Streifzug durch die Kollektion von Daniel-Vins.

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Letzte Woche war es wieder soweit: Daniel Gazzar präsentierte im übervollen Saal des Lausanne Palace & Spa seine aktuelle Wein-Kollektion. Stargäste des Abends waren ein hochgradig unmotivierter und ziemlich arroganter Vertreter der Tenuta San Guido (Sassicaia) und Château Cheval Blanc. Letzteres präsentierte allerdings nicht den bekannten Grand Cru Classé A aus Saint-Emilion sondern den 2016er Cheval des Andes, ein nicht minder beeindruckender Wein der aus 58% Malbec, 37% Cabernet-Sauvignon und 5% Petit Verdot besteht.

Ein voller Saal im Lausanne Palace: Passion du Terroir-Degu von Daniel Vins (c) vvWine.ch

Der Andrang bei dieser Verkostung war dieses Jahr riesig und entsprechend anstrengend war mein Spiessrutenlauf durch die Menge, um an die nächsten Verkostungs-Muster zu gelangen. Dennoch habe ich eine anständige Menge an Weinen probieren können… Meine kurzen Verkostungsnotizen sind wie immer Momentaufnahmen.

Der Stargast des Abends: Cheval des Andes.

2016, Cheval des Andes, Mendoza, Argentinien (58% Malbec, 37% Cabernet-Sauvignon, 5% Petit Verdot). Dunkles Rubin. Intensive, sehr komplexe Nase, dunkle Kirschen, Pflaumen, Blaubeeren, Rauch, Tabak, Lakritze, mit mehr Luft auch florale Noten, ein Gedicht. Der Gaumen ist kräftig, fruchtbetont, markante Struktur, üppiger Körper, das Holz ist perfekt eingebunden, trotz der Wucht wirkt der Wein nicht schwer, die Gerbstoffe sind von höchster Güte, eindrücklich wie Kraft, Dichte und Würze hier harmonieren. Endet ausgesprochen lang. Ein top Wein. Jetzt bis 2034+, 19 vvPunkte (96/100).

Schlechtes Foto, sehr guter Wein: Cheval des Andes 2016 (c) vvWine.ch

Die verkosteten Weine aus Italien.

2017, Guidalberto, Tenuta San Guido, Toskana, Italien. Super intensive Nase, würzig, offen, reif, mit vielen dunklen aber auch einigen roten Beeren, dazu rauchige Noten und Trockenkräuter. Im Gaumen offen, zugänglich, mit feiner, sehr reifer Frucht, zeigt dazu auch eine knackige Säure, sehr gute Balance von Alkohol, Tannin und Frucht. Endet mittellang auf einen Mix aus roten und dunklen Früchten. 17.5 vvPunkte (89/100).

2016, Sassicaia, Tenuta San Guido, Toskana, Italien. Expressiv, super würzig, tiefgründig, dunkelfruchtig, viele Kirschen, Brombeeren auch Feigen, dazu Weihnachtsgewürze, Oregano-Kräuter, Pflaumen, ausgesprochen komplex. Im Gaumen ein Gedicht, sensationell ausgewogen, aromaintensiv und konzentriert, eine fantastische Würze paar sich mit knackiger Frucht, feinst gewobenen Gerbstoffen und einer perfekten Säure, der Wein zeigt wahrlich viel Komplexität und im Abgang eine beeindruckende Länge. Hervorragend gelungen und ich kann es kaum erwarten, diesen Wein parallel zum ebenfalls sehr gelungenen 2015er zu verkosten. 19+ vvPunkte (96-97/100).

Bereits gut zugänglich: Die 2014er Barbaresco-Weine der Cantina del Pino (c) vvWine.ch

2014, Barbaresco, Cantina del Pino, Piemont, Italien (100% Nebbiolo). Helles Rubin. Sehr offen, sortentypisch, expressiv, Veilchen und getrocknete Kräuter, rote Kirsche. Im Gaumen zugänglich, schlank, hat einen mittleren Körper, die Gerbstoffe sind präsent, verleihen Struktur, nicht so komplex wie in grossen Jahren aber bereits jetzt mit Spass zu trinken. Überbrückt die Zeit, bis man die 2013er und 2010er geniessen kann. 2019-2027, 17.5 vvPunkte (89/100).

2014, Barbaresco «Ovello», Cantina del Pino, Piemont, Italien (100% Nebbiolo). Helles Rubin. Feiner, komplexer, nobler und auch etwas femininer, wirkt noch floraler als der Basis-Barbaresco, zeigt einen ganzen Korb Gewürze und eine reife Kirschfrucht. Der Gaumen ist ungemein charmant, man möchte gleich schlucken, präzis, lebendig, gradlinig und mit markanter Struktur, das hat Charakter und Würze, zeigt den kühlen Jahrgang von seiner schönsten Seite. Auch dieser Wein nicht so gross wie 2013 aber sowas von schön zu trinken. 2019-2028, 18 vvPunkte (91/100).

Gelungene Weine aus der Schweiz.

2018, Chasselas «Les Bans», Valentina Andrei, Saillon, Wallis, Schweiz. Verhalten, angenehm tief, mineralisch, kühl anmutend, Gräser, Kräuter, Zitrusfrüchte, etwas Apfel. Im Gaumen vollmundig, reichhaltig, dicht aber nicht schwerfällig, eine sehr schöne Säure stützt die Frucht, das hat viel Energie und eine wunderbare Würze. Macht jetzt schon Spass, dürfte aber mit 2-3 Jahren Kellerreife noch dazugewinnen. 2020-2025, 17.5 vvPunkte (89/100).

2018, Païen BLANC, Valentina Andrei, Saillon, Wallis, Schweiz. Verschlossene Nase, tiefgründig, öffnet sich nur widerwillig, wird dann aber spannend und mit komplexem Aromaspektrum. Im Gaumen straff, mit markanter Säure und einer üppigen Frucht, enorm lebhaft, das kitzelt fast auf der Zunge, energiegeladen und mit viel Würzigkeit im Abgang. Sehr gelungen. 18 vvPunkte (90/100).

