dosage, wirkt dadurch süss, fast etwas opulent, wäre da nicht eine gute Säure, welche die Süsse etwas puffert. Im Abgang kurz und mit Zuckerschwänzchen. Nicht gross, aber als Aperitif, leicht gekühlt eine gute Alternative zu deutlich teureren und schlechteren Marken-Champagnern. 17 vvPunkte (85/100).

N/V, Perle Rare, Didier Langry, Côte des Bar, Champagne, Frankreich (80% Pinot Blanc, 20% Pinot Noir, Dosage 10g). Helles Gelb, feine Perlage. Dezente Nase, neben Limetten zeigt der Wein auch Noten von frischer Zitronenmelisse, Akazien- und Lindenblüten und etwas Apfel. Im Gaumen füllig, weich, zugänglich, samtiges Mundgefühl, die 10% Dosage sind deutlich spürbar jedoch gut verpackt, eine milde Säure stützt, zieht den Wein in den angenehm langen Abgang. Aufgrund des hohen Pinot-Blanc Anteils eine Kuriosität, sicher nicht jedermanns Geschmack, insgesamt aber mit einer guten Komplexität und Ausgewogenheit. 17 vvPunkte (87/100).

Der zweite Winzer, den ich probiert habe ist Henri Dosnon. Seine Keller sind in Avirey-Lingey. Die Weine von Dosnon überzeugten mich sehr, denn die kalkigen Böden widerspiegeln sich in allen drei Gewächsen und zwei davon sind, ganz nach meinem Gusto, knochentrocken.

Überzeugt schon in der „kostengünstigen“ Basis: Champagne Henri Dosnon (c) vvWine.ch

NV, Brut Sélection NV, Henri Dosnon, Côte des Bar, Champagne, Frankreich (90% Pinot Noir, 10% Chardonnay. Kimmeridgium Kalkstein Böden, NV Basiswein der Ernte 2016 mit Reserveweinen aus 2015, Verarbeitung im Stahltank, 18 Monate auf der Hefe gelagert, Dosage Brut). Mittleres Gelb. Duftet nach mehligem Apfel, Schwarzbrot, Muskat, kühlem Rauch und Blütenhonig. Im Gaumen vollmundig, rund, weich, markante Dosage, gute Struktur, die Süsse wird durch eine gut eingebundene Säure gepuffert. Im Abgang von schöner Länge, endet auf eine dezente Brioche-Note. 17.5 vvPunkte (89/100).

NV, Origin.al, Henri Dosnon, Côte des Bar, Champagne, Frankreich (100% Pinot Noir aus Avirey-Lingey, Kimmeridgium Kalkstein Böden, Basiswein der Ernte 2013 mit Reserveweinen aus 2012, Verarbeitung im Stahltank, 60 Monate auf der Hefe gelagert, Dosage 0g Brut Nature). Mittleres Gelb, feine Perlage. In der Nase zeigt der Wein Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Brioche, florale Noten. Im Gaumen üppig, reif, gut strukturiert, opulent, aber nicht schwer, mit nerviger Säure und bestechender Trockenheit und viel Eleganz im langen Abgang. Das macht Spass! 18 vvPunkte (90/100).

Champagne Henri Dosnon: Mineralik und Frucht aus der Còte des Bar (c) vvWine.ch

NV, Récolte Noir, Henri Dosnon, Côte des Bar, Champagne, Frankreich (100% Pinot Noir, hauptsächlich aus Avirey-Lingey, von Reben mit einem Durchschnittsalter von 25 Jahren. Harte Kimmeridgium Kalksteinböden, Basiswein aus der Ernte 2015 mit ca. 30% Reserveweinen aus den Jahren 2014 und 2013, Dosage 0g Brut Nature). Mittleres Gelb, feine Perlage. Herrliche Nase, dezenter Holzeinfluss, Mirabelle, Guave, Hopfen, Ringelblume, Tannenharz. Im Gaumen kalkig, kühl, gradlinig, dennoch rund und mit super feiner Textur, cremig ausgewogen, mit Fülle aber ohne Schwere, die reife Fruchtsüsse wird von einer sehr gut integrierten Säure gepuffert, der Wein zeigt Leben, Energie, zieht sich im Abgang sehr lange hin. Ein Wein, der sehr bei sich ist. So lecker kann Kalk schmecken. 18 vvPunkte (91/100).

NV, Récolte Blanche Brut, Henri Dosnon, Côte des Bar, Champagne, Frankreich (100% Chardonnay, Fermentation während 10 Monaten in gebrauchten Burgunderfässern (228 l), anschliessend für weitere 24 Monate im Barrique gereift, Basiswein aus der Ernte 2015 mit ca. 30% Reserveweinen aus den Jahren 2014 und 2013, Dosage 7g Brut). Mittleres Gelb, feine Perlage. Feinduftige Nase, sehr dezente Holzprägung, viel grüner Apfel dazu Limette und weisse Blüten. Im Gaumen weich und zugänglich, cremig und mit Schmelz, kompakt und mit Druck, eine nervige Säure verleiht Struktur, der Wein zeigt Energie, wirkt wild, bleibt dabei aber balanciert, die 7g Dosage sind perfekt verpackt, tanzt zwischen saftiger Frucht und kühlem Kalk hin und her. Im Abgang wunderbar ausgewogen, endet auf Limetten und erinnert mit seiner salzigen Note fast etwas an einen fruchtigen Chablis. Ein sehr schöner Blanc de Blanc der sowohl als Apéro-Wein als auch zu Krustentieren viel Spass bereiten dürfte. 18 vvPunkte (90/100).

Ein herrlicher Blanc de Blancs und eine Top-Cuvée von Dosnon (c) vvWine.ch

NV, Dosnon Cuvée Alliae, Henri Dosnon, Côte des Bar, Champagne, Frankreich (50% Pinot Noir, 50% Chardonnay, der Wein wird ohne Jahrgang vermarktet, besteht aber aus der Ernte jeweils eines Jahrgangs – in diesem Fall aus Trauben des Jahrgangs 2009. Fermentation während 10 Monaten in gebrauchten Burgunderfässern (228 l), anschliessend für weitere 40 Monate im Barrique gereift. Dosage: 0g/l Brut Nature. Jahresproduktion rund 5’000 Flaschen). Mittleres Gelb, sehr feine Perlage. Intensive, feinwürzige Nase, Zedernholz, Nüsse, Caramel, Honig, Pastis, reife, exotische Frucht, sehr komplex. Im Auftakt vollmundig, rund, opulent und voluminös, dabei aber auch hochelegant, mehr Wein als Schaumwein, mit feinster Perlage, viel Cremigkeit und Noblesse, wird am mittleren Gaumen schlanker, zeigt einen top Säurenerv und auch hier viel Würze. Im Abgang wunderbar lang, endet auf Backapfel und eine leichte Rauchnote. Das ist schon ganz tolles Champagner-Kino. Ein nobler Essbegleiter der es mit Seeteufeln, Jakobsmuscheln oder einem Hummer aufnehmen kann. Aus grossen Gläsern servieren und nicht zu kühl geniessen. 18.5 vvPunkte (93/100).

Die verkosteten Schaumweine sind bei The-Champagne.ch erhältlich.

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