Lasst die Chasselas-Weine des Lavaux bitte etwas liegen!
Trotz acht Jahren auf dem Buckel frisch und noch mit Reserven: 2009er St-Saphorin Les Blassinges (c) vvWine.ch |
Kürzlich, an diesem ersten Wintertag des Jahres 2017 war mir nach etwas Wärme im Glas und ich öffnete meine letzte Flasche St-Saphorin Les Blassinges von Pierre-Luc Leyvraz.
2009, St-Saphorin Les Blassinges, Pierre-Luc Leyvraz (100% Chasselas). In den Fünfzigerjahren gaben die ersten Reben des Weinguts Leyvraz dem Weisswein seinen Namen. Heute wird der St-Saphorin «Les Blassinges» aus Chasselastrauben, die von verschiedenen Parzellen stammen, vinifiziert.
Kräftiges Gelb, noch immer schöner Glanz. In der Nase feinduftig und floral, Lindenblüten, Blütenhonig, reifer Pfirsich, etwas Mango, sehr schöne Komplexität.
Vollmundiger Auftakt, weich und mit viel Schmelz, reife Frucht, wieder Pfirsich, dann auch Aromen von Erdbeeren, Lindenblütentee, dahinter eine faszinierende Mineralität, sehr spannungsvoll und dicht, nach wie vor mit genügend Struktur für eine weitere Reifung. Im Abgang langanhaltend und leicht salzig.
Ein herrlich gereifter Chasselas, der einmal mehr aufzeigt, wie grossartig Schweizer Chasselas-Weine von einem guten Terroir altern können. Jetzt bis 2024, 18 vvPunkte (90/100)
Leider war es meine letzte Flasche. Ich habe mir aber fest vorgenommen, zukünftig von einigen der besten Produzenten des Lavaux ein paar Flaschen mehr zu kaufen, um diese wie meine Bordeaux- und Burgunder-Weine für 10 Jahre zu vergraben.
Zu den besten Produzenten des Lavaux gehören neben Pierre-Luc Leyvraz übrigens – und dies nur um einige zu nennen – die Domaine Louis Bovard, die Frères Dubois oder Luc Massy.
St-Saphorin Les Blassinges von Pierre-Luc Leyvraz ist ein grossartiger Wein von einem aussergewöhnlichen Produzenten und einer meiner persönlichen Favoriten.
Absolut. Der Wein gehört seit Jahren mit jedem neuen Jahrgang in meinen Keller.