Daniel-Vins: La Passion du Terroir on Tour.

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Vor einigen Wochen durfte ich mir im Rahmen der «Passion du Terroir on Tour» von Daniel Gazzar ein Bild über das aktuelle Sortiment machen. Der Event hat mir einmal mehr bewiesen, dass man auch für wenig Geld wahre Trouvaillen finden kann. Ich begann mit den Rotweinen und machte mir einige Notizen dazu.

2013, Argiano, Brunello di Montalcino, Toskana (Sangiovese): Mittleres Rubin, aufgehellter Rand. In der Nase intensiv duftend nach Kirschen, Veilchen, getrockneten Kräutern und etwas Rauch, das Holz gut eingebunden. Im Gaumen weicher Antrunk, mittlerer Körper, fein gewobene Gerbstoffe, die Säure ist moderat, bereits gut eingebunden, der Wein ist bereits wunderbar zugänglich und zeigt guten Trinkfluss, endet mittellang und mit einer würzigen Note. Ein früh zugänglicher Brunello der die Wartezeit auf den 2012er überbrücken wird, sehr gelungen. 2018-2028, 18 vvPunkte, (91/100)

Der Brunello von Argiano 2013 ist bereits sehr zugänglich (c) vvWine.ch

2014, Argiano, Solengo, Toskana (45% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot, 25% Syrah): Kräftiges Rubin, jugendlicher Glanz. Die Nase noch deutlich vom Neuholz geprägt, würzig, mit einem Mix aus roten und blauen Beeren, etwas Mokka und Kakao. Im Gaumen weich und rund, mittlerer bis kräftiger Körper, feine, seidige Textur, das Holz deutlich besser integriert als die Nase vermuten lässt, die Gerbstoffe sind sehr fein gewoben, strukturiert, saftig und angenehm langanhaltend im Abgang, endet auf Weihnachtsgewürze. Modern, zugänglich mit sehr guten Reserven. 2018-2030+, 18.5 vvPunkte, (92/100)

2016, Tenuta San Guido, Difese, Toskana (Bordeaux Blend): Mittleres Rubin, aufgehellter Rand. Offene Nase, viele reife Kirschen, auch Waldfrüchte, und etwas Hagebutte, gute Komplexität. Im Gaumen zugänglich und fruchtbetont, leichter Körper, mässig ausgeprägte Gerbstoffe, die Säure ist stimmig, die Frucht deutlich rotbeerig, endet erstaunlich lang auf reife Himbeeren. Ein sehr schöner Basiswein für den unkomplizierten Genuss. 2018-2025, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2016, Tenuta San Guido, Guidalberto, Toskana (Bordeaux Blend): Kräftiges Rubin, aufgehellter Rand. Komplexe Nase, einerseits mit vielen roten Früchten, dann auch deutlich florale Noten, die an Veilchen und getrocknete Rosen erinnern, verspielt und mit einer gewissen Tiefe. Der Gaumen ist weich und rund, mittlerer Körper, reifes Tannin, der Wein zeigt Charme und Finesse, bespielt die Zunge mit einem harmonischen Mix aus Frucht, Säure und Gerbstoff, der Alkohol genau richtig dosiert, endet langanhaltend, feinwürzig auf rote Kirschen. Ein nobler Toskaner ohne zu viel Schwere. 2018-2028, 18 vvPunkte, (90/100)

2015, Tenuta San Guido, Sassicaia, Toskana (Bordeaux Blend): Mittleres Rubin, aufgehellter Rand. Sehr nobles Bouquet, floral, verspielt, spannungsvoll mit Kräutern, Blumen, kandierten Früchten, roten Kirschen, etwas Leder, sehr komplex. Im Gaumen seidenweich im Auftakt, breitet sich dann aus, wird strukturierter, zeigt Dichte und Kraft, bleibt dabei hochelegant, ausgesprochen feines Tannin, perfekt integrierte Säure, leichtfüssig und mit Charakter zieht sich der Wein im Abgang sehr lange hin, endet rotfruchtig auf Sauerkirschen und Himbeeren. Klasse, ein Top-Wein, macht jetzt schon Spass, kann reifen. 2018-2038, 19+ vvPunkte, (95+/100)

