Pinot Noir aus dem Wallis: es geht also doch frisch und saftig.

Ich gebe es zu: ich habe gewisse Vorurteile gegenüber Pinot Noir Weinen aus dem Wallis. Zu oft habe ich breite, füllige ja gar verkochte Pinot’s aus dem Wallis im Glas gehabt. Der Grund: das Klima im Wallis wird wie überall sonst auch wärmer, was für den Pinot Noir nicht ideal ist. Kein Wunder also, dass die Winzer im Wallis teilweise damit beginnen, die Pinot-Reben auf der Nordseite des Tals oder auf sehr hohen Höhenlagen anzupflanzen. Dies mit dem Ziel, einen frischeren Pinot zu erhalten.

Doch Vorurteile sind dazu da, widerlegt zu werden, denn auch aus Lagen im Tal kann ein frischer Pinot entstehen. So erlebt im Rahmen eines Abendessens in Sierre.

Saftig und frisch: Pinot Noir 2016 von Denis Mercier (c) vvWine.ch

Ich weiss noch immer nicht wie Denis Mercier es schafft, aber auch sein 2016er Pinot ist top gelungen. Er verheimlicht seine Herkunft nicht doch bleibt er ungemein frisch und saftig. Und der Wein hat lediglich 13% Alkohol. Ich notiere:

2016, Pinot Noir, Denis Mercier, Sierre, Wallis (100% Pinot Noir): Strahlendes Rubinrot, leuchtender Glanz. In der Nase konzentrierte Frucht, Himbeeren, Sauerkirschen, Blutorangen dazu Gräser, Stroh und eine steinig-kühle Note, gute bis sehr gute Komplexität. Am Gaumen saftig und frisch, ungemein knackig, mit feinem Tannin und gut integrierter Säure, auch hier wieder mit sehr schöner Frucht, keinerlei Plumpheit oder Schwere, einfach nur Pinot-Eleganz. Im Abgang angenehm lang und trinkanimierend. 17.5 vvPunkte (89/100).

Das ist Pinot wie er sein muss – und kann. Auch im Wallis. Der Wein hat mein Projekt für die nächsten Monate inspiriert: ich möchte weitere, frische Pinots aus dem Wallis finden. Wer hat Ideen? Bitte melden Adrian@vvWine.ch