Kreuz und quer durch Österreich.
Das Paket von Österreich Wein kam leider zu spät, weil die Zustell-Services trotz hohem Digitalisierungsgrad nicht immer top funktionieren. So war die Live-Verkostung mit der Möglichkeit, einige Worte mit Winzerinnen und Winzern zu wechseln bereits vorbei, als ich die Weinmuster endlich bei mir zu Hause hatte. Soweit war das aber nicht weiter schlimm, denn es erlaubte mir, mir etwas mehr Zeit für die Weinverkostung zu nehmen. Die von mir degustierten Weinproben sind ein grober Querschnitt durch die Weinlandschaft Österreichs. Ich habe die Winzer zufällig ausgewählt und sämtliche Weine unvoreingenommen verkostet. Nachfolgend meine Eindrücke.
Die Weine von Tafener.
Der 2019er Weissburgunder Ried Altenberg duftet reiffruchtig mit exotischen Noten, Quittenaromen und Brioche. Im Gaumen süsslich im Auftakt, wirkt kräftig, opulent, zeigt eine cremige Textur, die Säure wirkt eher moderat. Dieser Wein hat viel Körper und endet langanhaltend, mit pfeffrig-würzigem Finale und deutlichen Mangoaromen. Ein Wein, der als Essbegleiter eingesetzt werden sollte. 87/100 vvPunkte.
Sehr wuchtig war der 2019er Chardonnay Ried Schüttenberg der mich mit seinen 14.5% Alkohol und merklich Vanille-Aromen sowie Noten von Bier anfangs etwas irritierte. Doch das Holz war im Gaumen top eingebunden, der Wein hat Würze, eine sehr gute Struktur und ein aromatisch sehr komplexes Aroma, welches mich an Kräuter, Pfirsich, Honig und exotische Früchte erinnerte. Ein klasse Chardonnay für Menschen, die mit einer gewissen Opulenz umgehen können. Kann reifen. Jetzt bis 2030, 88/100 vvPunkte.
Die Cuvée Göttlesbrunn „Weiss“, ebenfalls mit Jahrgang 2019, wirkte leichter und frischer. Die Assemblage aus Chardonnay, Weissburgunder und Grünem Veltliner duftet herrlich expressiv und zeigt auch florale Noten. Im Gaumen cremig aber leichtfüssig, zeigt ordentlich Druck, eine gute Säure und wirkt etwas weniger süss als die beiden Lagenweine. Schwungvoll, salzig, balanciert und sehr lang im Abgang. Für mich war das der interessanteste Wein dieser Serie, obwohl er zu den günstigsten gehört. Was will man mehr? 89/100 vvPunkte.
Bei den Rotweinen startete ich mit dem 2018er Zweigelt Ried Bärenreiser, der auf Lagen gedeiht, die mit Quarzkies-Feinschotter und stellenweise mit Ton-Schluff und Sand bedeckt sind. Der Wein ist tiefgründig und komplex, zeigt Aromen von reifen Kirschen, feuchtem Stein und getrockneten Kräutern. Im Gaumen saftig und frisch, mit lebhafter Säure und ungemein knackiger Frucht. Das ist ein Tropfen aus der Liga «Grillwein Plus» – dürfte sowohl das breite Publikum als auch die Weinfreaks begeistern. 89/100 vvPunkte.
Der Tribun 2017, ein Cabernet Sauvignon, der in amerikanischer Eiche ausgebaut wird, erinnerte mich mit seinen Kokos-Aromen anfangs an einen modernen Rioja-Wein. Tiefdunklel, mit intensiven Kirscharomen, Brombeeren, schwarzen Johannisbeeren und Zartbitterschoklolade zeigt jedoch mit etwas mehr Luft eine eindrückliche Sortentypizität. Die Frucht ist knackig, auf den Punkt gereift, wird von fein gewobenen Tanninen und einer top Säure getragen, lebhaft und trotz viel Konzentration äusserst elegant. Endet lang, feinwürzig, hinterlässt blonden Tabak und einen Mix aus roten und dunklen Beeren. Modern im Stil, qualitativ jedoch top. 92/100 vvPunkte.
Der 2017er Excalibur aus der Lage Ried Haidacker viel anfangs mit fast schon oxidativ anmutenden Aromen auf (vielleicht das Muster?), entwickelte sich im Glas jedoch gut. Komplex in der Aaromatik, saftig und frisch in der Frucht, ausgestattet mit seidenweichem Tannin und einer tollen Säure zeigt dieser Wein im Gaumen viel Druck und eine erstaunliche Eleganz. Endet langanhaltend und hinterlässt dunkelfruchtige Aromen. Die Tanninqualität ist beeindruckend. 90/100 vvPunkte.
Die Weine von Gesellmann.
Der 2018er Chardonnay Ried Steinriegel präsentierte sich mit reifer Frucht und Aromen von kandierter Ananas, dazu gut verpacktes Barrique und blodem Tabak. Der Gaumen ist druckvoll und zeigt wieder reife Frucht, eine deutliche Mineralik schwingt mit, trotz Kraft ist dieser Wein frisch, die Säurestruktur ist beeindruckend. Sehr langer Abgang. Top Qualität. 92 vvPunkte.
