Domaine des Deux Clés: Frische Liebe aus Südfrankreich

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Aus einer Liebesgeschichte zweier jungen Oenologen – er aus Deutschland und sie aus Frankreich – entstand vor wenigen Jahren die Domaine des Deux Clés. Die Geschichte dieses kleinen Weingutes präsentiert sich fast schon zu romantisch, genauso wie die atemberaubende Landschaft, in welcher das Weingut liegt.

Die beiden jungen Winzer sind keine Grünschnäbel. Sie haben nach ihrem Oenologiestudium bei renommierten Betrieben wie Château de Beaucastel, Domaine du Pégau und Château Smith Haut Lafitte gearbeitet und dort viele Erfahrungen sammeln können. Heute bewirtschaftet das junge Paar rund 12 Hektar Reben, welche sich in der kargen Landschaft von Corbières befinden und teilweise über 100 Jahre alt sind. Gearbeitet wird nach biodynamischen Richtlinien, dies allerdings ganz pragmatisch und ohne jegliche Esoterik. Damit die Weine nicht vom Ausbau dominiert werden und stets authentisch sind, werden sie in gebrauchten Holzfässern, Edelstahltanks und Betontanks vinifiziert. Besonders gefallen haben mir die charaktervollen «Einstiegsweine», denn diese verbinden die Kraft und Wärme Südfrankreichs mit einer wunderbaren Frische. Es sind Weine, die den Weinfreak genauso begeistern können, wie den Laien-Trinker – grosser Trinkspass für alle also!

Frischer Wind aus dem warmen Süden Frankreichs: Domaine des Deux Clés (c) vvWine

2017, Domaine des Deux Clés, Corbières Blanc, Languedoc, Frankreich (Cuvée aus 80% Macabeu, 15% Grenache blanc und 5% Vermentino von tonhaltigen Kalkböden, ausgebaut im Edelstahltank und gebrauchten Barriques): Mittleres Zitronengelb. Duftet eigenständig, aber durchaus spannend und komplex nach Blütenhonig, Kräuter, Mandeln, Quitte und Aprikosen. Wirkt am Gaumen erstaunlich frisch und agil, alles ist gut abgestimmt, auch hier wieder mit Noten von Mandeln, dazu Pfirsich, Blüten und ein Hauch Vanillegewürz. Die Säure ist naturgemäss eher mild, gibt dem Wein dennoch den notwendigen Schliff, dazu tragen auch die dezenten Gerbstoffe bei, im Abgang saftig und mit guter Länge. Ein wundervoller Weisswein, kombiniert die Kraft des Südens mit viel Frische und brilliert besonders als Essensbegleiter. Jetzt bis 2024, 18 vvPunkte (91/100)

2016, Domaine des Deux Clés, Corbières Rouge, Languedoc, Frankreich (Ein Blend aus 50% Carignan, der Rest besteht aus Grenache und Syrah aus verschiedenen Parzellen von einem 300 Meter hohen Plateau, vinifiziert im Betontank und rund 10% in gebrauchten Barriques dritter Belegung): Dunkles Rubinrot mit dunkle mit dunklem Kern. Bereits im Duft sehr einladend, fruchtig und würzig, Brombeeren, schwarze Kirschen, getrocknete Kräuter, Oliven und etwas Pfeffer steigen aus dem Glas. Sehr kompakt und schmelzig am Gaumen mit feinkörnigen Gerbstoffen, eleganter Struktur und mittlerem Körper. Die Säure begleitet die saftige Frucht nur leicht im Hintergrund und sorgt für Trinkfluss. Im Abgang mittellang und mit Noten von Magenbrot und dunklen Beeren. Das ist saftig und straight, ganz und gar nicht plump oder kompottartig, im Gegenteil! Ein wunderbarer Speisebegleiter der jedem Weintrinker gefallen dürfte, denn das macht richtig Spass! Jetzt bis 2024, 18 vvPunkte (90/100)

Fruchtig, frisch, aber keineswegs plump: der Corbières Rouge 2016 (c) vvWine

2016, Domaine des Deux Clés, Vallée du Paradis, Languedoc, Frankreich (Dieses Spitzen-Cuvée besteht zu 70% aus Trauben von über 100 Jahre alten Carignan-Rebstöcken und zu 30% aus Grenache, der Ausbau erfolgt in gebrauchten Barriques): Dichtes Purpur. Deutet bereits in der Nase viel Konzentration und eine gewisse Wärme an: Brombeeren, Cassis, Zwetschgenkompott, Lakritze, Bitterschokolade und Kräuter, sehr komplex, aber auch etwas hitzig. Zeigt auch am Gaumen viel Extrakt und Dichte, die Gerbstoffe sind noch etwas ungestüm aber von guter Qualität, wirkt deutlich strukturierter und kräftiger als der «einfache» Corbières Rouge, allerdings etwas auf Kosten der Frische. Im Abgang mit sehr guter Länge, dunkler Frucht und leicht herber Note die für zusätzliche Komplexität sorgt. Zweifellos von sehr guter Qualität, doch für meinen Geschmack einen Tick zu konzentriert und hitzig geraten, was auch am warmen Jahrgang liegen könnte. Dennoch: der Wein hat Potential und vermittelt den Terroir-Charakter der alten Buschreben in Form von Dichte und Tiefe. 2019 bis 2028, 18.5 vvPunkte (92/100)

Die Weine von der Domaine des Deux Clés sind in der Schweiz zu fairem Kurs bei Terravigna erhältlich.

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