Zwei reinsortige Weine von Riegger.
Am 1. und 2. November ist wieder Riegger-Fest und ein Besuch dort hat für mich fast schon Tradition. Zum einen natürlich, weil ich nur wenige Minuten von Birrhard entfernt wohne, zum anderen aber auch, weil man am Riegger-Fest rund 70 Qualitätsweine kostenlos verkosten kann und die nötigen Hintergrund-Informationen darüber teils direkt von den jeweiligen Produzenten erfährt. Abgerundet wird das Fest-Programm durch leckere Gerichte, die von Bernhard Bühlmann (Gasthof Bären Mägenwil) zubereitet werden, sowie durch diverse Marktstände, an welchen allerlei kulinarische Köstlichkeiten präsentiert werden.
Als kleiner «Sneak-Preview» präsentiere ich hier zwei sehr gelungene, reinsortige Weine aus dem Riegger-Sortiment, die mir freundlicherweise von der Firma Riegger zur Verfügung gestellt worden sind.
2015, Joiser Kirschgarten Blaufränkisch, Umathum, Burgenland, Österreich (Der Wein stammt aus einer der exklusivsten Lagen des Burgenlandes. Der «Joiser Kirschgarten» wurde 1214 erstmals urkundlich erwähnt. Nach jahrzehntelanger Brachzeit wurden die einzigen Steinterrassenmauern des Burgenlandes im Jahr 2001 vom Weingut Umathum neu mit Reben bepflanzt. Die Böden bestehen hier aus mit Quarz durchzogenem Schiefer, was die Wurzeln tief ins Gestein eindringen lässt. Ausgebaut wird der Wein während 14 Monaten in Barrique-Fässern. 13.3% Alkohol) Kräftiges Rubin. Anfangs verhalten, leicht reduktiv, braucht rund 15 Minuten Luft um sich zu öffnen, präsentiert dann in der vielschichtigen Nase Noten von dunklen Kirschen und reifen Himbeeren, dazu Leder, etwas Bresaola und Macadamia-Nuss. Im Gaumen straff, ungemein saftig und frisch, sehr fein verwobene Gerbstoffe, top integrierte Säure, da tanzen die Papillen, trotz Druck ist hier keinerlei Schwere mit im Spiel, im Gegenteil, der Wein wirkt jugendlich, leichtfüssig und sehr beschwingt. Im Abgang mit guter Persistenz und einem Mix aus roten und schwarzen Früchten sowie etwas Mokkajoghurt (genau, das Stichfeste vom Händler mit dem M). Ab sofort (idealerweise kurz dekantieren) bis 2030+. Kann mit etwas Reife noch zulegen. 18.5 vvPunkte (92+/100).
2016, Vox Loci, Batzella, Bolgheri, Toskana, Italien (Dieser Wein aus 100% Cabernet Franc wird im Stahltank vergoren und durchläuft danach den biologischen Säureabbau im Barrique. Ausbau während 24 Monaten in französischen Barriques, 14.5% Alkohol) Leuchtendes Rubin. In der Nase direkt nach dem Öffnen mit intensivem, würzigem Duft, dunkelfruchtig mit schwarzen Kirschen, Brombeeren, dazu Lorbeer, Eukalyptus und getrocknete Rosen, verändert sich mit Luft und Wärme, offenbart mehr und mehr auch balsamische Noten sowie Schwarztee-Aromen, sehr komplex. Im Gaumen gradlinig im Auftakt, druckvoll, konzentriert, mit reifer Frucht, bleibt jedoch sehr elegant, die feinmaschige Gerbstofftexur sowie eine eher milde Säure lassen den Wein förmlich über die Zunge gleiten. Im Abgang wieder sehr würzig, dezent krautig und von guter Länge. Ein präziser Wein, sehr sauber vinifiziert, wirkt klar und rein, zeigt viel Trinkfluss und verleugnet seine Herkunft nicht. Jetzt bis 2028+ geniessen, 18 vvPunkte (91/100).
Wer selbst die aktuellen Jahrgänge von Klassikern oder diverse Neuheiten probieren will, kann dies am Riegger-Fest tun. Der Eintritt ist kostenlos, Gratis-Parkplätze stehen zur Verfügung. Am Freitag, 1. November 2019 kann von 14 bis 21 Uhr verkostet werden, am Samstag, 2. November 2019 von 11 bis 17 Uhr. Mehr Informationen gibt’s hier.
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