1001 Nacht.
Zwar liegen zwischen den beiden Jahrgängen 2009 und 2017 nicht 1001 sondern rund 2920 Nächte, doch die beiden Weine von Donnafugata präsentierten sich orientalisch-märchenhaft im Glas. Viele werfen den Donnafugata-Weinen vor, dass sie zu modern sind und keine Herkunft zeigen. Ich kann zumindest letzterem Teil nicht beipflichten, denn sie sind klar als „Nero d’Avolo“ basierte Weine zu erkennen. Und ja, sie sind eher modern und sehr sauber gekeltert, bieten dadurch bereits in jungen Jahren Trinkspass. Aber Hand aufs Herz: Ist das so schlimm?
2017, Mille e una Notte, Donnafugata, Sicilia DOC (Assemblage aus Nero d’Avola, Petit Verdot und Syrah, während 13 Monaten Barriquefässern ausgebaut. 13.70% Alkohol, Gesamtsäure 5,3 g/l., pH-Wert 3,66). Kräftiges Rubin. Sehr kräftige, noch etwas vom Ausbau geprägte Nase, neben Röstnoten und etwas Schokolade zeigen sich florale Töne, Brombeeren, Blaubeeren und schwarze Oliven. Im Gaumen kräftig, vollmundig, die markante Tanninstruktur besticht durch die feinheit der Gerbstoffe, eine saftige Säure verleiht Schwung und rasse, verhindert, dass der doch kräftige Wein breit wird, die Frucht scheint auf den Punkt gereift, hallt im Abgang lange nach und verschmilzt dort mit den exotisch-würzigen Noten (Kardamom, Fenchelsamen, Zimt). Ein noch jugendlicher, sehr sauber gekelterter Wein. Kann heute schon getrunken werden (Dekantieren), dürfte sich von 2023 bis 2033 in seinem idealen Trinkfenster befinden. 92 vvPunkte
2009, Mille e una Notte, Donnafugata, Sicilia DOC (Assemblage aus Nero d’Avola, Petit Verdot und Syrah, während 13 Monaten Barriquefässern ausgebaut. 13.50% Alkohol, Gesamtsäure 5.8 g/l, pH-Wert 3.57). Dichtes Rubin, erste Reifetöne zu erkennen. Sehr intensiver, würziger Duft, man wähnt sich im Orient, mit Weihnachtsgewürzen, Zimt, Lakritz, Kardamom, Nelken, darunter dunkle Frucht die an Blaubeeren erinnernt, etwas kandierte Früchte schwingen mit. Der Gaumen ist zugänglich und weich im Auftakt, der Wein scheint auf den Punkt gereift, die warme Frucht wird von einer feinen Säure gepuffert, die Tannine sind sehr gut integriert und verleihen Struktur, aromatisch schwankt der Wein im Abgang zwischen dunklen und roten Früchten hin und her, zeigt im Retrofinale viel Würze und erste Tertiäraromen. Nobel gereift und sehr elegant. Ab sofort ein Traum, zu würzigen Lamm- oder Rindsschmorgerichten. Hat sicherlich Reserven bis 2025, 91/100 vvPunkte
Die Weine sind bei diversen Händlern erhältlich und kosten je nach Händler zwischen 55 und 70 Franken pro Flasche.
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