Im Jahr 2015 excellent gelungen: Sassicaia (c) vvWine.ch

2016, San Cristoforo, Amaranto, Toskana (Sangiovese): Mittleres Rubin, jugendlicher Glanz. Intensives Bouquet, sehr fruchtbetont, Himbeeren, Brombeeren, Thymian-Kräuter, gute Komplexität. Der Gaumen beginnt mit Druck, sehr saftige Frucht, zeigt eine gute Konzentration, einen mittleren Körper und feine, moderat ausgeprägte Gerbstoffe, endet im Abgang mittellang und würzig. Ein Top-Einstiegswein in die faszinierende Welt von San Cristoforo. 2018-2025, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2015, San Cristoforo, Carandelle, Toskana (Sangiovese): Mittleres Rubin, heller Rand. Expressive Nase, sehr intensiv duftend, getrocknete Blüten, Veilchen, Leder, Tee, Rauch, ungemein verspielt, zeigt eine sehr gute Komplexität. Am Gaumen seidenweich, mittler Körper, sehr fein gewobene Gerbstoffe, die Frucht wird getragen von einer sehr guten Struktur, saftig, knackig, ausgewogen und lebhaft, hier ist viel Energie mit im Spiel, das hat Rasse und Klasse bis in den langen Abgang. Einmal mehr ein Hit, konnte seit der letzten Verkostung nochmals zulegen, Bravo! Kauftipp! 2018-2030+, 18 vvPunkte, (91/100)

2016, San Cristoforo, Petit Verdot, Toskana (Petit Verdot): Kräftiges Rubin, schöner Glanz. Krautige Nase, würzig, dunkelfruchtig, rauchig, tief, schwarze Kirsche spielen mit den Barrique-Noten, sehr komplex. Im Auftakt fast harmlos, breitet sich dann aus, zeigt Körper und eine schöne Frucht, Gerbstoffe und Säure sind bereits gut integriert, der Alkohol ist stimmig, der Wein ist schon wunderbar zugänglich, zeigt guten Trinkfluss und im Abgang eine herrliche Länge, endet dunkelfruchtig und mit einem Hauch Lakritze. Ein kraftvoller Wein der jung Spass macht und gut reifen wird. 2018-2030+, 18 vvPunkte, (91/100)

Ein Hit: die Weine von San Cristoforo (c) vvWine.ch

2016, Dominique Piron, Brouilly, Beaujolais (Gamay): Leuchtendes Rubin, schöner Glanz. Intensive Nase, viel Frucht, reife Himbeeren, auch etwas Brombeerbrause, gute Komplexität. Der Gaumen beginnt sehr weich, dann packt der Wein zu, zeigt eine knackige Säure und markant Gerbstoff, konzentriert aber nicht schwer, lebhaft aber nicht ungestüm oder wild, der Wein zeigt Harmonie und endet wie er begonnen hat auf Himbeeren und einer leicht mineralischen Note. Gamay macht einfach Spass. 2018-2027, 17 vvPunkte, (87/100)

2016, Dominique Piron, Chiroubles, Beaujolais (Gamay): Leuchtendes Rubin, schöner Glanz. Steinig-kühle Nase, feuchter Stein nach einem heissen Sommerregen, dahinter eine rote Frucht und eine dezent krautige Note, gute Komplexität. Der Auftakt ist straffer als beim Brouilly, ungemein knackig, frisch und saftig, leichter bis mittlerer Körper, fein gewobenes Tannin, der Wein zeigt viel Charakter, Energie und eine sehr gute Struktur, endet langanhaltend und sehr terroirbetont. Ein Gamay wie aus dem Bilderbuch. 2018-2029, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2015, Dominique Piron, Morgon Côte du Py, Beaujolais (Gamay): Kräftiges Rubin, schöner Glanz. Dunkelfruchtige, angenehm tiefe Nase, Noten von Brombeeren, schwarzen Kirschen, etwas Weihnachtsgebäck, dazu Pfeffer, sehr gute Komplexität. Im Auftakt mit Fülle und Kraft, sehr feine Gerbstoffe tragen die dichte Frucht, die Textur ist ungemein fein, der Wein zeigt Kraft und Dichte, bleibt dabei aber durchaus elegant und finessenreich, im Abgang ausgesprochen lang und mit viel dunkler Beerenfrucht endend. Ein eindrücklicher Gamay, eher untypisch aufgrund seiner Dichte, doch qualitativ ausgezeichnet. 2018-2029, 18 vvPunkte, (91/100)

