Burgund 2016 bei Martel.

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Auch dieses Jahr durfte ich im Rahmen der Burgunder-Degustation, welche die Firma Martel organisiert, eine ganze Reihe Weine des aktuellen Burgunder-Jahrgangs verkosten. 2018 standen die 2016er am Start. Was die Menge angeht, ein kleines Jahr. Im Hinblick auf die Qualität jedoch zweifellos ein grosses – leider auch was die Preise betrifft. Jan Martel und sein Team haben die Verkostung respektive die Verkostungen wie immer sehr gut organisiert. 2018 fand die Veranstaltung nämlich zum ersten Mal nicht nur in St. Gallen sondern auch als «Zürcher-Version» bei Martel am Bellevue statt. Dennoch entschloss ich mich, auch dieses Jahr ins kalte Lagergebäude von Martel in St. Gallen zu pilgern um unter idealen Verkostungsbedingungen was Temperatur aber auch die Menge der Gäste angeht, den jüngsten Burgunderjahrgang zu probieren. An dieser Stelle einmal Mehr ein grosses Dankeschön an Jan Martel und sein Team, die mir ermöglicht haben, die Weine in meiner ruhigen Ecke verkosten und beschreiben zu können.

Pacalet: pure Finesse und Eleganz (c) vvWine.ch

2016, Philipp Pacalet, Aloxe Corton (100% Pinot Noir): Helles Rubin, jugendlicher Glanz. Feinduftig, floral, rotfruchtig, offen und zugänglich, viele Himbeeren, Gewürze. Saftiger Gaumenauftakt, elegant und mit leichtem Körper, gut integrieret Säure, feines, reifes Tannin, gute Länge. Ein eleganter Wein, der jung Spass machen wird. Jetzt bis 2030+, 17.5 vvPunkte (89/100)

2016, Philipp Pacalet, Gevrey-Chambertin (100% Pinot Noir): Helles Rubin, jugendlicher Glanz. Verhaltene Nase, wirkt ruhiger, erdiger, zeigt einiges an Tiefe, mit mehr Luft Himbeeren. Mittelkräftiger Gaumenauftakt, zeigt eine schöne Frucht, gradlinig, gut strukturiert mit markanten Tanninen und einer gut eingebundenen Säure, aromatisch zwischen dunklen und roten Beeren schwankend, endet leicht herb und auf Sauerkirschen. Ein toller Gevrey mit Reserven. Jetzt bis 2030+, 17.5 vvPunkte (89/100)

2016, Philipp Pacalet, Chambolle Musigny 1er Cru (100% Pinot Noir): Helles Rubin, jugendlicher Glanz. Betörende Nase nach Sauerkirschen, Gewürzen, Veilchen und Kräutern, sehr komplex. Im Auftakt saftig, fruchtbetont, konzentriert aber nicht schwer, zeigt Druck und gleichzeitig viel Finesse, rote Kirschen, Johannisbeeren, Orangenzesten, sehr feines Tannin und im Abgang sehr lang und salzig. Ein Hit. Jetzt bis 2030+, 18.5 vvPunkte (92/100)

2016, Philipp Pacalet, Echezeaux (100% Pinot Noir): Helles Rubin, jugendlicher Glanz. In der Nase etwas verhaltener als der Chambolle, zeigt viel Tiefe, Kirschen, Anflüge von Harz, Blüten, Kräuter, sehr komplex, dreht mit Luft auf. Der Gaumen ist dicht, konzentriert, mit reifer, saftiger Frucht, top strukturiert, gradlinig und klar fliesst er über die Zunge, feinstes Tannin, perfekt integrierte Säure, keinerlei Holzüberhang. Endet sehr lang auf eine Blutorangennote. Sehr gelungen, finessenreich und elegant. Jetzt bis 2035+, 19 vvPunkte (94/100)

Laurent Ponsot – ein geschichtsträchtiger Name in neuem Kleid (c) vvWine.ch

2016, Laurent Ponsot, Bourgogne Rouge Cuvée des Peupliers (100% Pinot Noir): Helles Rubin, jugendlicher Glanz. Leicht reduktive Nase, rotfruchtig und mit Kräutern, mittlere Komplexität. Weicher Auftakt, reife Frucht, leichter Körper, mässig ausgeprägtes Tannin, solide Struktur, im Abgang rotfruchtig, stimmig mit guter Länge. Ein ausgewogener Wein für alle Tage. Jetzt bis 2026, 17 vvPunkte (85/100)