Der 2019er Blaufränkisch vom Lehm zeigt sich von seiner fruchtigen Seite. Pur und rein in der Nase, mit Kirschen und Brombeeren geht’s am Gaumen gleich rein weiter, ungemei gradlinig, saftig und frisch tänzelt der Wein über die Zunge, will nicht mehr sein, als er ist: Ein offenherziger, fruchtbetonter Tisch-Kumpane mit Charakter. 88 vvPunkte.
Tiefgründiger und vielschichtiger ist der 2018er Blaufränkisch Hochberc. Dunkle Früchte, Röstnoten, Stein, Kräuter. Der Gaumen ist konzentriert, dicht und druckvoll, feinste Gerbstoffe und eine prägnante Säure halten die Frucht in Schach, die 14.5% Alkohol sind gut verpackt, baut am mittleren Gaumen aus und hallt lange nach. Ein sehr gelungener, kräftiger Blaufränkisch, der dennoch viel Eleganz zeigt. 93 vvPunkte.
Die 2018er Cuvée OP Eximium No 31 (Blaufränkisch, St. Laurent, Zweigelt) erinnert in der Nase an einen Bordeaux, obwohl die Bordeauxsorten nicht enthalten sind. Blonder Tabak, Kirschen, Brombeeren und Eukalyptus mischen sich mit würzigen Noten und Rauch. Im Mund ist der Wein äusserst gradlinig und mit klar definiertem Körper, saftig, knackig, noch wild und jugendlich, feine Gerbstoffe, top Säure. Im Abgang langanhaltend und wiederum sehr bordeauesk. 91 vvPunkte.
Stilistisch weniger mein Ding war die 2018er Cuvée Bela Rex, doch qualitativ ist dieser Wein sehr hochwertig. Hochkomplex in der Nase, mit reifen Kirschen, Zwetschgen, Nüssen, eingekochten Pflaumen, schwarzer Schokolade und Tabak. Im Gaumen dich und strukturbetont, Massen an Gerbstoff, reife Frucht, üppig, aber elegant, mit viel Charakter und einem ausgesprochen langen Abgang. Braucht noch etwas Lagerzeit, könnte noch zulegen. 2024 bis 2035+, 92+ vvPunkte.
Die Weine von Nigl.
Der 2020er Kremstal DAC Reserve Grüner Veltliner „Alte Reben“ besticht in der Nase mit intensiven Aromen von Guave und Kräutern. Der Gaumen ist fleischig, rund, mit milder Säure und einer zarten Mineralik. Hallt angenehm lange nach. 87 vvPunkte.
Merklich komplexer ist der 2019er Kremstal DAC Grüner Veltliner Ried Pellingen „Privat“ der neben den fruchtigen Aromen auch viel Würze zeigt, die mich an Curry und Kardamom erinnert. Im Gaumen wuchtig, kraftvoll, mit viel Mineralik und einer reifen, exotischen Frucht, hallt im Abgang lange nach. 90 vvPunkte.
Noch eine Schippe oben drauf legt dann der 2019er Kremstal DAC Grüner Veltliner Ried Kirchenberg „Herzstück“ der in der Nase subtiler und feiner daherkommt, die Frucht schwankt zwischen Exotik und Wiliamsbirne hin und her, darüber wieder Currynoten und weisse Blüten. Der Gaumen ist auch hier füllig und Kraftvoll, die 14.5% sind jedoch top verpackt, weich und cremig in der Textur, mit gutem Säurenerv und einem sehr langen Abgang ist dieser Wein ein klarer Essbegleiter. 92 vvPunkte.
Der 2019er Kremstal DAC Riesling Ried Rehberger Goldberg duftet in der Nase sehr intensiv nach exotischen Früchten getrockneten Aprikosen und Nüssen, ein Hauch Botrytis schwingt hier vielleicht auch noch mit. Im Auftakt gradlinig, straff, baut dann aus, offenbart eine faszinierende Aromatik, die starkt an getrocknete Aprikosen erinnert und dank einer herrlichen Säure dennoch ein trockenes, frisches Mundgefühl hinterlässt. Hat Reserven! 91 vvPunkte.
Ebenfalls sehr exotisch kommt die Nase des 2019er Kremstal DAC Riesling Ried Hochäcker „Privat“ daher, doch darüber findet man Aromen die an Rosenwasser erinnern, ein faszinierender Mix aus reifer Frucht und Floralität. Im Gaumen schlank und etwas filigraner als der Goldberg tänzelt der Wein über die Zunge, die Frucht wird zitrischer und der Wein mutet im Gaumen kühler an, als die Nase verspricht. Sehr delikat und mit langem Abgang. Gefällt mir durch seine Eleganz noch etwas besser als der Goldberg. 92 vvPunkte.
