Kein saurer Apfelbiss: Icecider aus Schweden.
Manchmal stösst man in seinem Weinleben auf spannende Kuriositäten. Ich kann mich erinnern, vor rund 15 Jahren bei Mövenpick einen Icecider aus Kanada gekauft zu haben. Dieser Apfel-Wein machte uns seinerzeit enorm Spass nur war er dann leider irgendwann nicht mehr erhältlich.
Der Produzent, Brännland Cider, machte aus der Not eine Tugend und nutzt die sonst verfaulenden Äpfel in seiner Region zu einem deutlich besseren Zweck. Er produziert aus insgesamt 18 Apfelsorten (Antonovka, Wealthy, Rödluvan, isäter, Snövit, Alexander, Säftsaholm, Kvarnriset, Belle de Boskoop, Cortland, Mutsu, Rubinola, Elisa, Jonagold, Aroma, Lobo, Åkerö, Cox Orange) diesen Icecider. Der Most hat 340 Gramm Zucker pro Liter und was daraus entsteht ist ein Süss-Apfelwein mit bekömmlichen 11.7% Alkohol und einer Gesamtsäure von 17 Gramm pro Liter.
BRÄNNLAND ICECIDER aus Schweden, (c) vvWine.ch |
Kräftiges Goldgelb, schöner Glanz. Die Nase riecht intensiv nach gebackenem, mehligem Apfel, dazu Anflüge von Kamille, auch Earl Gray (Bergamotte), Gräser, weisse Blüten, mit mehr Luft Torf, da ist eine wunderbare Komplexität im Spiel. Am Gaumen weich im Auftakt, wieder Aromen von Apfel, Bergamotte, dezent Blütenhonig, auch Kräuter, das ist wunderbar verspielt. Die Süsse wird durch eine enorme Säure kompensiert, der Wein klebt überhaupt nicht, fliesst wunderbar samtig und klar. Im Abgang sehr langanhaltend, die Äpfel zeigen Biss und hallen sicher eine Minute lang nach. Ein Erlebnis. Jetzt bis 2025+, 18.5 vvPunkte (93/100).
Es ist schwierig, sich das vorzustellen. Am besten probiert man es aus. Der Wein passt sicherlich hervorragend zu Fois Gras oder Käse. Doch auch mit verschiedenen Desserts dürfte der Wein sehr gut harmonieren. Brännland Icecider 2014 ist für Fr. 39.– (pro 37.5cl Flasche) bei Le Millesime erhältlich.
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