Überzeugende Weine von Valentina Andrei aus Saillon (c) vvWine.ch

2018, Selena Assemblage BLANC, Valentina Andrei, Saillon, Wallis, Schweiz. Noch verhaltene Nase, wirkt verschlossen, zeigt nicht viel Aromatik, lässt Zitrusfrüchte und eine pfeffrige Würze erkennen. Im Gaumen wie der Païen sehr offenherzig und mit einer gewissen Opulenz ausgestattet, bleibt dabei aber vertikal, sehr energetisch, lebendig, mit knackiger Säure und einer umwerfenden Würze im langen Abgang. Bravo! 18 vvPunkte (90/100).

2018, Petit Arvine, Valentina Andrei, Saillon, Wallis, Schweiz. Feinwürzige Nase, rein und klar, zeigt Limetten, getrocknete Kräuter, etwas Heu. Sehr frischer Gaumen, balanciert, mit reifer jedoch knackiger Frucht und einer wunderbaren Säure. Endet auf reife Zitrusfrüchte und etwas Aprikose. Top ausgewogen. 17.5 vvPunkte (89/100).

2018, Petit Arvine «Belle Usine», Valentina Andrei, Saillon, Wallis, Schweiz. Offene Nase, deutlich expressiver als der «normale Petit Arvine», mit mehr Apfelfrucht, auch Kräutern, Oregano, verspielt, komplex. Im Gaumen cremig, zugänglich, rund und weich, dann packt eine sehr schöne Säure zu, das hat Zug und viel Charakter, nichts von Schwerfälligkeit, einfach nur Charme und viel Finesse. Ein wunderbarer Wein, endet salzig und lang. 18 vvPunkte (90/100).

Anne Müller präsentierte ihren Chasselas mit bezauberndem Lächeln (c) vvWine.ch

2017, Petit Arvine «Ivresse», Valentina Andrei, Saillon, Wallis, Schweiz. Sehr verhalten, braucht etwas Luft, öffnet sich dann zeigt Tiefe, Noblesse, Steinigkeit, viel Mineralik, dazu Williamsbirne, ein Aroma, das mich etwas an den Roche aux Moines erinnert. Im Gaumen opulent aber top vertikal, dicht, konzentriert, ohne Plumpheit, die Frucht ist spektakulär, eine gute Säure stützt, das ist ein wahres Kraftbündel mit enorm viel Saftigkeit, hallt lange nach. Grossartig! 18.5 vvPunkte (92/100).

2018, Petit Arvine «Combe de Noutse», Valentina Andrei, Saillon, Wallis, Schweiz. Sehr komplexe Nase, deutlich offener als «Ivresse», etwas Herbstlaub, reife Früchte, Gräser, getrocknete Kräuter. Im Gaumen dicht, sehr opulent, enorm würzig und mit sehr guter Struktur, ein Kraftpaket auf dem Hochseil, wirkt etwas hitziger als «Ivresse», zeig jedoch eine beeindruckende aromatische Länge und viel Charakter. Qualitativ ebenfalls hervorragend, mein Herz geht jedoch an «Ivresse». 18 vvPunkte (91/100).

2017, Chasselas, Anne Müller, Yvorne, Schweiz. Noch leicht reduktiv, fast etwas gemüsig, dazu dezent laktische Noten, dahinter dezent Stein, reifer Apfel und Tee, komplex. Im Gaumen vollmundig, weich, cremige Textur, sehr feine Frucht, wieder reifer Apfel, auch Pfirsich, getragen von einer gut eingebundenen Säure, zeigt Konzentration und eine feine Mineralik, die im Abgang lange nachhallt. Einmal mehr gelungen, vielleicht nicht einfach zu verstehen aber wenn man den Wein verstanden hat, einfach mit viel Freude zu trinken. 17.5 vvPunkte (89/100).

2018, Féchy la Colombe, Raymond Paccot, Waadt, Schweiz. In der Nase offen, expressiv, dezent laktisch, viele weisse Blüten, etwas Pfirsich und deutlich Apfel. Im Gaumen frisch, trotz warmem Jahr vertikal, mit reifer aber nicht überschwänglicher Frucht, die knackige Säure puffert, wirkt lebendig, vibrierend, bei sich. Im Abgang von mittlerer Länge, endet auf reife Zitrusfrüchte und wieder etwas Apfel. Gelungen und in Sachen Preis/Leistung kaum zu schlagen. 17.5 vvPunkte (88/100).

Der Chasselas von Anne Müller aus Yvorne (c) vvWine.ch

2018, Humagne Blanche de Chamoson, Cave la Tornale, Wallis, Schweiz (100% Humagne Blanche). Offene Nase, Heu, Kräuterwiese, Limetten, Pfirsich. Im Gaumen füllig, mit süsslicher Frucht, wirkt opulent, die Säure ist moderat, endet dezent laktisch und auf etwas überreife Birne. Jetzt bis 2023, 17 vvPunkte (87/100).

2018, Petite Arvine de Chamoson, Cave la Tornale, Wallis, Schweiz (100% Petit Arvine). Offene Nase, reife Aprikose, etwas weisse Blüten. Der Gaumen ist füllig, sehr reichhaltig, die Säure ist tief, aromatisch nicht uninteressant aber es fehlt hier für meinen Gusto an Eleganz und Frische. Angenehm langer, leicht salziger Abgang, endet auf Aprikose. 17.5 vvPunkte (88/100).

2018, Pinot Noir de Chamoson, Cave la Tornale, Wallis, Schweiz (100% Pinot Noir). Typische Walliser-Pinot-Nase, reif, dunkelfruchtig, auch dezent krautig. Im Gaumen weich und zugänglich, eine fast schon kitschig schöne Frucht umgarnt die Zunge, die Säure ist hier gut dosiert, die Gerbstoffe aber etwas «klebrig», endet mittellang, etwas behäbig. Jetzt bis 2024, 17 vvPunkte (87/100).

