Frühling und neue Gläser in Sicht.

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Nun kommt er mit grossen Schritten, der Frühling. Und dazu passend wieder Weine, die weniger in neblige, dunkle Tage mit üppigem Essen passen, sondern solche, die Frische, Sonne und Lebensfreude ausstrahlen.

Ebenso «frisch» sind die Gläser, aus welchen ich die Weine verkostet habe. Auf meiner letzten Burgundreise durfte ich nämlich den jungen Alexander Grassl kennenlernen, der eine Serie von Weingläsern «nach rein funktionellen Kriterien» entworfen hat. Rausgekommen ist dabei ein Glas-Quartett, welches das ganze Spektrum des Weingenusses abdecken soll.

Die «frisch entdeckte» Glas-Serie von Grassl werde ich über die nächsten Wochen auf Herz und Nieren prüfen (c) www.grasslglass.com

Ich durfte in den letzten zwei Wochen bereits einige Weine aus den Grassl-Gläsern probieren und bin bisher mit der Performance der Gläser sehr zufrieden. Fast alle Weine haben mir spontan aus den Grassl-Gläsern sehr gut gefallen, teils weil sie präziser, klarer und weniger diffus als aus anderen Gläsern wirkten, teils aber einfach auch weil sie sich aus den mir bisher unbekannten Gläsern «anders» präsentieren. Ich werde die Grassl-Gläser in den nächsten Wochen auf Herz und Nieren testen und zu einem späteren Zeitpunkt etwas detaillierter berichten.

Die Grassl-Gläser stehen nun zum Test bei mir bereit (c) vvWine.ch

Nun aber zu den beiden Weinen: Der 2017er Jacobus von Peter Jakob Kühn hat mir im letzten Herbst so gut gefallen, dass ich mit den ersten Frühlings-Sonnenstrahlen Lust hatte, ihn wieder zu probieren. Und soviel vorweg: Er gefiel mir im Frühlings-Modus und aus dem Grassl «Mineralité» sogar noch einen Tick besser als letzten Herbst auf dem Weingut.

Bringt die Riesling-Mineralik schön zur Geltung: Das Grassl-Glas Mineralité (c) vvWine.ch

2017 Jacobus, Peter Jakob Kühn, Rheingau, Deutschland (100% Riesling aus verschiedenen Lagen, repräsentativ für die geologische Situation um Östrich/Winkel, alles von Hand geerntet, Ganztraubenpressung, keine Addititve, teils Ausbau im grossen Fass, teils im Edelstahltank). Mittleres Gelb. Offene, intensiv duftende Nase nach Pfirsich, weissen Blüten, Oregano-Kräutern sowie etwas Curry. Der Gaumen beginnt weich, wird dann aber sofort straffer, gradliniger, die Säure ist markant, verleiht eine gute Struktur und sorgt für Zug, ungemein lebhaft, saftig und im Abgang mit Zitrusfrüchten sowie dezent würzigen Retro-Aromen. Ein sehr gelungener Riesling zu einem fast schon unverschämt günstigen Preis. 17.5 vvPunkte (88/100).

Der zweite Wein stammt vom frischgebackenen Master of Wine Fernando Mora. Er keltert in der noch wenig bekannten DO Campo de Borja zwei Weine aus uralten Garnacha-Reben. Mit viel Gespür und Liebe zum Detail sowie hartnäckiger Arbeit in den Rebbergen keltert er Weine, die trotz den vielen spanischen Sonnenstunden in Sachen Frische und Eleganz überzeugen können. Der Wein präsentierte sich aus dem Grassl «1855» Glas am besten.

Cuevas de Arom präsentierte sich aus dem Grassl-Glas 1855 am besten (c) vvWine.ch

2016, Cuevas de Arom Underground, Garnacha & Syrah, Pedra Forca, Campo de Borja, Spanien. (Garnacha, Syrah, manuell gelesen, mit Hefen aus dem eigenen Rebberg vergoren und im Betontank vinifiziert). Leuchtendes Rubin. Intensive, fruchtbetonte Nase, das ist schon fast eine kleine Fruchtexplosion. Erdbeeren, Himbeere, Granatapfel und auch etwas Cassis, darüber ein weisser Pfeffer. Der Auftakt ist schlank und wieder sehr fruchtbetont, da ist eine dichte, reife Beerenfrucht aber keinerlei Hitzigkeit oder Überreife mit im Spiel, der Wein fliesst ungemein sanft über die Zunge, die Gerbstoffe sind sehr gut integriert, tragen das satte Fruchtbündel hinein in einen würzigen und äusserst trinkanimierenden Abgang. Ein wahrer Schmeichler ist das, und was für ein sympathischer! Jetzt bis 2023 geniessen, 17.5 vvPunkte (89/100).

Beide Weine sind für kurze Zeit bei Love-is-the-answer oder bei Gerstl erhältlich.

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