Es lebe das Beaujolais: Dominique Piron keltert hervorragende Weine mit viel Trinkfluss (c) vvWine.ch

2016, Richard Rotiers, Moulin a Vent, Beaujolais (Gamay): Mittleres Rubin, schöner Glanz. Reine, rotfruchtige Nase, Kirschen, Himbeeren, Gräser, Blutorange, gute bis sehr gute Komplexität. Der Gaumen ist ungemein saftig und frisch, mittlerer Körper, feinstes Tannin, die Säure stützt die rote Frucht, würzige Noten spielen mit Frucht und Mineralik, das hat Spannung und viel Finesse, endet langanhaltend auf Himbeeren und Sauerkirschen. Wie immer bestechend und mit ausgezeichneter Harmonie. 2018-2029, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2016, Domaine Gouges, Clos de Porret St-Georges, Nuits Saint-Georges, Burgund (Pinot Noir): Leuchtendes Rubin, aufgehellter Rand. Leicht reduktive Nase, brauch Zeit und Luft, zeigt viel Mineralik, Feuerstein, dunkle Frucht, Kräuter, sehr gute Komplexität. Im Auftakt fast harmlos, weich und rund, dann wird der Wein schlanker, knackige Frucht, sehr gute Struktur, die Frucht wird getragen von fein gewobenen Tanninen, eine schöne Säure stützt, noch wild und mit viel Potential ausgestattet endet der Wein auf reife Kirschen. Ein noch sehr jugendlicher Wein, wird von weiteren 3-5 Jahren Kellerreife profitieren. 2022-2033+, 18 vvPunkte, (91/100)

2016, Domaine Gouges, Les Pruliers, Nuits Saint-Georges, Burgund (Pinot Noir): Leuchtendes Rubin, aufgehellter Rand. Tiefe, ungemein noble Nase, dunkle Kirschen, Himbeeren, Gräser, würzige Noten, darüber Veilchen und etwas Tee, sehr gute Komplexität. Der Gaumen beginnt seidenweich, dann packt der Wein zu, zeigt Struktur und Dichte, konzentriert aber hochelegant, feinste Gerbstoffe, präzise Säure, das vibriert, zeigt Frische und Saftigkeit, im Abgang eine herrliche Länge und viel Würze. Das macht jetzt schon Spass und hat dennoch Reserven für viele Jahre. Top gelungen. 2018-2034+, 18.5 vvPunkte, (93/100)

Les Pruliers 2016 von der Domaine Henri Gouges ist sensationell gut gelungen (c) vvWine.ch

2016, Nicolas Rossignol, Pernand-Vergelesses „les Fichots“, Burgund (Pinot Noir): Kräftiges Rubin, schöner Glanz. Angenehm tiefe Nase, zeigt Rauch und viel dunkle Frucht, eine fast pfeffrige Würze, sehr komplex. Kräftiger Auftakt, dichte Frucht, dunkle Beeren, Weihnachtsgewürze, sehr gut eingebundenes Holz, der Wein zeigt Struktur und Kraft, bleibt dabei aber elegant und sehr ausgewogen. Ein Pernand-Vergelesses ohne jegliche Rustikalität. 2019-2027+, 18 vvPunkte, (90/100)

2015, Nicolas Rossignol, Volnay, Burgund (Pinot Noir): Helles Rubin, schöner Glanz. Sehr duftige Nase, florale Noten, Rauch, Blüten, Tee, rote Früchte, Gräser, sehr komplex. Im Gaumen straff, strukturiert und lebendig, markante Gerbstoffe, sehr knackige Säure, die Frucht tanzt mit der Struktur, eine wunderbare Würze schwingt mit, energiegeladen und mit ausgesprochen schöner Länge endet der Wein auf rote Kirschen und Weihnachtsgewürze. Ein Volnay der noch etwas Zeit braucht, dürfte sehr gut reifen. 2021-2032+, 18.5 vvPunkte, (92/100)

