2017 Bordeaux En Primeur: Saint-Emilion und Satelliten.
Auch Saint-Emilion präsentierte sich eher durchzogen, mit teils schwachen Weinen aber auch vielen sehr guten Mustern. Ich habe hier primär die kleineren, etwas weniger bekannten Güter verkostet. Nachfolgend meine Eindrücke. Die mit einem Stern (*) gekennzeichneten Weine, habe ich nicht beim Grand Cercle probiert, sondern direkt auf den Weingütern oder im Rahmen von anderen Präsentationen verkostet.
Saint-Emilion Grand Cru
2017 (Primeur), Château Boutisse, Saint-Emilion Grand Cru (85% Merlot, 10% Cabernet Sauvignon, 3% Cabernet Franc, 2% Carménère): Feinduftig, frisch, würzig und floral, sehr ansprechend und einladend, dunkelfruchtig. Straff und frisch im Auftakt, rote Früchte dominieren, mittlerer Körper, sehr gute Struktur, etwas wenig Druck am mittleren Gaumen, nicht sehr füllig doch elegant und mit guten Gerbstoffen ausgestattet, Mittellanger Abgang, hat Würze und Rasse. Authentisch, ausgewogen und durchaus mit Persönlichkeit. 2020-2028, 17 vvPunkte (87/100)
2017 (Primeur), Château Carteau Côtes Daugay, Saint-Emilion Grand Cru (73% Merlot, 25% Cabernet Franc, 2% Cabernet Sauvignon): Expressives, florales Bouquet, wunderbar verspielt, zeigt viel Charme und noch dezent Holz, rote Frucht und Veilchen. Knackiger Auftakt, herrlich saftige Frucht, mittlerer Körper, strukturiert durch eine lebhafte Säure und feines Tannin, das Holz ist sehr gut eingebunden, würzige Noten umgarnen die Frucht, Mittellanger Abgang, hat Rasse und Eleganz. Finessenreich und mit viel Würze im Abgang. 2020-2030, 17.5 vvPunkte (89/100)
2017 (Primeur), Château Croizille, Saint-Emilion Grand Cru (70% Merlot, 30% Cabernet Sauvignon): Intensive, noch vom Ausbau geprägte Nase, dunkle Kirschen, Gewürze und Teenoten, darüber Blüten, gute bis sehr gute Komplexität. Dichter, kräftiger Auftakt, straff und konzentriert, markante Gerbstoffe tragen die dunkle Frucht, einiges an Cassis und Brombeeren, cremige Textur, gut integrierte Säure, langer Abgang, endet feinwürzig. Ein kräftiger Wein mit sehr guten Anlagen und Luft nach Oben. 2020-2032, 17.5+ vvPunkte (89+/100)
2017 (Primeur), Château Clos Dubreuil, Saint-Emilion Grand Cru (70% Merlot, 25% Cabernet Franc, 5% Cabernet Sauvignon): Dunkelfruchtige, sehr florale Nase, mit mehr Luft deutlich würzig und mit Anflügen von Schokolade, sehr schöne Komplexität. Druckvoller Gaumen, cremig und mit Schmelz, rote und dunkle Beeren geben sich die Hand, das Holz ist sehr gut integriert, feine Gerbstoffe stützen die Frucht, baut aus, hat reife aber nicht überreife Frucht und endet langanhaltend auf Brombeeren. Mächtig und kraftvoll aber nicht schwer, gelungen! 2020-2034, 18 vvPunkte (90/100)
2017 (Primeur), Château Fleur d’Artus, Saint-Emilion Grand Cru (100% Merlot): Sehr florale Nase, viele Rosen und Veilchen, duftig, verspielt, mit Luft zeigt sich eine Teearomatik, sehr schöne Komplexität. Weicher Auftakt, feine Textur, reife dunkle Beeren, dazu eine nussig-würzige Note, mittlerer Körper, gute Struktur, markantes Tannin, im Abgang von sehr guter Länge, endet einen Tick trocken, dürfte mit dem Ausbau gewinnen und nach einigen Jahren ein herrlicher Tischwein werden. 2021-2030, 17.5+ vvPunkte (88+/100)