2016, Laurent Ponsot, Gevrey-Chambertin Cuvée de L’Aulne (100% Pinot Noir): Helles Rubin, jugendlicher Glanz. Verhaltene Nase, zeigt eine gewisse Tiefe, Rauch, Speck, Gewürze, gute Komplexität. Weicher Auftakt, rotfruchtig, mit mittlerem Körper, feinen Tanninen, einer gut integrierten Säure und ohne jegliche Holzdominanz, im Abgang von sehr guter Länge, endet auf Sauerkirschen. Ein sehr ausgewogener Wein der jetzt schon Trinkspass bietet. Jetzt bis 2028, 17.5 vvPunkte (89/100)

2016, Domaine Ponsot, Morey Saint-Denis Les Alouettes 1er Cru (100% Pinot Noir): Kräftiges Rubin, jugendlicher Glanz. Tiefe Nase, Sauerkirschen, Brombeeren, Apfel, Kirschlikör, nussige Aromen, sehr komplex. Dichter, kraftvoller Auftakt, sehr saftige Frucht, ungemein lebhaft, mit sehr guter Struktur, ungemein feines Tannin, keinerlei Babyspeck, elegant und frisch, zieht sich im Abgang sehr lange hin. Ein klasse Morey. Jetzt bis 2034+, 18.5 vvPunkte (92/100)

Nicht unumstritten unter meinen Weinfreunden, mir gefielen sie einmal mehr sehr gut: die Weine von Ponsot (c) vvWine.ch

2016, Domaine Ponsot, Clos Vougeot (100% Pinot Noir): Leuchtendes Rubin, jugendlicher Glanz. Sehr tiefe Nase, eine Droge, Gewürze, rote Kirschen, Tabak, Kräuter, mineralische Noten, ein Gedicht. Weicher Auftakt, vollmundig und mit sehr schöner, reifer Frucht, kraftvoll aber nicht breit, strukturiert und mit sehr feinen Tanninen, die Säure stützt die reife Frucht, verleiht Frische, im Abgang von ausgezeichneter Länge. Das ist Pinot! Jetzt bis 2034+, 19 vvPunkte (95/100)

2016, Domaine Ponsot, Clos de la Roche (100% Pinot Noir): Leuchtendes Rubin, jugendlicher Glanz. Eine Droge, zum Eintauchen, dunkle und rote Früchte, Kräuter, Gräser, Heu, Blumen, hochkomplex. Sehr weicher Auftakt, ein Mund voll Wein, konzentriert und doch hochelegant, feinste Gerbstoffe, sehr gut Struktur, aromatisch sehr vielschichtig, die Säure perfekt integriert, keinerlei Holzdominanz, fast nicht enden wollender Abgang. Grossartig, ein Monument! Jetzt bis 2034+, 19.5 vvPunkte (97/100)

2016, Domaine Roumier, Morey Saint-Denis, 1er Cru Clos de la Boussières (100% Pinot Noir): Kräftiges Rubin, jugendlicher Glanz. Sehr tiefe Nase, rote und vor allem auch dunkle Früchte, Weihnachtsgewürze, Zimt, spannende Mineralität, komplex und noch verhalten. Der Auftakt ist gradlinig, sehr saftige Frucht, markante Struktur, fein gewobene Tannine, die Säure ist präsent, hält das Kraftpaket frisch, im Abgang von wunderbarer Länge, endet würzig wie er in der Nase begonnen hat. Ein sehr schöner Wein, für die lange Reife gebaut und mit Luft nach Oben. Jetzt bis 2034+, 18.5 vvPunkte (93/100)

Zwei Stilistiken, wie sie nicht unterschiedlicher sein könnten: Roumier voll auf meiner Linie, mit Bernstein kann ich mich nach wie vor nicht anfreunden (c) vvWine.ch

2016, Oliver Bernstein, Gevrey-Chambertin 1er Cru Les Champeaux (100% Pinot Noir): Kräftiges Rubin, jugendlicher Glanz. Sehr holzbetonte Nase, Räucherspeck, Kräuter, dunkle Früchte, komplex aber noch vom Holz dominiert. Auch im Gaumen zeigt der Wein noch viel vom Ausbau, kräftiger Körper, viel Druck, zeigt Struktur und Kraft, der Wein zeigt Energie und Komplexität, muss sich aber noch finden und das Holz verdauen. Stilistisch nicht auf meiner Linie, aber definitiv ein sehr guter Wein. 2025 bis 2040+, 18 vvPunkte (91/100)

2016, Oliver Bernstein, Clos Vougeot (100% Pinot Noir): Kräftiges Rubin, jugendlicher Glanz. Subtilere Nase als Champeaux, feinduftig und mit vielen roten Beeren, floralen Noten, das Holz sehr gut eingebunden. Im Auftakt weich und zugänglich, Mittlerer Körper, sehr feine Gerbstoffstruktur, samtig und mit Schmelz, die Säure verleiht die nötige Frische, endet sehr langanhaltend auf reife Kirschen und eine leicht nussige Note. Deutlich feiner und femininer als der Champeaux, kann reifen. 2025 bis 2040+, 18.5 vvPunkte (93/100)

