Frisches aus Spanien und Portugal.

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Zwei sehr schöne Weine von der iberischen Halbinsel (c) vvWine.ch

Ich gebe zu, die iberische Halbinsel ist – abgesehen von den klassischen Rioja-Weinen – per se nicht mein präferiertes Weingebiet. Zu viele weichgeklopfte Massenweine hatte ich leider schon im Glas und die Supermärkte scheinen nicht genug davon importieren zu können, leider.

Doch durfte ich über die letzten Jahre mehr und mehr auch sehr positive Erfahrungen mit Weinen aus Spanien und Portugal machen. Dies vor allem, wenn sie aus Regionen stammen, welche in höheren Lagen liegen (so zum Beispiel Bierzo oder Ribeira Sacra, wo die Weinberge teils bis 1000m über Meer angelegt sind) oder dort, wo die Winzer in ihren Weinen die Frucht und Frische behalten statt diese mit übermässigem Eichengeschmack zuzudecken.

Die Weinhandlung Smith & Smith bietet zwei dieser Weine an, welche ich kürzlich verkosten durfte.

Trotz Kraft ausgewogen:2012, Quinta da Costa, Lavradores de Feitoria, Sabrosa, Das Aguaneiras DOC (c) vvWine.ch

2012, Quinta da CostaLavradores de Feitoria, Sabrosa, Das Aguaneiras DOC (Touriga Nacional, Tinta Roriz), Douro, Portugal. 

Kräftiges Rubin, Purpur-Reflexe. Die Nase zeigt eine expressive, dunkle Frucht, viele Heidelbeeren, dazu etwas Brombeeren, dunkler Tabak, Popcorn, frisch geschnittenes Holz, sowie Zartbitterschokolade, mit mehr Luft auch eine Kräuterwürze die mich an getrockneten Oregano erinnert, sehr gute Komplexität.

Am Gaumen mit weichem, sehr fruchtbetontem Auftakt, auch hier dominieren die dunklen Beeren, doch mischen sich Anflüge von Zitrusaromen dazwischen, dann wird der Wein immer saftiger, zeigt mehr und mehr seine markante Struktur, da sind feinste Gerbstoffe und eine sehr lebhafte Säure welche die Frucht stützen, am mittleren Gaumen dicht aber überhaupt nicht schwer, die 14.5% Alkohol sind erstaunlich gut eingebunden. Im Abgang von mittlerer Länge, endet saftig und frisch wie er begonnen hat auf eine Note von Heidelbeeren.

Ein kräftiges, gradliniges und trinkanimierendes Fruchtbündel, das weniger als Solist als vielmehr als Begleiter von herzhaften Speisen seine Trümpfe ausspielt. Macht ab sofort Spass, kann aber auch noch ein paar Jahre reifen. Jetzt bis 2022, 18 vvPunkte (90/100)

Frische pur: La ROC, ein sehr knackiger Mencia-Wein aus Bierzo (c) vvWine.ch

2013, La Roc DO (Mencia), Veronica Ortega, Valtuille de Abajo, Bierzo, Spanien. 

Mittleres Rubin, leicht aufgehellter Rand. Anfangs noch etwas verhaltene aber angenehm tiefe Nase, der Wein braucht Zeit, zeigt dann Aromen von dunklen Kirschen, etwas Cassis, dezent auch eingekochte Erdbeeren, darüber ein Blumenduft der zwischen Veilchen und dunkelroten Rosen anzusiedeln ist, mit mehr Luft kommen rauchige und mineralische Noten hervor, steinig, kühl und mit viel Spannung, sehr gute Komplexität.

Am Gaumen sehr schlank und straff beginnend, das ist ein knackiges und frisches Fruchtbündel, zu Kirschen und Cassis-Beeren gesellen sich rotfruchtige Aromen, am mittleren Gaumen sehr strukturiert und mit deutlich, noch jugendlich ungestümem Gerbstoff, knackiger Säure, der Wein ist ungemein frisch und zeigt viel Eleganz. Im Abgang von wunderbarer Länge, hinterlässt eine feinwürzige und leicht salzige Note.

Was will man mehr dazu sagen: so macht Spanien Spass! Jetzt bis 2025. 18.5 vvPunkte (92/100).

Impressum: Adrian van Velsen, Alte Spinnerei 1, CH-5210 Windisch, Telefon +41 44 350 01 44. Adrian@vvWine.ch
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