Der 2017er Niederösterreicher Pinot Noir dagegen wirkt in der Nase etwas stark vom Barrique geprägt, viele rauchige und speckige Noten drängen die delikate rote Frucht etwas in den Hintergrund, eine spannende Mineralik schwingt mit. Im Gaumen straff, gut strukturiert, mit merklich Gerbstoff und einer guten Säure zeigt dieser Wein viel Charakter. Im Abgang leicht trocknend, ein Tick zu burschikos für meinen Geschmack. Kann (und muss) wohl reifen. 89 vvPunkte.
Die Weine von Bründelmayer.
Die Weine von Bründelmaer haben mich auf der ganzen Linie überzeugt. Der 2020 Kamptal DAC GV Selektion Mövenpick 12.5% alk. kommt leicht trüb ins Glas. In der Nase mit einer feinen Reduktion, laktischen Noten, Kräutern. Der Gaumen ist frisch, saftig, wirkt balanciert, zeigt Energie und eine gute Balance. Kurz aber stimmig. 88 vvPunkte.
2020 Kamptal DAC GV Ried Berg Vogelsang (12.5%) Auch diese Nase wirkt noch jugendlich und vom Ausbau geprägt, hefig, laktisch, Zitrusfrucht, grüner Apfel. Im Gaumen ausgewogen, saftig, klar und rein, vibrierend, spannungsvoll, mit guter Sturktur und knackiger Frucht. Das hat Schwung und Rasse. 89 vvPunkte.
Der 2019er, Kamptal DAC, Grüner Veltliner Ried Kammerner Lamm hat etwas mehr Alkohol (13%) und deutlich mehr Druck. In der Nase rauchig geprägte, mit viel Tiefe, Stein, einer reifen Frucht und vielen Gewürzen beeindruckt der Wein im Gaumen mit Dichte, Konzentration und sehr guter Säurestruktur. Trotz seiner Kraft ist der Wein hochelegant, wirkt frisch, lebhaft und mit zeigt im Abgang viel Rasse. Ein gelungener GV mit viel Charakter. 92 vvPunkte.
Eine wahre Droge ist der 2019er Bründlmayer Riesling Ried Zöbinger Heiligenstein. Nur 12.5% Alkohol und sowas von klar und rein wie ein Bergbach: Weisser Pfirsich und Zitronen-Zesten, darüber florale Noten und eine feine Würze, herrlich. Im Gaumen gradlinig und filigran, das ist ein Tänzer, straff, gut strukturiert, mit top Balance, einer nervigen Säure und sehr guter Länge, zeigt Mineralik und Frucht, Druck und Finesse. 93 vvPunkte.
Ebenfalls wunderschön, der 2019er Niederösterreicher Reserve Chardonnay. Grünliche Farbe. In der Nase noch vom Barrique geprägt, dieses wirkt jedoch nicht aufdringlich, feine nussige Noten, reifer Apfel, Blüten, spannend. Im Gaumen dicht, knackig, präzis, ein Wein mit Druck und Finesse, die Säurestruktur ist beeindruckend, die Frucht wirkt auf den Punkt gereift. 13.5% Alkohol, alles top balanciert, energiegeladen und harmonisch – langanhaltend. Dieser Wein muss sich in einer Burdunderprobe nicht verstecken. Bravo. 93 vvPunkte.
Sehr gut, wenn auch nicht gross präsentierte sich der 2017er Niederösterreicher Reserve Blauburgunder Ried Langenoiser Käferberg. Rauchige Nase, vom Barrique geprägt, Speck, reife Kirschen, Röstnoten, Gewürze. Im Gaumen straff im Auftakt, auch hier mit reifer Frucht, nur 13% Alkohol und alles von einer guten Säure gekontert, strukturiert, mit markantem Tannin und einem mittellangen, reiffruchtigen Abgang. Zeigt nicht die Finesse der Weissweine, ist jedoch von sehr guter Qualität. 89 vvPunkte.
Die Weine von Hirsch.
Der 2020er Kamptal DAC Grüner Veltliner Hirschvergnügen ist ein unkomplizierter, stimmiger Wein. In der Nase mit dezenter Hefenote, etwas weissem Pfirsich, Blüten, Haselnuss. Im Gaumen straff, sehr direkt, kommt sofort auf den Punkt, zeigt Frucht, eine feine Säure, genau die richtige Portion Alkohol (12%), alles in allem sehr gut balanciert. Würzig im Abgang. 88 vvPunkte.
Komplexer dann der 2020 Kamptal DAC Grüner Veltliner Kammern. Mit nur 12.5% Alkohol und einer leicht reduktiven Nase, wirkt dieser Wein dezent gemüsig, braucht etwas Zeit, zeigt dann immer mehr Pfirsich- und Zitrus-Aromen, darüber florale Töne, sehr spannend. Im Gaumen gradlinig, reiffruchtig und balanciert, filigraner Körper, sehr gute Säure, die Frucht ist auf den Punkt gereift, der Wein hat Schmelz und zeigt im Abgang eine sehr gute Länge… Ich stell mir grad etwas Scampi vom Grill dazu vor, könnte super harmonieren. 90 vvPunkte.