2016, Domaine de Clos de Tart, Clos de Tart (100% Pinot Noir): Helles Rubin, jugendlicher Glanz. Sehr mineralische Nase, sehr Clos de Tart, rotfruchtig, würzig, mit Erdbeeren, Johannisbeeren, Feuerstein, Rauch, Kräuter, sehr komplex. Seidenweicher Auftakt, wirkt anfangs fast harmlos, breitet sich aus, zeigt Fülle aber keine Schwere, das schwebt auf der Zunge, zeigt Opulenz, bleibt dennoch elegant, der Gerbstoff umgarnt die Zunge, die Säure genau richtig dosiert, feurig aber nicht hitzig, top ausgewogen und mit einem fast nicht endenden Finale, endet auf Cassis. Einmal mehr ein herrlicher Clos de Tart, macht jung schon Spass, kann reifen. 2025 bis 2040+, 19 vvPunkte (96/100)

Gehörte zu den absoluten Highlights der Probe: Clos de Tart 2016 (c) vvWine.ch

2015, Lucien Le Moine, Pommard 1er Cru Les Grands Epenots (100% Pinot Noir): Helles Rubin, jugendlicher Glanz. Offene Nase, rotfruchtig und noch etwas vom Holz geprägt, Räucherspeck, Himbeeren, Kräuter, feuchter Stein, sehr komplex. Der Gaumen ist vollmundig, weiche, cremige Textur, zeigt Rundungen aber dennoch Finesse, strukturiert, mit feinen Tanninen und einer sehr belebenden Säure, endet sehr lang auf Johannisbeeren und Blutorangen. Ein sehr gelungener Wein, macht heute schon Spass, kann reifen. Jetzt bis 2035, 18.5 vvPunkte (92/100)

2016, Domaine de l’Arlot, Clos des Foret Saint-Georges (100% Pinot Noir): Kräftiges Rubin, schöner Glanz. Sehr mineralische Nase, noch leicht vom Holz geprägt, viel Stein, Rauch, dunkle Früchte, komplex. Der Gaumen ist dicht, kraftvoll und strukturiert, mächtig, mit Druck und markanter Struktur, hat viel Energie, wirkt fast etwas wild, ist dennoch bei sich, endet angenehm lang und mit schöner Würze. Ein männlicher Wein, braucht noch Reife. 2022 bis 2034+, 18 vvPunkte (90/100)

2016, Domaine Cornu, Le Rognet et Corton (100% Pinot Noir): Helles Rubin, wässriger Rand. Offene, feinduftige Nase, Kräuter, Blutorangen, florale Noten, sehr gute Komplexität. Im Auftakt weich und zugänglich, zeigt eine feine Textur, eine gute Struktur und viel Finesse, die Frucht ist reif, wird getragen von einem feinen Gerbstoffgerüst, die Säure stimmig, endet sehr lang und mit reifer, roter Beerenfrucht sowie einer gewissen Würze. Stimmig und schon früh zugänglich. Jetzt bis 2035, 18 vvPunkte (91/100)

Nicht mehr so günstig wie auch früher, aber immer noch sehr, sehr lecker: Cornu’s Corton Grand Cru aus 2016 (c) vvWine.ch

2016, Domaine Denis Bachelet, Cote de Nuits Villages (100% Pinot Noir): Kräftiges Rubin, schöner Glanz. Schöne, angenehm tiefe Nase, dunkle Kirschfrucht, etwas Rauch, auch Brombeeren, gute bis sehr gute Komplexität. Straffer Auftakt, zeigt Fülle und Kraft, dicht aber nicht schwerfällig mit guter Struktur und einer ungemein knackigen, dunklen Frucht, im Abgang von erstaunlicher Länge, endet dunkelfruchtig und mit einer steinigen Note. Gelungen, bravo. Jetzt bis 2035, 18 vvPunkte (90/100)

2016, Domaine Lejeune, Bourgogne Rouge Les Grandes Carelles (100% Pinot Noir): Mittleres Rubin, schöner Glanz. Anfangs leicht reduktive Nase, dann fruchtig-würzig werdend, etwas Gräser, Blutorangen, Sauerkirschen. Der Gaumen ist frisch, saftig und mit klarer Frucht, leichter Körper, feine Textur, im Abgang mittellang. Ausgewogen, stimmig. Jetzt bis 2026+, 17 vvPunkte (87/100)