2017 (Primeur), Château Godeau, Saint-Emilion Grand Cru (95% Merlot, 5% Cabernet Franc): Stark vom Holz geprägt, etwas Medizinschrank, dunkle Frucht, schwarze Schokolade, gute Komplexität. Harmloser Auftakt, reife Frucht, eher leichter Körper, markantes, leicht trockenes Tannin, am mittleren Gaumen krautig werdend, zeigt Chrakter, hat eine schöne Frucht, ob sich die Elemente finden wird der Ausbau zeigen. Hat Luft nach Oben und gutes Potential. 2021-2030, 17+ vvPunkte (87+/100)
2017 (Primeur), Château Laplagnotte-Bellevue, Saint-Emilion Grand Cru (70% Merlot, 30% Cabernet Franc): Expressive Nase, floral, würzig, dunkelfruchtig, das Holz noch präsent doch nicht zu dominant. Gradliniger Auftakt, knackige Frucht, Brombeeren, auch reife Himbeeren, sehr saftig, mittlerer Körper, feines Tannin, hat eine sehr gute Struktur und zeigt Frische, im Abgang von schöner Länge, würzig und rassig. Gefällt mir gut und dürfte sehr schön reifen. 2022-2032, 17.5 vvPunkte (89/100)
2017 (Primeur), Château Lynsolence, Saint-Emilion Grand Cru (100% Merlot): Verhaltene Nase, Feigen, dunkle Beeren, etwas Rauch, feuchter Stein, Gewürze, sehr gute Komplexität. Feiner Gaumenauftakt, zarte Frucht, rotfruchtig, dazu etwas nicht ganz reife Brombeeren, leichter bis mittlerer Körper, solide Struktur, mässig ausgepräfte Gerbstoffe, schöne Länge, endet einen Tick trocken. Hat Charakter. 2022-2032, 17 vvPunkte (87/100)
2017 (Primeur), Château Magrez-Fombrauge, Saint-Emilion Grand Cru (80% Merlot, 20% Cabernet Franc): Offene, noch vom Holz geprägte Nase, viele dunkle Beerenfrucht, Gräser, braucht Luft, zeigt mehr und mehr florale Noten, sehr gute Komplexität. Straffer Gaumen, präzise Frucht, feinwürzig und mit mittlerem Körper, sehr schön integriertes Holz, der Wein zeigt einiges an Druck, bleibt dabei aber ausgewogen und ist nicht plump, markantes Tannin, gute Säure, endet langanhaltend auf eine würzige Komponente. Modern, strukturiert, mit sehr guten Reserven. 2022-2034, 18 vvPunkte (90/100)
2017 (Primeur), Château Montlabert, Saint-Emilion Grand Cru (80% Merlot, 20% Cabernet Franc): Deutlich vom Ausbau geprägt, viel Holz, dahinter reife Kirschen und etwas Kräuter, gute Komplexität. Sehr straffer Gaumen, rotfruchtig, wieder mit viel Holz, mittlerer Körper, sehr gute Struktur, das Tannin dominiert die Frucht, trocknet etwas aus, doch dahinter ist eine knackige Frucht, die sich durchkämpfen wird, im Abgang sehr schöne Länge. Kein einfacher Zeitpunkt, endet aktuell etwas gar harsch, doch das dürfte sich finden. Nachverkosten. 2022-2032, 17+ vvPunkte (87+/100)
2017 (Primeur), Château Du Parc, Saint-Emilion Grand Cru (80% Merlot, 20% Cabernet Franc): Stechende Nase, florale Noten, Essiggurken (unsauberes Muster?), schwierig zu beurteilen. Weicher Auftakt, feine Frucht, ein Kontrapunkt zur Nase, sehr schönes Tannin, genau richtig dosiert, die Säure stimmt, mittelkräftig und mit roter Frucht, endet auf eine angenehme Würze. 2022-2032, 17? vvPunkte (85?/100)