2017, Humagne Rouge de Chamoson, Cave la Tornale, Wallis, Schweiz (100% Humagne Rouge). Offene, sehr sortentypische Nase, krautige Noten, Blutorangen, auch Zwetschgen. Der Gaumen ist weich, zugänglich, die Frucht wirkt warm, fast etwas gekocht, eine gute Säure hält jedoch dagegen, auch dieser Wein mit etwas «klebrigen» Gerbstoffen, hat aber Charakter und verleugnet seine Heimat nicht. 2019-2025. 17.5 vvPunkte (88/100).

Weiss- und Rosé-.Weine aus Frankreich.

2017, Condrieu, Domaine Niero, Nordrhone, Frankreich (100% Viognier). Intensive, sehr reife Nase, Gräser, Heu, Sommerwiese, viele Blüten, Honig, Melone, ausgesprochen komplex. Im Gaumen üppig, sehr reichhaltig, dicht und konzentriert, viel Würze und Opulenz, der Alkohol spürbar, jedoch von einer gut eingebundenen Säure gepuffert. Das hat Druck und zeigt viel Komplexität, endet ausgesprochen langanhaltend, endet auf Honigblüten. Den Stil muss man mögen, qualitativ jedoch sehr beeindruckend. 18 vvPunkte (91/100).

2017, Sancerre, Domaine Thierry Merlin-Cherrier, Loire, Frankreich (100% Sauvignon Blanc). Leicht reduktive Nase, braucht etwas Luft, zeigt einen guten Mix aus fruchtigen und steinigen Noten, sehr Sancerre, Zitrusfrüchte, Kalk, Feuerstein. Im Gaumen dicht, mit knackiger Frucht, einer markanten Säure, viel Würze und einer fantastischen Frische im Abgang. Viel schöner kann ein Basis-Sancerre nicht sein. Der nächste Sommer kommt bestimmt. Jetzt bis 2024, 17.5 vvPunkte (89/100).

Unzählige Gabriel-Gläser und doch waren irgendwann alle weg… (c) vvWine.ch

2016, Sancerre «Le Chêne Marchand», Domaine Thierry Merlin-Cherrier, Loire, Frankreich (100% Sauvignon Blanc). Verhaltene, kühle, feinwürzige Nase, zeigt deutlich Mineralik, Feuerstein, reife Limetten, etwas grüner Apfel. Im Gaumen dicht, konzentriert, mit lebendigem Säurenerv, viel reifer Frucht, kraftvoll aber elegant, das Holz perfekt verpackt, die Balance ist beeindruckend, hier ist alles an seinem Platz. Endet lang auf reife Zitrusfrüchte und etwas Lavendelblüten. Ein Hit und zu diesem Preis ein wahres Schnäppchen. Jetzt bis 2026, 18.5 vvPunkte (92/100).

2018, Pouilly Fumé, Domaine Séguin, Loire, Frankreich (100% Sauvignon Blanc). Noch verschlossen, sehr jugendlich in der Nase, markante Feuersteinnoten, Funky but sexy. Im Gaumen mit reifer Frucht, erstaunlich üppig, jedoch mit straffer Säure, dazu eine spannende Würze, zeigt Balance, hat Zug und eine positive Energie. Nicht super komplex jedoch mit Trinkfluss und Sortentypizität. Noch 3-6 Monate ruhen lassen und dann ist Apéro-Spass garantiert. 2020-2025, 17.5 vvPunkte (88/100).

2016, Savennières-Roche-aux-Moines, Domaine aux Moines, Loire, Frankreich (100% Chenin Blanc). Offene, oxidative Nase, viel Birne, ein wunderbares Déjà-vu weil ich diesen Wein mittlerweile so gut kenne, viel reife Zitrone, auch getrocknete Gräser, nussige Anflüge, sehr komplex. Im Gaumen vollmundig, reichhaltig, druckvoll, straff, ein Mund voll Wein, zeigt Struktur und aromatisch eine fantastische Komplexität, sehr lebhaft, vibrierend, salzig und langanhaltend im Abgang. Ein wahrlich faszinierender Wein und für diesen Preis ein Must Buy (if you like this style…) Jetzt bis 2028, 18.5 vvPunkte (93/100).

Füllig jedoch mit Top-Qualität: Bandol Rosé von Château Salettes (c) vvWine.ch

Die Weissweine aus dem Burgund.

2017, Meursault «Vieilles Vignes» Blanc, Domaine Vincent Girardin, Burgund, Frankreich (100% Chardonnay). Vom Holz geprägte Nase, rauchig, mittlere Komplexität. Im Gaumen reichhaltig, mit Fülle, zeigt Druck aber eine gute Balance. Endet mittellang, würzig. Jung geniessen. 17 vvPunkte (87/100).

2017, Chassagne-Montrachet «Vieilles Vignes» Blanc, Domaine Vincent Girardin, Burgund, Frankreich (100% Chardonnay). Ruhiger, komplexer als der Meursault, zeigt mehr Würze und eine reife Frucht, darüber florale Noten. Im Gaumen mit Zug und schöner Frische, strukturiert, mit gut eingebundenem Holz und einer saftigen Säure, lebhaft, angenehm lang im Abgang. Für den raschen Genuss gemacht. 17.5 vvPunkte (89/100).

2017, Puligny-Montrachet «Vieilles Vignes» Blanc, Domaine Vincent Girardin, Burgund, Frankreich (100% Chardonnay). Rauchig, kühl, schöne Intensität, mehr Mineralik als Frucht, noch jugendlich. Im Gaumen präzis, frisch und mit herrlicher Frucht, zeigt keinerlei Schwere, wirkt federleicht, nervige Säure, viel Zitrusfrucht und ein erstaunlich langer Abgang. Top gelungen. Jetzt bis 2026, 18 vvPunkte (90/100).

2017, Puligny-Montrache 1er Cru Les Referts, Domaine Vincent Girardin, Burgund, Frankreich (100% Chardonnay). Eine kleine Droge in der Nase, noch verhalten, jedoch mit viel Tiefe, dezent Rauch, Stein, reifer Zitrusfrucht. Im Gaumen mit viel Präzision, schlank, strukturiert, saftig und frisch, das Holz ist wahrnehmbar jedoch sehr gut verwoben, eine nervige Säure stützt, das macht jetzt schon Spass, zeigt Energie und Würze, endet langanhaltend, intensiv und frisch. Jetzt bis 2028, 18.5 vvPunkte (93/100).