2016, Domaine Lejeune, Pommard 1er Cru Les Grand Epenots (100% Pinot Noir): Kräftiges Rubin, schöner Glanz. Viele Himbeeren in der Nase, Himbeergeist, florale Noten, sehr angenehm zu riechen. Feiner Gaumen, leichtfüssig und fruchtbetont, elegant und mit sehr saftiger Frucht, zeigt im Abgang viel Ausgewogenheit und eine gute Länge. Ein fruchtbetonter Lejeaune mit Finesse. Jetzt bis 2033, 18 vvPunkte (90/100)

Auch 2016 ein Hit: Vosne-Romanée Les Suchots von Confuron-Cotetidot (c) vvWine.ch

2016, Confuron Cotétidot, Gevrey-Chambertin (100% Pinot Noir): Mittlers Rubin, aufgehellter Rand. In der Nase mit viele Gevrey-Würze, dunkle und rote Früchte, gekochte Kirschen, Kardamom, Cassis, getrocknete Rosen. Im Gaumen schlank, mittlerer Körper, zeig Struktur und sehr markantes Tannin, dieses trocknet leider etwas aus, aromatisch aber hoch-interessant, zieht sich im Abgang mit Noten von Tee und eingemachten Früchten lange hin. Eine Kuriosität. Jetzt bis 2032+, 18 vvPunkte (90/100)

2016, Domaine Confuron-Cotetidot, Vosne Romanée 1er Cru Les Suchots (100% Pinot Noir): Kräftiges Rubin, schöner Glanz. Tiefe Nase, komplex aber noch etwas verhalten, dunkelfruchtig, mit Kräutern, Gewürzen, floralen Noten, zeigt erst einen Bruchteil von dem was in ihr steckt. Im Gaumen dicht, kraftvoll, strukturiert, das hat Fleisch am Knochen, sehr markantes Tannin, top Säure, die dunkle Frucht ist saftig und klar, energiegeladen, noch jugendlich wild aber mit top Abgang und sehr guten Anlagen. Ein Baby, unbedingt reifen lassen. 2022 bis 2040, 18.5 vvPunkte (93/100)

2016, Domaine Jean Tardy, Nuits Saint-Georges 1er Cru Au Bas de Combe Vielles Vignes (100% Pinot Noir): Kräftiges Rubin, schöner Glanz. Tiefe, komplexe Nase, dunkle Kirschen, Brombeeren, Gräser, Stein, florale Noten, sogar eine fast pfeffrige Würze, wunderbar. Im Auftakt gradlinig und klar, sensationelle Frucht, sehr gut strukturiert mit feinsten Gerbstoffen, einer präzisen Säure und ungemein viel Eleganz, das tanzt auf der Zunge, zeigt Druck und Länge im Abgang. Hervorragend. 2022 bis 2040, 18.5 vvPunkte (93/100)

Sorry: da musste ich gleich die letzten paar Flaschen selber kaufen: Jean Tardy überzeugte einmal mehr mit einem Top-Wein (c) vvWine.ch

2016, Domaine Trapet, Gevrey Chambertin (bio) (100% Pinot Noir): Helles Rubin, schöner Glanz. Offene Nase, feinduftig, floral, Veilchen, getrocknete Rosen, würzige Komponenten, sehr verspielt. Femininer Gaumen, leichter bis mittlerer Körper, ungemein elegant und ohne jegliche Schwere, die Gerbstoffe sind von sehr guter Qualität, die Säure präzis dosiert, im Abgang von sehr guter Länge, endet auf Blutorangenzesten. Ein ungemein eleganter, feingliedriger Wein der schon jung Spass machen wird. Jetzt bis 2032+, 18 vvPunkte (91/100)

2016, Domaine Trapet, Gevrey Chambertin Alea 1er Cru (bio) (100% Pinot Noir): Mittlers Rubin, schöner Glanz. Offene Nase, tiefe, duftige Nase, neben floralen Noten, die an Veilchen erinnern zeigt der Weine eine spannende Mineralik und viel Würze, Stille Wasser…. Im Auftakt knackig und frisch, mittlerer Körper, viel Eleganz, die Gerbstoffe markieren, sind fein gewoben, eine wunderbare Säure hält das Fruchtbündel frisch, gradlinig, klar und mit wohl dosiertem Holz zieht der Wein am Gaumen durch, bleibt ausgewogen und sehr elegant im langanhaltenden Abgang. Sehr gelungen und mit Reserven. Jetzt bis 2032+, 18.5 vvPunkte (92/100)