Das Bessere ist der Feind des Guten. Der 2019er Kamptal DAC Grüner Veltliner Ried Kammerner Renner macht einfach kurz Wow… da kommt schon etwas Gänsehaut auf bei dieser Nase, kühl, distanziert, kalkig, vielverprechend. Im Gaumen mit viel Druck, ein Wein mit Energie, einer reifen Frucht, viel Struktur und grosser Balance, schwingt zwischen Exotik und Berg, zwischen wärmender Sonne und schattigem Felstal hin und her. Sehr langer Abgang. 92 vvPunkte.
Und das noch Bessere ist der Feind des Besseren… 2019, Kamptal DAC Grüner Veltliner Ried Kammerner Lamm «1ötw». 13.5% Alkohol und kein Gramm Fett, dafür in Sachen Spannung noch eins oben drauf. Tiefgründig, mit exotischen Früchten, Zitrusnoten, Limetten, weissem Pfeffer, floralen Tönen, ein Hit. Im Gaumen reiffruchtig und sowas von elegant, hier küssen sich zwei Welten, die warmen Tage sorgen wohl für diese exotische Frucht, die kühlen Nächte für eine verführerische Frische. Ausladend, mit kalkiger Note, einer wunderbaren Salzigkeit und grosser Länge. Das macht Spass, ein charaktervoller Wein, der reifen kann. 94 vvPunkte.
Einfacher, jedoch mit Schwung, der 2020 Kamptal DAC Riesling Zöbing. Sehr sortentypisch in der Nase, mit Pfirsich und etwas Apfel. Im Gaumen mit ordentlich Konzentration, dies trotz nur 12% Alkohol, zeigt Trinkfluss, eine herrliche Säure und im Abgang einge schöne Balance. Nicht gross, aber sehr stimmig. 87 vvPunkte.
Ebenfalls top gelungen dann der 2019er Kamptal DAC Riesling Ried Zöbinger Gaisberg 1ötw. Kühle Nase, vermählt kräuterige Noten mit reifer Frucht, Pfirisch, exotische Früchte, Salzizitrone. Im Gaumen ungemein frisch und straff, gut stukturiert, hat Druck und Kraft, bleibt elegant, die Frucht wirkt wie ein Mix aus Limette und Mango, spannend, balanciert, langanhaltend. Ziemlich grosses Rieslingkino ist das. 93 vvPunkte.
Die Weine von Donabaum.
Der 2020er Wachau Grüner Veltliner Federspiel Peunt zeigt in der Nase exotische Früchte und etwas Pfirsich. Im Gaumen leichtfüssig und frisch, unkompliziert und mit einer feinen Bitternote im Abgang ist das ein umgänglicher GV. 86 vvPunkte.
Weiter ging’s mit dem 2019er Grüner Veltliner Smaragd Ried Wösendorfer Kirchweg. Kommt mit 14 Umdrehungen ins Glas, zeigt in der Nase exotische Früchte, Mango, dazu grüner Apfel. Im Gaumen mild, rund und cremig, mittlerer bis voller Körper, gute aromatische Länge, endet einen Tick bitter. 88 vvPunkte.
Ein Tick reduktiv beginnt der 2018er Grüner Veltliner Smaragd Limited Edition. Die Nase öffnet sich erst nach etwas Belüftung, ein Hauch Schwefel, Stein und Pilz schwingt mit. Süsser Gaumenauftakt, üppige, reife Frucht, eine gute Säure kontert das Kraftbündel. Zeigt eine gute Balance, endet mittellang. 88 vvPunkte.
Den 2020er Riesling Federspiel Spitz hätte ich blind wohl nicht als Riesling erkannt. Muskat in der Nase, Rosen, sehr floral und aromatisch durchaus speziell. Im Gaumen mit toller Säure, vibrierend, elegant, mit einer reifen Apfelnote und etwas Zitrusfrucht. Gute Länge. 88 vvPunkte.
Komplexer, der 2019 Riesling Smaragd Ried Spitzer Offenberg. Würzig, reiffruchtig, mit Pfirisch und Aprikosen. Im Gaumen dicht, die saftige, reife Frucht wirkt süss, wäre da nicht auch eine top Säure könnte das schwerfällig werden, ist es aber nicht. Im Abgang mit getrockneten Aprikosen. Spannungsvoll, ausgewogen. 90 vvPunkte.
Etwas barock, aber mit Charme ist der 2018er Wachau Riesling Limitierte Edition. Üppig, mit 14.5% Alkohol und einer intensiven, komplexen Nase, die Briottrinde, Hefe, Malzige Noten, Rauch und eine reife Frucht zeigt. Im Gaumen rund, mit cremiger Textur, guter Struktur und einer warmen, reifen Frucht, die von einer guten Säure gepuffert wird. Sehr langer Abgang. 91 vvPunkte.
Die Weine der Gebrüder Nittnaus.