Eine Bank: die Weine von Nicolas Rossignol (c) vvWine.ch

2016, Nicolas Rossignol, Pommard „Les Noizons“, Burgund (Pinot Noir): Mittleres Rubin, schöner Glanz. Die Nase noch etwas verhalten, zeigt Tiefe und eine schöne Mineralik, dazu florale Düfte die an Trockenblumen erinnern, verspielt und mit sehr guter Komplexität. Im Auftakt dicht, saftig und klar, ein Fruchtbündel, mit Körper und Schmelz, dabei federleicht, gebettet auf einem Gerüst aus feinen Tanninen und einer reifen Säure, kraftvoll und elegant zieht sich der Wein bis in den langen Abgang hinein. Ein gelungener Pommard, macht früh Spass, kann aber auch reifen. 2019-2033+, 18.5 vvPunkte, (92/100)

2016, Dom. Chopin & Fils, Cote de Nuits Villages Vielles Vignes, Burgund (Pinot Noir): Leuchtendes Rubin, schöner Glanz. Was für eine Nase, ich könnte mich reinlegen, würzig und fruchtig, dezent noch das Holz wahrnehmbar, dazu eine kräuterige Note, sehr schöne Komplexität. Der Auftakt ist fruchtbetont, kräftig, saftig, rein und klar, die Frucht ist präzis, wird getragen von einer sehr guten Struktur, das hat Energie und Klasse, dabei sind wir hier erst bei einem Village, endet sehr lang und würzig mit dunkler Frucht und einem Hauch Blutorangen. Einmal mehr ein Hit und in dieser Preisklasse fast unschlagbar. 2018-2030, 18 vvPunkte, (90/100)

2015, Dom. Chopin & Fils, Nuits Saint-Georges Vielles Vignes, Burgund (Pinot Noir): Mittleres Rubin, schöner Glanz. Intensive Nase, offen und ausladend, viele Blüten, Gewürze, dunkle und rote Beeren, perfekt integriertes Holz, ein Duft zum Eintauchen. Im Auftakt weich und zugänglich, zeigt Fülle und Körper, bleibt dabei aber kerzengerade, steht wie eine Eins im Glas, die Struktur stützt die reife Frucht,, eine sehr gute Säure verleiht Frische. Endet lang und würzig. Sehr viel Finesse zu einem anständigen Preis – Kauftipp! 2018-2032, 18.5 vvPunkte, (92/100)

Vielleicht das beste Preis/Leistungsverhältnis im Sortiment? Cote de Nuits Village 2016 von Chopin (c) vvWine.ch

2015, Albert Morot, Savigny-Les-Beaune „Bataillère aux Vergelesses“, Burgund (Pinot Noir): Kräftiges Rubin, schöner Glanz. Verhaltene Nase, braucht etwas Luft, zeigt dann Rauch, Holz, Speck, Kirschen, Gräser, Würze, sehr komplex. Weicher Auftakt, zeigt Schmelz und etwas Babyspeck, die Frucht wirkt reif aber nicht überreif, eine markante Struktur stützt, kraftvoll und mit sehr saftigem Finale zieht sich der Wein in die Länge. Ein kräftiger Wein, aktuell noch etwas unruhig, hat Reserven. 2018-2030, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2015, Albert Morot, Beaune 1er Cru „Les Aigrots“, Burgund (Pinot Noir): Kräftiges Rubin, schöner Glanz. Sehr duftige Nase, verspielt und angenehm Tief, zeigt Mineralik, reife, dunkle Kirschfrucht, würze, Weihnachtsgebäck, sehr gute Komplexität. Im Auftakt zugänglich, wirkt fast etwas mollig, zieht sich dann zusammen, wird strukturierter, zeigt markant Gerbstoff und eine schöne Säure, die Frucht ist präzis, zieht sich im Abgang sehr lange hin, endet auf Blutorangen. Charaktervoller und eleganter als der Savigny. 2018-2030, 18 vvPunkte, (91/100)

2015, Albert Morot, Beaune 1er Cru „Les Bressandes“, Burgund (Pinot Noir): Kräftiges Rubin, schöner Glanz. Tief, mineralisch, rauchig, mit floralen Noten und einem Hauch Medizinschrank, sehr komplex, dunkelfruchtig, spannungsvoll. Straffer, dichter Gaumenauftakt, markante Struktur, feine Gerbstoffe, saftige Frucht und genau richtig dosierte Säure, der Wein hat Energie, wirkt noch wild, braucht Zeit sich zu finden, endet lang und würzig. Der Langstreckenläufer im Trio. 2020-2034, 18.5 vvPunkte, (92/100)

Seit einigen Jahren biologisch produziert: die Weine von Albert Morot (c) vvWine.ch

