Loïc Forin.
Es war Jean-François Guyard von Vinifera-Mundi der mich auf den noch wenig bekannten Winzer Loïc Forin aufmerksam machte und mir einige Flaschen dieses Nachwuchstalents «direkt ab Hof» besorgte. Loïc ist Sohn eines Winzers und seine Wurzeln liegen in Pernand-Vergelesses. Er führt quasi ein Doppelleben: Tagsüber arbeitet er in der Automobilbranche, abends sowie am Wochenende in seinem Keller. Ein Winzer im Nebenjob also, der lediglich einige Barriques pro Jahr produziert, doch diese haben es wahrlich in sich. Seine Weissweine können sich sehen lassen und gehören was das Preis-/Qualitätsverhältnis angeht zum Besseren, was das Burgund zu bieten hat.
2018, Bourgogne Aligoté, Loïc Forin, Bligny-lès-Beaune, Côte de Beaune, Burgund (100% Aligoté von 40jährigen Rebstöcken die in Meursault gedeihen). Helles Gelb. Feinduftige Nase nach Apfel, Birnen, dazu ein zarter Blütenduft. Im Gaumen frisch und knackig, herrliche Säurestruktur, kein Gramm Fett, top balanciert und mit feinem Schmelz ausgestattet. Im Abgang mittellang, endet auf weisse Birnen. Jetzt bis 2024 geniessen, 87/100 vvPunkte.
2018, Rully, Loïc Forin, Bligny-lès-Beaune, Côte de Beaune, Burgund (100% Chardonnay, nur zwei Fässer wurden produziert, der Wein wurde hälftig in einem ein- respektive vierjährigen Fass ausgebaut). Helles Gelb. Anfangs leicht reduktive Nase, öffnet sich dann rasch, zeigt Noten von Zitrusfrüchten, Apfel, Quitte und etwas Rauch. Im Gaumen gradlinig, aber dennoch reichhaltig mit cremiger Textur und einer reifen, exotischen Frucht die an einen Mix aus Grapefruit und Mango erinnert. Endet in einem knochentrocken, langanhaltenden Abgang. Ein präziser Chardonnay, der jetzt schon Spass macht, aber auch noch einige Jahre reifen darf. Dieser Wein hat sich über drei Tage hervorragend entwickelt, so dass ich meine ursprüngliche Bewertung (89/100) zwei Mal um einen Punkt erhöhen durfte. Jetzt bis 2027 geniessen, 91/100 vvPunkte.
2018, Pernand-Vergelesses, Loïc Forin, Bligny-lès-Beaune, Côte de Beaune, Burgund (100% Chardonnay, nur drei Fässer wurden produziert, eines davon war neu, die anderen mehrjährig). Helles Gelb. Superschöne Nase, zeigt einiges an Tiefgang, wirkt kühl, steinig, dazu kommen eine dezente Röstnote sowie Limetten, Grapefruit, grüner Apfel und Akazienblüten. Im Auftakt knackig, saftig und frisch, auch dieser Wein ist ungemein klar und präzis, gut strukturiert, lebhaft, würzig, zeigt Energie, tänzelt elegant über die Zunge und hallt im Abgang lange nach, endet auf grüne Äpfel. Was für eine belebende Tanzvorstellung ist das, ein Hit. Jetzt bis 2026 geniessen, 91 vvPunkte.
2018, Ladoix «Bois de Gréchons», Loïc Forin, Bligny-lès-Beaune, Côte de Beaune, Burgund (100% Chardonnay die in einer verkannten Lage auf Geröllschutt, Sand und Kies gedeihen, nur ein Barrique wurde produziert). Helles Gelb. Feinduftige Nase, frisch, distanziert, nobel, reifer Apfel, Gewürze, Rauch, feuchter Stein, etwas Ananas. Im Gaumen dicht, aber nicht überladen, zeigt eine gewisse Opulenz, wirkt cremig, leicht buttrig und hat Schmelz, bleibt dabei aber elegant, ausgewogen, baut im mittleren Gaumen aus, die reife Frucht wird von einer schönen Säurestruktur gekontert, hallt im Abgang sehr lange nach. Der reichhaltigste Wein von allen. Jetzt bis 2026 geniessen, 90 vvPunkte.
Die ganzen Hintergründe zu Loïc Forin findet man im entsprechenden Bericht von Vinifera-Mundi. Die Weine sind meines Wissens nur «direkt ab Hof» erhältlich. Interessierte Personen verlinke ich aber gerne mit Jean-François Guyard, der Loïc regelmässig besucht und evtl. einige Flaschen ergattern kann.
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