Der 2020 Burgenland Gründer Veltliner „Heideboden“ kommt mit nur 12% Alkohol sehr frisch daher. In der Nase mit viel Zitrusfrucht und etwas Pfirsich zieht er am Gaumen rassig durch, leicht im Körper, mit schöner Säure und einem anregenden Bitterchen im Abgang macht bei diesem Apéro-Wein jeder Schluck Lust auf den nächsten. 87 vvPunkte.
Viel weniger zugänglich zeigt sich aktuell der 2020 Burgendland Chardonnay „Selection“, der in der Nase anfangs merklich Reduktion zeigt und nur wenige Frucharomen offenbart. Mit etwas Zeit und Luft öffet sich der Wein, zeigt neben exotischen Früchten auch Apfel und Zitrusfrüchte. Im Gaumen saftig, frisch und gut strukturiert, die Säurestruktur wirkt stimmig und im Abgang hallt der Wein angenehm lange nach. Unbedingt 30min dekantieren vor dem Servieren. 88 vvPunkte.
Mit dem 2019er Burgenland Zweigelt „Heideboden“ kommt dann gleich noch ein fruchtiger Tropfen ins Glas. Intensive Aromen nach Kirschen und Himbeeren die sich im Gaumen fortsetzten. Sehr knackige Frucht, strukturiert, mit feiner Säure und bereits gut integrierten Gerbstoffen. Im Abgang kurz, jedoch ausgewogen. Ein unkomplizierter Grillwein. 88 vvPunkte.
Recht holzbetont präsentiert sich der 2018er Neusiedlersee DAC Reserve Zweigelt „Luckerwald“ in der Nase. Die Kokosaromen lassen mich an ein amerikanisches Barrique denken, erinnern etwas an einen Rioja, dazu kommen eine sehr reine Kirschfrucht und etwas Tabakaromen. Im Gaumen ist der Wein straff, gradlinig, mit knackiger Frucht, wirkt trotz 14% Alkohol nicht überladen, zeigt feinkörniges Tannin und eine lebhafte Säure, das Holz wirkt hier besser verpackt als die Nase vermuten lässt. Hallt im Abgang lange nach. Kann mit etwas Reife noch zulegen. 89+ vvPunkte.
Bereits etwas gereift zeigt sich der 2017er Burgenland Cuvéee Ried Salzberg. Die Nase erinnert an eingemachte Früchte, Rosinen, Weihnachtsgewürze, Tabak und Brotrinde. Im Gaumen weich im Auftakt, packt dann zu, zeigt eine gute Struktur mit merklich Gerbstoff, der Wein wirkt auch hier bereits recht weit entwickelt, befindet sich in einem guten Trinkfenster und hinterlässt im langen Abgang dunkelfruchtige Aromen sowie einen Hauch Caramel. Jetzt bis 2025 geniessen. 90 vvPunkte.
Irritierend war leider der 2019er Niederösterreich Eiswein Grüner Veltliner „Exquisit“ der mit 9.5% Alkohol wohl ein Süsswein sein sollte. Im Glas jedoch mit so viel CO2, dass man ihn für einen Schaumwein halten könnte – ich tippe auf eine ungewollte Nachgärung und bewerte den Wein darum nicht.
Die Weine von Tement.
Der 2020er Südsteiermark DAC Sauvignon Blanc „Kalk & Kreide“ wird seinem Namen zumindest was Sortentypizität angeht, gerecht. Die Sauvignon-Aromatik ist hier klar zu erkennen, dazu findet man etwas grünen Apfel und viel Zitrusfrucht. Im Gaumen schlank, mit frischer Säurestruktur, süsser Frucht und sehr guter Balance. Die kalkige Kreide drückt sich allerdings nur sehr dezent aus. Insgesamt jedoch top stimmig. 88/100 vvPunkte.
Deutlich seriöser und mit viel Mineralik kommt dagegen der 2018er Südsteiermark DAC Sauvignon Blanc Ried Grassnitzberg „1 STK“ ins Glas. Das ist eine kräftige Dosis Terroir, fast schon funky in der Nase, was nicht jedem gefallen wird. Im Gaumen mit ordentlich Druck, viel reifer Frucht, feiner Säure und einer eindrücklichen Länge im Abgang. Bei diesem Wein spielt der Boden die erste Geige. Ein üppiger, aber toller Sauvignon Blanc! 91/100 vvPunkte.
Noch eine Schippe oben drauf legt der 2018er Südsteiermark DAC Sauvignon Blanc Ried Zieregg „GSTK“, der in der Nase für ungeübte Schnüffler wohl fast „too much“ ist, doch mit Luft, Zeit, Wärme entwickelt sich das wunderbar: Reife Frucht, florale Noten, Feuerstein, sogar Eukalyptus, faszinierend ist dieser Duft. Im Gaumen üppig, fast schon zwei Mund voll Wein und dennoch hochelegant, der Wein baut Druck auf, verbindet Opulenz und Finesse aufs Schönste, alles ist hier an seinem Platz. Lang, sehr lang im Abgang. Ein Sauvignon Blanc mit Würze und Rasse, bravo! 93/100 vvPunkte.