2015, Vincent Girardin, Aloxe Corton Vielles Vignes, Burgund (Pinot Noir): Mittleres Rubin, schöner Glanz. Feinwürzige, florale Nase, Gräser, Blüten, viele Gewürze, dezent Holz, komplex aber nicht überfordernd. Straffer Gaumen, markante Struktur, die Gerbstoffe sind präsent, stützen die rote Frucht, leichter bis mittlerer Körper, charaktervoll und noch etwas ungestüm, im Abgang von guter Länge, endet auf Blutorangenzesten. Ein charaktervoller, noch sehr jugendlicher Wein. 2020-2030, 17 vvPunkte, (87/100)

2015, Vincent Girardin, Gevrey Chambertin, Burgund (Pinot Noir): Mittleres Rubin, schöner Glanz. Offene Nase, dezent oxidative Noten, wirkt fast etwas verbrannt, reife rote Frucht, Kirschen, Johannisbeeren, mit mehr Luft auch rauchige Noten. Weicher Gaumen, zugänglich und etwas mollig, zeigt eine gute Struktur und eine reife Frucht, die Gerbstoffe sind fein, die Säure gut integriert, endet mittellang, etwas hitzig. Schwierige Phase und etwas wenig Finesse. 2018-2026, 17 vvPunkte, (85/100)

2015, Vincent Girardin, Santenay 1er Cru Les Gravières, Burgund (Pinot Noir): Mittleres Rubin, schöner Glanz. Feinduftige Nase, Kräuter, getrocknete Blüten, Kaffee, Gewürze, sehr gute Komplexität. Sanfter Auftakt, reife Frucht, opulent aber nicht schwer, gut strukturiert, sehr schön eingebundenes Holz und mit angenehm langem Abgang, endet auf Blutorangen und Kirschen. Gelungen und schon jung spassvoll zu trinken. 2018-2027+, 17.5 vvPunkte, (89/100)

Dieses Jahr nur in rot verkostet: die Weine von Vincent Girardin (c) vvWine.ch

2015, Duclaux, Cote Rotie La Germine, Rhone (Syrah): Leuchtendes Rubin, jugendlicher Glanz. Intensive, sehr sortentypische Nase, dunkle Kirschen, Leder, weisser Pfeffer, ein Hauch Schokolade, sehr gute Komplexität. Weicher Auftakt, dann packt der Wein zu, zeigt seine Zähne, wird kraftvoller, strukturiert, mit sehr saftiger Säure und fein gewobenen Tanninen, die Frucht wird durch die Struktur perfekt in Schach gehalten, im Abgang sehr lang und saftig. Ein sehr schöner Syrah, aktuell unbedingt dekantieren, besser noch 2-3 Jahre weglegen. 2020-2032+, 18.5 vvPunkte, (92/100)

2015, Duclaux, Cote Rotie La Maison Rouge, Rhone (Syrah): Leuchtendes Rubin, jugendlicher Glanz. Eine Syrah-Nase zum Eintauchen, Leder, Teer, schwarze Kirschen, Süssholz, weisser Pfeffer, auch krautige Noten, sehr gute Komplexität. Im Auftakt rund und weich, vollmundig, mit Schmelz und Kraft, dabei aber sehr ausgewogen und elegant, die reife Frucht harmoniert mit der Säure, feinste Gerbstoffe umgarnen die Zunge, im Abgang von ausgesprochen guter Länge, endet feinwürzig auf einen Hauch Lakritze. Einige Jahre weglegen und sich in denn kommenden 5-15 Jahren über einen wunderbaren Nordrhone Syrah freuen. 2020-2036, 19 vvPunkte, (94/100)

Nordrhone-Syrah auf top Niveau: Maison Rouge und La Germine von Duclaux (c) vvWine.ch

2015, Domaine des Remizières, Saint Joseph Septentrio, Rhone (Syrah): Leuchtendes Rubin, jugendlicher Glanz. Dunkelfruchtige Nase, schwarze Kirschen, Brombeeren, gute Komplexität. Der Gaumen ist ebenfalls fruchtbetont, mittlerer Körper, reifes, gut integriertes Tannin, kein Ausbund an Komplexität doch mit guter Ausgewogenheit von Frucht und Struktur, im Abgang mittellang, endet auf dunkle Kirschen. Unkomplizierter Rhone-Wein für alle Tage. 2018-2026, 17 vvPunkte, (86/100)