2017 (Primeur), Château Pas de L’Ane, Saint-Emilion Grand Cru (55% Merlot, 45% Cabernet Franc): Sehr holzbetont, dahinter viel dunkle Frucht, gute Komplexität. Schmeichelhafter Auftakt, wieder von deutlich Holz verdeckte Frucht, diese ist dunkel und reif, mittler Körper, solide Struktur, das Tannin ist markant, von guter Qualität, im Abgang von sehr schöner Länge, endet dunkelfruchtig. Wenn sich die Komponenten während dem Ausbau noch harmonieren mit Luft nach Oben. 2022-2030, 17+ vvPunkte (86+/100)
2017 (Primeur), Château Patris, Saint-Emilion Grand Cru (95% Merlot, 5% Cabernet Sauvignon): Feinduftige Nase, Veilchen, dunkle Beeren, Gräser, gute Komplexität. Straffer Gaumen, saftige Frucht, präzises Tannin, feine Cremigkeit, alles an seinem Platz, aromatisch zwischen roten und blauen Beeren, würzig und stimmig und angenehm lang im Abgang. Sehr gut gearbeitet. 2022-2030, 17.5 vvPunkte (89/100)
2017 (Primeur), Château Rol Valentin, Saint-Emilion Grand Cru (90% Merlot, 10% Cabernet Franc): Sehr holzbetont, modern anmutend, angenehm tief, mit Noten von dunklen Pflaumen, Kirschen, Rauch, darüber florale Noten, sehr gute Komplexität. Weicher Gaumen, satt und vollmundig, cremige Textur, sehr feines Tannin, das Holz am Gaumen stimmig, die Frucht mit einer sehr schönen Säure unterlegt. Im Abgang von wunderbarer Länge. Das hat Klasse, dürfte sich sehr gut entwickeln und hat Luft nach Oben. 2022-2030+, 18+ vvPunkte (91+/100)
2017 (Primeur), Château Roylland, Saint-Emilion Grand Cru (90% Merlot, 10% Cabernet Franc): Stark holzgeprägt, leicht oxidativ, dahinter viel reife Frucht, gute Komplexität. Weicher Auftakt, dann straff werdend, markant Gerbstoff und Säure, Noten von Brombeeren und Kirschen, auch Süssholz, dann zeigt sich auch hier eine leicht oxidative Note, endet auf Magenbrot. Schwieriges Muster? 2021-2026, 16.5? vvPunkte (83?/100)
2017 (Primeur), Château Soutard-Cadet, Saint-Emilion Grand Cru (90% Merlot, 10% Cabernet Franc): Reine, dunkelfruchtige Nase, würzig, mit Rauch und Tee und Düften nach Veilchen, sehr gute Komplexität. Harmloser Auftakt, feine Frucht, mittlerer Körper, sehr markante Gerbstoffe, diese sind reif, die Säure ist gut eingebunden, das Holz ebenso, im Abgang würzig und mit schöner Frucht, lebhaft, ganz leicht trocknend. Charaktervoll, mit Kraft und dennoch schöner Eleganz. 2021-2030, 17.5 vvPunkte (89/100)
2017 (Primeur), Château Tauzinat l’Hermitage, Saint-Emilion Grand Cru (85% Merlot, 15% Cabernet Franc): Sehr floral, expressiv, viel Blumen, etwas Traubentrester, ein Schnüffelwein, sehr gute Komplexität. Weicher Auftakt, saftige, rote und dunkle Beerenfrucht, mittelkräftig, mit ungemein schöner Fruchtsüsse, dabei aber nicht klebrig oder breit, das ganze getragen von markanten, sehr feinen Gerbstoffen, herrliche Balance, Kraft und Finesse vereint. Das macht früh Spass und könnte in 10 Jahren den einen oder anderen überraschen. Bravo! 2021-2030, 18 vvPunkte (91/100)
