Delavenne Père & Fils: Vergleich von unterschiedlichen Abfüllungen.
Letzte Woche durfte ich gleich nochmals eine schöne Serie Winzerchampagner verkosten. Daniel Frey von Frey Champagne Import GmbH präsentierte mir unterschiedliche Abfüllungen von Delavenne Père & Fils sowie drei Champagner, welche noch nicht im Sortiment von Frey sind.
Delavenne Père & Fils, zwei unterschiedliche Abfüllungen Champagne Blanc des Blancs (c) vvWine.ch |
Delavenne Père & Fils, Champagne Blanc des Blancs (Haupt-Erntejahr 2009): Helles Zitronengelb, feine Perlage. Anfangs noch verhalten, braucht Zeit sich zu öffnen, Aromen von grünen Eicheln, feuchtem Laub, Schwarzbrot, Pumpernickel, man riecht förmlich die Salzigkeit, mit mehr Luft auch Eigelb, gute Komplexität. Am Gaumen straffer Auftakt, knackige Frucht, Apfelaromen, dann breitet sich der Wein aus, sehr schöner Schmelz, ein Hauch Caramel, gut integrierte Säure, mittlere Statur, komplex ohne zu überfordern, endet angenehm salzig. Ein runder, sehr schön gereifter Champagner, eignet sich als Aperitif, noch besser aber als Essbegleiter. 2016 bis 2020, 17.5 vvPunkte, (89/100)
Delavenne Père & Fils, Champagne Blanc des Blancs (Haupt-Erntejahr 2012) Helles Zitronengelb, feine Perlage. Expressive, sehr duftige Nase, Anflüge von trockener Erde, mehliger, weisser Apfel, auch hier salzig bereits in der Nase, dazu ein Hauch kühles, verkohltes Holz, gute Komplexität. Der Gaumen beginnt straff, sehr saftige Säure, Aromen von Zitronen und rosa Grape fruit, dazu grüner, saftiger Apfel, sehr gut strukturiert, gute Komplexität, knackig, frisch und mit viel Eleganz, zieht sich im Abgang angenehm lang hin, endet wie sein älteres Pendent leicht salzig. Ein sehr frischer, knackiger und saftiger Champagner, hat noch Reserven. 2016 bis 2023, 18 vvPunkte, (90/100)
Delavenne Père & Fils, zwei unterschiedliche Abfüllungen Champagne Brut Reserve (c) vvWine.ch |
Delavenne Père & Fils, Champagne Brut Reserve (Haupt-Erntejahr 2009): Helles Zitronengelb, feine Perlage. Intensive, gereifte Nase, Anflüge von Rotschmierkäse, Pumpernickel, Waldhonig, Mokka, mit mehr Luft auch mehliger Apfel, schwarzer Trüffel, dazu florale Noten die an Yasminblüten erinnern, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weich beginnend, da ist einerseits viel Schmelz und Cremigkeit, andererseits aber auch eine saftige Zitrusfrucht, reifer Apfel, sehr solide Struktur, gut eingebundene Säure und sehr feine Kohlensäure, das ist komplex, verändert sich immer wieder, birgt viel Spannung in sich, endet langanhaltend. Ein gereifter Wein, der verstanden werden will und Champagner-Liebhaber überzeugen dürfte. 2016-2020, 18 vvPunkte, (91/100)
Delavenne Père & Fils, Champagne Brut Reserve (Haupt-Erntejahr 2010): Mittleres Zitronengelb, feine Perlage. Intensive, sehr kräftig duftende Nase, Anflüge von Käserinde, Honig, Mandeln, Marzipan, mit Luft ein Duft der an Knäckebrot respektive dieses trockene Mehl auf dem Knäckebrot erinnert, sehr gute Komplexität. Am Gaumen straff, gradlinig und frisch, äusserst präzis und mit ausgezeichneter Perlage, hervorragende Balance, da ist eine zarte Zitrusfrucht, da sind Noten von grünem Apfel und weisser, reifer Birne, sehr elegant, trotz viel Druck mit einer tänzerischen Leichtigkeit, komplex und mit angenehm langem Abgang, endet dezent salzig. Ein wunderbar filigraner und sehr verspielter Champagner mit viel Spannung und Reserven. 2016-2024, 18.5 vvPunkte, (92/100)
