Chardoneee vom Zürisee: wie gut Schweizer Weisswein reifen kann.

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Vor einigen Jahren kaufte ich auf dem Weingut Schipf in Herrliberg am Zürichsee ein paar Flaschen Chardonnay. Der Wein wird im Burgunder-Barriques auf der Hefe ausgebaut und gefiel mir seinerzeit bei der Verkostung sehr gut. Auch gab ich dem Wein solide Reserven für die Reife. Um diese Einschätzung zu überprüfen öffnete ich gestern einen 2011er Chardonnay vom Weingut Schipf, um diesen auf Herz und Nieren zu prüfen.

Füllig aber nicht plump: Chardonnay 2011, Weingut Schipf, Herrliberg (c) vvWine.ch

Die Farbe zeigt ein kräftiges Goldgelb, noch immer schöner Glanz, gegen den Rand hin aufgehellt aber ohne jegliche Reifetöne. In der Nase noch etwas vom Holz geprägt, Aromen von Vanille und Karamell wechseln sich ab mit Düften die an Zitrusfrüchte, Pfirsich und Heu erinnern, gute bis sehr gute Komplexität. Am Gaumen seidenweich im Auftakt, rasch vollmundig werdend, auch hier das Holz wahrnehmbar doch sehr gut eingebunden, der Wein ist füllig, leicht buttrig und zeigt eine schöne Cremigkeit, welche die reife Pfirsichfrucht umhüllt, das Ganze wird von einer eher moderaten Säure gestützt. Im Abgang von sehr guter Länge, endet wie er begonnen hat auf einen Hauch Vanille.

Ein Weisswein der zeigt, wie gut Zürichsee-Weine reifen können. Natürlich hat der Wein nicht die gleiche Struktur, Säure und Mineralität wie seine Kollegen aus dem Burgund, doch wer die etwas üppigere Variante beim Weisswein mag, und keine ausgesprochene Holz-Aversion hat, dürfte an diesem Wein seine Freude haben. Jetzt bis 2021 geniessen, 17.5 vvPunkte (89/100).

Keinerlei Reifetöne: Chardonnay 2011, Weingut Schipf, Herrliberg (c) vvWine.ch

Nachfolgejahrgänge – aktuell der 2013er – sind für CHF 21.– beim Weingut Schipf erhältlich.

 

Impressum: Adrian van Velsen, Alte Spinnerei 1, CH-5210 Windisch, Telefon +41 44 350 01 44. Adrian@vvWine.ch
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