2017 (Primeur), Château Tour Baladoz, Saint-Emilion Grand Cru (70% Merlot, 20% Cabernet Franc, 10% Cabernet Sauvignon): Stark holzgeprägt, markante Toastingnoten, dahinter Blüten und dunkle Frucht, gute Komplexität. Weicher Gaumen, schmeichelhaft beginnend, dann packen die Gerbstoffe zu, stützen die knackige Frucht, das Holz wirkt besser integriert als in der Nase, strukturiert, mit etwas wenig Druck im Abgang. Muss sich noch finden, hat Luft nach Oben. 2021-2030, 17+ vvPunkte (87+/100)
2017 (Primeur), Château Tour Prignac, Saint-Emilion Grand Cru (Bordeaux Blend): Fruchtig-floral, Himbeeren, Blaubeeren, dezent rauchige Noten, schöne Komplexität. Schmeichelhafter Auftakt, satt und vollmundig, dunkle Frucht, markante Gerbstoffe, diese sind reif und fein gewoben, druckvoll und mit schöner länge im Abgang. modern anmutend, qualitativ einwandfrei. 2021-2030, 17.5 vvPunkte (88/100)
2017 (Primeur), Château Croix Roynan, Saint-Emilion Grand Cru (Bordeaux Blend): Sehr duftig, wirkt warm, reif, eingelegte Kirschkompott, darüber Gewürze, Gräser, Kräuter, sehr schöne Komplexität. Weicher Auftakt, reife Frucht, mittlerer Körper, schöne Gerbstoffe, die Säure stimmt, der Alkohol am oberen Limit, endet angenehm lang und dunkelfruchtig, gut gemacht. 2021-2030, 17.5 vvPunkte (88/100)
*2017 (Primeur), Château Croix de Labrie, Saint-Emilion Grand Cru (Bordeaux Blend): Dichtes Rubin, Violettreflexe. Sehr offene Nase, wunderbare Brombeerfrucht, tief, rauchig, viele florale Noten, sehr komplex. Im Auftakt seidenweich, sehr vollmundig mit kräftigem, fein gewobenen Tannin, sehr gute Qualität, rote und dunkle Beeren geben sich die Hand, die Säure ist perfekt eingebunden, im Abgang von sehr guter Länge, endet dezent auf Lakritze. Kraftvoll mit Druck und viel Finesse. 2022-2035, 18.5 vvPunkte (93/100)
*2017 (Primeur), Château la Voûte, Saint-Emilion Grand Cru (100% Merlot): Kräftiges Rubin. Verhaltene Nase, braucht etwas Zeit sich zu öffnen, zeigt mit Luft florale Aromen die an Veilchen erinnern, dahinter Brombeeren und Kirschen, wirkt verspielt und filigran. Sehr straffer, schlanker Auftakt, rotfruchtig und rein, mittlerer Körper, sehr feines, reifes Tannin, die Frucht ist knackig, eine kühl anmutende Mineralität schwingt mit. Kein Blockbuster, sondern ein Finessenwein mit gut integrierter Säure und perfekt ausbalanciertem Holz. Ungemein leichtfüssig und im Abgang von sehr guter Länge, endet feinwürzig und auf Brombeeraromen. Einmal mehr sehr gelungen. 2022-2032, 18.5+ vvPunkte (93+/100)
*2017 (Primeur), Château Peby Faugère, Saint-Emilion Grand Cru (Bordeaux Blend): Dichtes Rubin, Violettreflexe. Sehr offene Nase, dezent oxidativ, viele eingekochte Beeren, Pflaumen, Rumtopf, komplex, warm anmutend. Der Auftakt ist dann erstaunlich frisch, rotfruchtig und ausgesprochen strukturiert, da ist markant Tannin mit im Spiel, dieses ist aber reif und feinkörnig, eine markante Säure stützt, die Frucht ist ungemein knackig, zudem zeigt der Wein eine herrliche Würze, langer, krautig-würziger Abgang. Ein Wein mit Tiefgang und sehr guten Anlagen. 2023-2036, 18.5 vvPunkte (92/100)