Champagne, Delavenne Père & Fils, Brut Millésimé 2008 und 2009 (c) vvWine.ch |
2008, Delavenne Père & Fils, Brut Millésimé: Mittleres Zitronengelb, feine Perlage. Sehr intensive Nase, ausladendes Bouquet, florale Aromen, weisse Blüten, Gräser, dann auch Blütenhonig, Stachelbeeren, Apfel, ein Hauch Mandeln, dahinter feuchtes Laub, ein Champagner, der zwei Stunden Zeit bräuchte, um alle Facetten zu zeigen, sehr gute Komplexität. Am Gaumen weich, fast harmlos beginnend, dann breitet sich der Wein aus, zeigt viel Schmelz, reife, grüne Äpfel, etwas Limetten, Stachelbeeren, weisse Johannisbeeren, sehr präzise Frucht, viel Saftigkeit, feine Perlage, das ist komplex, verspielt, dicht und doch sehr elegant, endet langanhaltend und salzig. Ein sehr gelungener Jahrgangs-Champagner dem man ruhig etwas Luft und Temperatur gönnen darf und der idealerweise in nicht zu kleinen Gläsern serviert werden sollte. 2016-2024, 18.5 vvPunkte, (93/100)
2009, Delavenne Père & Fils, Brut Millésimé: Kräftiges Gelb, feine Perlage. Verhaltene Nase, evtl. nicht ganz sauber, weisser Pfeffer, wirkt etwas dumpf, da wäre eine gute Tiefe und Komplexität, warten. Doch auch am Gaumen dumpf, die Säure wirkt reif. Keine Bewertung – nächstes Mal hoffentlich eine bessere Flasche.
Champagne, Anthime Héritage, Brut, Empreinte de Terroir Assemblage Brut und Chardonnay (c) vvWine.ch |
Champagne, Anthime Héritage, Brut (Haupt-Erntejahr 2012): Mittleres Zitronengelb, feine Perlage. Expressive, sehr duftige Nase, ein ganzer Korb an Früchten springt einem da entgegen, vordergründig viel Zitrusfrucht, Limetten, Zitronen, dahinter aber auch exotische Früchte die an Ananas erinnern, mit mehr Luft Düfte von Organblüten, das ist angenehm komplex ohne zu überfordern. Am Gaumen erneut fruchtbetont, auch hier dominieren Zitrusfrüchte, dahinter Apfel und mit etwas Mango ist da wieder ein Hauch Exotik dabei, sehr knackig, frisch und bekömmlich, kein Ausbund an Komplexität aber sehr trinkanimierend. Ein verführerischer Brut mit Niveau. 17.5 vvPunkte, (89/100)
Champagne, Empreinte de Terroir Assemblage, Brut (Haupt-Erntejahr 2011): Kräftiges Zitronengelb, feine Perlage. Direkt nach dem Öffnen noch etwas verhaltene Nase, laktische Noten, etwas Butter, nach drei bis vier Mal schwenken öffnet sich der Wein, zeigt Zitrus-Aromen, Erdnussbutter, Rauch und Düfte von weissen Blüten, gute Komplexität. Der Gaumen ist saftig und klar, äusserst knackige, frische Frucht, grüner Apfel, wieder Zitrusaromen, das ist unkompliziert aber nicht langweilig, wunderbar trinkanimierend. Ein schöner Basis-Champagner der an jedem Aperitif eine sehr gute Falle machen wird. Jetzt bis 2021, 17 vvPunkte, (87/100)
Champagne, Empreinte de Terroir, Chardonnay, Brut (Haupt-Erntejahr 2009): Helles Zitronengelb, feine Perlage. Anfangs verhaltene Nase, das braucht Luft und ein nicht zu kleines Glas, weisser Pfeffer, dezent Blüten, ein Hauch Brotrinde, kühl, mineralisch, erinnert an steinige Böden. Am Gaumen frisch und sehr weich, wirkt fast etwas parfümiert, weisse Blüten, Limetten, auch Passionsfrucht, exotisch aber nicht kitschig, gute Harmonie, frisch, klar und knackig mit einer angenehmen Fruchtsüsse, tänzerisch leicht, mit einer eher schlanken Statur aber einem überraschend langen Abgang. Das ist ein unkomplizierter, sehr bekömmlicher Champagner mit Reserven. Jetzt bis 2021, 17.5 vvPunkte, (88/100)
Die Weine sind bei Frey Champagne Import erhältlich.
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