2015, Domaine des Remizières, Crozes-Hermitage Rouge Cuvée Christoph, Rhone (Syrah): Leuchtendes Rubin, jugendlicher Glanz. Duftige, kräuterwürzige Nase, ein Mix aus roten und dunklen Beeren, etwas Tabakwürze, getrocknete Blumen, sehr schöne Komplexität. Im Auftakt straff, strukturiert und mit Körper, die Frucht wirkt reif, wird vom feinen Gerbstoff und einer sehr schönen Säure getragen, würzig, mit Charakter und viel Sortentypizität endet der Wein langanhaltend und würzig auf Pfeffer, schwarze Kirsche und etwas Weihnachtsgewürze. Sehr viel Syrah fürs Geld. 2018-2028+, 18 vvPunkte, (90/100)

2015, Domaine des Remizières, Hermitage Rouge Cuvée Emilie, Rhone (Syrah): Dichtes Rubin, jugendlicher Glanz. Eine Nase zum Eintauchen, dunkelfruchtig, rauchig, mit schwarzen Kirschen, Johannisbeeren, Weihnachtsgewürzen, Leder, Pfeffer und Torf. Der Gaumen ist vollmundig, ein Mund voll Wein, markante Struktur, sehr reife, dennoch saftige Frucht, die Gerbstoffe sind fein gewoben, ausgesprochen gut integrierte Säure und trotz Dichte viel Finesse, endet langanhaltend und dunkelfruchtig. Ein Wein der Zeit braucht und hervorragend reifen dürfte. 2023-2038+, 18.5 vvPunkte, (92/100)

Rhone-Spass für wenig Geld: Domaine Remizières (c) vvWine.ch

2016, Dom. Pierre Usseglio, Chateauneuf du Pape, Rhone (Syrah, Grenache): Mittleres Rubin, aufgehellter Rand. Intensive Nase, Erdbeeren, Kräuter, Magenbrot, Gewürze, sehr gute Komplexität. Fülliger Gaumen, rund und weich, mit reifer, roter Frucht, einer markanten Gerbstoffstruktur und einer moderaten, gut eingebundenen Säure, hitzig aber nicht Plump, sehr regionentypisch jedoch trotz Fleisch am Knochen mit einer gewissen Eleganz, im Abgang langanhaltend, endet auf reife Erdbeeren und Weihnachtsgewürzen. Ein toller Chateauneuf-du-Pape. 2018-2032+, 18 vvPunkte, (90/100)

Kraftvoll aber nicht ohne Charme: der Basis-Chateauneuf-du-Pape von Pierre Usseglio (c) vvWine.ch

2014, Chapelle de Bébian, Prieurée St-Jean de Bébian, Terroir de Pézenas (50% Syrah, 40% Grenache, 10% Cinsault) Dichtes Rubin, schöner Glanz. Offene und gleichzeitig angenehm tiefe Nase, Pflaumen, Kirschen, Kurkuma, Gewürze, Ringelblumen, Lorbeer, mit mehr Luft auch Lavendelaromen, sehr komplexe Nase. Kraftvoller, fruchtbetonter Auftakt, gradlinig, straff und sehr knackig, mittlerer Körper, samtig-weiche Textur, ein konzentriertes Fruchtbündel getragen von sehr feinem Tannin und einer moderaten, gut eingebundenen Säure. Im Abgang wiederum würzig und sehr ausgewogen, endet auf Pflaumen und Lorbeer. Ein sehr gelungener und äusserst preiswerter Wein. Jetzt bis 2023 geniessen und nicht zu warm servieren. 18 vvPunkte (90/100)

2013, Prieurée St-Jean de Bébian, Terroir de Pézenas (45% Syrah, 30% Grenache, 25% Mourvèdre). Kräftiges Rubin, schöner Glanz. Sehr intensive und komplexe Nase nach Blaubeeren, Brombeeren, Cassis, Kräutern, getrocknetem Leder und Sommergräsern, mit mehr Luft auch mineralische Noten. Am Gaumen kraftvoll und dicht, ein Mund voll Wein, dabei aber nicht klebrig süss, sondern frisch anmutend, kräftiger Körper, sehr gute Struktur, die Gerbstoffe sind von höchster Güte, eine perfekt integrierte Säure hält das Fruchtpaket frisch, viele knackige, dunkle Beeren, dazu würzige Noten. Im Abgang von sehr guter Länge, endet wie er begonnen hat auf Blaubeeren. Ein wilder und dennoch nobler Südfranzose der mit etwas Dekantierzeit heute schon getrunken werden kann. Ideal von 2020-2030+ 18 vvPunkte (92/100)