Spannend war dann der Vergleich mit dem 2017er Südsteiermark DAC Sauvignon Blanc Ried Grassnitzberg „1 STK“, der in der Nase etwas distanzierter, kühler daherkommt, ebenfalls ungemein sortentypisch, jedoch mit noch mehr Würze, floralen Noten und im Gaumen mit viel Präzision. Der Wein tänzelt förmlich auf der Zunge, zeigt viel Energie, eine knackige Frucht, eine messerscharfe Säure und sehr viel Eleganz. Was für ein delikates Tröpfchen ist das denn? Für mich in der Stilistik der schönste Wein dieser Runde. Grosses Sauvignon-Blanc Kino! 94/100 vvPunkte.
Der 2018er Südsteiermark DAC Weissburgunder Ried Sulz „1 STK“, wirkt danach in der Nase etwas gar mostig, mit vielen, überreifen Äpfeln und Hefenoten. Im Gaumen füllig, mit cremiger Textur, einer milden Säure, jedoch einem sehr langen Abgang zeigt dieser Wein nicht die Eleganz seiner Vorgänger. Not my cup of tea, jedoch von guter Qualität. 88 vvPunkte.
Der 2018er Südsteiermark DAC Morillon Ried Sulz „1 STK“ schloss diese Runde dann gebührend ab. Die Nase anfangs reduktiv, öffnete sich mit jeder Minute mehr und bringt ein steiniges Terroir mit der delikaten Frucht in Harmonie. Im Gaumen kräftig, jedoch elegant, mit sehr schöner Säure und einer fast schon pfeffrigen Würze im Abgang. Ein sehr gelungener Wein, der eher als Essbegleiter, als zum Apéro eingesetzt werden sollte. 90/100 vvPunkte.
Die Weine von Silvia Heinrich.
2017 Burgenland Blauburgunder Ried Weisses Kreuz. Der Wein strahlt in der Nase viel Würze aus, zeigt dazu angekohltes Holz. Im Gaumen schlank und frisch im Auftakt, breitet sich dann aus, zeigt feine Gerbstoffe, eine kalkig-karge Frucht und im Abgang eine gute Länge. Die 14% Alkohol sind hier gut verpackt doch fehlt es diesem Wein etwas an Spannung. Kann mit Reife noch zulegen 89 vvPunkte.
Etwas komplexer, der 2017er Burgenland Blauburgunder Ried Goldberg. In der Nase mit mehr Röstnoten und einer dunkleren Frucht, dazu exotische Würze und Dörrpflaumen. Im Gaumen kräftig, gut strukturiert, das Barrique aktuell noch einen Tick zu aufdringlich, doch das dürfte sich mit etwas mehr Reife noch richten. Langer, würziger Abgang. Sehr gut, hat Reserven. 91 vvPunkte.
Grandios steht der 2015er Burgenland Blaufränkisch „Cupido amour infini“ im Glas. Tiefgründig, verspielt und sehr intensiv im Duft, mit dunklen Beeren, einer feinen Röstnote, Tabak, Zedernholz, floralen Tönen, wunderbar komplex. Im Gaumen rund und weich, auf den Punkt gereift, üppig, aber nicht schwerfällig, baut viel Druck auf und hallt im Abgang lange nach. Ein ausgezeichneter Wein. 93 vvPunkte.
Deutlich einfachter gestrickt und etwas grobschlächtiger, die 2019er Burgenland Cuvée Ried Siglos. In der Nase mit brotigen, hefigen Aromen und dunkler Kirschfrucht. Der Gaumen ist fruchtig, saftig und durchaus charmant, kein Ausbund an Komplexität, jedoch ausgewogen und frisch. 87 vvPunkte.
Wiederum komplexer und deutlich strukturierter präsentiert sich der 2017er Burgenland Cuvée „terra o“ im Glas. Diese Assemblage aus Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah bietet ein vielschichtiges Bouquet aus dunklen und roten Beeren, Gewürzen und Tabak-Aromen. Im Gaumen gradlinig, gut strukturiert, kraftvoll, aber nicht plump, mit feinkörnigen Tanninen und einer lebhaften Säure. Das hat Klasse und zeigt viel Balance. 92 vvPunkte.
Ebenfalls sehr komplex zeigte sich der 2015er Burgenland Cuvée „elegy“, ein Wein aus Cabernet Sauvignon und Merlot. Komplexes Nasenbild, rauchig, kräuterig, würzig, dazu Pflaumen und Kirschen, Blutorangen sowie steinige Noten. Im Gaumen sehr gut strukturiert, mit saftiger Frucht, einem Mix aus roten und dunklen Beeren, feinkörnigen Tanninen und einem eher rotfruchtig geprägten, langen Abgang mit pfeffrigem Finish. 93 vvPunkte.
Die Weine von Kirnbauer.
Reiffruchtig und mit exotischen Aromen präsentiert sich der 2020er Burgenland Grüner Veltliner „Alte Reben“, der Duft erinnert irgenwie an Apfel und nicht ganz reife Mango, dazu kommt eine würzige Note. Im Gaumen angenehm schlank, filigran, mit feinem Säurenerv, einer knackigen Frucht und trotz lediglich 12.5% Alkohol ordentlich Druck. Harmonisch, ehrlich, bekömmlich. 88 vvPunkte.