2016, Domaine de la Pousse d’Or, Corton Clos de Roi (100% Pinot Noir): Kräftiges Rubin, schöner Glanz. Parfümierte Nase, feinwürzig, mit exotisch anmutenden Gewürzen, dunklen Beeren, sehr komplex. Weicher Gaumen, samtige Textur, dicht aber nicht schwer, reife Frucht, ungemein feines Tannin, die Säure ist markant, hält den Wein frisch, im Abgang von sehr guter Länge, endet auf Sauerkirschen und Weihnachtsgewürze. Finessenreich und mit Druck. Jetzt bis 2032+, 18.5 vvPunkte (92/100)

Man sagt, wer in Les Caillerets keine Parzellen hat, macht keinen Top-Volnay: La Pousse d’Or hat diese zweifelsohne (c) vvWine.ch

2016, Domaine de la Pousse d’Or, Volnay Les Caillerets (100% Pinot Noir): Kräftiges Rubin, schöner Glanz. Angenehm tiefe Nase, nobel, feinwürzig, dunkelfruchtig, darüber florale Noten, sehr komplex. Weicher Gaumen, zeigt Fülle und einen samtigen Schmelz, wird dann immer präziser, schlanker, gleichzeitig konzentrierter, trotz Druck bleibt der Wein elegant, zieht am mittleren Gaumen durch und endet angenehm lang. Das braucht etwas Reife, hat Reserven. Jetzt bis 2032+, 18.5 vvPunkte (92/100)

2016, Domaine de la Pousse d’Or, Volnay Les Caillerets «Amphore» (100% Pinot Noir): Kräftiges Rubin, schöner Glanz. Reduktive Nase, verhalten, still, tief, komplex, floraler, fruchtbetonter, sehr komplex. Weicher Gaumenauftakt, wirkt etwas gradliniger, schlanker als die Barrique-Version aber auch hier mit samtigem Schmelz, ungemein präzis, feingliedrig und klar, mit betörender Frucht und viel Eleganz, im Abgang von sehr guter Länge. Eine spannende Variante, nicht besser, anders. Jetzt bis 2032+, 18.5 vvPunkte (92/100)

2016, Tollot-Beaut, Chorey-les-Beaune (100% Pinot Noir): Mittleres Rubin, schöner Glanz. Verhaltene, leicht krautige Nase, dazu Gräser, Kirschen, etwas Himbeere, Im Gaumen fruchtbetont, zugänglich, mit Fülle und mittlerem Körper, zeigt einen gewissen Druck, dabei aber nicht sehr elegant, würzig, rotfruchtig und mit einer gewissen Hitzigkeit im Abgang. Guter Basis-Pinot, mehr nicht., 17 vvPunkte (87/100)

Ich habe ein gespaltenes Verhältnis zu diesem Gut: der Aloxe-Corton 1er Cru Les Fournières hat mir im Jahrgang 2016 sehr gut gefallen (c) vvWine.ch

2016, Tollot-Beaut, Aloxe-Corton 1er Cru Les Fournières (100% Pinot Noir): Helles Rubin, aufgehellter Rand. Angenehm duftige Nase, zeigt tiefe und Komplexität, steinig, würzig, mit Himbeeren und Gräsern, darüber florale Noten, Der Gaumen ist saftig und frisch, elegant, mit feinem Gerbstoff und einer wohl dosierten Säure, der Wein zeigt Finesse und Ausgewogenheit, endet im Abgang, sehr lang und wunderbar würzig. Gelungen. Jetzt bis 2032+, 18 vvPunkte (90/100)

2016, Domaine Leflaive, Macon Verzé (100% Chardonnay): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. Offene Nase, Mostapfel, weisse Blüten, Zitrusfrüchte, Der Gaumen ist gradlinig, schlank, zeigt eine schöne Frucht die von einer guten Struktur getragen ist, kein Ausbund an Komplexität jedoch mit der nötigen Finesse, endet angenehm lang auf Zitrusfrüchte und eine würzige Note. Gefällt in seiner Schlichtheit. Jetzt bis 2028, 17 vvPunkte (87/100)

2016, Domaine Leflaive, Auxey-Duresses (100% Chardonnay): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. Mineralische Nase, zeigt Terroir und Rauch, Bienenwachs, Kräuter, Tannenschosse, Apfel, Zitrusfrüchte, sehr komplex. Kräftiger Gaumen, zeigt eine gewisse Fülle und Schmelz, reife, süsse Frucht, sehr gute Struktur, die Säure ist gut eingebunden, stützt die Frucht, endet auf reife Ananas und eine salzige Note. Eine Entdeckung. Jetzt bis 2032+, 18 vvPunkte (91/100)