Überzeugende Meursault-Weine von Remy Jobard (c) vvWine.ch

2016, Meursault «Sous la Velle», Domaine Remy Jobard, Burgund, Frankreich (100% Chardonnay). Sehr intensive Nase, Kräuter, Pfirsich, Zitrusfrüchte, weisse Blüten. Im Gaumen gradlinig, wieder sehr würzig, mit herrlicher Frucht, straff, knackig, kühl, präzis und mit Druck, das Holz kaum wahrnehmbar, top eingebunden. Im Abgang mittellang, würziger Nachhall. Ein sehr gelungener Meursault, ohne Schwere. 17.5 vvPunkte (89/100).

2016, Meursault «Les Narvaux», Domaine Remy Jobard, Burgund, Frankreich (100% Chardonnay). Sehr intensive Nase, deutlich mineralisch geprägt, steinig, auch Gewürze, viele Trockenkräuter, weisse Blüten. Im Gaumen schlank und präzis, druckvoll und mit markanter Struktur, die Frucht wirkt reif, wird von einer saftigen Säure gepuffert, auch hier mit perfektem Holzeinsatz. Wunderbar ausgewogen, lang. Jetzt bis 2028. 18 vvPunkte (91/100)

2017, Meursault 1er Cru «Les Charmes», Domaine Remy Jobard, Burgund, Frankreich (100% Chardonnay). Tiefgründig, nobel, rauchig, steinig, kühl und distinguiert. Im Gaumen opulent aber nicht schwerfällig, hervorragende Frucht, top Säure, das hat enorm Power, wirkt opulent jedoch saftig und mit umwerfender Würze, die sich im Abgang ausgesprochen lang hinzieht. Hinterlässt Aromen von Zitrusfrüchten und Kräutern. Ein Hit. Jetzt bis 2030. 18.5 vvPunkte (93/100).

2017, Meursault 1er Cru «Les Genevrières», Domaine Remy Jobard, Burgund, Frankreich (100% Chardonnay). Was für eine Nase, unglaublich tief, deutlich weniger expressiv zwar als Charmes, jedoch mit einem Duft der seinesgleichen sucht: Zitrusfrüchte, weisse Blüten, Gräser, eine ganze Sommerwiese, dahinter etwas grüner Apfel, kalkig-kühl, nobel. Der Gaumen straff, sehr präzis, das ist ein Balletttänzer, unglaublich kontrolliert, knackig, kühl, filigran und mit top Struktur, trotz enorm viel Druck bleibt der Wein federleicht, da jubeln die Sinne. Langanhaltender Abgang. Hervorragend! Jetzt bis 2030+, 19 vvPunkte (94/100).

Die neuen Chablis-Jahrgänge der Domaine Pommier (c) vvWine.ch

2016, Chablis Croix aux Moines, Domaine Pommier, Burgund, Frankreich (100% Chardonnay). Offene, noch etwas vom Holz geprägte Nase, zeigt reife Zitrusfrüchte, Apfel, Blütenhonig. Im Gaumen kräftig, saftig, mit knackiger Frucht und einer nervigen Säure, das Holz ist gut integriert. Im Abgang erstaunlich lang, hallt sicher 30 Sekunden auf eine feine Honignote nach. Schöner Basis-Chablis. Jetzt bis 2024+, 17.5 vvPunkte (89/100).

2015, Chablis 1er Cru Troesmes, Domaine Pommier, Burgund, Frankreich (100% Chardonnay). Reife Nase, expressiv, fast schon etwas exotisch, Zitrusfrüchte und Ananas, dazu weisse Blüten, Kräuter, Honig, komplex. Im Gaumen füllig, reichhaltig, opulent, deutlich mehr Körper als Croix aux Moines, dennoch nicht schwerfällig, zeigt auch im Abgang viel reife Frucht und hinterlässt Aromen, die mich an einen saftigen Zitronenkuchen erinnern. Spannend. 18 vvPunkte (90/100).

2016, Chablis 1er Cru Fourchaume, Domaine Pommier, Burgund, Frankreich (100% Chardonnay). Kühle, sehr feinwürzige Nase, frisch geschnittene Salbeikräuter, dazu Zitronenzesten, auch Limette. Im Gaumen gradlinig, mit präziser Frucht, knackige Säure, ungemein lebhaft, balanciert, elegant und ohne überbordendes Holz, das hat Zug und Frische, Würze und Charakter. Endet langanhaltend mit würzig-floraler Retro-Aromatik. Sehr gelungen! Jetzt bis 2027+, 18.5 vvPunkte (92/100).

2016, Chablis 1er Cru Côte de Léchet, Domaine Pommier, Burgund, Frankreich (100% Chardonnay). Verhalten, tief, kühl, rauchig, komplex, noch wenig expressiv aber super spannend. Der Gaumen ist vollmundig, zeigt Druck und viel Struktur, top Säure, hervorragende Balance von Frucht und Holz, mit cremigem Schmelz und im Abgang mit einer beeindruckenden Würze, die sehr lange nachhallt. Ein Hit, sollte noch etwas reifen. 2020-2030, 18.5 vvPunkte (93/100).

Top in Sachen Preis/Leistung: Château de Lancyre (c) vvWine.ch

Weine aus Südfrankreich und dem Rhonetal.

2017, Château de Lancyre, Pic-St-Loup, Frankreich (65% Syrah, 35% Grenache, von Lagen auf 650 Metern über Meer). Kräftiges Rubin. Feinduftig, dunkelfruchtig, Kirschen, Pflaumen, viel Würzigkeit. Im Gaumen wuchtig, kraftvoll aber durchaus mit Eleganz, herrlich reife Frucht, markantes Gerbstoffgerüst, das entführt einen wirklich in den Süden, lässt die Sonne scheinen. Im Abgang, lang und mit dunkelfruchtigem Retroaroma. Ein sehr gelungener Wein, der mit etwas Luft schon heute Spass macht und gut reifen wird (ich hatte kürzlich einen 2006er der noch in Top-Form ist). Jetzt bis 2028, 18 vvPunkte (90/100).

