Der Rayas fürs Fussvolk kommt von Charvin.

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Wer träumt nicht davon, einmal einen Château Rayas geniessen zu dürfen? Persönlich hatte ich glücklicherweise schon diverse Male die Chance dazu. Meist war dies bei einem Treffen mit Weinfreunden, welche früher, als die Preise für diesen Kult-Châteauneuf-du-Pape noch «normal» waren, einige Jahrgänge Rayas kaufen konnten und diese dann zum jeweiligen Tasting mitbrachten. Auch ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, als ich gewisse Rayas-Jahrgänge für ca. 150 Franken erwerben konnte. Aktuell gehen die Rayas-Preise aber gerade voll durch die Decke: Lagen sie vor fünf Jahren noch bei ca. Fr. 200 bis 300 pro Flasche sah ich vor rund zwölf Monaten diverse Rayas-Jahrgänge um 600 bis 800 Franken. Und nun – man halte sich fest – kostet ein Rayas meist schon über Tausend Franken. Das ist einfach nur noch Crazy!

Was liegt also näher, als sich nach günstigen und dennoch sehr guten Alternativen umzuschauen? Eine davon, und vielleicht längerfristig betrachtet die Zuverlässigste, kommt von der Domaine Charvin, die in der Schweiz von der Studer Vinothek vertrieben wird. Carl Studer war es auch, der mir freundlicherweise zwei ausgezeichnete Musterflaschen der Domaine Charvin mit dem jüngsten Jahrgang 2019 zur Verkostung zugesandt hat. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön dafür!

Mein Fazit vorweg – Wer komplexe und elegante Châteauneuf-du-Pape resp. Côte-du-Rhône-Weine sucht, dafür aber nicht Tausend Franken pro Flasche bezahlen will, ist mit den Weinen der Domaine Charvin top bedient. Hier meine Eindrücke.

Rhone-Eleganz für eine kleine Ewigkeit: Der Châteauneuf-du-Pape der Domaine Charvin (c) vvWine.ch

2019, Côts du Rhone, Domaine Charvin, Frankreich, Rhone, Côte du Rhône (Carignan, Grenache, Mourvedre, Vaccarese) Die Nase ist direkt nach dem Öffnen sehr fruchtbetont, reife Himbeeren, Erdbeermarmelade, Provence-Gewürze, Garrique. Im Auftakt ebenfalls sehr fruchtig, bereits jetzt «easy drinking», mit Dichte und Konzentration, jedoch auch Balance, die delikate Frucht wird von gut integrierten Gerbstoffen gestützt, der Abgang ist lang, leicht salzig und hinterlässt pflaumige Aromen. Ein sehr schöner Côte du Rhône. Jetzt bis 2033+, 91 vvPunkte

2019, Châteauneuf-du-Pape, Domaine Charvin, Frankreich, Rhone, Côte du Rhone (Grenache, Mourvedre, Syrah, Vaccarese) Der grosse Bruder des Côte du Rhône legt dann noch zwei Schippen Komplexität oben drauf. Neben den typischen Erdbeer-Aromen kommen auch Brombeeren, Kräuter, Tee, kühler Rauch, Karotte-Ingwer und florale Töne dazu, ein Gedicht. Im Gaumen kräftig, ausgesprochen druckvoll, jedoch nicht plump oder schwerfällig, die markante Tanninstruktur ist eindrücklich, die Gerbstoffe sind von höchster Güte, wird im mittleren Gaumen immer weicher, ja fast schon kuschelig, alle Elemente sind in ausgezeichneter Harmonie, der Abgang sehr, sehr lang. Natürlich, der Alkoholgrad ist bei solchen Weinen immer spürbar (auch bei Rayas), darum empfiehlt es sich, diese nicht zu warm zu servieren. 16 Grad sind ideal, um diesen bezaubernden Châteauneuf-du-Pape zu geniessen. Das ist Rhone-Eleganz die für eine kleine Ewigkeit gebaut ist. Jetzt bis 2045, 94 vvPunkte

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