Fleurie – Domaine de la Madone – 2011

Heute zum Fisch, ein Wein aus dem Beaujolais.

Beaujolais, ein Name, der in aller Regel – zumindest in der Deutschschweiz – keine Genuss-Euphorien auslöst. Man verbindet Beaujolais entweder mit dem „Beaujolais Nouveau“ (meist kein Highlight für vinophile Menschen) oder dann errinnert Beaujolais an die „offenen roten Einerli“ am Stammtisch der etwas heruntergekommenen Dorfkneipe.

Doch es geht auch anders. In seinen neun Appelationen, daruntern Chiroubles, Morgon, Juliénas, Saint-Amour oder Moulin a Vent entstehen auch hochwertige Tropfen die nicht alle Welt kosten, perfekt für alle Tage.

Ins Glas schaffte es heute ein Fleurie 2011 (eine weitere, bekannte Appelation im Beaujolais) von der Domaine de la Madone.

Recht dichtes Rubin, leicht violette Reflexe am aufgehellten Rand, jugendlicher Glanz. 4/4

Gamay-typische Nase, wirkt anfangs noch leicht reduktiv, mit etwas Luft dann viele rote und dunkle Beeren, dazu auch Rauch, weisse Blüten, etwas Karton sowie eine dezente Würze. Nicht enorm komplex aber alles andere als banal und durchaus angenehm. 4.5/6

Am Gaumen gradliniger Auftakt, erst ungemein trocken, dann gesellen sich schöne Fruchtnoten dazu, viele rote Kirschen, eine rassige Würze, das Ganze umwoben von einem feinen Gerbstoff-Gerüst und einer perfekt dosierten Säure. 6/8

Im Abgang von überraschender Länge, ein Hauch Vanille klingt nach. Ein toller Alltagswein, der die volle Punktzahl (2/2) im Gesamteindruck erhält und somit auf beachtliche 16.5 vvPunkte im Gesamturteil kommt (88/100). Chapeau!

Der Wein kann jetzt getrunken werden, darf aber durchaus bis 2016 liegenbleiben, denn die nötige Struktur dafür ist vorhanden.

Ach ja, es bleibt zu erwähnen, dass der Wein gerade mal Fr. 12.95 kostet. Ein hervorragendes Preis/Genuss-Verhältnis für alle, die Beaujolais lieben…

Erhältlich bei Daniel-Vins.ch.