Drei Vertikalen mit J.R. Germanier.
Jean-René Germanier aus Vétroz verkörpert wie kaum ein anderer Winzer die Leidenschaft für exzellenten Wein und die Verbundenheit mit der einzigartigen Weinbauregion im Kanton Wallis. Seine Weine sind ein Ausdruck von Handwerkskunst und dem Streben nach höchster Qualität und werden sowohl in der Schweiz als auch international hoch geschätzt.
Mit Sitz in Vétroz, einer idyllischen Gemeinde im Kanton Wallis, hat Jean-René Germanier eine lange Familientradition in der Weinproduktion. Unterstützt wird er seit 1993 von seinem Neffen Gilles Besse, der als talentierter Önonloge und gleichzeitig Botschafter für den Schweizer Wein (Gilles ist Präsident des Verbandes Swiss Wine Promotion) stets bestrebt ist, Weine auf höchstem Niveau zu produzieren. Seine Leidenschaft für Wein hat er von Kindesbeinen an entwickelt und sich kontinuierlich in diesem Bereich weitergebildet. Gilles kombiniert traditionelle Techniken mit innovativen Ansätzen, so dass die Weine Germaniers einerseits das Terroir widerspiegeln und gleichzeitig modern und ansprechend sind.
Respekt vor der Natur.
Qualitätsvolle Weinproduktion und umweltschonender Anbau gehen Hand in Hand. Vor 15 Jahren hat sich Jean-René Germanier dieser Überzeugung verschrieben und Pionierarbeit geleistet, indem man auf die integrierte Produktion umgestellt hat. Diese Methode gewährleistet einen verantwortungsvollen Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln.
Heute setzt man erneut Massstäbe, indem man sich mehr und mehr auf noch umweltschonendere Praktiken konzentriert. Ein Beispiel dafür ist die Begrünung der Rebreihen, die zur Förderung der Biodiversität beiträgt. Zudem bewirtschaft Germanier seit fünf Jahren drei Lagen nach Bio-Standard, so dass die daraus resultierenden Weine mit dem Bio Suisse Label ausgezeichnet werden können. Eine dieser Lagen ist der spektakuläre, wie eine Reb-Lawine den Steilhang hinunterfallende Lage Clos de la Couta. Die dort angebauten Heida und Pinot Noir Trauben werden zu Weinen verarbeitet, die seinesgleichen suchen. Eine Verkostungs-Notiz zum 2020er Pinot Noir de Vex «Clos de la Couta» findet man in der Verkostungs-Tabelle am Ende dieses Artikels.
Die Weine.
Germaniers Weine werden in die Reihe «Classiques» sowie «Réserves» mit Barrique-Ausbau unterteilt wobei letztere Kategorie Weine von grosser Ausdruckskraft sind, die über ein entsprechendes Alterungspotential verfügen.
Eines der Aushängeschilder der Domaine Jean-René Germanier ist sicherlich der Cayas Syrah Réserve, ein reinsortiger Syrah der im Barrique ausgebaut wird und der trotz seiner beachtlichen Produktionsmenge jährlich zum Besten gehört, was von dieser Sorte in der Schweiz produziert wird. Ich kann mich an einige Degustationen erinnern, bei denen sich der Cayas gegen renommierte Gewächse von der französischen Nordrhone durchsetzen konnte.
Möglicherweise etwas weniger bekannt, aber nicht weniger spannend, sind der Cornalin Chamaray, ein Lagen-Cornalin, der seit dem Jahrgang 2005 produziert wird sowie der Amigne de Vétroz 2 Abeilles (die zwei Bienen stehen für einen moderaten Süssegrad). Die Amigne Traube sei, so sagte mir Jean-René Germanier, die Seele von Vétroz und damit ein ganz wichtiges Element für seinen Betrieb. Leider sind die Restsüssen Amigne-Weine in der Deutschschweiz mässig beliebt, obwohl diese wunderbar reifen und die Süsse mit zunehmendem Alter moderater wahrgenommen wird. Und dann ist da natürlich noch der Mitis, ein Süsswein der ebenfalls aus der Amigne-Traube hergestellt wird und gut und gerne mehrere Jahrzehnte reifen darf, bevor er eine Platte mit Walliserkäse vorzüglich begleit.
Drei spannende Vertikaldegustationen.
Wie gut nicht nur der Mitis sondern auch andere Réserve-Weine der Domaine Jean-René Germanier reifen, durfte ich kürzlich im Rahmen dreier spannenden Vertikaldegustationen erfahren. Jean-René und Gilles luden eine Gruppe von Sommeliers und Journalisten ins Wallis ein, um gemeinsam mit dem ganzen Team von Germanier eine kleine Zeitreise zu machen. Verkostet wurden 13 Jahrgänge des Cornalin Chamaray, 14 Jahrgänge Amigne de Vétroz 2 Abeilles sowie 13 Jahrgänge des Mitis Amigne Réserve Grain Noble.
Es war eine ungemein spannende Verkostung, welche die Qualität der Arbeit dieses Weinguts voll und ganz bestätigt hat. Die Mitis-Vertikale untermalte die hohe Konstanz bei den Süssweinen. Bei den Cornalin-Weinen bevorzugte ich die etwas kühleren Jahrgänge, welche über eine ausgezeichnete Frische verfügten. Am meisten überrascht war ich aber vom Reifepotential der «Amigne de Vétroz 2 Abeilles» Weine – die – selbst 30jährig – noch wunderbar frisch im Glas standen.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim ganzen Team der Domaine Jean-Réne Germanier sowie bei Chandra Kurt bedanken, welche im Vorfeld respektive während der Verkostung für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben. Nachfolgende Tabelle fasst meine Eindrücke zu den verkosteten Weinen zusammen.
Germanier Vertikale
Die nachfolgenden drei Bilder der verkosteten Weine sowie einige in der Galerie oben, wurden vom Fotografen Benny Tache gemacht und ich meine, die Bilder sind absolut teilenswert…
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