Sehr sortentypisch, mit Stachelbeere, Katzen-Pipi und Litschi präsentierte sich der 2020 Burgenland Sauvignon Blanc „vom Schotter“ in der Nase. Im Gaumen präzis, schlank, frisch und fruchtig, everybody’s darling – sofern man die Sorte in dieser Form mag – schlanker Körper, feine Säure, delikate Frucht, solide Länge. Nicht gross in Sachen Komplexität, jedoch ein Sauvignon Blanc wie aus dem Bilderbuch. 87 vvPunkte.
Der 2019er Burgenland Blaufränkisch „Löss + Lehm“ gefiel mir sehr gut, denn er wird trotz dezenten Röstaromen nicht vom Holz erdrückt (Ausbau im 500 Liter Eichenfass). Die Nase bietet einen angenehm komplexen Duft, der an Sauerkirschen, Zimt, Muskatnuss erinnert. Im Gaumen lebhaft, mit reifer Frucht, einer guten Struktur und feinkörnigen Tanninen ausgestattet macht jeder Schluck Lust auf den nächsten. Auch dieser Wein ist nicht extrem komplex, geht in die Kategorie „Grillwein-Plus“ – was heisst: Könnte Amateuren aber auch Weinfreaks durchaus gefallen. Im Kontext seines Preises ein uneingeschränkter Kauftipp. 89 vvPunkte.
Doppelt so lange, jedoch noch immer im 500 Liter Eichenfass ausgebaut, zeigt der 2018er Burgenland Blaufränkisch „Coté Coeur“ mehr Reife und Komplexität, neben Röstaromen, Kirschen, Brombeeren und Gewürzen auch florale Noten, die an welke Rosenblätter erinnern. Im Gaumen mit süssfruchtigem Auftakt, seidenweichen, bereits gut integrierten Gerbstoffen, einer feinen Säure und einem Mix aus roten und dunklen Beeren ist dieser Wein harmonisch und angenehm lang im Abgang. Aktuell im besten Trinkfenster, vielleicht kein Langstreckenläufer, aber müssen das alle Weine sein? Jetzt trinken, 91 vvPunkte.
Der 2020er Burgenland Cuvée „Multi Kulti“ vermählt Blaufränkisch, Zweigelt, Cabernet Sauvignon und Syrah. Die Nase ist angenehm komplex, fruchtig, würzig, ohne wahrnehmbar Holz und mit einer leicht krautigen Note. Im Gaumen schlank, frisch, fruchtbetont, feine Säurestruktur, mässig Tannin, zeigt Balance, Rasse und ist in keiner Weise klebrig, sondern angenehm trocken. Ein richtiger Terrassen-Wein – am besten jung und nicht zu warm geniessen. Geht auch einfach so, oder zu Wurst vom Grill. 88 vvPunkte.
Last but not Least, die 2017er Burgenland „Cuvée Seevelt“ – eine Assemblage aus Blaufränkisch, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Merlot. In der Nase bordoesk, mit feinen Röstnoten, intensiver Kirschfrucht, schwarzen Johannisbeeren, Kräutern, Veilchenblüten und etwas Puderzucker. Im Gaumen weich und zugänglich, wirkt trotz 14% nicht fett, sondern sehr elegant, feinkörniges Tannin, stimmige Säure. Im Abgang balanciert, würzig und mit rotfruchtigem Finale. Eine finessenreiche Cuvée, Kompliment. 92 vvPunkte.
Die Weine von Artner.
Der 2019er Carnuntum DAC Grüner Veltliner Ried Kirchberg präsentiert sich in der Nase eher dezent, öffnet sich jedoch mit Luft und präsentiert ein komplexes Nasenbild das an Apfel, exotische Früchte, reife Zitrone und weisse Blüten erinnert, dazu kommen auch nussigen Aromen. Der Gaumen ist gut strukturiert, dicht, in keiner Weise schwerfällig, saftig in der Säure und würzig im Abgang. Langanhaltend, sortentypisch und mit viel Eleganz. 91 vvPunkte.
Leichtfüssig, prickelnd und sehr expressiv zeigt sich der 2020er Niederösterreich Muskateller mit seinen typischen Aromen nach Holunderblüten und Trauben-Most. Im Gaumen mit etwas Kohlensäure und deutlich Restzucker ausgestattet, ohne dabei klebrig zu wirken. Kurz und frisch im Abgang. Für alle, die mit etwas Süsse umgehen können. 85 vvPunkte.
Üppiger und strukturierter ist die 2018er Carnuntum DAC Cuvée Rot Höflein „Barrique“. Der Wein zeigt viel reife Kirschfrucht, feine Röstnoten, etwas Vanille. Der Gaumen ist fleischig, rund und zugänglich, gut strukturiert, mit feinen, bereits gut integrierten Gerbstoffen und einer anregenden Würze im Abgang. Ein unkomplizierter Tischgenosse, jedoch von guter Qualität. 87 vvPunkte.