Zwei Weine, denen man kaum widerstehen kann: La Chapelle de Bébian und Prieuré Saint Jean de Bébian aus Pézenas (c) vvWine.ch

2017, Valentina Andrei, Chasselas Les Bans, Wallis (Chasselas): Kräftiges Gelb, heller Rand. Feinduftige Nase, mineralische Noten, Apfel, Stroh, weisse Birne, Blätterteig, gute Komplexität. Weicher Gaumen, zeigt Schmelz und eine feine Textur, rund und mit etwas Babyspeck, dabei aber nicht plump sondern mit einer charmanten, würzigen Note, endet ausgesprochen langanhaltend, leicht salzig. Ein sehr gelungener Chasselas. 2018-2026, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2017, Valentina Andrei, Petite Arvine, Wallis (Petite Arvine): Kräftiges Gelb, schöner Glanz. Feine Nase, weisse Blüten, Pfirsich, Aprikose, Gräser, sehr gute Komplexität. Im Gaumen weich und fruchtbetont, breitet sich aus, wird voluminöser, zeigt eine reife, gelbe Frucht, wieder Pfirsich und etwas Apfel, zieht am mittleren Gaumen durch, und endet mit schönem Säurenerv in einem langen, feinen und salzigen Abgang. Ein eleganter Arvine ohne Süsse. 2018-2025, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2017, Valentina Andrei, Petite Arvine Combe de Noutse, Wallis (Petite Arvine): Kräftiges Gelb, schöner Glanz. Intensive Nase, sehr expressiv, floral, feinduftig, mit Tiefe und Komplexität, Pfirsich, Apfel, Aprikosen und Kräuter, dazu ein Mineralischer Touch, sehr spannend, sehr gute Komplexität. Der Gaumen beginnt vollmundig, kraftvoll, konzentriert, dabei aber nicht schwerfällig sondern mit guter Balance, Frucht und Alkohol sehr schön aufeinander abgestimmt, ausgesprochen gute Struktur und mit viel Frischer Säure ausgestattet, langer, salzig-fruchtiger Abgang. Was für ein schöner Arvine! 2018-2026, 18.5 vvPunkte, (92/100)

Mit viel Fingerspitzengefühl gekeltert: die Weine von Valentina Andrei (c) vvWine.ch

2017, Valentina Andrei, Selena Assemblage Weiss, Wallis (Assemblage): Kräftiges Gelb, schöner Glanz. Expressive Nase, sehr Wallis, reife, gelbe Frucht, Pfirsich, Melone, mehliger Apfel, dezent Honig, sehr gute Komplexität. Am Gaumen füllig und mit feiner Textur, sehr reife Frucht, gute Struktur, die Säure hält den Wein frisch, wirkt insgesamt etwas molliger aber ganz und gar nicht plump, endet angenehm lang. Eine gelungene Assemblage für viele Gelegenheiten. 2018-2025, 17.5 vvPunkte, (88/100)

2015, Savennière Roche aux Moines, Loire (100% Chenin Blanc): Kräftiges Gelb, schöner Glanz. Mineralisch geprägte Nase, sehr steinig, oxidativ, darüber Kamillen-Blüten, reife Zitrusfrucht, Tee. Im Auftakt kraftvoll, dicht, ungemein mineralisch, das ist wie an einem Salzstein lecken, strukturiert, vertikal und mit sehr langem Abgang. Ein Hit, gefällt mir ausgezeichnet. Jetzt-2028+, 18.5 vvPunkte (92/100)

Für Steinwein-Liebhaber: Savennières Roche aux Moines (c) vvWine.ch

2015, Domaine Pommier, Chablis 1er Cru Troesmes, Burgund (Chardonnay): Kräftiges Gelb, schöner Glanz. Intensive Nase, noch vom Holz geprägt, Zitrusfrüchte, Apfel, schöne Mineralik. Im Auftakt kraftvoll, saftig und dicht, konzentrierte Frucht, gut eingebundenes Holz, wirkt wärmer als 2014 mit mehr Fülle aber ohne Schwerfälligkeit, im Abgang angenehm lang und mit schöner Würze. Gelungen und mit guten Reserven. 2018-2026, 17.5 vvPunkte, (89/100)

