Damilano Barolo Lecinquevigne und Cannubi 2013.

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Herbstzeit ist Nebbiolo-Zeit. Keine andere Traubensorte – natürlich in vergorener Form – begleitet die Steinpilz- und Trüffelgerichte aus dem Piemont besser als die „Königstraube Nebbiolo“. Nebbiolo ist auch der Grundstein für alle Weine aus den DOCG Gebieten Barolo und Barbaresco.

Barolo Lecinquevigne 2013 und Barolo Cannubi 2013 von Damilano (c) vvWine.ch

Kürzlich konnte ich zwei Barolo-Weine aus dem Jahrgang 2013 verkosten, die von einem Weingut names Damilano stammen, welches ich bisher nicht auf dem Radar hatte. Die Azienda Agricola Damilano ist eines der historischen Weingüter in Barolo. Mit Paolo, Mario und Guido Damilano leitet aktuell die vierte Generation die Geschicke des Gutes.

Das Weingut verfügt über 53 Hektar Rebfläche in der Langhe, darunter verschiedene Spitzenlagen in der DOCG Barolo. Die bedeutendste Lage ist eindeutig Cannubi. Nicht weniger als 2 Hektar dieser grossartigen Lage liegen im Besitz der Damilanos, weitere 8 Hektar hat der Betrieb bis 2027 hinzugepachtet. Hier wachsen die Trauben für den Barolo Cannubi und den in Barolo Cannubi 1752 Riserva, von dem lediglich 6.000 Flaschen erzeugt werden.

Zum Barolo-Sortiment gehören zudem die Barolo-Crus Brunate, Cerequio und Liste, sowie der Barolo Lecinquevigne. Neben diversen anderen Weinen sowie Grappa ist das Gut auch für Kulinarik-Liebhaber eine interessante Adresse, denen in der ersten Etage befindet sich das Sternerestaurant Massimo Camia.

Barolo Lecinquevigne 2013: dürfte schon bald zugänglich sein (c) vvWine.ch

2013, Damilano, Lecinquevigne, Barolo (100% Nebbiolo): Helles Rubin, aufgehellter Rand. Die Nase anfangs verhalten, braucht viel Luft, zeigt dann typische Aromen von Veilchen, roten Kirschen, Erdbeermarmelade, Kranbeeren, angekohltem Holz, ein Hauch Mokka, sehr schöne Komplexität. Der Auftakt ist gradlinig, rotfruchtig und kraftvoll, mittlerer Körper, sehr strukturiert, die rote Frucht ist unterlegt von markanten Tanninen und einer kräftigen Säure, die 14.5% Alkohol sind sehr gut eingebunden, aromatisch kommen zu den roten Kirschen und dem dezenten Mokka-Aroma auch etwas Süssholz dazu. Im Abgang von guter Länge, endet auf eine dezente Bitternote die an rosa Grapefruit erinnert. Der Wein dürfte schon relativ bald im schönsten Trinkfenster sein und gut reifen. 2019-2033, könnte mit der Reife noch etwas zulegen. 17.5+ vvPunkte (89+/100).

2013, Damilano, Barolo „Cannubi“ (100% Nebbiolo): Helles Rubin, jugendlicher Glanz. In der Nase noch sehr verschlossen, tief, rauchig und gleichzeitig floral, Veilchen, Traubentrester, viele Kirschen, Kranbeere, Zwetschgen, Rhabarber, Schwarzbrot, Erde, etwas getrockneter Oregano, wunderbar komplex. Der Gaumen ist straff und kraftvoll, konzentriert, dicht, dabei aber federleicht, die markanten Gerbstoffe und die Säure verleihen eine ausgezeichnete gute Struktur welche die Frucht aktuell fast etwas überlagert, doch mit Luft und Zeit öffnet sich der Wein, wird weicher, zugänglicher, charmanter. Im Abgang sehr lang und auch hier mit einer leichten Bitternote. Natürlich noch ein Barolo-Baby das mindestens fünf, besser zehn Jahre schlummern sollte. Dürfte sich aber sehr gut entwickeln. 2023-2038. 18+ vvPunkte (92+/100)