*2017 (Primeur), Château Faugère, Saint-Emilion Grand Cru (Bordeaux Blend): Dunkelfruchtige, tiefe Nase, Rauch, Tee, florale Noten, viele rote Früchte, dazu Schwarzkirschen und Pflaumen. Im Auftakt straff, knackige rote Frucht, sehr feines Tannin, strukturiert, dicht aber nicht schwer, da ist Würze, Frische und unglaublich viel Saft mit im Spiel, endet lang und frisch Sehr gelungen und ganz und gar nicht überladen. 2022-2034, 18 vvPunkte (91/100)
*2017 (Primeur), A Cappella, Saint-Emilion Grand Cru (Bordeaux Blend, ohne Schwefel abgefüllt): Was für ein Duft, Blumen, Kräuter, dunkle reife Beeren, dezent nussige Aromen, Weihnachtsgewürze, hochkomplex. Im Auftakt weich und mit Schmelz, dunkle Kirschen, Dörrpflaumen, Brombeeren, dann breitet sich der Wein mehr und mehr aus, zeigt Struktur und markantes Tannin, er hat Körper und eine gewisse Opulenz, doch dann ist da auch diese hochelegante Dimension, rote Früchte gesellen sich am mittleren Gaumen dazu, dazu eine herrliche Würze, Im Abgang von sehr guter Länge, endet würzig und frisch Hier ist alles an seinem Platz. Eine Entdeckung, bravo!. 2020-2026+ (? – da ohne Schwefel vinifiziert), 18.5 vvPunkte (93/100)
Saint-Emilion Grand Cru Classé
2017 (Primeur), Château Bellefont-Belcier, Saint-Emilion Grand Cru Classé (72% Merlot, 17% Cabernet Franc, 11% Cabernet Sauvignon): Intensiv duftig, floral und mit konzentrierter Frucht, würzig, energiegeladen. Im Auftakt weich, sehr vollmundig und mit reifer Frucht, viele dunkle Beeren, Pflaumen, darüber deutlich Schokolade und wieder Gewürze, strukturiert, getragen von markanten, qualitativ einwandfreien Gerbstoffen, die Säure stimmt ebenfalls. Gelungen, muss etwas reifen. 2024-2035, 18 vvPunkte (90/100)
2017 (Primeur), Château Destieux, Saint-Emilion Grand Cru Classé (66% Merlot, 17% Cabernet Franc, 17% Cabernet Sauvignon): Sehr schöne Nase, floral, feinwürzig und mit expressiver Beerenfrucht ausgestattet, angenehm tief und nobel. Kraftvoller Auftakt, sehr schöne Frucht, Brombeeren und Heidelbeeren geben sich die Hand, das Ganze getragen von einem markanten Gerbstoffgerüst, dieses dominiert aktuell die Frucht doch das dürfte sich einbinden, das Holz ist ebenfalls noch markant doch gut eingebunden. Endet langanhaltend, hat sehr gute Reserven, muss unbedingt reifen. 2025-2035, 18 vvPunkte (90/100)
2017 (Primeur), Château Fombrauge, Saint-Emilion Grand Cru Classé (89% Merlot, 8% Cabernet Franc, 2% Malbec, 1% Cabernet Sauvignon): Verhaltene, noble Nase, rauchig-torfig, mit dunkler Frucht und darüber viel Würze, sehr gute Komplexität. Am Gaumen mit Druck beginnend, konzentrierte Frucht, äusserst feine Gerbstoffe, sehr gute Qualität, ein Wein, der auch am mittleren Gaumen voll durchziehen mag. Im Abgang von sehr guter Länge. Ein kräftiger Wein, modern, sehr gut gemacht wenn auch mit etwas wenig Emotionen. Etwas mehr Keller als Terroir. 2023-2035, 18 vvPunkte (90/100)