2016, Domaine Merlin-Cherrier, Sancerre, Loire (Sauvignon Blanc): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. angenehm mineralische Nase, Pfirsich, exotische Früchte, dahinter Zitronenschalen, Gräser, gute Komplexität. Weicher Auftakt, einiges an Fleisch am Knochen, reife, gelbe Frucht, gut integrierte, nicht zu ausgeprägte Säure, ein Schmeichler aber mit Niveau. Jung und kühl geniessen. Jetzt bis 2022, 17.5 vvPunkte (87/100)

Terroir und Frucht kombiniert: Sancerre von Merlin-Cherrier (c) vvWine.ch

2016, Domaine Niero, Condrieu Blanc Chéry, Rhone (Viognier): Kräftiges Gelb, schöner Glanz. Intensive, sehr florale Nase, viele weisse Blüten, Gräser, Sommerwiese, heller Pfirsich, ein Hauch exotische Früchte, sehr schöne Komplexität. Der Gaumen ist vollmundig und kraftvoll, ausgesprochen aromenintensiv mit vielen reifen Früchten, süsslicher Würzigkeit, merklich Alkohol und einer sehr guten Struktur, die Säure zieht am mittleren Gaumen mit, hält das Fruchtpaket frisch und stützt im Abgang den Wein. Ein sehr intensiver Wein mit Kraft aber auch Finesse. 2018-2025, 18 vvPunkte, (91/100)

2016er Condrieu Blanc Chéry von der Domaine Niero: Ein sehr intensiver Wein mit Kraft aber auch Finesse (c) vvWine.ch

2014, Dopff au Moulin, Riesling Schoenenbourg Grand Cru, Elsass (Riesling): Kräftiges Gelb, schöner Glanz. Intensive Riesling-Nase, zeigt viel Mineralik, einen opulenten, ja fast barocken Duft, reife Riesling-Frucht, Quitte, gebratener Apfel, Gewürze, angenehm tief und mit sehr guter Komplexität. Am Gaumen füllig, vollmundig, mit sehr süsser Frucht, die reife Säure stützt, der Wein ist sehr gut strukturiert, dicht aber nicht plump, mit würzigem, langanhaltenden Abgang. Ein eindrücklicher Riesling zu einem äusserst fairen Preis. 2018-2028, 18 vvPunkte, (90/100)

NV, Charles-Mignon, Champagne Charles Mignon, Champagne (75% Pinot Noir Coteaux d’Epernay und Montagne de Reims, 25% Chardonnay von der Cote de Blanc, 8g/L Dosage): Kräftiges Gelb, schöner Glanz, feine Perlage. In der Nase fruchtbetont mit Apfel, weisser Birne, einer feinen Kalknote, dazu Gräser, sehr gute Komplexität, Im Auftakt mit viel Frucht, füllig, mit feiner Perlage, einer markanten Dosage welche die gut integrierte Säure balanciert, mittlerer Körper, cremiger Schmelz, im Abgang von schöner Länge, endet auf reife Äpfel. Ein guter Basis-Champagner zu einem fairen Preis. Jung und kühl geniessen, 17 vvPunkte, (87/100)

NV, Charles-Mignon, Champagne Charles Mignon Rosé, Champagne (75% Pinot Noir Coteaux d’Epernay und Montagne de Reims, 25% Chardonnay von der Cote de Blanc, 8g/L Dosage, 10% Pinot Noir Stillwein): Leuchtendes Rosa, Kupferreflexe. Frische, fruchtbetonte Nase, Sauerkirschen, Johannisbeeren, dezent Himbeere, gute Komplexität. Der Gaumen zeigt eine herrliche Frucht, ist füllig doch nicht plump, das hat Rundungen, eine feine Textur, reife Frucht und eine gut eingebundene Süsse-Dosage. Im Abgang mit schöner Mineralik. Gefällt mit seiner unkomplizierten, sehr sauberen Art. 17.5 vvPunkte, (88/100)

Aus Zeitgründen nur noch den Riesling Grand Cru Schoenenbourg verkostet, dieser machte sehr viel Spass: Dopff au Moulin (c) vvWine.ch

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