Die 2018er Carnuntum DAC Cuvée Rot Amarok präsentiert sich in der Nase deutlich subtiler, mit vielen Waldbeeren, roten Kirschen, floralen Noten und etwas Tabak. Der Gaumen ist frisch, saftig und elegant, feinkörniges Tannin, lebendige Säurestruktur, verspielt, trinkanimierend und mit schöner Balance endet der Wein langangaltend, rotfruchtig. Ein sehr schöner Wein. 90 vvPunkte.
Mit vielen Kirschen und einer feinen Kräuternote steht der 2019er Carnuntum DAC Klassik Zweigelt im Glas. Ebenfalls frisch und wunderbar saftig, mit rassiger Säure, bereits gut integrierten, nicht sonderlich ausgeprägten Gerbstoffen und einem kurzen, fruchtbetonten Abgang ist dieser Wein sicherlich nicht gross, doch muss es das immer sein? Stimmig, ehrlich, sortentypisch: Ein Zweigelt ohne Wenn und Aber. 86 vvPunkte.
Der 2018er Carnuntum DAC Cuvée Rot Ried Aubühl „1ÖTW“ macht dann etwas salopp gesagt „auf dicke Hose“. Mit dichter Farbe, einem intensiven, reiffruchtigen Duft der an Brombeeren, eingelegte Beeren, Pflaumen und Kompott erinnert, erwartet man hier einen sehr reichhaltigen Wein. Im Gaumen bestätigt sich der erste Eindruck, allerdings ist der Wein in keiner Form klebrig, sondern angenehem trocken, das Barrique ist wahrnehmbar, gut eingebunden, die Gerbstoffe wirken reif und wohl dosiert. Im Abgang mit viel dunkler Frucht, etwas Lakritze und einer fast schon exotischen Würze. Kann reifen. 90 vvPunkte.
Die Weine von Gernot und Heike Heinrich.
Wie es der Name schon sagt, aber auch aufgrund seiner Natur-Vinifikation kommt der 2019, Weinland Roter Traminer „Freyheit“ mit deutlich rötlichem Gelb ins Glas. In der Nase wunderbar komplex, mit Aromen von exotischen Früchten, Aprikosen, Hopfen und Nüssen. Im Gaumen klar und rein, mit feinen Gerbstoffen, einer wohl integrierten Säure, durchaus opulent, aber nicht behäbig und im Abgang von sehr schöner Länge. Der Wein entwickelt sich mit Luft, zeigt viel Spannung und eine grosse Harmonie. Für mich klar ein Wein aus der Serie «grandiose Naturweine». 93 vvPunkte.
Die 2017er Cuvéee Weisze Freyheit wirkt dagegen etwas weniger frisch, zeigt jedoch eine schöne Komplexität und äusserst spezielle Aromen, die an Sträucher, Erde, Maulbeeren erinnern. Im Gaumen cremig, rund, bereits weit entwickelt, mit markanter Säurestruktur und einem mittellangen Abgang. Spannend. 90 vvPunkte.
Der 2017er Leithaberg DAC Blaufränkisch ist anfangs leicht reduktiv, öffnet sich jedoch rasch, präsentiert in der Nase reife, dunkle Beeren, Kirschen und Kräuter. Im Gaumen ungemein saftig, gradlinig, gut strukturiert und mit feinkörnigen Tanninen. Lebhaft, nicht überladen, balanciert und mit saftig-würzigem Finale, das auf eingelegte, schwarze Kirschen endet. 91 vvPunkte.
Eine Liga drüber dann der 2017er Leithaberg DAC Blaufränkisch „Alter Berg“ – die Nase ist eine kleine Droge, zeigt neben den dunkelfruchtigen Noten auch feine Röstaromen, florale Töne, mit mehr Luft Leder, dunkler Tabak. Im Gaumen saftig, frisch, sehr elegant, das Tannin ist kernig, von sehr guter Qualität, die Säure harmoniert, der Wein zeigt Kraft und viel Finesse. Sehr langer, feinwürziger Abgang. Ein top Blaufränkisch, 94 vvPunkte.
Der 2017er Burgenland Cuvée Pannobile wirkt dagegen etwas reifer, mit Aromen von Pflaumen, reifen Kirschen und Gewürzkuchen. Im Gaumen erstaunlich frisch, rotfruchtiger als die Nase vermuten lässt, markantes Tannin, lebhafte Säure. Endet leicht trocknend auf Blutorangen und Sauerkirschen. 90 vvPunkte.
Die 2017er Burgenland Cuvée Gabarinza erinnert in der Nase an einen noblen, merlot-geprägten Bordeaux. Dunkel Frucht, Pflaumen, Heidelbeeren, Tabak und Kräuternoten. Im Gaumen füllig, mit merklich Röstaromen, kernigem Tannin und einer reifen, süssen Frucht. Langanhaltend und balanciert. Ein Weltwein mit Niveau. 92 vvPunkte.
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