2016, Mas des Quernes «La Villa Romaine», Terrasses du Larzac, Languedoc, Frankreich (33% Mourvèdre, 33% Carignan und 33% Grenache). Kräftiges Rubin, violette Reflexe. In der Nase verführerisch und äusserst komplex, duftend nach reifen Brombeeren, Blaubeeren, Kirschen, Zimtgewürzen, Harz, Wachs sowie rauchigen Noten. Im Gaumen kraftvoll und rund, was für ein Auftakt, was für eine unglaubliche Frucht, äusserst voluminös, vollmundig, konzentriert und mit üppiger Frucht ausgestattet breitet sich der Wein aus, die Tannine sind seidenweich gewoben, verleihen Struktur, eine sehr schön eingebundene Säure verhindert, dass der Wein plump wirkt, die 14.5% Alkohol sind hier perfekt verpackt, alle Elemente top ausgewogen. Im Abgang von mittlerer Länge, endet äusserst stimmig auf eine reife Brombeerfrucht. Auch wenn dieser Wein durchaus einige Jahre Reserven hat frage ich mich: warum warten? Hier ist garantierter Trinkspass im Glas und zwar zu äusserst fairem Kurs. 2019-2025 geniessen, 18.5 vvPunkte (92/100).

2017, Côtes du Rhône Villages Valréas, Domaine du Séminaire (80% Grenache, 10% Mourvèdre, 10% Syrah). Strahlendes Rubin, violette Reflexe. Direkt nach dem Öffnen expressive, fruchtbetonte Nase mit vielen reifen Himbeeren, etwas Kirsche und darüber floralen Aromen, verspielt und einladend. Im Auftakt weich, breitet sich dann aus, mittelkräftiger Körper, gute Struktur, die Frucht ist eindrücklich, saftig und reif, wird getragen von mittelstark ausgeprägten Tannine und einer gut integrierten Säure, aromatisch wieder mit einem ganzen Korb voll von reifen Himbeeren. Langanhaltender Abgang und; bitte noch ein Glas! Ein herrlich unkompliziertes Frucht-Bijou das bereits jetzt Spass macht. Ideal für die hoffentlich kommenden Sommer-Grillabende mit Freunden. 2018-2023 bei rund 15° geniessen, 18 vvPunkte (90/100).

Château Pesquié aus dem Ventoux (c) vvWine.ch

2017, Château Pesquié «Quintessence», Ventoux, Frankreich (20% Grenache, 80% Syrah). Verhaltene Nase, noch etwas verschlossen, tiefgründiger, würziger, kühler anmutend und deutlich dunkelfruchtiger als Les Terrasses, zeigt mit Luft auch Holzkohle. Im Gaumen straff, sehr konzentriert, strukturbetont, mit herbem Gerbstoff und saftiger Säure. Endet lang, steinig, fast etwas karg. Noch sehr jugendlich, muss unbedingt 2-3 Jahre Reifen. 2021-2030, 18 vvPunkte (90+/100).

2017, Château Pesquié «Les Terrasses», Ventoux, Frankreich (70% Grenache, 30% Syrah). Intensive Nase, expressive Frucht, gekochte Erdbeeren, Gewürze, Garrique. Straffer Auftakt, knackig, dicht, fruchtbetont, keine Hitzigkeit, gute Säure und wunderbar feinmaschiges Tannine, der Alkohol nicht dominierend. Im Abgang von mittlerer Länge, endet auf reife Beeren. Jetzt bis 2026+, 17.5 vvPunkte (89/100).

2016, Chapelle de Bebian, Terroir de Pézenas, Languedoc, Frankreich. Zurückhaltender Duft, Kirschen, Brombeeren, Leder, entwickelt sich mit Luft. Im Gaumen weich und zugänglich, sehr charmant, mit mittlerem Körper, saftiger Frucht und feinmaschigen Gerbstoffen. Endet ausgewogen auf einen Mix aus roten und dunklen Beeren. Ab sofort bis 2025 geniessen, 17.5 vvPunkte (89/100)

Neues, schlichtes Label: Prieuré St-Jean de Bébian (c) vvWine.ch

2016, Prieuré St-Jean de Bébian, Terroir de Pézenas, Languedoc, Frankreich. Sehr feiner Duft, wirkt komplexer, femininer, floraler als Chapelle, rote und dunkle Beeren geben sich die Hand. Im Gaumen seidenweich, ungemein elegant, zwar ist da Druck mit im Spiel, doch der Wein schwebt über die Zunge, sehr feine, reife Gerbstoffe und eine top Säure stützen die Frucht. Im Abgang würzig und lang. Einmal mehr sehr gelungen. Jetzt bis 2028+, 18.5 vvPunkte (92/100).

2016, Bandol rouge, Château Salettes, Bandol, Frankreich (80% Mourvèdre, 12% Grenache, 8% Cinsault). Kräftiges Rubin. Intensive, dunkelfruchtige Nase, herrlich komplex, Brombeeren, Blaubeeren, ein Hauch Weihnachtsgebäck, Kräuter. Im Gaumen dicht und konzentriert, ein Mund voll Wein, sehr üppige Frucht, dabei ohne Klebrigkeit oder Schwere, die Gerbstoffe halten sich dezent im Hintergrund, eine moderate Säure stützt zusätzlich. Endet im Abgang dunkelfruchtig und mit guter Persistenz. Ein noch junger Bandol der jedoch gut angetrunken werden kann. Besser 2020-2028+, 18.5 vvPunkte (92/100).

Schon zugänglich und doch mit Reserven: Bandol Château Salettes (c) vvWine.ch

2018, Bandol Rosé, Château Salettes, Bandol, Frankreich (30% Mourvèdre, 35% Cinsault, 30% Grenache, 5% Syrah). Lachsrosa, Kupferreflexe. Offene Nase, weisse Blüten, Himbeeren, getrocknete Kräuter. Im Auftakt cremig, weich, zeigt eine gewisse Fülle und eine sehr reife Frucht, die Säure ist moderat, hält die Fruchtsüsse jedoch gut in Schach, wird am mittleren Gaumen opulenter und endet erstaunlich langanhaltend. Auf der üppigen Seite, verträgt durchaus ein helles Stück Fleisch oder einen gegrillten Meerfisch. Jetzt bis 2022 geniessen. 17.5 vvPunkte (89/100).

