Kleinod am Rhein: Restaurant Fuchshöhle Bad Säckingen

Manchmal gelangt man aus beruflichen Gründen an Orte, die man sonst wohl nie besuchen würde. Bad Säckingen, grad ennet der Grenze und wunderschön am Rhein gelegen, ist so ein Ort. Ein kleines, süddeutsches Städtlein mit schmucker, etwas biederer Innenstadt.

Zur Stärkung vor unserem nachmittäglichen Workshop begaben wir uns nach kurzer Internet-Recherche ins Restaurant Fuchshöhle.

Das Ambiente im Altstadt-Haus ist umwerfend schön, richtig gemütlich, gediegen aber nicht gestopft, man fühlt sich schon eine Sekunde nach dem Eintreten wie zu Hause.

Die Tische sind gepflegt gedeckt und die Speisekarte ist sehr übersichtlich, was auf eine marktfrische, ehrliche und grundsolide Küche schliessen lässt.

Auch die Weinkarte ist schön gestaltet mit interessanten und fair kalkulierten Positionen in Rot und Weiss, welche sowohl aus Deutschland und der nahen Schweiz (Frichtal…) als auch ein paar weiteren Regionen in Europa stammen. Wir geniessen zum Einstieg ein Glas eines delikaten, schlanken und äusserst frischen Grauburgunders.

Leider haben wir nur wenig Zeit, was uns dazu bewegt, auf Salat und Tages-Menu-Hauptgang zu setzen. Eine sehr gute Wahl, wie sich sogleich zeigt.

Der Frühlingssalat ist geradezu unprätentiös zusammengestellt. Knackig, grüne Blätter, etwas Feldsalat (Nüsslisalat) genau auf die richtige Grösse gezupft, dazu ein paar halbierte Oval-Mini-Tomaten und ein liebevoll eingearbeitetes Bouquet aus Sprossen, frischem Kerbel, Honigblumen und Bärlauchblüten aus dem Nahgelegenen Wald. Eine Augenweide und für mich der perfekte Einstieg in Kombination mit dem Grauburgunder.

Weiter ging’s dann mit dem Rahm-Geschnetzelten vom Kalbsfilet mit Shitake-Pilzen und hausgemachten Nudeln. Das klingt ja im Prinzip nicht wirklich nach leichter Küche und Rahm-Gerichte können oft sehr banal ausfallen. Was hier serviert wird, ist wohl das beste Rahm-Geschnetzelte, das ich je auf dem Teller hatte. Die Kalbsfilet-Stücke sind nur  kurz dafür scharf angebrachten worden. Somit konnten diese auf dem Bett von frischen Nudeln und umrahmt von einer wundervoll leichten und perfekt dosierten Sauce etwas nachziehen, so dass sie perfekt rosa und einfach nur wundervoll zart geraten sind (nur zu oft, wird das Kalb an anderen Orten zur Schuhsole gegart). Frisch gehackter Schnittlauch und wieder ein paar liebevoll angerichtete Blüten machen die Komposition perfekt.

Der 2010er Spätburgunder „Franz Anton“ begleitete mit seinem mittleren Körper, den feinen Taninen und der frischen Säure den Hauptgang vorzüglich.
Die Bedienung erfolgte freundlich und sehr kompetent durch die Gastgeberin höchst persönlich. Leider sehen sich die Gastgeber  aus Qualitäts-Überlegungen heraus getrieben, das Lokal zu wechseln. Für Kurzentschlossene empfiehlt sich also, diesen wunderbaren Kleinod an Gastrokultur noch im Mai oder Juni 2013 zu besuchen… Hier wird man bestimmt nie enttäuscht.

 

Impressum: Adrian van Velsen, Alte Spinnerei 1, CH-5210 Windisch, Telefon +41 44 350 01 44. Adrian@vvWine.ch
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