2017 (Primeur), Château Fonroque, Saint-Emilion Grand Cru Classé (80% Merlot, 20% Cabernet Franc): Sehr schöne Nase, floral und verspielt, viele Veilchen, Rosen, dazu Trockenkräuter, Brombeeren, rote Früchte, ein Schnüffelwein mit sehr schöner Komplexität. Im Auftakt weich und mit herrlicher Cremigkeit, viele eingemachte Erdbeeren, Brombeeren, auch etwas Rhabarber, kompakt aber nicht schwer, getragen von feinsten Gerbstoffen, das ist unglaublich dicht und dennoch frisch. Im Abgang langanhaltend und äusserst elegant, ein Hit! Sehr gelungen und einmal mehr ein absoluter Must-Buy. 2023-2036, 18.5 vvPunkte (92/100)
2017 (Primeur), Château La Marzelle, Saint-Emilion Grand Cru Classé (74% Merlot, 17% Cabernet Franc, 9% Cabernet Sauvignon): Üppiges Bouquet, intensive Brombeerfrucht, Gewürze und Gräser, verspielt und mit schöner Tiefe. Vollmundig und dicht im Auftakt, cremiger Schmelz, wieder Brombeeren, markante Struktur und deutlich Gerbstoff, endet langanhaltend und mit Druck. Vielleicht nicht gerade ein Finessenwein, doch qualitativ sehr gut gelungen. 2023-2036, 17.5+ vvPunkte (89+/100)
2017 (Primeur), Château de Pressac, Saint-Emilion Grand Cru Classé (65% Merlot, 18% Cabernet Franc, 11% Cabernet Sauvignon, 4% Pressac, 2% Carménère): Konzentrierte, warm anmutende Nase, dunkle Frucht, Gewürze, geröstete Nüsse, darüber Trockenblumen, sehr nobel und tief. Straffer Auftakt, cremige Textur, einiges an Fleisch am Knochen, reife, dunkle Frucht, einwandfreies Tannin, das Holz perfekt eingebunden, zieht bis in den langen Abgang voll durChâteau Ein druckvoller de Pressac mit sehr guten Reserven. 2024-2034+, 18 vvPunkte (90/100)
2017 (Primeur), Château Sansonnet, Saint-Emilion Grand Cru Classé (85% Merlot, 8% Cabernet Franc, 7% Cabernet Sauvignon): Tiefe Nase, intensive Rauchnote, dunkle Kirschen, Pflaumen und etwas florale Düfte zeigen sich mit mehr Luft, sehr gute Komplexität. Dicht im Auftakt, zeigt Druck und markantes, qualitativ gutes Tannin, strukturiert, doch etwas gar harsch, es fehlt mir es hier an Finesse, die Frucht wird vom Gerbstoff fast erdrückt. Ob sich das findet? Nachverkosten. 2023-2032+, 17.5+ vvPunkte (88+/100)
2017 (Primeur), Château Yon Figeac, Saint-Emilion Grand Cru Classé (81% Merlot, 13% Cabernet Franc, 6% Petit Verdot): Offene Nase, feinduftig, fruchtig mit Anflügen von Erdbeeren und Heidelbeeren, gute Komplexität. Straffer Gaumenauftakt, mittlerer Körper, die Frucht wirkt reif und warm, die Gerbstoffe sind mittelkräftig, gut dosiert und nicht trocken, nicht ausgesprochen komplex in der Aromatik, doch in sich ausgewogen und stimmig. Gute Länge, endet feinwürzig und mit schöner Mineralik. Mir fehlt es hier etwas an Tiefgang, doch das ist dennoch ein gelungener Wein. 2023-2032, 17.5 vvPunkte (88/100)