2017, Côte Rôtie «La Germine», Domaine Benjamin et David Duclaux, Rhone, Frankreich (97% Syrah, 3% Viognier). Offene, sehr warm anmutenden Nase, viel weisser Pfeffer, typische Syrah-Würze, die Frucht wirkt jedoch etwas gekocht, aromatisch auch mit Datteln. Im Gaumen offen, zugänglich, deutlich frischer anmutend als die Nase verspricht, die Syrah-Würze paart sich mit der kräftigen Struktur, am mittleren Gaumen dann aber mit einem aromatischen Durchhänger, endet mittellang, sortentypisch mit pfeffriger Würze. Ein schwieriges Zeitfenster? 2022-2030+, 17.5+ vvPunkte (89+/100).

Wärmer anmutend als in anderen Jahren: Die Côte Rôtie von Duclaux (c) vvWine.ch

2017, Côte Rôtie «Maison Rouge», Domaine Benjamin et David Duclaux, Rhone, Frankreich (100% Syrah). Offen, wie «La Germine» sehr warm anmutend, zeigt etwas mehr Präzision, eine deutliche Pfefferwürze, viel reife Kirschfrucht, auch Leder. Im Gaumen straff, strukturiert, sehr Syrah, das hat Würzigkeit, zeigt auch etwas mehr Finesse als «La Germine», doch auch dieser Wein wirkt aktuell deutlich wärmer als in anderen Jahren. Langanhaltender Abgang. Die Domaine, welche ich sonst sehr liebe, hinterlässt dieses Jahr einen etwas zwiespältigen Eindruck. Nachverkosten. 2022-2032+, 18+ vvPunkte (90+/100).

Rotweine aus dem Burgund.

2015, Savigny-Les-Beaune 1er Cru Battaillère aux Vergelesses, Domaine Albert Morot, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Sehr intensiv, reif, dunkelfruchtig, auch medizinal, braucht etwas Zeit im Glas, öffnet sich dann mehr und mehr. Im Gaumen dicht, konzentriert, üppige Frucht, sehr cremig, voluminös aber nicht schwerfällig, sehr würzig und mit dunkler, reifer Frucht im Abgang. 2019-2028+, 18 vvPunkte (90/100).

2016, Beaune 1er Cru Les Bressandes, Domaine Albert Morot, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Feinduftig, floral, rotfruchtiger, wirkt femininer und etwas komplexer als der Savigny. Im Gaumen gradlinig und mit klarer, heller Frucht, die Gerbstoffe sind reif, die Säure ist knackig, sehr elegant und mit herrlicher Balance, endet langanhaltend, feinwürzig, auf Blutorangenzesten. 2020-2030, 18 vvPunkte (91/100).

Domaine Albert Morot: Knauserig beim Probeschluck, grosszügige Aromatik (c) vvWine.ch

2017, Morey-Saint-Denis, Domaine Pierre Amiot et Fils, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Leuchtendes Rubin, aufgehellter Rand. In der Nase strahlend, ungemein klar, viel rote Frucht, Kirsche, Granatapfel, dezent rauchig, wirkt kühl, nobel, zurückhaltend und dennoch einladend. Im Gaumen straff, schlank, sehr elegant, leichter bis mittlerer Körper, sehr gute Struktur, die herrliche, knackige Frucht wird von einer frischen Säure und mittelstark ausgeprägten Gerbstoffen getragen. Da ist eine wunderbare Balance der Elemente mit im Spiel und im Abgang zeigt sich der Wein mit guter Länge, endet auf Blutorange sowie eine markante Lakritze-Note. Jetzt bis 2026+, 17.5 vvPunkte (89/100).

2017, Morey-Saint-Denis 1er Cru Les Ruchots, Domaine Pierre Amiot et Fils, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Leuchtendes Rubin, aufgehellter Rand. Was für ein Duft, zum eintauchen, auch hier wie schon beim Village viel rote Frucht, neben Kirschen und Granatapfel aber auch viele reife Himbeeren (für mich ein Markenzeichen der Lage Les Ruchots), dazu Gräser, Gewürze, deutlich Stein, ein hauch dieses Morey-Schiesspulver-Dufts, ein herrliches Bouquet. Im Gaumen weich und zugänglich, anfangs fast harmlos, mit feiner Textur, samtigen Gerbstoffen und einem mittelkräftigen Körper, die Säure ist genau richtig dosiert, stützt die reife Frucht und verleiht viel Trinkfluss. Der Wein hat Energie, Spannung und zeigt enorm viel Eleganz, Alkohol, Säure, Gerbstoff und Frucht gehen Hand in Hand, das Holz ist perfekt integriert und kaum wahrnehmbar. Im Abgang von sehr guter Länge, endet auf reife Himbeeren und etwas Blutorangen. Das ist Fingerspitzengefühl pur, ein ausgezeichnet gut gelungener Les Ruchots, der jetzt schon viel Spass macht aber erfahrungsgemäss wunderbar reifen wird. Hat seit meiner letzten Verkostung auf dem Château Clos de Vougeot nochmals zulegen können. Jetzt bis 2030+ 18.5 vvPunkte (93/100).

