Der neue Jahrgang von Besson Strasser

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Kurz vor dem Rheinfall, im zürcherischen Uhwiesen, liegt das Weingut Besson-Strasser, das Nadine und Cédric Besson-Strasser in zweiter Generation führen. Bereits 2004 stellten sie den Betrieb auf biodynamischen Weinbau um, seit 2013 ist er Demeter-zertifiziert. Auf rund sieben Hektar gedeihen neben traditionellen Sorten wie Räuschling, Riesling-Sylvaner und Pinot Noir auch «exotische Sorten» wie Malbec oder Zweigelt. Mit ihrer kompromisslosen Haltung haben sich Nadine und Cédric in der Weinwelt einen Namen gemacht. Ihr Credo lautet: «Der Wein entsteht im Rebberg.» Böden, Terroir, Klima und natürliche Abläufe stehen im Zentrum ihrer Arbeit. Durch naturnahe Begrünung, Kompost, biodynamische Präparate und den Verzicht auf synthetische Mittel wird das Ökosystem gepflegt. Das Resultat lässt sich sehen und geniessen. Meine Verkostung der Weine des neusten Jahrgangs hat gezeigt, dass die Weine von A-Z empfehlenswert sind.

Hochwertig, mit Stil und fairen Preisen: Weine vom Weingut Besson-Strasser (c) vvWine.ch

2021, Brut Nature, Weingut Besson Strasser, Schweiz, Zürich (100% Räuschling, Flaschenvergoren, 24 Monate auf der Hefe gelagert, ohne Dosage, 11.5% Alkohol). Kräftiges Gelb, feine Perlage; der Duft erinnert an reifen Apfel, geröstete Nüsse und kandierte Ananas; am Gaumen reichhaltig, rund, mit feiner Perlage und gut stützender Säure, der Wein hat Trinkfluss und eine sehr gute aromatische Länge, hallt auf Zitrusfrüchte nach. Ein sehr hochwertiger Schweizer Schaumwein. 90 vvPunkte

2022, Riesling Gächlingen, Weingut Besson Strasser, Schweiz, Zürich (100% Rheinriesling, 13% Alkohol). Goldgelb leuchtend; im Duft mit deutlicher Reduktion, mineralisch geprägt, Zitrusfrüchte, weisser Pfirsich, grüner Apfel, pfeffrige Würze; gradliniger Gaumen, kompakt, strukturiert, saftige Säure, delikate Frucht, zeigt Spannung, hallt lange nach, hinterlässt ein leicht salziges Mundgefühl. Stilistisch erinnert dieser Wein an einen Mosel-Riesling, aromatisch ist er jedoch völlig eigenständig 89 vvPunkte

2022, Fumé, Weingut Besson Strasser, Schweiz, Zürich (Assemblage aus Chardonnay und Räuschling, spontanvergoren, 12 Monate im 228L-Barrique ausgebaut, Batonnage, 12.5% Alkohol). Mittleres Goldgelb, expressiver Duft, sehr parfümiert, florale Noten über Apfel, Zitrusfrüchten, Nüssen, dazu eine anregende Kräuterwürze; am Gaumen reichhaltig, leicht cremig, trotz nur 12.5% Alkohol baut der Wein Druck auf, bleibt dabei elegant, die Säure hält frisch, verleiht Trinkfluss und trägt die Frucht in ein langes Finale, wo der Wein würzig endet. Das macht richtig Spass! 92 vvPunkte

2022, Cholfirst Pinot Noir, Weingut Besson Strasser, Schweiz, Zürich (100% Pinot Noir, 12 Monate im gebrauchten 500L-Fass ausgebaut, 13% Alkohol). Leuchtendes Rubinrot; strahlender Duft, sehr Pinot! Kirschen, Kräuter, kühler Kamin. Am Gaumen zugänglich, anfangs fast harmlos, packt dann zu, zeigt eine solide Struktur mit bereits gut verpackten Gerbstoffen und einer saftigen Säure, welche die Frucht stützen; ungemein leichtfüssig und dennoch mit einer gewissen Kraft ausgestattet ist das ein Pinot mit Rasse und Schliff, der im Kontext seines Preises eine ausgezeichnete Qualität bietet. Ab sofort für sicherlich acht Jahre ein Hochgenuss. 91 vvPunkte

2021, Chlosterberg Pinot Noir Spätlese vom Rheinfall, Weingut Besson Strasser, Schweiz, Zürich (100% Pinot Noir aus der Lage Chlosterberg in Uhwiesen, 12-18 Monate im 228L-Barrique ausgebaut, 12.5% Alkohol). Helles Rubinrot; deutlich reduktive Nase, wirkt noch verschlossen, zeigt Tiefgang, mutet burgundisch an, das Holz ist subtil wahrnehmbar, rote und dunkle Beeren, Kräuterwürze, steinige Untertöne; frischer Gaumenauftakt, tänzerisch leicht, dabei sehr gut strukturiert, kein Gramm Fett, vertikal, grosser Spannungsbogen, viel Saftigkeit, würziges, elegantes Finale auf rote Beeren und Sauerkirschen. Bis 2038 geniessen. 93 vvPunkte

2021, Albi Pinot Noir Klettgau, Weingut Besson Strasser, Schweiz, Zürich (100% Pinot Noir aus Gächlingen im Klettgau, 18 Monate im 228L-Barrique ausgebaut, 13% Alkohol). Kräftiges Rubinrot; im Duft mit leichter Reduktion und einer lehmig anmutenden Mineralik, rauchige Noten über Sauerkirsche, dunkle Beeren und Tabak schwingen mit; am Gaumen fleischig, rund, kraftvoll, dabei mit viel Finesse, markante Gerbstoffe verleihen Halt, wird im mittleren Gaumen immer kompakter, hallt lange nach, hinterlässt Blutorangenzesten und würzige Noten. Auf dem Niveau des Chlosterberg. Trinken bis 2040. 93 vvPunkte

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