Preis-/Genuss-Hits aus dem Süden

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Der Januar und sein Loch ist nun zwar vorbei, doch gibt’s bestimmt auch während dem restlichen Jahr Momente, in denen man nicht gerade einen 30-Franken-Plus-Wein öffnen möchte. Gründe dazu gibt’s genug: Steuerrechnungen, Zahnarzt, anstehende Ferien, ein kaputtes Auto und und und.

Über die beiden «grossen Brüder» der nachfolgend verkosteten Weine habe ich bereits berichtet. Die Podere San Cristoforo (zu den Berichten geht’s hier) gehört mit ihren finessenreichen und frischen Weinen zu den aufsteigenden Sternen in der toskanischen Maremma; Sassicaia lässt grüssen. Und auch der Prieuré St-Jean de Bébian mit Jahrgang 2010 resp. 2011 hat mich bei meinen letzten Verkostungen sehr beeindruckt (Berichte darüber gibt es hier).

Heute im Glas, die beiden «kleinen Brüder» dieser Weingüter, wohlverstanden beides Weine, die um Fr. 15.– kosten und dennoch enorm viel Trinkspass ins Glas zaubern. Meine Notizen:

2016, Amaranto, Podere San Cristoforo, Maremma, Toskana (100% Sangiovese)

Leuchtendes Rubin, jugendlicher Glanz. Anfangs leicht reduktive Nase, öffnet sich mit etwas Luft aber rasch und zeigt dunkel- und rotfruchtige Aromen, Brombeeren, reife Himbeeren, etwas Heu, Thymian, gute bis sehr gute Komplexität. Im Auftakt fruchtbetont, rein und klar, mittlerer Körper, wunderbar knackige Frucht, feines, bereits gut integriertes Tannin, saftige Säure und angenehme Würze. Im Abgang guter Länge, endet auf Brombeeren. Ein äusserst charmanter Wein der einfach so oder zu einem unkomplizierten Essen viel Spass machen dürfte. Jetzt bis 2022 geniessen. 17.5 vvPunkte (89/100). Ich habe den «grossen Bruder» namens Carandelle mit dem Jahrgang 2015 genau gleich hoch bewertet, der Nachfolgejahrgang 2016 verspricht also noch besser zu werden, als 2015 schon war… Der 2016er Amaranto ist für Fr. 14.– bei Daniel Vins erhältlich.

2014, La Chapelle de Bébian, Terroir de Pézenas, Languedoc (50% Syrah, 40% Grenache, 10% Cinsault)

Dichtes Rubin, schöner Glanz. Offene und gleichzeitig angenehm tiefe Nase, Pflaumen, Kirschen, Kurkuma, Gewürze, Ringelblumen, Lorbeer, mit mehr Luft auch Lavendelaromen, sehr komplexe Nase. Kraftvoller, fruchtbetonter Auftakt, gradlinig, straff und sehr knackig, mittlerer Körper, samtig-weiche Textur, ein konzentriertes Fruchtbündel getragen von sehr feinem Tannin und einer moderaten, gut eingebundenen Säure. Im Abgang wiederum würzig und sehr ausgewogen, endet auf Pflaumen und Lorbeer. Ein sehr gelungener und äusserst preiswerter Wein. Jetzt bis 2023 geniessen und nicht zu warm servieren. 18 vvPunkte (90/100). Der La Chappelle de Bébian ist für Fr. 16.16 bei Daniel Vins erhältlich.

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