2016, Domaine Leflaive, Puligny-Montrache 1er Cru Clavoillon (100% Chardonnay): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. Tiefe Nase, eine Droge, ein Duft, der umhaut, weisse Blüten, Kräuter, top mineralisch, zum reinliegen, sehr komplex. Im Gaumen kraftvoll, zeigt Druck und Schmelz, wunderbar cremig, dabei federleicht, die reife Frucht wird von einer hervorragenden Säure balanciert, das Holz perfekt integriert und im Abgang sehr, sehr lang. Hervorragend. Jetzt bis 2030, 19 vvPunkte (94/100)

Fast schon ein Schnäppchen: der Auxey-Duresses von Leflaive (c) vvWine.ch

2016, Domaine Francois Carillon, Puligny-Montrachet (100% Chardonnay): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. In der Nase Apfel, Pfirsich, weisse Blüten, Gänseblümchen, Blütenhonig, angenehm komplex. Der Gaumen ist weich und zugänglich, wirkt anfangs fast harmlos, breitet sich dann aus, die reife Frucht wird von einer sehr gut integrierten Säure getragen, fast schon spicy im Abgang und mit sehr guter Länge. Ein stimmiger, ausgewogener Wein, der rasch Spass machen dürfte. Jetzt bis 2028, 18 vvPunkte (91/100)

2016, Domaine Francois Carillon, Chassagne-Montrachet 1er Cru (100% Chardonnay): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. Tiefe, mineralische Nase, Feuerstein, getrocknete Gräser, Apfel und reife Zitrusfrucht, sehr komplex und ausladend. Fülliger Auftakt, zeigt einiges an Körper und Schmelz, strukturiert, kraftvoll und mit viel Cremigkeit ausgestattet zieht der Wein am Gaumen durch, umgarnt die Zunge, spielt mit ihr, hinterlässt im sehr langen Abgang Aromen von reifem Apfel, Zimt und viel Salzigkeit. Ein herrlicher Chassagne mit Reserven. Jetzt bis 2030, 18.5 vvPunkte (93/100)

2016, Domaine Amiot Guy & Fils, Chassagne-Montrachet Vielles Vignes (100% Chardonnay): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. Floral, feinduftig, viele Zitrusfrüchte, Berner Rosen Apfel, etwas Blütenhonig, sehr gute Komplexität. Feiner Auftakt, wird dann cremig, fülliger, zeigt dabei viel Ausgewogenheit, die Struktur ist gegeben, trotz Dichte wirkt der Wein nicht schwer, allerdings ist da auch eine gewisse Hitzigkeit wahrzunehmen, im Abgang von sehr guter Länge, endet salzig-mineralisch. Kein ausgesprochener Finessenwein, dürfte aber gut reifen. 2020 bis 2030, 18 vvPunkte (90/100)

Als Platzhalter für die fehlenden Weisswein-Fotos, nicht aber als Platzhalter was die Qualität angeht: der «einfache Village» von Bachelet kann ganz viel (c) vvWine.ch

2016, Domaine Amiot Guy & Fils, Chassagne-Montrachet 1er Cru Les Marcherelles (100% Chardonnay): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. Exotisch anmutende Nase, Mango, Papaya, dann auch Zitrusfrüchte, darüber Blüten, darunter steinige Noten, sehr gute Komplexität. Im Auftakt dicht, straff, breitet sich aus, zeigt Struktur, Frische und Saftigkeit, die Frucht ist reif, wird getragen von einer sehr guten Säure, cremige Textur, füllig aber nicht plump, im Abgang langanhaltend, endet auf eine dezente Teenote. Kann reifen. 2020 bis 2030, 18.5 vvPunkte (92/100)

2016, Domaine Michel Niellon, Chassagne-Montrachet 1er Cru Clos de la Maltroie (100% Chardonnay): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. Tiefe Nase, zurückhaltende Nase, Rauch, Kräuter, Bienenwachs, Pfirsich, weisse Blüten, weisser Tee, ein wunderbares Aromenspiel. Der Gaumen beginnt gradlinig, dann breitet sich der Wein aus, wunderbare Cremigkeit, füllig, mit Körper und Schmelz, bleibt dabei federleicht, zeigt eine sehr gute Struktur, ist trotz seiner Fülle ungemein gradlinig und proportioniert, im Abgang mit top Länge. Ein Muskelprotz mit viel Balance, bravo! 2020 bis 2033, 18.5 vvPunkte (93/100)