*2017 (Primeur), Château Ripeau, Saint-Emilion Grand Cru (Bordeaux Blend): Tiefe, noble Nase, dunkelfruchtig, Massen an Brombeeren, Rauch, Kräuterspeck, mit mehr Luft auch etwas Torf, Gewürze, Lakritze, sehr komplex. Kraftvoller Auftakt, wuchtig und mit satter dunkler Frucht, viele Brombeeren, auch Cassis und schwarze Kirschen, voller Körper, markante, sehr feine Gerbstoffe, strukturiert und mit hervorragender Säure ausgestattet, dicht und mit einem ausgesprochen kräftigen, würzigen mittleren Gaumen, im Abgang von ausgezeichneter Länge. Sehr gelungen, muss reifen, hat sehr gute Reserven. 2023-2036+, 18.5 vvPunkte (93/100)
*2017 (Primeurs), Château Haute-Sarpe, St-Emilion Grand Cru (Bordeaux Blend): Leuchtendes Rubin, violette Reflexe. Etwas verhalten in der Nase doch mit einer gewissen Tiefe, Waldfrüchte, etwas Tee, auch florale Noten, sehr schöner Duft. Am Gaumen straff, eher karg in der Frucht, markante, reife Gerbstoffe stehen im Vordergrund, insgesamt aber elegant und mit Charakter. Schöne Länge. Wenn sich der Gerbstoff noch etwas einbindet, mit Luft nach Oben. 2023-2032, 17.5 vvPunkte (88/100)
*2017 (Primeurs), Château de Ferrand, St-Emilion Grand Cru Classé (Bordeaux Blend): Leuchtendes Rubin, violette Reflexe. Tiefe, noble Nase, dunkle Kirschen, Trockenblumen, auch Brombeeren und Gewürze, sehr spannend und mit Klasse. Harmlos im Auftakt, sehr feine Textur, schlank, präzis, saftig und klar, reife, rote Frucht, eine knackige Säure stützt, gerade genügend Gerbstoff um die Balance zu halten, sehr ausgewogen. Im Abgang frisch und von sehr guter Länge, bravo! 2020-2032, 18.5 vvPunkte (92/100)
Montage Saint-Emilion und Lussac Saint-Emilion
2017 (Primeur), Château Messile-Aubert, Montagne Saint-Emilion (65% Merlot, 35% Cabernet Sauvignon): Intensive, leicht verbrannt anmutende Nase, angekohltes Holz, dahinter schöne Frucht, gute Komplexität. Weicher Auftakt, dann packen rasch die Gerbstoffe zu, diese sind markant, überlagern die an sich schöne Frucht, dazu sehr markante Barrique-Noten, Speck und Rauch im Nachhall, endet etwas gar trocken. Wenn sich die Frucht noch durchringt mit Luft nach Oben. 2023-2027+, 17+ vvPunkte (86+/100)
2017 (Primeur), Reclos de La Couronne, Montagne Saint-Emilion (100% Merlot): fehlerhaftes Muster, flüchtige Säure? Keine Bewertung.
2017 (Primeur), Château Tour Bayard, Montagne Saint-Emilion (80% Merlot, 15% Cabernet Franc, 5% Malbec): Offene, etwas oxidativ anmutende Nase, eingekochte Früchte, dezent Würze. Weicher Auftakt, schmeichelhaft mit schöner Frucht, Brombeeren, Kirschen, die Gerbstoffe markant und sehr austrocknend, kurzes, trockenes Finale. Wirkt unausgewogen. Ein sehr durchschnittlicher Wein ohne Finesse. 2023-2027, 15.5 vvPunkte (79/100)
2017 (Primeur), Château La Rose Perrière, Lussac Saint-Emilion (90% Merlot, 10% Cabernet Sauvignon): Offene, feinduftige Nase, florale Noten, Rauch und dunkle Frucht, sehr schöne Würze, verspielt und mit Spannung. Geschmeidig am Gaumen, reife, Frucht, mittlerer Körper, strukturiert ohne Tanninüberhang, die Gerbstoffe fein gewoben, verliert am mittleren Gaumen etwas an Druck, bleibt dann aber im Abgang angenehm lang, endet würzig. Ein ausgewogener Wein. 2023-2028, 17.5 vvPunkte (89/100)
Hier geht es zu meinen Notizen über die Weine aus Pomerol.
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