Kraft und Finesse: La Ferme du Mont.

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Während des Covid19-Lockdowns habe ich diverse «Video-Tasting» realisiert, darunter eines, mit einem Wein, der mich spezielle berührt hat: Der «Le Rif» Vacqueyras 2016 von La Ferme du Mont. Es ist ein Wein, der sein Terroir perfekt reflektiert, ein Südfranzose mit Kraft, Reife, Dichte und dennoch sehr viel Harmonie… Ich war im Kontext des Preises restlos begeistert. So liegt es auf der Hand, dass ich mir auch die anderen Weine von La Ferme du Mont nicht entgehen lassen wollte, und sieht da, es war kein Zufall… Hier ist – zumindest aus meiner Perspektive – definitiv ein «neuer Stern» am Himmel Südfrankreichs gesichtet worden…

Kraft, Reife, Dichte und so viel Harmonie (c) vvWine.ch

2016, «Le Rif» Vacqueyras Rouge AOP, La Ferme du Mont, Rhone, Frankreich (Grenache, Mourvèdre, Syrah). Kräftiges Rubin. In der Nase tiefgründig, vielschichtig, eingemachte Kirschen, Erdbeeren, Rhabarber, auch Himbeeren, Lorbeer, Rauch, dazu diese üppigen, roten Rosen, die der Inder im Dörfli immer verteilt hat, mit mehr Luft dunkle Beeren, getrocknetes Leder, dezent süsser Tabak, sehr komplex. Der Gaumen beginnt weich und samtig, dann breitet sich der Wein aus, er wird mächtiger, opulenter, wirkt dabei aber nicht plump sondern zeigt viel Eleganz, die ausladende, reife Frucht wird von noch markanten, fein gewobenen Gerbstoffe und einer gut integrierten Säure gestützt. Im Abgang mit sehr guter Länge, endet so wie die Nase angekündigt hat. Ein eindrücklicher Rhone-Wein der manchen Chateauneuf-du-Pape in Sachen Komplexität und Harmonie in den Schatten stellt. Vielleicht ein Hauch von Rayas, jedoch männlicher. Kann reifen. Jetzt (dekantieren) bis 2030+. 92/100 vvPunkte.

Gigondas Jugunda 2017: Südfrankreich von seiner schönsten Seite (c) vvWine.ch

2017, «Jugunda» Gigondas AOP, La Ferme du Mont, Rhone, Frankreich (80% Grenache, 20% Syrah. Von über 50 Jahre alten Rebstöcken. Spontanvergärung in grossen Holzbottichen). Kräftiges Rubin. Die Nase ist Grenache pur, da jubeln die Sinne, Erdbeeren, Rhabarber, dazu auch eingemachte Kirschen, Noten von Zitrusfrüchten, und ein Hauch Pfeffer, Garrique-Kräuter, Südfrankreich von seiner schönsten Seite, ein Hit. Der Gaumen ist kräftig, dicht und konzentriert, dabei aber überhaupt nicht schwerfällig, zeigt viel Würze, eine reife, saftige Frucht, feinste Tannine und eine wohltuende Säure, alles ist an seinem Platz, wunderschöne Harmonie. Endet langanhaltend, rassig und fast spicy. So geht Gigondas! Jetzt bis 2030+ geniessen, 93/100 vvPunkte.

Kraft und Finesse: Chateauneuf-du-Pape 2016 von La Ferme du Mont (c) vvWine.ch

2016, «Capelan» Chateauneuf-du-Pape AOP, La Ferme du Mont, Rhone, Frankreich (Grenache, Mourvèdre, Syrah. 70% in Betoneiern, 30% in Eichenfässern ausgebaut). Relativ dunkles Rubin. Die Nase springt förmlich aus dem Glas, intensiv mit Noten von Erdbeeren, Brombeeren, Leder, darüber Zitronenmelisse, rosa Grapefruit, dazu ein Duft, der mich an einen Blumenladen erinnert, mit mehr Luft Zwetschgenkompott, Kastanien, Zimt und Backpflaume, super komplex, kein Wein, sondern ein flüssiges Gedicht. Im Gaumen satt, vollmundig, rund und bereits wunderbar zugänglich, die reife Frucht wird von feinsten Gerbstoffen getragen, die 14.5% Alkohol sind top verpackt. Da ist auf der einen Seite ein Mix aus Wärme, Druck und Kraft, auf der anderen Seite aber auch diese wunderbare Eleganz, die man nur in ganz grossen Rhone-Weinen findet. Hallt im Abgang sehr lange nach und hinterlässt genau die Aromen, welche die Nase angedeutet hat. Das nenn ich grosse Harmonie! Jetzt bis 2030+ geniessen, 95/100 vvPunkte.

Die Weine sind bei Terravigna erhältlich. Wem Letzterer zu teuer ist, macht auch mit den «kleinen Weinen» aus Gigondas und Vacqueyras keinen Fehler 😉

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