2016, Domaine Michel Niellon, Chassagne-Montrachet 1er Cru Clos Saint-Jean (100% Chardonnay): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. Sehr intensive Nase, deutlich expressiver als Clos de la Maltroie, mineralisch, fast schon funky mit Feuerstein, exotischen Gewürzen, Apfel, Lindenblüten und Tee, komplex und mit der Luft sich ständig verändernd. Im Gaumen dicht und konzentriert, ein Mund voll Wein, da ist Kraft, da ist Struktur und eine unglaubliche Spannung, saftig, präzis, wild und doch bei sich, ein Charakterwein, ein Wild Boy, doch so charmant. Endet sehr lang und ungemein mineralisch. Eine grossartiger Tropfen, ich will das…. 2020 bis 2033, 19 vvPunkte (94/100)

Eines der Highlights der Verkostung und erst noch «bezahlbar» – Domaine Michel Niellon, Chassagne-Montrachet 1er Cru Clos Saint-Jean (c) vvWine.ch

2016, William Fèvre, Chablis Champs Royaux (100% Chardonnay): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. In der Nase intensiv, Bienenwaben, Blütenhonig, Lindenblüten, sehr expressiv. Im Gaumen schlank, frisch, saftig und klar, die Säure ist markant, trägt die knackige Frucht, lebendig, strukturiert und mit erstaunlich langem Abgang. Ein top Wein fürs Geld. Jetzt bis 2025, 17.5 vvPunkte (89/100)

2016, Domaine William Fèvre, Chablis 1er Cru Les Vaillons (100% Chardonnay): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. Feinduftig, mit Lindenblüten, Blütentee, dahinter Bienenwaben, steinige Noten, der Kalk drück durch, komplex und verspielt, sich verändernd. Der Gaumen ist dicht, zeigt eine gute Struktur, die Säure ist lebhaft, hält die reife Frucht frisch, die Säure ist markant, trägt die reife Frucht, im Abgang von sehr guter Länge, endet auf reife Zitrusfrucht, Honig und Salz. Ein schöner Vaillons der durchaus etwas reifen kann. Jetzt bis 2028, 18 vvPunkte (90/100)

2016, Laurent Ponsot, Saint Romain (100% Chardonnay): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. Interessante Nase, Schwarztee, Blüten, Apfel, Pfirisch, Gräser, sehr gute Komplexität. Im Gaumen dicht und konzentriert, knackig und säurebetont und mit sehr saftiger Frucht, würzige Noten, trotz Kraft ausgesprochen elegant, endet angenehm lang auf Zitrusfrüchte, eine würzige Note und einen Hauch Grüntee. Spannend, elegant, kann noch zulegen. 2020 bis 2030, 18 vvPunkte (91/100)

2016, Domaine de l’Arlot, Nuits-Saint-Georges blanc, 1er Cru Clos de l’Arlot (100% Chardonnay): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. Fehlerhafte Nase, flüchtige Säure, Im Gaumen schlank, leichter Körper, mässig Struktur, aromatisch mit Bergamotte, Zitrone und grünem Apfel, endet kurz. Vielleicht verstehe ich den Wein nicht? 2020 bis 2030, 16 vvPunkte (82/100)

Kult heisst noch lange nicht Klasse: schon mehrmals probieren dürfen und bisher nicht wirklich überzeugt davon: Aligoté «Morey-Saint-Denis Clos de Monts Luisants, 1er Cru» von Ponsot (c) vvWine.ch

2016, Domaine Ponsot, Morey-Saint-Denis blanc, 1er Cru Clos des Monts Luisants (100% Aligoté): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. Leicht reduktive Nase, zeigt viel Mineralik, feuchter Hund, etwas Apfel, mittlere Komplexität. Im Gaumen zugänglich, zeigt einiges an Schmelz, die Struktur ist gut, die Säure stimmt, aromatisch mit viel Caramel, Caramba lässt grüssen, auch im Abgang: Caramel. Eine teure Kuriosität. Nicht mein Ding. Jung trinken, 17 vvPunkte (85/100)

2016, Domaine Rémy Jobard, Meursault Les Chevallières (100% Chardonnay): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. Feinduftige Nase, zurückhaltend, nobel, Blüten, getrocknete Kräuter, Orangenblüten, Zitrone, sehr schöne Komplexität. Der Gaumen ist straff, definiert, strukturiert, gradlinig und sehr klar, keinerlei Holzdominanz, trotz Körper und Druck wirkt der Wein gradlinig und schlank, das hat Energie und Präzision, eine top Säure und im Abgang eine sehr gute Länge. Ein ungemein knackiger Meursault, kann und muss noch reifen. 2020-2030, 18 vvPunkte (91/100)

2016, Domaine Aubert de Villaine, Bouzeron Aligoté (bio) (100% Aligoté): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. Intensive Nase, Zitrusaromen, Blütentee, Zitruszesten, nussige Noten. Im Gaumen fleischig, kräftig, zeigt eine gute Konzentration, reife Frucht, dezent würzige Noten, verspielt und energetisch, endet angenehm lang und sehr würzig. Das macht Spass: eine Kiste davon bitte. 2020-2030, 17.5 vvPunkte (89/100)

