Clos Saint-Denis Grand Cru

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Am lezten Montag durfte ich im Rahmen einer Veranstaltung von Vinifera-Mundi einige sehr schöne Burgunder verkosten.

Zum einen vier Chardonnay-Weine aus unterschiedlichen Jahren und von verschiedenen Produzenten.

Zum anderen zehn Weine aus der Grand Cru-Lage Clos Saint-Denis. Diese Grand Cru-Lage liegt in Morey Saint-Denis und ist gut 6 Hektar gross. Sie grenzt im Norden an Clos de la Roche und etwas weiter im Süden liegt der Clos des Lambrays.

Die Weine wurden in vier Serien blind verkostet. Pro Serie hatten wir genügend Zeit uns Notizen zu machen und die Weine etwas atmen zu lassen.

Die Gesamtbewertung zeigt die folgende Grafik von Vinifera-Mundi:

Nachfolgend meine persönlichen Eindrücke, stichwortartig.

1. Serie: Weissweine.

Domaine de la Vougeraie, Vougeot Clos du Prieuré Monopole 2011: In der Nase sehr holzlastig, für meinen Geschmack zu viel Holz. Schöne Mineralität. Am Gaumen kräftiger Auftakt, sehr gut eingebundenes Holz. Ein schöner wenn auch etwas wenig finessenreicher Wein. 17 vvPunkte (87)

Fontaine-Gagnard, Chassagne-Montrachet 1er Cru Les Caillerets 1999: Die Farbe sehr dunkel. In der Nase oxidativ, zu alt, kein Spass. Am Gaumen müde, ebenfalls zu alt (Prem-OX?). Das war mal ein guter Wein mit schöner Säure und vermutlich auch angenehmer Frucht. Doch leider ist davon nichts mehr übrig geblieben. 14 vvPunkte.

Leflaive, Puligny-Montrachet 1er Cru Les Folatières 2007: Sehr schöne, leicht buttrige Nase. Am Gaumen weich und vollmundig, sehr viel Fleisch am Knochen, definitiv ein sehr schöner Chardonnay wenn auch mir etwas die Finesse fehlt. Klagen auf hohem Niveau. 18 vvPunkte (92).

Henri Boillot, Meursault 1er Cru Les Charmes 2011: Sehr schöne, strahlende Nase. Citrusfrüchte, eine herrliche Mineralität, mit etwas Luft immer duftiger, unglaublich tief Am Gaumen frisch, schlank mit knackiger Säure, sehr elegant mit top Stuktur, feiner Citrusfrucht und langem Abgang. Für mich klar der schönste, da eleganteste Wein der ersten Serie. 19 vvPunkte (94).

1. Serie: Clos Saint-Denis (rot).
Bertagna, Clos Saint-Denis 1997: Reife, würzige Nase. Angenehm tief mit roten Beeren und einer dezenten Mineralität. Am Gaumen saftiger Auftakt, dann weich, recht holzlastig aber mit guter Säure, mittlere Komplexität, sehr ausgewogen. Im Abgang etwas zu kurz. 18.5 vvPunkte (93).

Jean Baptiste Béjot, Clos Saint-Denis 1998: Sehr offene, sehr reife Nase, wirkt warm. Zwetschgen, Pflaumenaromen, schöne Tiefe. Der Gaumen weich und schmeichelnd, wirkt wieder eher mollig, etwas wenig Eleganz und vielleicht etwas zu viel Reife Frucht. Sehr gute Länge im Abgang. 18 vvPunkte (91).

Tom Litwan, Chalofe 2010, Thalheim AOC (Piratflasche): Sofort als Pirat entlarvt, da weniger Komplex. Was erstaunt ist die mineralische Nase mit viel Feuerstein (die Trauben für diesen Wein wachsen auf Kalksteinböden) und die sehr feine Frucht. Der Wein ist weniger komplex als die anderen der Serie, hat aber sehr viel Eleganz. Ein schöner CH-Pinot. 17 vvPunkte (87).

2. Serie: Clos Saint-Denis (rot).

Lucien Le Moine, Clos Saint-Denis 2004: In der Nase eine Droge. Herrlich tief, dunkle Beeren, schöne Würze, auch Blutorange. Sehr feiner Gaumen, unglaublich ausgewogen und mit langem Abgang. Herrvorragend. 19 vvPunkte (95).

Dujac, Clos Saint-Denis 2005: Nochmals eine Droge. Was für ein Flight. Dunkle und rote Beeren, sehr schöne Mineralität, etwas schlanker und eleganter als Le Moine. Am Gaumen saftig, frisch ja tänzerisch leicht und doch sehr komplex. Der Wein bräuchte noch etwas mehr Reife um alles zu zeigen was er hat. Sensationelles Potenzial. Heute 19 vvPunkte (94)

Arlaud Père & Fils, Clos Saint-Denis 2007: Ich bin hin und weg von der Nase. Das ist ein Spektakel, auf den Punkt gereift mit herrlicher Würze und sehr guter Komplexität. Der Gaumen mit weicher Frucht, unglaublich fein, gut strukturiert, ausgewogen, finessenreich, eine sensationelle Balance und einem sehr langen Abgang. Für mich der Wein des Abends bei den Roten. 19.5 vvPunkte (97)

Chezeaux, Clos Saint-Denis Vieilles Vignes 1999: ich konnte diesen Wein nicht beurteilen, da aus meienr Sicht fehlerhaft. Die Nase zeigt nur Klebstoff, nicht beurteilbar. Der Gaumen ebenfalls mit aus meiner Sicht Fehltönen. Keine Bewertung.

3. Serie: Clos Saint-Denis (rot).

Virgile Lignier, Clos Saint-Denis 2006: Tiefe Nase, rauchige Noten, mit etwas Luft auch Blumen. Eher auf der rotbeerigen Seite. Sehr feiner Gaumen, gute Struktur, im Abgang etwas kurz. 18 vvPunkte (92)

Lucien Le Moine, Clos Saint-Denis 2006: Sehr tief, super Würze, viel Mineralität. Am Gaumen saftig, frisch, wieder mit viel Würze, sehr gute Balance. Ein top-Wein mit unglaublich schöner Länge. 19 vvPunkte (94).

Arlaud Père & Fils, Clos Saint-Denis 2007: Und auch die zweite Flasche von Arlaud blind erkannt. Dito Nummer eins, Ein Tick schwächer vielleicht aber nach wie vor 19.5 vvpunkte (96).

 

Impressum: Adrian van Velsen, Alte Spinnerei 1, CH-5210 Windisch, Telefon +41 44 350 01 44. Adrian@vvWine.ch
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