Für Fruchtliebhaber: Clos de l’Ours.
Ich geben zu: mir persönlich war bei den nachfolgend beschriebenen Weinen etwas gar viel Fruchtkonzentration mit im Spiel. Doch qualitativ sind die Weine von Clos de l’Ours so gut, dass es nicht angebracht wäre, nicht darüber zu berichten.
Fabienne und Michel Brotons haben in Cotignac, im Haut-Var (AOC Côtes de Provence), im Jahr 2012 rund 13 Hektar Reben erworben, welche heute nach biodynamischen Richtlinien kultiviert werden. Vom mediterranen Klima geprägt, entstehen hier kraftvolle Rotweine aus den regionalen typischen Sorten Grenache, Mourvèdre und Syrah sowie aromatische Rosé und Weissweine.
2016, Milia, Clos de l’Ours, Côtes de Provence AOP (Assemblage aus Rolle und Clairette): Mittleres Zitronengelb. Fruchtig, intensive Nase, einerseits mit Aromen von Birnen, Pfirsich, reifer Zitrone, Aprikosen und vielen weissen Blüten, dann aber auch mit exotischen Früchten die an jamaikanischen Guava-Jelly erinnern, sehr schöne Komplexität. Schmelzvoller Auftakt, cremig und mit mittlerem Körper, moderate Säure, vollfruchtig, zeigt Aromen von reifem Pfirsich und Guave, angenehm frisch und trinkanimierend. Im Abgang von sehr guter Länge. Als Apéro, zu Vorspeisen oder Fisch- und Muschelgerichten. Jetzt bis 2022 geniessen, 17.5 vvPunkte (89/100).
2015, Le Chemin, Clos de l’Ours, Côtes de Provence AOP (Assemblage aus Syrah, Grenache und Mourvèdre, 15.5%): Mittleres Rubin. Intensive, fruchtbetonte Nase, viele reife Waldbeeren, Brombeeren, dezent Kakaunoten. Weicher Auftakt, fruchtbetont und mit viel Schmelz, wuchtiger Körper, konzentrierte, reife, dunkle und rote Beerenfrucht, wie selbst gemachte Vierfrucht-Konfitüre, getragen von reifen, fein gewobene Gerbstoffen, der Alkohol ist deutlich spürbar, tiefe Säure. Im würzig und mit guter Länge, endet etwas gar hitzig auf Lakritze. Ein warm anmutender, Rubens-Wein mit eindrücklicher Frucht. Kühl servieren und in Wintermonaten zu kräftigen Gerichten geniessen. Jetzt bis 2025, 17.5 vvPunkte (89/100).
2016, Ursus, Clos de l’Ours, Côtes de Provence AOP (90% Syrah, ergänzt mit diversen Sorten): Dichtes Rubin, Violettreflexe. Sehr jugendliche Nase, tief, mit vielen reifen, eingelegten Schwarzkirschen, Pflaumen, Brombeerkompott, darüber Süssholz und Gewürzbrot. Wuchtiger, vollfruchtiger und gleichzeitig straffer Gaumenauftakt, sehr kräftiger Körper, strukturiert, druckvoll und energiegeladen, markantes, feinst gewobenes Tannin, moderate Säure, wahrnehmbarer, gut eingebundener Alkohol, viel reife und gleichzeitig knackige, dunkle Frucht, dazu deutlich Weihnachtsgewürze. Im Abgang ausgesprochen lang, endet auf einer Zimtnote. Ein komplexer, dichter und ungemein vollmundiger Wein der unbedingt noch einige Jahre reifen sollte. 2021-2035 geniessen, 18.5 vvPunkte (93/100).
Die Weine sind bei LeMillesime erhältlich.
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