Burgund muss nicht immer teuer sein: die Domaine Aubert de Villaine beweist dies mit dem «Le Clou Aimé, Côte Chalonnaise Blanc» eindrücklich (c) vvWine.ch

2016, Domaine Aubert de Villaine, Le Clou Aimé, Côte Chalonnaise Blanc Bio (100% Chardonnay): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. Expressiv, die Nase zeigt grünes Thai Curry, ist super würzig, Honig, etwas weisser Pfeffer, sehr komplex. Der Gaumen ist dicht, zeigt Schmelz, viel Würze, das hat Energie, super lebhaft, hochelegant und so was von spassbringend, endet erstaunlich lang. Ein Hit, das ist viel Burgund fürs Geld. 2020-2030, 18 vvPunkte (90/100)

2016, Lucien Le Moine, Chassagne-Montrachet 1er Cru Les Embrazées (100% Chardonnay): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. Sehr holzbetonte Nase, dahinter reife Frucht, Mineralik, Zitrusfrüchte, sehr unnahbar aktuell. Der Gaumen zeigt Dichte, Kraft und Druck, auch hier mit deutlicher Holzschminke, da ist zwar eine sehr gute Struktur und eine schöne Frucht, doch alles ist mit Holz überlagert. Im Abgang sehr lang. Ob sich das findet? 2024-2034, 17.5 vvPunkte (88/100)

2016, Lucien Le Moine, Puligny-Montrachet 1er Cru La Garenne, Burgund (100% Chardonnay): Mittleres Gelb, jugendlicher Glanz. In der Nase noch vom Holz geprägt, dahinter aber mit wunderbarer Frucht, Kräutern, Würze, Mineralik, spannend, tief und komplex. Der Auftakt ist weich und zugänglich, vollmundig, kraftvoll, mit viel Druck und einer faszinierenden Würze, das Holz ist wahrnehmbar aber gut eingebunden, die Mineralik ist toll, die Frucht ist knackig, endet sehr langanhaltend. Das dürfte sich finden, hat Luft nach Oben. 2024-2034, 18+ vvPunkte (90+/100)

Nicht mehr alle, aber einige Weine dieses Berichtes, sind bei Martel.ch noch erhältlich.

2 Kommentare
  1. Katarina
    Katarina says:

    Martel bietet gerade jetzt im März 2019, die 2017er von Oliver Bernstein an. Die Preise gehen schier durch die Decke. Schade, viele Jahre lang hat man in Burgund widerstanden, zu stark an der Preisschraube zu drehen. Als man in Bordeaux in den neunziger und nuller Jahren anfing, stark bei den Preisen zu übertrieben, hielt man sich lange Zeit noch in Burgund zurück. Schade, das scheint nun auch vorbei. Wie es aussieht gibt es bei den Preisen keine Hemmungen mehr.

    Der 2017er Gevrey-Chambertin 1er Cru Les Champeaux von Bernstein soll 255,00 CHF kosten….pro Flasche! Der 2017er Clos Vougeot gar 460,00 CHF. Der Vogel wird aber beim Chambertin abgeschossen. Dieser soll abstruse 1‘040,00 CHF kosten….pro Flasche (besitzt Oliver Bernstein überhaupt eigenen Rebbesitz im Chambertin oder sind die Trauben nur zugekauft?)!

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    • adrian.vanvelsen
      adrian.vanvelsen says:

      Liebe Katarina. Danke für den Kommentar. Als Burgunder-Liebhaber kann ich deinen Unmut zur Preisentwicklung im Burgund zu 100% nachvollziehen. Und das Schlimme ist, aufgrund der viel kleineren Mengen/Verfügbarkeiten vs. Borderaux wird dieser Trend im Burgund evtl. noch weiter gehen können. Es gibt aber noch immer viele Produzenten, die auf dem Boden geblieben sind. Bernstein gehört sicherlich nicht dazu und ganz offen (das kommt in meinen Notizen oben ja auch zur Geltung) gefallen mir seine Weine stilistisch auch nicht so. Meines Wissens besitzt Bernstein keine eigenen Rebberge sondern mietet diese. Die Miete muss ja irgendwie bezahlt sein 😉

      Ich berichtete allerdings schon mehrfach auf diesem Blog über Produzenten, die down-to-earth geblieben sind. Bestimmt findest du auch weiterhin spannende Burgunder zu fairem Kurs. Herzliche Grüsse, Adrian

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