Überzeugend und elegant: Pinot Noir der Domaine Pierre Amiot (c) vvWine.ch

2017, Gevrey-Chambertin 1er Cru Les Combottes, Domaine Pierre Amiot et Fils, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Leuchtendes Rubin, aufgehellter Rand. In der Nase dunkler anmutend als Les Ruchots, wirkt fleischiger, üppiger zeigt aber auch viele florale Noten die mich an Veilchen erinnern. Im Gaumen straff, konzentriert mit ordentlich Körper und einer markanten Gerbstoff-Struktur, die Tannine sind noch etwas wild, jedoch von sehr guter Qualität. Auch das Barrique ist in diesem jungen Stadium noch deutlich erkennbar, wenn auch gut mit der reifen Frucht verwoben. Trotz einer gewissen Fülle ist auch dieser Wein hochelegant und mit einer passenden Säure ausgestattet. Ein Wein mit Kernigkeit, Charakter, Druck und einer sehr schönen Länge sowie viel Gevrey-Würzigkeit im Abgang. Während Les Ruchots vielleicht die gepflegte Dame am Tisch ist, ist Les Combottes der bestimmte Herr an ihrer Seite. Für mich nicht besser als Les Ruchots, aber definitiv anders. Jetzt bis 2030+, 18.5 vvPunkte (92/100).

2017, Clos de la Roche Grand Cru, Domaine Pierre Amiot et Fils, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Verhaltene Nase, tief, nobel, florale Noten wechseln sich mit steiniger Kühle ab, das ist ein Gedicht, ein Wein zum Eintauchen, unglaublich finessenreicht, vielschichtig. Im Gaumen ein Ballett-Tänzer, federleicht und dennoch sehr konzentriert, alles ist an seinem Platz, die Säure, die Tannine, top qualitativ, Frucht und Holz in perfekter Balance. Deutlich weniger dicht als Les Combottes und stilistisch näher an Les Ruchots eendet der Wein im Abgang sehr lang, würzig, mit einer ausgesprochen komplexen, rotfruchtig-würzigen Retroaromatik. Ein Meisterwerk der Eleganz. Jetzt bis 2033+, 19 vvPunkte (94/100).

Vom Village bis zum 1er Cru überzeugend: Domaine Chopin aus Comblanchien (c) vvWine.ch

2016, Côte de Nuits Village Vielles Vignes, Domaine Chopin et Fils, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Was für eine verführerische Nase, rotfruchtig, frisch, super würzig, zeigt neben vielen Beeren auch Zitrusnoten. Im Gaumen super fein, gradlinig, klar, leichter, bis mittlerer Körper, fantastische Balance, das ist knackig, saftig und frisch, die Frucht ist delikat, die Säure stimmt, man möchte gleich schlucken. Endet langanhaltend auf Blutorangen. Zu diesem Preis ein Must-Buy. 2019-2028, 18 vvPunkte (90/100).

2016, Chambolle-Musigny, Domaine Chopin et Fils, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Ein delikates Chambolle-Parfum zeigt sich in der Nase, floral, ausladend, betörend, rotfruchtig, auch Kräuter, zum Eintauchen. Im Gaumen weich, sehr zugänglich, feine Textur, die Gerbstoffe markieren, der Wein hat Charakter und Zug, trotz seiner jugendlichen Art bereits spassvoll zu trinken, mit etwas Reife kommt da bestimmt noch mehr. 2021-2030+, 18+ vvPunkte (91+/100).

2016, Nuits-Saint-Georges Vielles Vignes, Domaine Chopin et Fils, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Dunkelfruchtiger, männlicher als der Chambolle, sehr tiefgründig mit Noten von Kirschen, Brombeeren und Kräutern. Der Gaumen ist weich und zugänglich, da hat es Fleisch am Knochen, der Wein ist druckvoll aber auch sehr elegant, vibrierend und mit einem straffen, langen Abgang. Kann reifen. 2020-2030, 18+ vvPunkte (91+/100).

Musik im Gaumen: Nuits Saint-Georges 1er Cru Les Damodes von Chopin (c) vvWine.ch

2016, Nuits-Saint-Georges 1er Cru «Les Damodes», Domaine Chopin et Fils, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Tiefgründig, rauchig, kühl und nobel, rote und dunkle Beeren, noch etwas vom Holz geprägt, vielschichtig. Im Gaumen zugänglich, feingliedrig, mit Druck und einer beeindruckenden Struktur, ungemein saftig, mit feinsten Tanninen und einem ausgesprochen aromatischen Finale. Das ist schon ganz angenehmes Pinot-Kino. 2020-2034, 19 vvPunkte (94/100).

2016, Santenay 1er Cru Les Gravières, Domaine Vincent Girardin, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Leuchtendes Rubin. In der Nase mit diesem typischen Santenay-Duft, ungemein fruchtbetont, klar, viele reife Himbeeren, auch steinige Noten. Der Gaumen ist der Wein kraftvoll, fruchtbetont und dicht, saftige Frucht, markantes Gerbstoffgerüst, die Säure verleiht Zug, trägt den Wein in einen mittellangen, dunkelfruchtigen Abgang, endet auf eine leichte Bitternote. Braucht sicherlich etwas zu Essen, macht aber Spass. 2020-2028, 17.5 vvPunkte (89/100).

2017, Pommard «Vielles Vignes», Domaine Vincent Girardin, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Helles Rubin. Wirkt in der Nase reifer als der 2016er Santenay, sehr verführerisch mit reifen, roten Früchten, dazu Kräuterspeck und Gräser. Der Gaumen ist schlank, leichter, bis mittlerer Körper, noch etwas wild und mit markanten, leicht trocknenden Gerbstoffen endet der Wein mittellang. Ein ehrlicher Essbegleiter. 2019-2027, 17 vvPunkte (87/100).

Rotweine von Vincent Girardin (c) vvWine.ch

2017, Pommard «Les Noizons», Domaine Nicolas Rossignol, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Leuchtendes Rubin. Komplexe Nase, einerseits sehr würzig, dann aber auch mit reifer Frucht, einer rauchigen Note, sehr mineralisch geprägt, darüber aber auch mit floralen Düften. Im Gaumen fruchtig, frisch, würzig und sehr zugänglich, man möchte gleich schlucken, herrlich reife Frucht, feine, nicht überbordende Gerbstoffe. Endet mittellang auf rote Kirschen und eine feine Kräuternote. 2020-2027+, 17.5 vvPunkte (89/100).

