Nachzügler vom Weingut Besson Strasser: Fumé 2017.
Ich lieferte meinem Bruder einige Kisten Wein und wollte eigentlich in brüderlicher Trautheit irgendwo in Winterthur zu Mittag essen. Doch ein kurzer Blick auf Facebook, wo gerade ein Post für die Tage der offenen Kellertüren beim Weingut Besson Strasser aufpoppte, liess uns unsere Pläne ändern. Statt Restaurant-Küche gab’s Flammkuchen im Weinkeller und natürlich ein paar Probeschlücke von den Weinen des aktuell aufstrebendsten Winzerpaars der Schweiz. Viele davon habe ich vor einigen Wochen degustiert und hier beschrieben. Der Fumé jedoch war damals noch nicht abgefüllt und so nutzte ich die Chance, diesen Spitzen-Weisswein auf dem Weingut und zu Hause in der ruhigen Stube nachzuverkosten.
2015, Weingut Besson Strasser, Fumé, Uhwiesen, Zürich (Räuschling & Chardonnay, im Barrique ausgebaut): Kräftiges Gelb, schöner Glanz. Intensive Nase, würzig und frisch, zeigt Noten von getrockntenten Gräsern, weissen Blüten, Birnen, gelbem Pfirsich sowie Mirabelle, das Holz ist wahrnehmbar jedoch sehr gut eingebunden. Im Gaumen straff, gradlinig, strukturiert, eine markante, saftige Säure stützt die reife Frucht, der Wein hat einen mittleren Körper, zeigt Schmelz, bleibt jedoch federleicht, das hat Zug und Trinkfluss, zieht sich im Abgang sehr lange hinaus, endet würzig wie er begonnen hat. Nach den bereits sehr guten Vorgängerjahren hat dieser Fumé nochmals an Präzision zuglegt. Schlicht ein Hit. 2019-2025, 18.5 vvPunkte, (92/100).
Der Wein ist direkt auf dem Weingut Besson Strasser erhältlich. Und die Gläser auf dem Bild sind von Grassl Glass – eine neu entwickelte Glas-Linie, die mir mehr und mehr Spass bereitet, da die Grassl Gläser die Weine noch etwas präziser als andere Gläser zur Geltung bringen. Der Fumé kam übrigens im Burgunderglas «Cru» am besten zur Geltung.
Wirklich super Weine. Und ein wunderbares Weingut mit sympathischen Leuten. Qualität und Ökologie im Einklang. Ein Schweizer Produkt das wirklich Freude macht und auch preislich sehr interessant ist.