Chardonnay und Syrah Querbeet

Gestern Nachmittag und Abend trafen wir uns im kleinen Freundeskreis zu einer Chardonnay- und Syrah- Probe.
Zum Einstieg gab’s zwei schöne Champagner. Der Deutz Brut Classic zeigte sich hervorragend. Ein feinperliger, sehr frischer Champagner mit toller Citrus-Aromatik und sehr guter Länge, 18 vvPunkte, 90/100. Noch besser dann der Laurent-Perrier Grand Siècle. Ein sehr tiefgründiger Schaumwein mit deutlicher Hefenote und super Struktur. 19 vvPunkte, 93/100. Das Pfeffer-Kräuter-Filet vom Enz Premium legte einen schönen Boden und vertrug sich ausgezeichnet mit dem Champagner.
Es folgten ein paar Flights Chardonnay. Hervorragend gefallen haben mir der Meursault 1er Cru Les Charmes 2010 von der Domaine Henri Boillot. Der Wein zeigte sich extrem tiefgründig, mineralisch mit hervorragender Citrusfrucht und perfekt integriertem Holz. Ein Traumwein im Glas und ein verdienter Sieger mit 18.8 Punkten im Gruppen-Durchschnitt (mir war er sogar 19.5 vvPunkte, 95/100 wert).
Ebenfalls sehr gut gefallen haben mir einmal mehr der 1er Cru Chablis „Montée de Tonnerre“ 2010 von der Domaine Billaud-Simon, 18.5 vvPunkte (93). Der Wein polarisierte allerdings recht stark. Die Mineralik ist in meinen Augen beeindrucken und der Wein hat enorm viel Finesse. Zwischen den vielen anderen, teils deutlich holzgeprägten Weinen hatte es der feine, elegante Chablis aber beim einen oder anderen Teilnehmer nicht leicht.
Sehr gut behauptet haben sich auch der 2010er Chardonnay vom Weingut Bernhard Huber sowie der 2008er Chardonnay von Thomas Studach aus Malans. Beide Weine erzielten bei mir 18.5 vvPunkte (93).
Etwas zu stark vom Holz dominiert fand ich den Gantenbein 2009. Der Wein ist zweifelsohne sehr gut (18 vvPunkte / 90) aber für den Preis erwarte ich etwas anderes. Total abgefallen sind der Newton aus Kalifornien sowie der der Darscho, Velich aus dem Burgenland. Newton war einfach nur verholzt, der Wein aus Österreich war zudem bereits viel zu reif an der Grenze zur Oxidation. Beides kein Genuss.
Kulinarisch begleitet wurden die Weine durch eine in Butter gebratene Jakobsmuschel auf Püree von gründen Bohnen sowie einer mit Knoblauch angebratenen Crevette auf Kinoa-Salat.
Bei den roten Weinen siegte der Hermitage 1999 von den Frères Delas. Der Wein ist top frisch, unglaublich schön balanciert mit feinem Tannin und viel Würze. Ein Spitzen-Syrah, für mich 19 vvPunkte (95). Ebenfalls sehr gut gefallen haben mir der Cote-Rôti La Germine 2011, von der Domaine Duclaux, der Hermitage 2005 von der Domaine Michelas St Jemms sowie der Hermitage La Sizeranne 2003 von Chapoutier. Alle Weine habe ich mit 18.5 vvPunkten (93/100) bewertet. Die beiden Hermitage sind aktuell in einer sehr guten Reife, der Cote Rôti natürlich noch viel zu jung aber mit enormem Potential. Ich wäre nicht erstaunt, wenn der Cote Rôti dereinst 19 vvPunkte erzielen wird. Ein top Syrah und das für knapp 38 Franken bei Gazzar.
Ebenfalls sehr gut wäre der Syrah de Fully 2009 „Quintesence“ von Benoit-Dorsaz gewesen. Wäre… er hatte leider einen kleinen Korkfehler. Doch selbst mit Kork merkte man dem Wein seine Klasse an. Ein super Syrah aus dem Wallis und jeden Cent wert (ausser er korkt).
Ein ebenfalls sehr gutes Preis-/Genussverhältnis bringen der Cornas 2011 von der Domaine Michel sowie der 2011er Crozes-Hermitage Cuvée Christophe von der Domaine Remizières. Beide Weine kosten um 23 Franken und bieten extrem viel Syrah-Genuss fürs Geld. Uneingeschränkter Kauftipp.

 

Zu den Roten gab es Lamm-Racks vom Grill auf Peperoni-Ratatouille mit Feta und dazu Bratkartoffeln, gefolgt von einer kleinen Käseauswahl.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Weine und deren Bewertung in der Übersicht.
Impressum: Adrian van Velsen, Alte Spinnerei 1, CH-5210 Windisch, Telefon +41 44 350 01 44. Adrian@vvWine.ch
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