2017, Volnay, Domaine Nicolas Rossignol, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Helles Rubin. Sehr zurückhaltend, steinig, kühl, distanziert in der Nase, mit viel roter Kirschfrucht und etwas Himbeere. Im Gaumen straff, gradlinig, frisch, ungemein schlank jedoch mit guter Struktur, die Frucht harmoniert mit der Säure, die Gerbstoffe markieren, geben ein straffes Korsett. Endet angenehm lang, würzig, fast etwas hitzig, drehte mit Luft aber sehr auf… Braucht noch etwas Reife, dürfte ab 2021-2027+ Spass machen. 18 vvPunkte (90/100).

Drehte mit Luft auf: Pommard «Les Noizons» von Rossignol (c) vvWine.ch

2017, Volnay 1er Cru Clos des Angles, Domaine Nicolas Rossignol, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Mittleres Rubin. Vielschichtige Nase, Gewürze, florale Noten, sehr mineralisch, dunkle und rote Kirschen. Im Gaumen kraftvoll, mit Druck und einer reifen Frucht, diese wird von einer markanten Struktur gestützt, die Säure ist gut dosiert, eine markante Würze schwingt mit. Endet langanhaltend und wieder auf fruchtig-würzige Aromen. Verführerisch, wird schon früh Spass machen. 2020 bis 2030+, 18.5 vvPunkte (92/100).

2017, Volnay 1er Cru Cailleret, Domaine Nicolas Rossignol, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Helles Rubin. Eine Nase zum Eintauchen, wunderschöner Volnay-Duft, steinig kühle Noten wechseln sich mit reifer Kirschfrucht ab, noch dezent vom Holz geprägt, dieses jedoch nicht überbordend. Im Gaumen rund und weich, sehr feine Textur, üppig, reichhaltig aber ohne Schwere, die Gerbstoffe sind von ausgezeichneter Qualität, machen sich erst im langen, intensiven Abgang bemerkbar. Das ist schon ganz grosses Pinot-Kino, hier jubeln die Sinne. 2020-2033+, 19 vvPunkte (94/100).

2017, Pernand-Vergelesses, 1er Cru Les Fichots, Domaine Nicolas Rossignol, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Dunkelfruchtige, krautige Nase, Brombeeren gehackte Kräuter, auch Veilchen, darüber feuchter Stein und etwas Lakritze. Weicher Gaumen, sehr schöne Frucht, knackig und sehr konzentriert, mit viel Struktur und reifen, noch deutlich markierenden Tanninen, diese umgarnen die Zunge, dazu stützt eine gut integrierte Säure. Im Abgang mit eindrücklicher Länge, endet fast schon spicy. Kann reifen. 2020-2030, 18 vvPunkte (91/100).

Der Andrang bei Nicolas Rossignol war berechtigt gross (c) vvWine.ch

2017, Nuits-St-Georges, Domaine Henri Gouges, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Helles Rubin. Offene Nase, ausladend, rotfruchtig, dezente Kräuternote, auch Himbeeren. Im Gaumen schlank, feingliedrig, sehr direkt, mit zarter Frucht, einem leichten bis mittleren Körper und einer sehr feinen Gerbstoffstruktur. Der Wein ist bereits wunderbar zugänglich und zeigt eine schöne Balance, endet mittellang, würzig auf reife Kirschfrucht. Gelungen. Jetzt bis 2027+ geniessen. 17.5 vvPunkte (89/100).

2017, Nuits-St-Georges 1er Cru Les Chênes Carteaux, Domaine Henri Gouges, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Leuchtendes Rubin. Strahlende Frucht in der Nase, reife Himbeeren, etwas Hagebutte, Veilchen. Im Gaumen runder Auftakt, knackige Frucht, top Säure, die Gerbstoffe sind fein gewoben, der Wein hat Energie und macht jetzt schon Trinkspass. Endet lang und sehr stimmig auf reife Himbeeren. Eine wahre Pinot-Beauty. Jetzt bis 2028, 18 vvPunkte (90/100).

2017, Nuits-St-Georges 1er Cru Clos des Porrets St-Georges, Domaine Henri Gouges, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Leuchtendes Rubin. Tiefgründige Nase, reife Frucht, Gewürze, steinig kühl. Im Gaumen dicht, konzentriert, sehr reife Frucht, zeigt Druck, Konzentration, bleibt dabei federleicht, wow, da ist eine hervorragende Balance von Frucht und Struktur, die Gerbstoffe sind von sehr guter Qualität, die Säure genau richtig dosiert. Endet lang, auf reife Himbeeren und einen ganzen Korb von Gewürzen. Sehr gelungen! Jetzt bis 2030+, 18.5 vvPunkte (93/100).

2017, Nuits-St-Georges 1er Cru Les Pruliers, Domaine Henri Gouges, Burgund, Frankreich (100% Pinot Noir). Verhaltener, deutlich mineralischer als Clos des Porrets St-Georges, ein Wein mit Tiefe, noch etwas unnahbar, braucht viel Zeit im Glas. Im Auftakt dicht, konzentriert, ein Mund voll Wein, sehr reife, fast schon üppige Frucht, die Opulenz wird durch eine hervorragende Säure gepuffert, doch hier ist definitiv viel Fleisch am Knochen ohne dass ein Element überborden würde. Strukturiert, balanciert und mit sehr langem Abgang, unbedingt etwas reifen lassen. 2024-2035+, 19 vvPunkte (94/100).

Sie werden immer eleganter: Die Weine der Domaine Henri Gouges (c) vvWine.ch

2017, Moulin à Vent, Richard Rottiers, Beaujolais, Frankreich (100% Gamay). Helles Rubin, aufgehellter Rand. Die Nase ist intensiv, springt förmlich aus dem Glas, zeigt Himbeeren, rote Kirschen, feuchter Granitstein, dezent getrocknete Kräuter, sehr komplex und Gamay pur! Der Gaumen ist knackig, saftig und frisch, eine konzentrierte Frucht harmoniert mit den markanten jedoch gut eingebundenen Beaujolais-Tanninen, die Säure ist markant, hält das Fruchtbündel frisch, finessenreich, leichtfüssig und mit einem fruchtig-würzigen Finale. Das macht richtig grossen Trinkspass. Jetzt bis 2029, 18 vvPunkte (91/100).

Die Weine sind bei Daniel Vins erhältlich.

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